Graupner im Märchen
Ernst Pasqué (1821-1892) hat mit seinem Märchen „Die Goldene Orgel“ in der ersten Version aus dem Jahre 1867 viele Einzelheiten aus dem Leben des Barock-Komponisten Christoph Graupner (1683-1760) in eine Schilderung um das Jahr 1723 gefasst.
Das Buch "Aus der Welt der Töne" (Verlag von Otto Spamer, Leipzig und Berlin, 1882, 472 Seiten.) mit dem Untertitel "Erlebnisse eines Mädchen-Quartetts im Haidehause. Onkel Reinhold ́s Erzählungen aus dem Bereich der Oper, des Volksliedes, des Künstlerthums und des Tanzes." ist reich mit Bildern geschmückt und wurde vom Verfasser Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzessin Julie von Battenberg gewidmet. Das Märchen erscheint auf den Seiten 174-205 und ist mit drei Bildern ausgeschmückt:
Das große Märchen: Die Goldene Orgel
Genießen Sie nun das vollständige Märchen „Die Goldene Orgel“ auf über 31 Seiten! Damit ist es als Gute-Nacht-Geschichte für die Enkel sicher zu lang, für Sie jedoch mit einem schönen Glas Wein genüsslich im Sessel eventuell eine Wohltat.
Das Märchen enthält vier Kapitel:
- I. Ein fürstlicher Hofkapellmeister des vorherigen Jahrhunderts
Vor mehr denn hundert Jahren lebte in der damals landgräflichen Residenz Darmstadt ein Musikus mit Namen Christoph Graupner. Selbiger war ein ganzer Meister in seiner Kunst, nicht allein ein fruchtbarer und gründlicher, oder wie man Anno dazumal sagte, „reinlicher“ Komponist, sondern auch ein gewaltiger Spieler und Virtuos auf dem herrlichsten Instrument, der Orgel ... - II. Der fahrende Musikant
Mit froher Zuversicht und selbst wahrhaft gehoben durch die Macht seines Spiels, langte Graupner in seiner Wohnung an. Er fand seinen kranken Knaben in ruhigem Schlummer, bewacht von der sorgenden Mutter. Die kummervollen Züge der Frau heiterten sich etwas auf, als sie in das frohe, leicht gerötete Antlitz des Gatten schaute, der sie mit Gruß und Kuss herzlich ... - III. Die St. Johannisnacht
Den fahrenden Gesellen hatte Graupner, um Aufsehen zu vermeiden, voraus ziehen lassen; vor der Stadt holte er ihn ein und vereint wanderten beide Männer weiter, die Bergstraße entlang und der Stadt Heidelberg zu. Der fremde Musikus erwies sich nunmehr als ein gar lustiger Patron. Er kehrte fleißig in den Schenken am Wege ein und erlabte sich nach Herzenslust ... - IV. Der König David
Hoch am Himmel stand die Sonne und sandte ihre warmen Strahlen herab in das kleine Thal, als Graupner aus tiefem Schlaf erwachte. Er befand sich an derselben Stelle, wo er sich am Abend niedergeworfen, auf dem moosigen Abhange unter den Kiefern. Vor ihm lag der Sumpf mit seinem Schilf und Blätterwerk, und seiner stillen trüben Wasserfläche. Zur Seite erblickte er ...
Wahrheit oder Fiktion?
Inwieweit fusst das Märchen wirklich auf den Lebensdaten von Christoph Graupner? Dieser Fragestellung geht das Buch "Ernst Pasqué - Stimme & Feder" unter dem Kapitel "Wahrheit oder Fiktion im Märchen?" nach und erläutert Ihnen die neuesten Erkenntnisse.