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Sonata per Cembalo o Violino e Flauto |
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BiographieChristoph Graupner – Eine Biographie
Als im Juli 1709 die erste Kantate von Christoph Graupner ("Süßer Tod" → GWV 1148/09) in Darmstadt im Rahmen eines sonntäglichen Gottesdienstes erklang, ahnte der Komponist selbst vermutlich am wenigsten, dass er bis an sein Lebensende (51 Jahre später!) in Diensten der Darmstädter Landgrafen bleiben und die kleine Residenz im Südhessischen nicht mehr verlassen sollte. Wohl zu Beginn des Jahres 1709 war es zur Vertragsunterzeichnung mit seinem neuen Dienstherrn gekommen, und Graupner begann seine Tätigkeit in Darmstadt zunächst als Vize-Kapellmeister unter dem noch amtierenden Wolfgang Carl Briegel. Erst 1711 rückte Graupner an die Spitze der Hofkapelle; fortan war er der Hauptverantwortliche für die Musik am Darmstädter Hof. Er hatte dafür zu sorgen, dass für alle Belange, zu denen Musik benötigt wurde, entsprechende Kompositionen vorhanden und zur Aufführung bereit waren. Neben dem eigentlichen Komponieren hatte Graupner – unterstützt von Mitgliedern der Kapelle – das Aufführungsmaterial, die einzelnen Stimmen, aus der Partitur herauszuschreiben. Und es musste geprobt werden – wenn auch nicht vergleichbar mit modernen Standards, so hatten die Musiker doch zumindest vor dem Sonntags-Gottesdienst die neuen Noten kennenzulernen und durchzuspielen. Von Hamburg nach Darmstadt
Landgraf Ernst Ludwig war in Hamburg auf den jungen Christoph Graupner aufmerksam geworden; dieser wirkte seit Herbst 1706 als Cembalist im Orchester des damals berühmten Opernhauses am Gänsemarkt. Daneben komponierte Graupner auch für die dortige Bühne eine Reihe von Opern. Nur der kleinere Teil ist allerdings überliefert; von einigen Stücken sind nur mehr die Titel und die Libretti bekannt. Ernst Ludwig war ein Liebhaber der Oper – und es ging ihm vor allem darum, "zuhause" in Darmstadt Ähnliches zustande zu bringen, was er zuvor auf den Brettern des Gänsemarkttheaters hatte sehen und hören können: moderne Opernaufführungen, mit hervorragenden Sängern und entsprechend prachtvoller Ausstattung des Bühnengeschehens – und natürlich einer Musik, die der Dramatik des Geschehens gerecht wurde und die Affekte von Wut über Leidenschaft bis zur Trauer und Verzweiflung überzeugend in Töne umsetzen konnte. Ernst Ludwig sah in Graupner den Richtigen für seine Ambitionen in Darmstadt. Doch die Visionen, die der Darmstädter Landesherr angesichts der spektakulären Hamburger Aufführungen für seine eigene Residenz entwickelt haben mochte, stießen in der Realität der kleinen Residenz schon recht bald auf Widerstände. Schwerer als die (von der Familie und nahestehendem politischen Berater vorgebrachten) moralischen Einwände gegenüber den allzu weltlichen Vergnügungen des Theaters dürfte für Ernst Ludwig die zunehmend desaströse finanzielle Lage seiner Landgrafschaft gewogen haben. Nach einer vergleichsweise ambitionierten Anfangsphase wurden die Opernaufführungen immer weniger und 1719 schließlich ganz eingestellt. Alternative: Zurück nach Leipzig?Kein Wunder, dass sich Graupner wenige Jahre später nach einem neuen beruflichen Wirkungskreis umsah. Es zog ihn dorthin zurück, von wo er einst gekommen war: nach Leipzig. 