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Text der Kantate:
Arie
Vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust,
dich kann man nicht bei Höllensünden,
wohl aber Himmelseintracht finden.
Du stärkst allein die schwache Brust,
vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust!
Drum sollen lauter Tugendgaben
in meinem Herzen Wohnung haben.
Vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust.
Secco-Rezitativ
Die Welt, das Sündenhaus,
bricht nur in Höllenlieder aus
und sucht, durch Hass und Neid
des Satans Bild an sich zu tragen.
Ihr Mund ist voller Ottergift,
der oft die Unschuld tödlich trifft,
und will allein von „Racha, Racha!“ sagen.
Gerechter Gott, wie weit
ist doch der Mensch von dir entfernet !
Du liebst, jedoch sein Mund
macht Fluch und Feindschaft kund
und will den Nächsten nur mit Füßen treten.
Ach, diese Schuld ist nimmer zu verbeten.
Arie
Wie jammern mich doch die verkehrten Herzen,
die dir, mein Gott, so sehr zuwider sein!
Ich zitt´re recht und fühle tausend Schmerzen,
wenn sie sich nur an Rach´ und Hass erfreu´n.
Gerechter Gott, was musst du doch gedenken,
wenn sie allein mit rechten Satansränken
dein scharfes Strafgebot so frech verlacht?
Ach, ohne Zweifel hast du so gedacht:
Wie jammern mich doch die verkehrten Herzen!
Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
Wer sollte sich demnach
wohl hier zu leben wünschen,
wenn man nur Hass und Ungemach
vor seine Liebe sieht?
Doch weil ich auch den Feind
wie meinen besten Freund
nach Gottes Vorschrift lieben soll,
so flieht
mein Herze Zorn und Groll
und wünscht, allein bei Gott zu leben,
der selbst die Liebe heißt.
O eintrachtsvoller Geist,
wenn wird er dir doch nur
sein Himmels-Zion geben?
Arie
Mir ekelt, mehr zu leben,
drum nimm mich, Jesu, hin.
Mir graut vor allen Sünden;
lass mich dies Wohnhaus finden,
woselbst ich ruhig bin.