Originaltitel: Es ist erschienen die heilsame Gnade / Gottes allen Menschen / a / 2 Violin /Viol / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo / in fest. Annunc. / Mar. 1719. Abschnitt im Kirchenjahr: Marienfeste Anlass: Mariä Verkündigung (25.3.) Entstehungszeit: 1719 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 25.03.1719 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 4 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - C - C 2.rec (B,bc) 3.aria (SA,str,bc) - G - 3 (allegro+largo) 4.rec (T,bc) 5.choral (SATB,str,bc) - C - 6/4 6.rec (B,bc) 7.aria (B,vl unis,bc) - B - 3 (affettuoso) 8.rec (T,bc) 9.choral (SATB,str,bc) - G - 12/8
Melodie zum 5. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Warum sollt ich mich denn grämen (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 135) Strophentext: Sollt uns Gott nun können hassen
Melodie zum 9. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Es ist das Heil uns kommen her (Seite 39) Strophentext: Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut
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Text der Kantate:
Dictum/Chor
Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.
Secco-Rezitativ
O freudenvoller Tag!
Das schöne Trost- und Lebenslicht,
das Gott nach seinem Wunder-Rat
in Eden längst versprochen,
ist endlich heute angebrochen.
O Tag, der seinesgleichen nicht
in allen Zeiten hat!
Was unterm Fluche schmachtend lag,
kann sich in frohem Mut erneuen
und über Gottes Gnade freuen.
O freudenvoller Tag!
Arie / Duett
Wir freuen uns: Das große Heil der Welt,
davon ein Engel Rede hält,
macht uns verwundernd lachen.
Der Abgrund unermess´ner Gnaden
zieht Gott in unsern schwachen Stand,
und durch das wundervolle Band
ersetzt er unsern Seelen-Schaden.
Wen sollte dies nicht freudig machen!
Secco-Rezitativ
Mein Geist! Erstaunst du nicht
bei solchem Abgrund hoher Wunder,
davon jetzunder
ein Engel Gottes spricht?
Der Sohn, den Gott von Ewigkeit gezeugt,
vor dem sich alles beugt,
der kleidet sich in unser Wesen ein.
Choralstrophe
Sollt´ uns Gott nun können hassen,
der uns gibt,
was er liebt,
über alle Maßen?
Gott gibt, unserm Leid zu wehren,
seinen Sohn
aus dem Thron
seiner Macht zu Ehren.
Secco-Rezitativ
Das mag ein Wunder aller Wunder sein:
Ein Gott - doch nicht vom Fleisch zu trennen -
ein wahrer Mensch - kann gleich
kein Mensch sich seinen Vater nennen -
und gleichwohl ist’s nur einer und nicht zwei.
Mein Geist, bedenk hierbei:
Der Frömmste soll der Sünder Bosheit büßen.
Ein armes Kind macht viele reich,
und den die Himmel nicht umschließen,
ach! siehe doch, der wohnt
in armer Asch’ und Erden.
Ach, frage nicht, wie alles möglich sei!
Wo Gottes Macht und Weisheit thront,
da muss der klügste Witz zur Narr- und Torheit werden.
Arie
Was Gottes Rat und Macht beschlossen,
das nimmt mein Geist gelassen an.
So kann ich Gott bei Glaubensproben
in allen Wegen freudig loben,
die sonst Vernunft nicht fassen kann.
Secco-Rezitativ
Ach, Vater, ja! Ich nehme gläubig an,
was du zu meinem Heil getan.
Mein Geist und Seele sind erfreut,
weil Jesus mich so herzlich liebt,
dass er zu mir ins Fleisch gekommen,
dass er, was mich in dieser Zeit
geängstigt und betrübt,
als Heiland weggenommen.
Der großen Liebe hohes Wunder
macht mich zum Lobe Gottes munter.
Kann gleich der Mund nur lallen,
so weiß ich: Gott lässt sich mein dankbar’ Herz gefallen.
Choralstrophe
Sei Lob und Ehr’ dem höchsten Gut,
dem Vater aller Güte,
dem Gott, der alle Wunder tut,
dem Gott, der mein Gemüte
mit seinem reichen Trost erfüllt,
dem Gott der allen Jammer stillt.