Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/11

Vergnügte Ruh beliebte Seelenlust



Originaltitel:
Cantata / Vergnügte Ruh, beliebte Seelen Lust / a / Voce Sola / 2 Travers. / 2 Violin / 2 Viol. / Basson / e / Continuo. / Dominica 6 post Trinit. / 1711.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1711
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 12.07.1711
Vokal: Sopran
Solostimmen: 1
Instrumente: fl (2), violetta (2), str (vla (2)), bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (S,fl/violetta,vla(2),bc) - F - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria+acc (S,fl,str,bc) - d - C
     4.rec+acc (S,str,bc)
     5.aria (S,fl/violetta,vla(2),bc) - F - C
Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 9 Seiten;
S: 4 - vl 1 and violetta, 2, vla 1, 2, vlne, bc: 2, 1, 1, 1, 2, 2 - fl 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: no bassoon in the parts - just in the title ... - fl(2) always unisono con violetta (in violin-parts) - fl/violetta unis in mov 1 & 5 - interesting indication of “travers” for mov 5 in flauto-part -> otherwise rec?? /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-419-12
RISM ID:   450005751
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Arie
    Vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust,
    dich kann man nicht bei Höllensünden,
    wohl aber Himmelseintracht finden.
    Du stärkst allein die schwache Brust,
    vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust!
    Drum sollen lauter Tugendgaben
    in meinem Herzen Wohnung haben.
    Vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust.
  2. Secco-Rezitativ
    Die Welt, das Sündenhaus,
    bricht nur in Höllenlieder aus
    und sucht, durch Hass und Neid
    des Satans Bild an sich zu tragen.
    Ihr Mund ist voller Ottergift,
    der oft die Unschuld tödlich trifft,
    und will allein von „Racha, Racha!“ sagen.
    Gerechter Gott, wie weit
    ist doch der Mensch von dir entfernet !
    Du liebst, jedoch sein Mund
    macht Fluch und Feindschaft kund
    und will den Nächsten nur mit Füßen treten.
    Ach, diese Schuld ist nimmer zu verbeten.
  3. Arie
    Wie jammern mich doch die verkehrten Herzen,
    die dir, mein Gott, so sehr zuwider sein!
    Ich zitt´re recht und fühle tausend Schmerzen,
    wenn sie sich nur an Rach´ und Hass erfreu´n.
    Gerechter Gott, was musst du doch gedenken,
    wenn sie allein mit rechten Satansränken
    dein scharfes Strafgebot so frech verlacht?
    Ach, ohne Zweifel hast du so gedacht:
    Wie jammern mich doch die verkehrten Herzen!
  4. Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
    Wer sollte sich demnach
    wohl hier zu leben wünschen,
    wenn man nur Hass und Ungemach
    vor seine Liebe sieht?
    Doch weil ich auch den Feind
    wie meinen besten Freund
    nach Gottes Vorschrift lieben soll,
    so flieht
    mein Herze Zorn und Groll
    und wünscht, allein bei Gott zu leben,
    der selbst die Liebe heißt.
    O eintrachtsvoller Geist,
    wenn wird er dir doch nur
    sein Himmels-Zion geben?
  5. Arie
    Mir ekelt, mehr zu leben,
    drum nimm mich, Jesu, hin.
    Mir graut vor allen Sünden;
    lass mich dies Wohnhaus finden,
    woselbst ich ruhig bin.