1683 im sächsischen Kirchberg geboren, folgte Graupner zunächst seinem ersten musikalischen Lehrer nach Reichenbach im Vogtland, bevor er in die Leipziger Thomasschule eintrat. Im Anschluss an seine schulische Ausbildung nahm er das Jurastudium an der Leipziger Universität auf. 1706 verließ er jedoch aufgrund der instabilen politischen Verhältnisse (Auseinandersetzungen Sachsens mit Schweden) die Stadt in Richtung Hamburg, hatte aber vor, bald zurückzugehen. Daraus wurde freilich zunächst nichts; zunächst kam die Anstellung an der Gänsemarktoper und schließlich das Engagement nach Darmstadt dazwischen. Nun aber, rund 16 Jahre, nachdem er Sachsen verlassen hatte, bot sich die Chance auf dauerhafte Rückkehr: Johann Kuhnau, lange Jahre Organist an der Thomaskirche und seit 1701 Thomaskantor, war im Juni 1722 gestorben. Graupner hatte als Schüler der Thomasschule einst bei ihm Unterricht auf dem Clavier und in Komposition erhalten. Die Aussicht, Nachfolger des einstigen Lehrers werden zu können, mochte für Graupner ebenso ein Kriterium für seine Bewerbung gewesen sein wie die Tatsache, dass es sich nicht um irgendeine Kantorenstelle, sondern die der berühmten Thomaskirche in Leipzig handelte. Zudem dürfte die zunehmend unattraktive Position am Darmstädter Hof – nach der Aufgabe der Oper blieb Graupner neben kleinerer Kammermusik vor allem die Kantatenkomposition für die Sonntagsgottesdienste – eine wichtige Motivation für den angestrebten Wechsel gespielt haben. Heimlich, unter Vortäuschung eines falschen Ziels, begab sich Graupner nach Leipzig und schrieb dort vor Ort die gewünschten Probekompositionen – zur Zufriedenheit der Prüfungskommission, und einer Verpflichtung als Thomaskantor stand eigentlich nichts mehr im Weg – bis auf das letzte Wort, das bei Ernst Ludwig, dem Darmstädter Dienstherrn, lag. Diesem nun scheint es durchaus nicht gefallen zu haben, seinen renommierten Kapellmeister zu verlieren, war doch ein herausragender Musiker ein kulturelles Prestigeobjekt ersten Ranges, auf das man nicht so ohne weiteres verzichtete – und so kam es, dass Graupner schließlich doch in Darmstadt blieb, nicht ohne dass ihm allerdings sein Bleiben durch eine gehörige Gehaltsaufbesserung "versüßt" wurde und er damit zu einem der am besten bezahlten Kapellmeister seiner Zeit avancierte. "Der Graupner bleibet" – in DarmstadtWeitere 30 Jahre versah dieser in der Folge seine Tätigkeit in der Residenz von Hessen-Darmstadt, bevor er um den Jahreswechsel 1753/54 seine letzten Kantate in Angriff nahm, die für den Geburtstag Ludwigs VIII. im April 1754 bestimmt war: Das Augenlicht hatte Graupner unwiederbringlich verlassen, und während der verbleibenden sechs Lebensjahre blieben ihm allenfalls hier und da administrative Aufgaben. Wie aber hat sein (musikalisches) Leben in Darmstadt nach dem nicht vollzogenen Wechsel 1723 ausgesehen? Viel ist es nicht, was an belastbaren Informationen zur Verfügung steht, erhalten ist aber eine außerordentlich hohe Anzahl an Kompositionen. Neben der Kirchenmusik schrieb Graupner Kantaten auch zu weltlichen Anlässen, aber auch überaus zahlreiche Instrumentalmusiken der verschiedensten Gattungen. Nach allem, was wir wissen, lebte er fortan in Darmstadt ein sehr hermetisches Leben, Reisen bzw. Aufenthalte jenseits der Residenz sind so gut wie nicht bekannt. Die Abgeschiedenheit hieß aber noch lange nicht, dass Graupner nicht sehr wohl über den aktuellen Stand in Sachen Kompositionsgeschichte informiert gewesen wäre. Zahlreiche Abschriften von Werken anderer Kollegen, die keinesfalls direkt mit dem Darmstädter Hof in Verbindung zu bringen sind, die Graupner aber eigenhändig abschrieb und davon sogar Aufführungsmaterial erstellte belegen die aktive Rezeption fremder Werke durch die Darmstädter Musiker.
