Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Chor
Lauter in der Liebe wandeln,
redlich mit dem Nächsten handeln,
heißt, nach Gott gesinnet sein.
Aber ach! Wie ist die Welt
so verstellt:
Splitter richten und verdammen,
Zorn und Hass und Eiferflammen
sind, ach, leider allgemein.
Secco-Rezitativ
Schau Seele die Geduld,
die Gott bei deinen Fehlern träget.
Wie oft hast du wohl seinen Zorn erreget,
doch herrschet Seine Huld.
Und ach, du armer Staub
erkühnest dich, so frech zu richten.
Du hältst die gleich vor Satans Raub,
die nicht nach deinem Sinne sind.
Du willst oft den vernichten,
den gleichwohl Jesus lieb gewinnt.
Ach, stelle doch dein Richten ein,
die Richtersmacht ist ja nicht dein.
Dictum/Duett
Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet.
Verdammet nicht, so werdet ihr auch nicht verdammet.
Vergebet so wird euch vergeben.
Secco-Rezitativ
Der Herr übt das Vergeltungsrecht.
Wie unser Herz dem Nächsten misst,
so wird uns auch gemessen.
Ein treuer Knecht,
der wie der Herr gesinnet ist,
der wird die Frucht von seinen Werken essen.
Drum Seele, zeuch Erbarmen an,
so wird dir dort viel Gut’s getan.
Arie
Wie unsre Hände säen,
so wird die Ernte stehen
in jener Ewigkeit.
Das Kargen bringt Verderben,
doch der wird alles erben,
der hier mit vollen Händen streut.
Secco-Rezitativ
So streue guten Samen aus.
Lass dich in Liebe derer Armen
in ihrer Not erbarmen,
so kommt dir Überfluss zu Haus.
Und so dein Bruder fehlt,
ach, so bedecke seine Flecken.
Wer alle Fehler zählt,
der hat viel Balken in sich stecken.
Lass all dein Tun also geschehen,
dass man in dir die Liebe möge sehen.
Choral
Die Lieb’ sich allda nimmer freut,
wo unrecht wird gerichtet.
Der Wahrheit und Gerechtigkeit
von Herzen sie beipflichtet,
der Nächsten Mängel sie verträgt,
bedecket und zurücke legt
und sie ihm nie aufrücket.