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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Verfall’nes Salem, gute Nacht!
Wer kann in deinen Grenzen bleiben,
wo Bosheit, Unrecht, freche Macht
ihr Wesen ungescheut
zum Nachteil guter Seelen treiben?
Betrübte Zeit!
Fleuch, Seele, fleuch die Mörder-Hütten!
Vor dich ist hier kein Trost, kein Ort.
Fleuch fort
in die Einsamkeit,
dich deines Jammers zu entschütten.
Arie
Ich walle auf der Jammerstraße,
ach! wo wird meine Ruhe sein?
Wem soll ich meinen Kummer klagen?
Wo ist ein Freund?
Wem soll ich’s sagen?
Ein Fremder lacht und spottet mein’.
Secco-Rezitativ
Was, Pilgrim, trauerst du?
Du weinst ja, wie es scheint.
Ich suche Ruh’!
Wer hat dir die genommen?
Ich bin von meinem Freund
und Er von mir gekommen.
Wer ists?
Und was hat
euch von Ihm getrennt?
Ach, Jesus ist’s,
den jeder kennt,
der große Wunder tat,
der oft mit Macht geredet,
der Israel das Heil versprach.
Den haben sie, ach, welche Schmach!
verurteilt und am Kreuz getötet.
Zwar, der und jener spricht:
Er lebe.
Doch ich find’ ihn nirgends nicht.
Drum nimmt mich solches Trauren ein.
Unglaubiger! Wo ist denn dein Verstand!
Wie? Musste Christus das nicht leiden?
Soll’s möglich sein?
Ist dir das unbekannt?
Das ist ein Wunder dieser Zeiten!
Arie
Christi Leiden
und drauf Seine Herrlichkeiten,
alles das ist Gottes Rat.
Ohne dessen Blut und Sterben
war kein Mittel für’s Verderben,
drein die Welt gelegen hat.
Secco-Rezitativ
Mein Herz ist ganz entbrannt,
da ich Dich, großer Lehrer, höre.
Ich sehe meinen Unverstand,
der Deine Leidenslehre
zwar längst gehört, doch nicht gefasst.
Du hast
mich doch so in Geduld getragen.
Mein Jesu, bleibe doch bei mir,
und lehre mich; ich werde Dir
zu allen Zeiten Dank für Deine Liebe sagen.
Choralstrophe
Wenn ich Trost, Hülf’ und Gnad’ begehr’,
mein Jesu, mir dasselb’ gewähr’.
Halleluja, Halleluja!
Ich glaub’ an Dich, stärk’ meinen Geist,
dass Du vom Tod erstanden seist.
Halleluja! Halleluja!