Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1057

Bei Pauken und Trompeten Ton (+ Ouverture D-Dur GWV 424)



Originaltitel:
Bey Paucken und Trom- | peten Schall | a | 2 Clarin | Tympano | 2 Corn. de Chasse | 2 Hautb. | 2 Flaut. | 2 Violin | Viola | Canto | Alto | Tenore | Basso | e | Continuo. | Fer. 2. Nat. | 1726.
Abschnitt im Kirchenjahr: weltlich
Sonntag im Kirchenjahr: Geburtstag
Entstehungszeit: 1726
Vokal: SATB: Himmel (Sopran), Hessen (Alt), Freude (Tenor), Anmut (Bass)
Solostimmen: 4
Instrumente: fl dol (2), fl (2), ob (2), fg , hn (2), clar (2), timp (2), str, bc
Satzbeschreibung: ---
Dichter: ?
Partitur: 18 Seiten;
18 parts - S, A, T (2x), B, vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc, ob 1 and fl 1, ob 2 and fl 2, cor 1, 2, clno 1, 2, timp - 2, 2, 2, 1, 3, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 1, 1, 1, 1, 1f. Autograph manuscript: 1726 (1726); 1726 (1726), 35 x 21,5 cm score: 16f., Autograph manuscript: 1726 (1726)
Kommentar: Kantaten zum Geburtstag des Landgrafen Ernst Ludwig (26. Dezember) Die Overture folgt im Anschluß an die Kantate zum Geburtstag des Landgrafen Ernst Ludwig (26.12.1726) und besteht nur aus einem Satz Mov9: vl-part also in ob1!, also Flute& rec-parts of mov13 & 17 / very clear difference between Flauto = recorder in mov13 and Flauto travers. in mov17 /



