Originaltitel: Nun gibt mein Jesus gute / Nacht / a / 3 Chalumeaux / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / D. Parasceve. / 1740. Abschnitt im Kirchenjahr: Karwoche Sonntag im Kirchenjahr: Karfreitag Entstehungszeit: 1740 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.04.1740 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: chal (3)stb, vl, str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (SATB,chal(3)stb,fg,str,bc) - C - C 2.acc (S,str,bc) 3.aria (S,chal(3)stb,vl,str,bc) - F - 3 4.acc (B,str,bc) 5.aria (B,str,bc) - B - C (vivace) 6.acc (A,str,bc) 7.choral (SATB,chal(3)stb,fg,str,bc) - C - C (affettuoso)
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Nun laßt uns den Leib begraben (Seite 105) Strophentext: Nun gibt mein Jesus gute Nacht
Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Nun laßt uns den Leib begraben (Seite 105) Strophentext: Sterb' ich nun gleich, was ist es mehr? / Mein Heiland hat in jener Nacht
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Text der Kantate:
Choral
Nun gibt mein Jesus gute Nacht,
nun ist Sein Leiden vollenbracht,
nun hat Er Seiner Seele Pfand
geliefert in des Vaters Hand.
Accompagnato-Rezitativ
Ihr Freunde Jesu kommt herbei,
macht eurem Bräutigam zu Ehren
ein tränend’ Klaggeschrei,
weint Blut und keine Zähren.
Israels Fürst, der große Held,
ist heut gefallen.
Die Erde bebt, die Felsen knallen,
die Sonne hüllt die Strahlen ein,
die Gruften werden aufgeprellt.
Des Schöpfers Tod macht auch die Toten rege
und ach! die rohe Welt
will ohne alle Regung sein!
Erblasster Jesu, präge ihr doch Dein
Todesbild zu ihrer Bess’rung ein.
Arie
Ach Sarons Rose, Dein Erblassen
geht meinem Herzen allzu nah.
Wer hat Dich Schönste abgebrochen?
Mein Sündengift hat Dich durchstochen,
ach, mein Gewissen klagt mich an:
ich habs getan,
ach leider, ja!
Accompagnato-Rezitativ
Ach! Deine Blätter fallen ab,
durch meine Schuld ist es geschehen.
Dein Schmuck liegt ach! im Grab,
wie schmerzlich ist dies anzusehen.
Doch welch ein lieblicher Geruch
kommt mir aus Deiner Gruft entgegen!
O Wunderkraft, der Fluch,
der mich gedrückt,
verwandelt sich dadurch bei mir zum Segen
und meine Seele wird erquickt.
Arie
Jesus’ Sterben ist mein Leben,
Jesus’ Tod ist mein Gewinn.
Ach, ich muss Ihn zwar beklagen,
doch ich darf auch fröhlich sagen,
dass ich nun erlöset bin.
Accompagnato-Rezitativ
Ich will, o Jesu, gern mit Dir
hier leiden und auch sterben,
sei Du mir nur nicht fern
wenn mich die Todesangst befällt.
Ich weiß, verlasse ich die Welt,
so werd ich dort bei Dir den Himmel erben.
Choral
Sterb’ ich nun gleich, was ist es mehr?
Steh’ ich doch auf mit Pracht und Ehr.
Im Grabe bleibt der Sünden Schlamm,
den ich aus dieser Welt mitnahm.
Mein Heiland hat in jener Nacht
den Sabbath mir zuwegen bracht.
Der hilft mir bald zur süßen Ruh,
indem ich tu’ die Augen zu.