Graupners Opernschaffen
Christoph Graupners Opern gehören zu den frühesten Werken, die wir aus seiner Feder kennen. Längst nicht alle Werke sind erhalten, bei manchen Titeln aus Graupners Zeit an der Gänsemarktoper in Hamburg wird seine Mitwirkung als Komponist vermutet, ist aber nicht eindeutig geklärt. Zudem finden sich in der älteren Literatur Angaben, die heute zumindest fraglich erscheinen.
Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt den derzeitig bekannten, gesicherten Stand der Forschung wieder.
GWV |
Titel |
Gattungsbezeichnung lt. Libretto |
Uraufführung |
Libretto |
Anmerkungen |
Singe=Spiel |
1707 in Hamburg, Oper am Gänsemarkt |
Partiturautograph in D-B |
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L’Amore Ammalato. Die kranckende Liebe oder: |
Musicalisches Schau=Spiel |
1707 in Hamburg [3] |
Partiturautograph in D-B |
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Der angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig | 1708 | ||||
Il Fido Amico oder der getreue Freund Hercules und Theseus |
Singe=Spiel |
1708 in Hamburg |
Breymann |
Musik verloren |
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Bellerophon oder |
Operetta |
29. November 1708 in Hamburg zur Hochzeit Friedrichs I. von Preußen[3] |
Barthold Feind nach Corneille, Bellerophon |
Musik insgesamt verloren, 1 Arie (Es ahnet mir geliebte Seele) in Sammelband mit Arien von R. Keiser in D-B |
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Die lustige Hochzeit/ und Dabey angestellte Bauren-Masquerade |
1708 |
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Der Fall des großen Richters in Israel Simson |
Musicalisches Trauer=Spiel |
November 1709 in Hamburg |
Musik verloren |
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Die blutdürstige Rache oder Heliates und Olympia |
1709 | ||||
Berenice und Lucilla oder |
Sing=Spiel |
Februar 1710 in Darmstadt |
Vorlage: Apostolo Zeno, Lucio Vero [1] |
Partiturreinschrift in D-W |
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Telemach oder Die durch Weißheit im Unglück triumphirende Tugend |
deutsch/italienisch |
16. Februar 1711 in Darmstadt |
? |
Musik insgesamt verloren, |
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La costanza vince l’inganno |
Pastorale |
1715 in Darmstadt, |
? |
Partiturreinschrift von der Hand Graupners |
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1012 |
Ihr schlummert, ihr schlafet (Prolog zur Divertissement GWV 1013) |
1717 | |||
1013 |
Lass dein Weinen, lass dein Klagen (Divertissement) |
Komponiert 1717 für Darmstadt, keine Aufführung bekannt |
Partiturmanuskript unvollständig |
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Adone |
Pastorale per musica |
Librettodruck 1718 |
? |
Musik verloren |
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M‘invita alla caccia la diva (Prolog zur Oper La Costanza GWV 1011) |
1719 |
Literatur
[1] Rashid-S. Pegah: Zu den theatralischen Aufführungen am Darmstädter Hofe 1709 - 1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen,
in: Ursula Kramer (Hg.), Musikalische Handlungsräume im Wandel. Christoph Graupner in Darmstadt zwischen Oper und Sinfonie. Mainz 2011, S. 209-228.
[2] Ralph-Jürgen Reipsch: Die Arienparodien des Johann Friedrich Armand von Uffenbach. Eine Bestandsaufnahme
in: Wolf Hobohm, Brit Reipsch (Hg.), Volksmusik und nationale Stile in Telemanns Werk. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 12. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 10. bis 14. März 1994 / Der Opernkomponist Georg Philipp Telemann. Neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 13. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 14. bis 15. März 1996 (Telemann-Konferenzberichte XI), Hildesheim, Zürich, New York 2006, S. 352-391
[3] Hans-Joachim Marx, Dorothea Schröder: Die Hamburger Gänsemarkt-Oper. Katalog der Textbücher. Laaber 1995
[4] Hermann Knispel: Das alte Opernhaus in Darmstadt. Eine theaterhistorische Skizze, in: ders., Bunte Bilder aus dem Kunst- und Theaterleben. Darmstadt 1900, S. 3.