Originaltitel: Ein rechter Christ kan auch bey / Thränen / a / 2 Chalumeaux / 2 Violin / Viola / Fagotto obl. / 2 Cant. / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dom. Jubil. / 1736. Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate (3. Sonntag nach Ostern) Entstehungszeit: 1736 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 22.04.1736 Vokal: Sopran (2), Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: chal (2)tb, fg, str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SSATB,chal(2)tb,fg,str,bc) - C - 3 2.rec (B,bc) 3.coro (SSATB,chal(2)tb,fg,str,bc) - G - C (adagio+allegro) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,fg,str,bc) - a - 3 6.rec (S,bc) 7.choral (SATB,chal(2)tb,str,bc) - C - 6/4
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Seite 135) Strophentext: Was Gott tut, das ist wohlgetan, muß ich den Kelch gleich schmecken
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 15 Seiten; S 1, 2, A, T, B: 2, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 1, 1, 1, 2, 2, 2 - chalumeau 1, 2, fag: 1, 1, 1f. Kommentar: lots of soli in choir movements 1 & 3 - fg in bc-part, but for mov5 /fh -
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Text der Kantate:
Chor
Ein rechter Christ kann auch bei Tränen lachen,
sein Jammerstand hat einst ein frohes End’.
Hält sich die Sonne lang verborgen,
so naht sich nur der Freudenmorgen,
des frohen Trostes Licht,
das Jesus Mund verspricht,
das keine Nacht noch Wechsel kennt.
Secco-Rezitativ
Das Kreuz und Christentum
will immerfort beisammen stehen.
Doch wenn die Prüfungsstürme wehen,
so schlägt gleichwohl der Glaubenskahn nicht um.
Das macht: Gott ist getreu,
Er steht bedrängten Herzen bei
und bringt die Not zum frohen Ende.
Drum nimmt und fasst
ein Christ die Kreuzeslast
getrost in seine Hände.
Er freuet sich der aufgelegten Bürde,
er weiß, sie bringt ihm endlich große Würde.
Dictum
Das ist je gewisslich wahr:
sterben wir mit, so werden wir mit leben;
dulden wir, so werden wir mit herrschen.
Secco-Rezitativ
Der Glaube wirkt bei Leidensschmerzen
gedoppelt reiche Frucht.
Die Kreuzeszucht
versalzet Gott ergeb’nen Herzen
die Lust zur Eitelkeit.
Wer solchen Zweck bei seinen Leiden sieht,
der wird erfreut,
wenn ihn sein Gott durchs Kreuz
zum wahren Guten zieht.
Arie
Lache nicht bei meinen Plagen,
arge Welt, das Kreuz ist gut.
Meine Schmerzen, meine Zähren
werden gar nicht lange währen;
auf das Weinen
muss die Freudensonne scheinen.
Wohl dem, der gelassen tut.
Secco-Rezitativ
Mein Jesu,
ach, es geht mir freilich nah,
wenn Du mir nicht
mehr nahe bist;
jedoch es ist
Dein Herz allzeit bemüht,
mein Herz mit Trost zu stillen.
Ach, Deine Liebe sagt es ja,
ich soll Dich wieder sehen.
Ach Jesu,
lass es bald geschehen,
doch alles nur nach Deinem Willen.
Choralstrophe
Was Gott tut, das ist wohlgetan.
Muss ich den Kelch gleich schmecken,
der bitter ist nach meinem Wahn,
lass’ ich mich doch nicht schrecken,
weil doch zuletzt
ich werd’ ergötzt
mit süßem Trost im Herzen,
da weichen alle Schmerzen.