Vor allem aber schuf Graupner eine Fülle an Werken für seine Hofkapelle; dabei lassen sich seine Kompositionen durchaus als Gradmesser der Fähigkeiten der einzelnen Musiker lesen: Anspruchsvolle solistische Partien lassen auf entsprechende Leistungsfähigkeit der jeweiligen Kapellmitglieder schließen. Ob Graupner mit seiner Darmstädter Stelle zufrieden war?Nach allem, was wir aus seinen (wenigen) persönlichen Äußerungen wissen und nach dem, was sich aus seinen Manuskripten schließen lässt, war er ein überaus fleißiger, korrekter, gewissenhafter, akribischer "Arbeiter", der seine Dienstverpflichtungen mehr als ernst nahm und der deshalb wohl des Öfteren auch mit seinem Dienstherrn haderte. Sowohl Ernst Ludwig als auch dessen Sohn und Nachfolger Ludwig VIII führten ein eher unstetes Leben jenseits der Darmstädter Residenz und präferierten die Reisekutsche bzw. die Jagd. 1739 starb nicht nur Graupners erster Dienstherr Ernst Ludwig, sondern auch sein Vize-Kapellmeister Gottfried Grünewald (1673-1739), und Graupner war ab diesem Zeitpunkt alleinverantwortlich für die sonntäglichen Kantaten – eine Pflicht, die ihm zu einer veritablen Last wurde, wie er in seiner für Johann Matthesons Ehrenpforte verfassten Selbstbiographie schreibt. Unterstützt wurde Graupner fortan von Johann Samuel Endler (1694-1762), der nach Graupners Tod offiziell das Amt des Hofkapellmeisters übernahm. Als Bedienste des Hofes waren Musiker seinerzeit – da wurde zwischen Kapellmitgliedern und ihrem musikalischen Leiter kaum ein Unterschied gemacht – Kultur"besitz" des jeweiligen Regenten, der für diesen mitunter mit einer Exklusivität einherging, die jegliche Außenwirkung unterband. So geschehen im Fall von Haydns erstem Dienstherrn, scheint dies auch für die Darmstädter Verhältnisse durchaus im Bereich des Möglichen. Damit ließe sich auch plausibel erklären, warum außerhalb von Darmstadt so gut wie keine weiteren musikalischen Werke Graupners erhalten sind (bzw. für die wenigen externen Überlieferungen sind die Provenienzen nachvollziehbar und schwächen die Exklusivitätstheorie nicht). Es scheint, als habe sich Graupner 1723 klaglos in sein Schicksal gefügt; immerhin ermöglichte ihm die finanzielle Besserstellung auch die (vermeintliche) Absicherung seiner persönlichen Verhältnisse (die notorische Geldnot am Darmstädter Hof ließ auch ihn – wiewohl gegenüber allen anderen Kapellmitgliedern deutlich bevorzugt – später immer wieder auf sein Gehalt warten); er hatte bereits 1711 Sophie Elisabeth Eckard, die Tochter eines Pastors aus Bischofsheim, geheiratet und war 1723 bereits Vater von vier Kindern; drei weitere folgten zwischen 1725 und 1732. Im Vergleich zu einem möglichen Wirkungskreis als Kantor in Leipzig blieb Graupner als Hofkapellmeister in Darmstadt ein größerer Abwechslungsreichtum in seinem musikalischen Schaffen: Wenngleich auch bei ihm das Kantatenwerk im Zentrum stand, beinhaltete die Tätigkeit am Hof aber in weit größerem Maße auch das Schreiben von Instrumentalmusik, die als höfische Unterhaltung selbstverständlicher Bestandteil der Residenzkultur war. © Ursula Kramer 2014 |
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Chalumeau - Ein vergessenes Instrument
Ausführende:
Datum: Sonntag, 15. Oktober 2023, 17.00 Uhr
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Darmstädter Barocksolisten
Ausführende:
Datum: 16. Juni 2010
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Das Chalumeau: eine „heulende Symphonie“ oder ein „unendlich angenehmes“ Instrument?
Ausführende:
Datum: Samstag, 22. Oktober 2022, 19:30 Uhr
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Der Mann, der Graupner aus dem Vergessen holt
Quelle: Darmstädter Echo, 8. Mai 2010 |
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Edition der Christoph-Graupner-GesellschaftCYDONIA BAROCCA GRAUPNER EDITIONHerausgegeben von Ursula Kramer und Florian Heyerick.
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GWV 201 |
Triosonate in C-Dur für Fagott, Basschalumeau und Basso continuoEine singuläre Kopplung, die in der Literatur ansonsten ihresgleichen sucht, ist jene von Fagott und Basschalumeau als Oberstimmenpaar im Trio GWV 201. Graupner liebte die dunkleren Klangfarben und kombinierte immer wieder tiefere Instrumente miteinander. So gibt es neben der Sonate GWV 201 eine Ouverture für Chalumeau, Fagott und Streicher (GWV 407) sowie ein Konzert für Chalumeau, Fagott, Violoncello und Streicher (GWV 306).
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Edition der Konzerte GWV 301ff (Auswahl)
GWV 301 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo C-DurUnter den Solokonzerten nehmen die vier Werke für solistisches Fagott einen besonderen Stellenwert ein; keinem anderen Instrument hat er mehr konzertierende Aufgaben zugewiesen. Zusammen mit den zahlreichen Kantaten, in denen den Sängern in einzelnen Arien ein Solofagott an die Seite gestellt wird, hat Graupner so ein einzigartiges Nischenrepertoire geschaffen, das in der Barockzeit nur von den zahlreichen Konzerten Antonio Vivaldis übertroffen wird. Anlass für die Entstehung der Kantaten mit solistischem Repertoire, aber wahrscheinlich auch der vier Konzerte, war die Verpflichtung eines neuen Hofkapellmitgliedes, des im Frühjahr 1736 aus Zerbst nach Darmstadt engagierten Fagottisten Johann Christian Klotsch.
