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Text der Kantate:
Chor
Wenn man meinen Jammer wäget
und mein Leid zusammenleget,
wird es wie der größte Stein,
ja, so schwer als Felsen sein.
Gottes Hand hat mich gerühret
und auf diesen Weg geführet,
da sich Himmel, Erd’ und Welt
wider mich in Waffen stellt.
Secco-Rezitativ
Mein Gott will bei dem größten Beten
ganz ferne von mir treten.
Die Menschen setzen sich
ingleichen wider mich.
Der Satan sucht mich zu verschlingen
und in den Höllen-Pfuhl zu bringen.
Mein alter Adam tritt mit ihm in gleichen Bund
und macht mir seine Feindschaft kund.
Ich bin der Welt ein Gräu’l, dem Seraphinen Orden
ein Fluch, ein Schimpf, ein Schauspiel worden.
Ja, was noch mehr, ich muss ein Narr
- doch merkt’s -: allein
um Christi Willen sein.
So viel muss ich erleiden,
doch alles ohne Schuld;
drum ruf ich voller Freuden:
Geduld! Geduld!
Arie
Ich weiß, dass eben dieses Leiden
auch über meine Brüder geht,
Drum küss’ ich’s mit vergnügten Freuden,
so lang es in dem Herzen steht.
Nach überstand’nem Sturm und Regen
muss sich das größte Wetter legen
und ein beliebter Sonnenschein
ein neuer Blick der Freude sein.
Secco-Rezitativ
Kann’s nun nicht anders sein,
so leid ich Qual und Pein
mit ganz gelass’nem Herzen;
Gott lindert endlich doch
das schwere Kreuzes-Joch
und tilgt die harten Schmerzen.
Chor
Gott geht noch stets den alten Gang
und kann nicht anders mit uns handeln.
Drum muss man nur geduldig sein,
denn er kann bei der größten Pein
den bitter’n Angst- und Weh-Gesang
in süßes Freuden-Spiel verwandeln.