Vater ich befehle meinen Geist - oT: Des sterbenden Heilands erbauliches Sterbgebet
Originaltitel: Vater, Ich befehle meinen Geist / in deine Hände / a / 2 Violin / Viola / 2 Chalum. / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / D. Parasc. / 1743. / [headline:] Das siebende Wort: / Deß sterbenden Heylandes erbauliches / Sterb-Gebeth. Abschnitt im Kirchenjahr: Karwoche Sonntag im Kirchenjahr: Karfreitag Entstehungszeit: 1743 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 12.04.1743 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 4 Instrumente: chal (2)tb, str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (B,str,bc) - G - C (largo) 2.acc (S,str,bc) 3.aria (S,chal(2)tb,str,bc) - F - 3 4.rec (B,bc) 5.aria (B,str,bc) - B - 3 6.acc (T,str,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - G - C
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: In dich hab ich gehoffet, Herr (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 79) Strophentext: Herr, meinen Geist befehl ich dir
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 15 Seiten; S, A (2x), T, B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (3x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - chalumeau 1, 2: 1, 1f. Kommentar: Passionszyklus Die Sieben Wort 7 - Die Titel D DS Mus.ms 451/11-14, 16, 18, 19 sind durch "Das erste, zweite usw. bis siebte Wort" als zusammengehörig gekennzeichnet /Bill - mov7 with Asolo
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Text der Kantate:
Dictum
Vater, Ich befehle meinen Geist in Deine Hände.
Accompagnato-Rezitativ
Mein Jesus stirbt, ach weh!
Sein Geist geht in die Höh’,
zur Ruh’ in Seines Vaters Hände.
Sein Leiden hat ein Ende.
Ach, aber welche Not
hat mich, da Jesus stirbt, betroffen.
Ist Jesus tot,
was soll, was kann ich weiter hoffen?
Still, Seele, nein!
Sein Tod muss dich erst recht erfreu’n.
Arie
Jesus Geist entweicht von dannen,
ach, wohin? In Gottes Hand.
Da ist Er zur Ruh gekommen.
Auch die Seelen derer Frommen
haben da ihr Vaterland.
Secco-Rezitativ
vMein Bräutigam, was trennte wohl das Band,
das Deinen Leib und Geist verbunden?
Hat Dich Dein Marterstand
und Leiden überwunden?
War’s Schwachheit? Nein!
Du stirbst gleichwohl, wie kann es sein?
Dein Mund kann noch so kräftig sprechen,
was konnte Dich zum Sterben schwächen?
Nichts, nichts, Du liebtest Deine Brüder,
die lagen in dem Tod:
Dein Sterben war allein ein Rat vor ihre Not,
drum legtest Du Dein Leben willig nieder.
Arie
Jesus stirbt aus freiem Willen
ganz getrost nach Gottes Rat.
Jesus, lass mich auch so sterben
und den süßen Trost erwerben,
dass mein Geist in Gottes Hand
in dem schönen Himmelsland
ewig seine Ruhe hat.
Accompagnato-Rezitativ
Ach, wie erbaulich ist doch nicht Dein Ende.
Mein Jesus! Deine Zuversicht
zu Deinem Vater wanket nicht.
Du glaubst, es seien seine Hände
ein sanfter Schoß für Deinen Geist,
da Er von hinnen reist,
ob sie Dich gleich sehr hart geschlagen.
Sie sind es auch, Du fandest allda Ruh’.
Ach Jesu hilf, dass, wenn ich auch wie Du
an meinem Ende werde sagen:
„Ach Gott! nimm meinen Geist hinauf“,
der Vater spreche: „Komm herauf.“
Choralstrophe
vHerr, meinen Geist befehl ich Dir,
mein Gott, mein Gott weich’ nicht von mir,
nimm mich in Deine Hände.
O wahrer Gott,
in aller Not
hilf mir am letzten Ende.