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Text der Kantate:
Choralstrophe / Secco-Rezitativ / Choralstrophe / Secco-Rezitativ / Choralstrophe / Secco-Rezitativ
Verleih, dass ich aus Herzensgrund
mein´n Feinden mög´ vergeben.
Vergeben?
Ach, dieses ist ein schweres Wort
und dennoch müssen wir nach dieser Vorschrift leben.
Verzeih mir auch zu dieser Stund´,
schaff mir ein neues Leben.
Lass deine Gnade nicht verschwinden,
so soll mein Nächster auch Verzeihung finden.
Dein Wort mein´ Speis´ lass allweg sein,
damit mein´ Seel´ zu nähren;
mich zu wehren,
wenn Unglück geht daher,
das mich bald möcht´ abkehren.
Ja, freilich muss dein Wort allein
mein treuer Lehrer sein.
Dies stellet mir
den rechten Spiegel für,
wie sich mein Herz bei dir,
beim Nächsten und bei mir
verhalten soll.
Dies gibt mir auch ganz klärlich zu versteh´n
wie mit dem Nächsten umzugeh´n.
Ich soll an ihn gedenken,
wenn er in seiner Armut klagt,
ihn speisen und auch tränken,
wenn er von Durst und Hunger sagt.
Drum soll dein Wort allein
mein treuer Lehrer sein.
Arie / Secco-Rezitativ / Arie / Secco-Rezitativ / Arie / Secco-Rezitativ
Ich habe Jesum auch vonnöten,
wenn mir bald dies´, bald jenes fehlt.
Wer wollt´ uns doch
aus unsrer Not erretten,
wenn wir nicht Jesum hätten?
Drum will ich mich der Armen
in aller Not erbarmen,
wenn sie der Durst und Hunger quält.
Mein Herz soll nicht verschlossen sein,
wenn sie nach Trost und Hülfe schrei´n.
Ich habe Jesum auch vonnöten,
wenn mir bald dies´, bald jenes fehlt.
Wer wollt´ uns doch
aus unsrer Not erretten,
Mein Gott wird den
ganz hart und grausam strafen,
der seinen armen Schafen
kein Gutes lässt gescheh´n.
Ein Armer ist sowohl ein Mensch
als ich und du zu nennen.
Will man denselben nicht dafür erkennen
und lindert seine Pein
mit Öl und Wein,
will uns Gott in der Not einst auch nicht gnädig sein.
Nun, ich will mich der Armen
in aller Angst erbarmen.
Gott lasse mich
dafür
in meiner letzten Angst mein Leiden überwinden
und Satans Höllenmacht mit seinen Kräften binden.
Arie
So bin ich Gottes Kind,
so kann mich nichts verdammen.
Stürmt Satan auf mich zu,
so bleib ich doch in Ruh´,
weil seine Höllenflammen
bereits gedämpfet sind.