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-416-09
RISM ID:   450005701
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor / Secco-Rezitativ / Chor
    Bei Pauken- und Trompetenton
    soll heut´ vor Darmstadts Fürsten-Thron
    ein Opfer reiner Wünsche brennen.
    Sein Prinz, sein großer Götter-Sohn,
    stimmt selbst ein frohes „Vivat!” an.
    Es jauchze mit, wer jauchzen kann.
    Der Himmel wird sein „Fiat!” gönnen.
    Auf, Hessen! Traure weiter nicht,
    ermuntre dich aus deinem Schlummer,
    verlass den bangen Kummer.
    Mein holdes Licht
    soll deiner Grenzen lieblich scheinen.
    Bei Pauken- und Trompetenton
    soll heut´ vor Darmstadts Fürsten-Thron.
    ein Opfer reiner Wünsche brennen.
    Sein Prinz, sein großer Götter-Sohn,
    stimmt selbst ein frohes „Vivat!” an.
    Es jauchze mit, wer jauchzen kann.
    Der Himmel wird sein „Fiat!” gönnen.
  2. Secco-Rezitativ
    Was vor ein frohes Lustgetön,
    welch Jauchzen unterbricht mein Weinen.
    Auf, Hessen! Richte dich empor,
    die bange Nächte sind verschwunden.
    Welch´ Licht strahlt mir so schön?
    Was seh´ ich, o beglückte Stunden?
    Ja, schau den Flor,
    den Schmuck, den meine Lieblichkeit
    zu deiner Lust auf deinen Fürsten streut.
    Erwünschter Blick!
    Er prangt, er stehet heut´ voll Wonne.
    Die angenehme Lebenssonne
    lacht ihn mit neuer Klarheit an.
    Glaub´s Hessen, mein Geschick
    hat, was dich heut´ erfreut,
    zu deinem Trost getan.
  3. Arie
    Klärt euch auf, ihr Freuden-Höhen,
    mehrt Ernst Ludwigs Wohlergehen!
    Heut´ soll Hessen freudig sein!
    Klärt euch auf!
    Lasst bei angenehmen Tagen
    euren Strahlen ihren Lauf,
    dass getreue Catten sagen:
    „Unser Glück ist ungemein.“
  4. Secco-Rezitativ
    Mein Volk verehrt den hohen Schluss,
    der ihm so frohe Stunden schenket.
    Ja, ja, es muss,
    was deine Wonne kränket,
    von deinen Grenzen ferne sein.
    Mein Glanz zieht heut´ zu deinen Toren ein.
    Mein holder Schein
    eröffnet ihm die Pforten.
    Es tritt das teu´rste Fürsten-Haupt
    heut´ in den grauen Ehren-Orden.
    Mein´ angenehme Pracht
    hat dessen Scheitel reich umlaubt,
    der Hessen frohe Stunden macht.
    Die Last von sechzig Jahren
    schwächt seine Fürstenkräfte nicht.
    Was ihm mein Wunsch auf´s Künftige verspricht,
    das wird sein Herz zu Hessens Wohl erfahren.
  5. Arie
    Steigt, ihr edle Lebensquellen,
    gönnet euren Segensguss
    Darmstadts Haupt in Überfluss.
    Kommt, verdoppelt eure Ströme,
    dass von solchem reichen Gut
    sein geweihtes Götter-Blut
    Kraft und neues Leben nehme,
    das die Welt bewundern muss.
  6. Secco-Rezitativ
    Mein Rat sagt: „Ja,
    Ernst Ludwig soll ins höchste Alter leben.“
    Ich will ihm frohe Stunden geben,
    der Anfang ist schon da.
    Mein Schimmer hat sein Herz, sein Haus
    bereits erwünscht umzogen.
    Und meines Schmucks beliebte Kostbarkeit
    schmückt seinen Heldenstamm
    mit allzu schönen Sprossen aus,
    dass Hessen auf die ferne Zeit
    mit reicher Hoffnung prangt.
    Die treue Catten nie betrogen,
    ja allbereits ihr Ziel erlangt.
    Drum quillt
    mein Trieb, der heut´ Sein Fürstenherz erfüllt,
    bei reinen Andachtskerzen
    zu froher Lust auch in der Seinen Herzen.
  7. Arie
    Brennet und flammt, ihr gesegneten Trieb[e]
    feuret die Herzen zur Freudigkeit an.
    Reizet die Lippen zu fröhlichen Chören,
    Darmstadts Durchlauchtigstes Haupt zu beehren,
    dessen Gedeihen der Himmel verfügt.
    Scherzet vergnügt,
    wisset! sein Rat hat Gefallen daran.
  8. Secco-Rezitativ
    Der Himmel billigt meine Lust:
    Mein Fürst, mein Vater lebt im Segen.
    Der zarte Trieb der treuen Brust
    geht drum der höchsten Macht,
    die mein Durchlauchstes Haupt bewacht,
    in Freudigkeit, mit Lieb´ entgegen.
  9. Arie / Secco-Rezitativ
    Alles muss zur Freude glücken,
    wo der Herrscher aller Welt
    unter holden Gnaden Blicken
    selbst ob Fürsten Obhut hält.
    Dies kann ich ferner freudig hoffen.
  10. Secco-Rezitativ
    Ja, ja, der Wunsch, den reine Liebe tut,
    hat allzu oft schon eingetroffen.
    Wo mein Vergnügen lacht,
    da wird des Herzens Glut
    den Weihrauch nicht umsonst verzehren:
    Ich bin auch droben wert.
    Der Schluss ist schon gemacht:
    Es soll,
    wie Hessens Wunsch begehrt,
    sich seines Fürsten Wohl
    unzählig mal vermehren.
  11. Arie
    Segen, Freude, Glück und Leben
    soll Ernst Ludwigs Haupt umgeben,
    dass sein Wohl beharrlich sei.
    Keine Nacht
    soll den Pracht
    seines Fürstenglanzes decken.
    Sucht ein Unfall ihn zu schrecken,
    meine Stärke steht ihm bei.
  12. Secco-Rezitativ
    Wie wunderschön
    wird solcher Schmuck
    ob dessen Scheitel blühen.
    Wie freudig wird mein Volk nicht steh´n,
    wenn selbst des Höchsten Hand
    sein Fürstenhaupt mit Segenskronen ziert.
    Es wird sich stets bemühen,
    vor dessen hohen Stand
    durch reines Flehen
    den Himmel freudig anzugehen.
    Mein Anblick, der die Herzen rührt,
    reizt es so mehr zu solchem Opfer an.
    Es kann
    den Götterschmuck
    nicht ohne Wonne schauen,
    der seines Fürsten Thron verklärt.
    Der Himmel will mein Heldenhaus erbauen,
    der Fürsten-Zedern zarter Flor
    macht dessen Grund
    durch meinen Göttersohn bewährt.
    Ihr Pracht
    wächst allzusehr empor,
    den lässt die höchste Macht
    durchaus kein Leid geschehen.
    So muss Ernst Ludwig Wonne sehen.
  13. Arie
    Wachset, prangt, ihr teure Reiser,
    selbst der Himmel hat euch wert.
    Und Ernst Ludwigs Vatersegen
    geht euch treu und reich entgegen,
    der muss unvergleichlich sein.
    Es trifft ein,
    was sein Herz vor euch begehrt.
  14. Secco-Rezitativ
    O selt´nes Glück,
    mein Himmel prangt mit wunderschönen Sternen,
    die meine Obhut hegt,
    und kein Geschick
    soll ihren Glanz von dir entfernen.
    Erwünschter Schluss,
    der mich zu froher Lust bewegt,
    dass Herz und Mund frohlocken muss.
  15. Arie
    Strahle, teu´rste Landessonne,
    gönne deinen Göttersternen
    allzeit ein erfreulich Licht.
    Lass in neu verklärten Strahlen
    auch dein Land zu tausendmalen
    einen frohen Morgen seh´n.
    Soll dein Untergang gescheh´n,
    Ach! Wir wünschen
    ja bei unserm Leben nicht!
  16. Secco-Rezitativ
    So wird man überall
    in Hessen Freudenlieder singen
    und ein vergnügter Schall
    von seiner Helden Ruhm erklingen.
  17. Arioso
    Frommer Fürsten Wohlergehen
    ist ein Glück, das himmlisch heißt.
    Alles muss in Freuden stehen,
    wo sich solcher Segen weist.
  18. Secco-Rezitativ
    Es soll kein Fall Ernst Ludwigs Wohlsein stören.
    Mein´ Pracht verlässt ihn nicht.
    Ich bleibe sein beständig´ Licht.
    Man soll noch oft dies frohe „Vivat!“ hören:
  19. Chor
    Es lebe Ernst Ludwig im Segen, im Flor.
    Es prange, es steige zur lieblichen Wonne
    mein Fürstenlicht, uns´re erfreuliche Sonne
    zur Freude des Landes zum Wunder empor.