Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1102/40

Hebet eure Augen auf gen Himmel



Originaltitel:
Hebet eure Augen auf gen / Himmel / a / 2 Violin / Viola / Fagotto obl. / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 2. Adv. / 1740. [changed to: 1741.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Advent
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 04.12.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (AT,str,bc) - G - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,vla,bc) - e - 12/8
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,fg,str,bc) - a - C
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - G - 2/4

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wie schön leuchtet der Morgenstern (Seite 138)
Strophentext: Wie herrlich ist die neue Welt

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 - fag: 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-62
RISM ID:   450006613
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Hebet eure Augen auf gen Himmel und
    schauet unten auf die Erde, denn der
    Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die
    Erde wie ein Kleid veralten und die drauf
    wohnen, werden dahin sterben wie das.
  2. Secco-Rezitativ
    Soll alles das vergeh´n,
    wie bleibt ihr denn, ihr Sünder,
    an Dingen dieser Zeit,
    an Erdenlust, an Eitelkeit
    mit eurem Sinn besteh´n?
    Betörte Menschenkinder,
    lasst euren Geist doch nicht
    durch solchen Tand bestricken.
    Ach, solltet ihr, da diese Welt
    mit aller Lust zerfällt,
    da euer irdisch Haus zerbricht,
    euch nicht
    mit Ernst auf solche Änd’rung schicken?
  3. Arie
    Wacht doch auf, ihr sich’re Seelen,
    euer irdisch’ Haus fällt ein.
    Macht euch los von Wolllusts-Netzen,
    sagt dem schnöden Nahrungsgötzen
    allen Dienst und Liebe auf.
    Denkt doch drauf:
    Wie wird euer Ende sein?
  4. Secco-Rezitativ
    Der tolle Haufe glaubt es nicht,
    was Jesus Selbst vom Fall der Welt,
    vom Untergang der Bösen spricht.
    Die freche Rotte hält
    dergleichen Wort für blinden Schrecken,
    der nun den Pöbel furchtsam mache,
    den aber ein verschmitzter Geist
    mit Recht in klugem Spott verlache.
    Ach Gott! Ach Gott, lass Dich erwecken,
    lass alle Welt erseh’n,
    was Wahrheit ist und heißt!
  5. Arie
    Komm Herr, rette Dein Geschöpfe,
    das sich nach der Freiheit sehnt.
    Steure doch der Spötter Lachen,
    lass die Himmel fallend krachen,
    brich die Erde,
    dass des Spotts ein Ende werde,
    welcher Deine Wahrheit höhnt.
  6. Secco-Rezitativ
    Dies ist die Hoffnung aller Frommen:
    Der Herr wird kommen
    und sie vom Dienst der Eitelkeit befrei’n.
    Und eine neue Welt,
    die Recht und Friede in sich hält,
    wird ewig ihre Wohnung sein.
  7. Choralstrophe
    Wie herrlich ist die neue Welt,
    die Gott den Frommen vorbehält.
    Kein Mensch kann sie erwerben.
    O Jesu, Herr der Herrlichkeit,
    Du hast die Stätt’ auch mir bereit’t,
    hilf mir die Stätt’ ererben.
    Weise
    preise
    ihre Kräfte,
    ihr Geschäfte
    Deinem Freunde
    zum Spott aller uns’rer Feinde.