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Text der Kantate:
Dictum
Alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit
des Menschen wie des Grases Blumen.
Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.
Secco-Rezitativ
Was prangst du doch in deinem Schatten!
Du armer Mensch, besinne dich!
Dein Leib wird sich
vielleicht gar bald mit Würmern gatten.
Kein Ort, kein Alter, keine Zeit
kann dich von solchem Fall befreien.
Was hilft hernach die Eitelkeit,
die dich zum Sklaven macht?
Lass dich’s nicht allzu langsam reuen,
dass du dein Ende nicht bedacht.
Arie
Du eitles Naïn dieser Zeiten,
fahr hin, ich weiß ein besser Land.
Die schönen Wohnungen dort oben
sind meiner Seelen aufgehoben,
mein Geist sehnt sich hinauf.
Nach wohl vollbrachtem Lauf
ruht er in Gottes Vaterhand.
Rezitativ
Wer wollte diese Erde lieben,
wo Kreuz, wo Unbestand
den stets gequälten Geist betrüben
und herbe Tränenflut
die Wangen täglich netzet?
Die Lust der Welt, der eitle Tand,
dran sich ein eitler Sinn ergötzet,
ist ach! ein allzu nichtig Gut,
ein Rauch der bald verschwindet.
Weg, schnöder Dunst! Mein Geist sehnt sich dahin,
wo er ein besser Kleinod findet,
wo er ganz sanft und sicher ruht.
Ach, möcht’ ich heute noch in solche Wohnung zieh’n!
Arie
Sollt ich Todt und Leben scheuen?
Nein! Gott wird mich sehr erfreuen,
wenn mir neues Leben lacht.
Meines Jesu Allmachts-Hand
führt mich aus des Todes Land.
Alle Himmels-Herrlichkeiten,
lauter hohe Seltenheiten
sind mir droben zugedacht.
Accompagnato-Rezitativ
Stillt euch, ihr herbe Tränenfluten,
die Freudentage sind nicht weit.
Der Geist wird mehr erfreut,
als alle Sinnen hier vermuten.
Ja, Jesus Trost vergnügt in Ewigkeit.
Choral
Ich hab mich Gott ergeben,
dem liebsten Vater mein.
Hier ist kein immer Leben
es muss geschieden sein.
Der Tod bringt mir kein’ Schaden,
er ist nur mein Gewinn,
darum in Gottes Gnaden
fahr ich mit Fried dahin.