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Text der Kantate:
Dictum
Hebet eure Augen auf gen Himmel und schauet unten auf die Erde, denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid veralten und die drauf wohnen, werden dahin sterben wie das.
Secco-Rezitativ
Soll alles das vergeh´n,
wie bleibt ihr denn, ihr Sünder,
an Dingen dieser Zeit,
an Erdenlust, an Eitelkeit
mit eurem Sinn besteh´n?
Betörte Menschenkinder,
lasst euren Geist doch nicht
durch solchen Tand bestricken.
Ach, solltet ihr, da diese Welt
mit aller Lust zerfällt,
da euer irdisch Haus zerbricht,
euch nicht
mit Ernst auf solche Änd’rung schicken?
Arie
Wacht doch auf, ihr sich’re Seelen,
euer irdisch’ Haus fällt ein.
Macht euch los von Wolllusts-Netzen,
sagt dem schnöden Nahrungsgötzen
allen Dienst und Liebe auf.
Denkt doch drauf:
Wie wird euer Ende sein?
Secco-Rezitativ
Der tolle Haufe glaubt es nicht,
was Jesus Selbst vom Fall der Welt,
vom Untergang der Bösen spricht.
Die freche Rotte hält
dergleichen Wort für blinden Schrecken,
der nun den Pöbel furchtsam mache,
den aber ein verschmitzter Geist
mit Recht in klugem Spott verlache.
Ach Gott! Ach Gott, lass Dich erwecken,
lass alle Welt erseh’n,
was Wahrheit ist und heißt!
Arie
Komm Herr, rette Dein Geschöpfe,
das sich nach der Freiheit sehnt.
Steure doch der Spötter Lachen,
lass die Himmel fallend krachen,
brich die Erde,
dass des Spotts ein Ende werde,
welcher Deine Wahrheit höhnt.
Secco-Rezitativ
Dies ist die Hoffnung aller Frommen:
Der Herr wird kommen
und sie vom Dienst der Eitelkeit befrei’n.
Und eine neue Welt,
die Recht und Friede in sich hält,
wird ewig ihre Wohnung sein.
Choralstrophe
Wie herrlich ist die neue Welt,
die Gott den Frommen vorbehält.
Kein Mensch kann sie erwerben.
O Jesu, Herr der Herrlichkeit,
Du hast die Stätt’ auch mir bereit’t,
hilf mir die Stätt’ ererben.
Weise
preise
ihre Kräfte,
ihr Geschäfte
Deinem Freunde
zum Spott aller uns’rer Feinde.