Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1114/16

Verleih dass ich aus Herzensgrund



Originaltitel:
Verleyh daß ich aus Hertzens / Grund / a / 2 Violin. Conc. / 2 Violin / Viol / Canto Solo. / e / Continuo. / Dn. 3 p. Epiph. / 1716.
Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias
Sonntag im Kirchenjahr: 3. Sonntag nach Epiphanias
Entstehungszeit: 1716
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.01.1716
Vokal: Sopran
Solostimmen: 1
Instrumente: , vl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral+acc (S,vl(2),str,bc) - g - 3
     2.rec (S,bc)
     3.aria+rec (S,str,bc) - B - 12/8
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl(2),str,bc) - g - 3

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 69)
Strophentext: Verleih, daß ich aus Herzensgrund

Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 9 Seiten;
S: 2 - vl conc 1, 2, vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-424-03
RISM ID:   450005822
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe/Secco-Rezitativ/Choralstrophe/Secco-Rezitativ/Choralstrophe/Secco-Rezitativ
    Verleih, dass ich aus Herzensgrund
    mein´n Feinden mög´ vergeben.
    Vergeben?
    Ach, dieses ist ein schweres Wort
    und dennoch müssen wir nach dieser Vorschrift leben.
    Verzeih mir auch zu dieser Stund´,
    schaff mir ein neues Leben.
    Lass deine Gnade nicht verschwinden,
    so soll mein Nächster auch Verzeihung finden.
    Dein Wort mein´ Speis´ lass allweg sein,
    damit mein´ Seel´ zu nähren;
    mich zu wehren,
    wenn Unglück geht daher,
    das mich bald möcht´ abkehren.
    Ja, freilich muss dein Wort allein
    mein treuer Lehrer sein.
    Dies stellet mir
    den rechten Spiegel für,
    wie sich mein Herz bei dir,
    beim Nächsten und bei mir
    verhalten soll.
    Dies gibt mir auch ganz klärlich zu versteh´n
    wie mit dem Nächsten umzugeh´n.
    Ich soll an ihn gedenken,
    wenn er in seiner Armut klagt,
    ihn speisen und auch tränken,
    wenn er von Durst und Hunger sagt.
    Drum soll dein Wort allein
    mein treuer Lehrer sein.
  2. Arie/Secco-Rezitativ/Arie/Secco-Rezitativ/Arie/Secco-Rezitativ
    Ich habe Jesum auch vonnöten,
    wenn mir bald dies´, bald jenes fehlt.
    Wer wollt´ uns doch
    aus unsrer Not erretten,
    wenn wir nicht Jesum hätten?
    Drum will ich mich der Armen
    in aller Not erbarmen,
    wenn sie der Durst und Hunger quält.
    Mein Herz soll nicht verschlossen sein,
    wenn sie nach Trost und Hülfe schrei´n.
    Ich habe Jesum auch vonnöten,
    wenn mir bald dies´, bald jenes fehlt.
    Wer wollt´ uns doch
    aus unsrer Not erretten,
    Mein Gott wird den
    ganz hart und grausam strafen,
    der seinen armen Schafen
    kein Gutes lässt gescheh´n.
    Ein Armer ist sowohl ein Mensch
    als ich und du zu nennen.
    Will man denselben nicht dafür erkennen
    und lindert seine Pein
    mit Öl und Wein,
    will uns Gott in der Not einst auch nicht gnädig sein.
    Nun, ich will mich der Armen
    in aller Angst erbarmen.
    Gott lasse mich
    dafür
    in meiner letzten Angst mein Leiden überwinden
    und Satans Höllenmacht mit seinen Kräften binden.
  3. Arie
    So bin ich Gottes Kind,
    so kann mich nichts verdammen.
    Stürmt Satan auf mich zu,
    so bleib ich doch in Ruh´,
    weil seine Höllenflammen
    bereits gedämpfet sind.