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Text der Kantate:
Arie
Erwache mein Gemüte,
erwache doch mein Geist.
Erwache mein Gemüte,
ermunt’re dich mein Geist.
Streu’ Weihrauch, singe Lieder,
die Pflicht befiehlet wieder,
dass man des Höchsten Güte
mit vollen Chören preist.
Rezitativ
So ist’s! Es bricht nun abermal[s]
ein Freudentag auf meinem Horizont herein,
die Andacht betet ihm entgegen,
die Allmacht krönet ihn mit Segen.
Die Vorsicht lässet mich von jener Sternenbühne
dabei die Stimme hören:
„Dein Vater lebe, blühe, grüne!“
O wertes Wort, erwünschter Schein!
Was kann Erfreulicher’s, was kann vergnügter sein?
Arie
Spielet nur ihr holde Saiten
und vermehrt die große Lust.
Lasst uns Ton und Wunsch erheben,
dann des teuren Vaters Leben
wirkt den Ausbruch zarter Freuden
tausendfach in meiner Brust.
Rezitativ
Ja, ja!
Wen Gottes Gnadenarm bewacht,
bleibt fest und unbekümmert stehen.
Wer hievon will ein wahres Merkmal sehen,
der blicke nur den werten Vater an
und was des Höchsten Hand an Ihm aufs Neu’ getan,
da Ihm sein schätzbar‘ Lebenslicht
von vierundsechzig Jahren Lauf
zu meiner Wonne wieder lacht.
Drum auf, ihr Sinnen, säumt und schweiget nicht!
Ein Freudenton erschalle durch die Luft,
wenn jetzt mein Mund ein frohes „Vivat!” ruft.
Arie
Vater, dessen Wohl und Leben
meiner Lust das Leben geben,
nimm dies Opfer gnädig an.
Weiß ich doch, Du bist zufrieden,
ist Dir nur das Herz beschieden,
weil der Ohnmacht ihr Bestreben
Dir nichts Treu’res zinsen kann.
Rezitativ
Du aber, Segensgott,
gib ferner Deine Gnade,
dass weder Unfall noch Verdruss
des großen Vaters Wohlsein schade,
dass Neid und Missgunst zittern muss
und dass sein Glück vollkommen sei.
Mir aber gönne dies dabei,
ihm künftig diese Kindespflicht
allzeit mit Lob und Dank und jedesmalen,
so höchst vergnügt als heute zu bezahlen.
Arie
So lebe denn ferner, o teuerster Vater,
im heitersten Wohlstand, in größestem Glück.
Es kehren die Zeiten voll Segen und Freuden
in Zukunft noch oft und unzählbar zurück!