Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1072

Auf Schwester (Cantata a due soprani)



Originaltitel:
Cantata a 2. Soprani. 2 Corn. 2 Flaut. Tr. 2 Violin. Viola e Cembalo
Abschnitt im Kirchenjahr: weltlich
Sonntag im Kirchenjahr: Gelegenheitswerke
Entstehungszeit: 1750
Vokal: SS: Euterpe (Sopran), Polymnia (Sopran)
Solostimmen: 2
Instrumente: fl (2), hn (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (SS,hn(2) in G,fl(2),str,bc) - G- 12/8 (allegro)
     2.rec (SS,bc)
     3.aria (S2-hn(2) in F,fl(2),str,bc) - F - 3 (allegro)
     4.rec+acc (SS,bc) (larghetto)
     5.aria (S1,hn(2) in D,fl(2),str,bc) - D - C (allegro moderato)
     6.rec (SS,bc)
     7.aria (SS,hn(2) in G,fl(2),str,bc) - G - 2/4 (allegro)
Dichter: ?
Partitur: 9 Seiten;
9 parts - vl 1, 2, vla, vlne, cemb, fl 1, 2, cor 1, 2 - 2, 3, 2, 2, 3, 3, 2, 1, 1f. Autograph manuscript: 1750 (1750c); 1750 (1750c); 36 x 23 cm Notes on material: S 1, 2 missing score: 13f.; Autograph manuscript: 1750 (1750c)
Kommentar: o.D. [1750?] nach Wochenbett der Prinzessin Louise



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-416-19
RISM ID:   450005711
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Duett / Arie
    Auf Schwester! frohlocke und jauchze für Freude,
    es zeigt sich aufs neue ein trostvoller Schein.
    Der Himmel bekrönet mit Gnaden die Zeiten.
    Auf, lass uns ein fröhliches Opfer bereiten
    und Wunsch und Vergnügen verewiget sein!
  2. Secco-Rezitativ (Polymnia & Euterpe)
    Der Zeiten Herr, der dich, o Hessen-Land,
    mit sonder’m Glück verbunden,
    hat dir viel froh’ und segensreiche Stunden
    bishero zugewandt.
    Dein großer Ludewig
    steht annoch heute
    zu deinem Trost, zu unsrer Freude
    im höchst erwünschten Stand,
    und Adlern gleich verjüngt Er Sich.
    Stell dir noch weiter dort
    den teu’rsten Erbprinz vor.
    Schau hier Georgens lieblich’ Grünen,
    das Wohlsein deiner Carolinen
    und was des Himmels Gunst
    an deiner zarten Fürsten Blut,
    dem Prinz und der Prinzess getan,
    mit Andacht und Bewund’rung an.
    Ja! Was noch mehr?
    Des Fürstenhauses Zierd’ und Ehr’,
    die selt’ne Tugendblum’,
    die unvergleichliche Louise,
    tritt heute wiederum,
    befreit von Sorg’ und Schmerzen,
    bei frischem Mut und frohem Herzen
    in unverwelktem Flor,
    in hell verklärtem Licht
    mit dopplem Glanz hervor.
    Und dass es diesem Hause nicht
    an Majestät und was Ihm Ruhm verschafft
    noch irgend einem Wohl gebricht,
    so krönt der Himmel Sie mit neuer Lebens Kraft.
  3. Arie
    Die Fürstin lebt bei vollen Kräften,
    o Trost für Hof und Stadt und Land!
    Der Höchste, der es treulich meinet,
    schützt Sie , wenn’s noch so misslich scheinet
    mit Seiner starken Allmachtshand.
  4. Secco-Rezitativ (Polymnia & Euterpe) / Arioso
    Gewiss, des Höchsten Gütigkeit
    ist nicht genugsam zu verehren:
    Die Fürstin, die dies Land erfreut,
    will Er uns heut’ aufs neu bescheren.
    Er hat Sie uns nicht nur zum Trost gegeben.
    Nein!
    Er beschirmet auch Ihr ohnschätzbares Leben.
    Und ob ein unverseh’ner Fall
    uns neulich Lust und Freud’
    und Ruhe wollte stören,
    lässt sich doch heut’
    der gnadenvolle Schall
    aus jenen Wolken hören.
    Nur unverzagt!
    Die Fürstin, die dies Land
    noch oft und viel beglückt,
    hab Ich mit festem Wohl geschmückt
    und als ein wahres Segenspfand
    zu langem Leben auserkoren.
    Drum wird der Schmerz verbannt,
    die Freude neu geboren.
  5. Arie
    Holde Saiten, lasst euch hören,
    stimmt in anmutsvollen Chören
    mit des Himmels Ausspruch ein.
    Da der Fürstin Hochergehen
    selbst die Engel gerne sehen,
    o! so spielt harmonisch drein.
  6. Secco-Rezitativ (Polymnia & Euterpe)
    Nun Fürstin, so kannst Du
    in ohngestört’ und sich’rer Ruh’
    vergnügt aus Deinen Wochen schreiten.
    Dein teuerster Gemahl,
    der Welt gepriesner George,
    dem Deiner Anmut Strahl
    und sonder Seltenheiten,
    wie Dir Sein treues Herz bekannt,
    - Sein Herz, davon Dein Wohl die einz’ge Sorge -
    reicht fröhlich Dir die Hand
    und will Dich freudenvoll begleiten.
    Ein Glücksgestirn, so Seiner Klugheit Gold
    und Deinem Tugendschimmer hold,
    verspricht Dir lauter Segen.
    Wohlan! Der Himmel sei mit Dir auf allen Wegen.
    Die Allmacht, die Sich gnädig zeigt
    und dir so tröstlich zugerufen,
    bleib’ Dir und Deinem Tun geneigt,
    und bahne selbst die Stufen,
    die dein geweihter Fuß jetzt und hinfüro steigt.
  7. Duett / Arie
    So wachse, so grüne, so blühe im Segen,
    tritt, Fürstin! beglückt aus den Wochen hinaus.
    Beschirmet vom Höchsten, entfernet vom Leiden,
    umgeben mit Wohlsein, erfüllet mit Freuden
    vermehre noch ferner dies Fürstliche Haus.