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Text der Kantate:
Dictum
Alle, die vor mir kommen sind,
die sind Diebe und Mörder gewesen, aber die
Schafe haben ihnen nicht gehorchet.
Secco-Rezitativ
Ach, guter Hirt’, auch nach Dir kommen Leute,
die, ach, mit jenen Dieben
und Mördern gleiches Sinnes sind.
Sie dringen sich in Deinen Schafstall ein.
Ihr Herz will nicht die Herde lieben,
es sucht nur Beute.
Und wenn es die gewinnt,
so lässt es Herde Herde sein.
Ach, Jesu, sieh doch drein
und steu’re solcher Mörder Schar,
die sich und nicht die Schafe weidet.
Nimm jeder Herde wahr,
die Not und Tod von solchen Menschen leidet.
Arie
Ach, Herr, lass es die Schafe sehen,
wie treu es Deine Seele meint.
Ach, lass es nie an Hirten fehlen,
die Deinen Sinn und Weg erwählen,
die rein im Wort, die rein im Leben,
die rein im Wort und Leben seind.
Secco-Rezitativ
Der Erz-Hirt’ Jesus meint es treu.
Er sucht allein
das Wohl und nicht die Woll’ der Schafe.
Er führt sie aus und ein.
Sein Wort, Sein Tun macht sie nicht sicher, auch nicht scheu.
Er braucht so Glimpf als Strafe.
Er geht vor ihnen hin,
dass sie des rechten Wegs nicht fehlen.
Er speist sie nicht mit leerem Stroh,
- nein! - Sein Bemüh’n
besorgt mit Ernst die Wohlfahrt ihrer Seelen.
Ach! Täten doch die Hirten alle so.
Arie
Jesus führt auf guter Weide
und zuletzt zur Himmelsruh’.
Ach, ihr Schafe, flieht die Diebe,
gönnt doch Jesu eure Liebe.
Ruft Er, so eilt Ihm zu.
Secco-Rezitativ
Auf, auf, ihr Schafe wacht!
Nehmt euch doch selbst für falschen Stimmen
zu eurem Heil in Acht.
Gebt Satan, Welt und Sünden gute Nacht.
Will der Verführer Schar,
wenn ihr sie flieht, ergrimmen:
Was ist’s? Was können sie euch tun?
Der Erz-Hirt’ schützt euch in Gefahr.
Folgt Ihm! Bei Ihm könnt ihr einst ewig ruh’n.
Choralstrophe
Gut, ach wie gut hat’s eine Seele,
die aller Welt gibt gute Nacht.
Trutz, dass sie ferner also quäle
der Geiz, die Wolllust und der Pracht
Nun ist sie immer wohlgemut,
wohl ihr, sie hat es ewig gut.