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GWV 307 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo c-mollDas Konzert c-moll GWV 307 nimmt eine Sonderstellung unter Graupners Konzerten für Fagott ein; es steht nicht nur als einziges in einer Molltonart – für Konzerte dieser Zeit generell eher selten –, sondern verzichtet auch auf die in Vivaldis Konzerttypus entwickelte Dreisätzigkeit, die üblicherweise zum Vorbild auch für deutsche Komponisten wurde. Mit seiner Tempoabfolge langsam – schnell – langsam – schnell und seinem harmonischen Bauplan (bei dem der dritte Satz in der Paralleltonart steht) erinnert Graupners c-moll Konzert viel eher an die vergleichsweise strenge, ebenfalls viersätzige Kirchenso- nate der Zeit, auch sie war, wie die Konzertform, eine „Erfindung“ aus Italien.
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GWV 310 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurDas Konzert GWV 310 folgt dem dreisätzigen Typus, wie ihn Antonio Vivaldi in Italien geprägt hatte, mit einem langsamen Mittelsatz und zwei schnellen Ecksätzen. Anders als Vivaldi geht es Graupner aber weniger um Virtuosität des Soloinstruments – auch das gewählte Register stellt keine besondere Heraus-forderung dar. Insbesondere der Eröffnungssatz wird von der eigenständig spielfreudigen Solo-stimme dominiert: Nach einem freien Eintritt greift sie nur zu Anfang das Hauptmotiv des Satzes auf, um im Folgenden ausschließlich mit Spielfiguren verschiedener Art aufzuwarten: Dreiklangsbrechun-gen, schnellen Tonrepetitionen ebenso wie latent zweistimmiges Komponieren...
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GWV 311 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurLängst nicht in allen Konzerten folgt Graupner dem italienischen dreisätzigen Vorbild Vivaldis; in seinem Konzert GWV 311 D-dur erweitert er das Modell um einen einleitenden Satz in langsamem Tempo (Grave), bei dem es vor allem um kammermusikalisches Miteinander im Sinn kontrapunktischen Musizierens zwischen Soloinstrument und den Violinen geht...
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GWV 312 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurGraupner ist generell für seine individuellen kompositorischen Lösungen bekannt; „Standard“ gibt es bei ihm nicht, jede Kantate, aber auch jedes Solokonzert überrascht mit eigenem Profil. Das Konzert D-dur GWV 312, einerseits nach dem italienischen Vorbild Vivaldis dreisätzig, geht in der Anlage der Sätze aber doch sehr eigene Wege. Sie gleicht einem Rückwärts-Schreiten durch die Musik-geschichte seiner Zeit: Der erste Satz ist „allegro“ im engen Wortsinn, heiter, lebhaft, spielfreudig und weist mit seiner melodischen Substanz eindeutig in die frühklassische Richtung. Die Flöte ist eng mit dem begleitenden Orchester verzahnt...
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GWV 320 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo E-DurDeutlicher noch als in den Flötenkonzerten GWV 310-312 zeigt sich am Konzert E-dur GWV 320, dass der von Graupner im Manuskript festgehaltene Notentext das Werk nicht vollständig wiedergibt: Mit langen Haltetönen und dem Fehlen jeglicher virtuoser Ausgestaltung bietet die Flötenstimme so, wie sie notiert ist, zunächst das Gerüst vor. Improvisierende Verzierungspraxis gehörr unbedingt dazu, um den Intentionen Graupners auf die Spur zu kommen. Insofern eignet sich dieses Konzert besonders für das Studium der historischen Aufführungspraxis...
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GWV 328 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo D-DurDas Konzert G-Dur GWV 328 ist das kürzeste unter den vier Fagottkonzerten, steht den anderen aber an Ausdrucksintensität und solistischer Profilierung in nichts nach. Energisch ist der Grundcharakter des eröffnenden Allegros, bedingt durch den synkopischen Duktus, mit dem das Hauptmotiv des Satzes anhebt. Zusammen mit dem auf ihn folgenden abwärtsgerichteten Lauf sorgt er für eine durchgängige Lebendigkeit und Motorik des Satzes. Soloinstrument und Orchester sind eng miteinan- der verzahnt: Auf kurzem Raum spielen sich die Partner immer wieder die Bälle zu.
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GWV 329 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo G-DurSeinem Konzert in G-dur GWV 329 legt Graupner als äußeren Rahmen den Formtyp der barocken Kirchensonate mit der Satzfolge langsam – schnell – langsam – schnell zugrunde. Satzintern hingegen verabschiedet sich der Komponist aber weitgehend vom italienischen Formmodell in Sinn Vivaldis mit seinen virtuosen Episoden für das Soloinstrument (am ehesten erinnert noch der zweite Satz an das italienische Vorbild). Außergewöhnlich kommt der 3. Satz daher: beginnend im Unisono, folgen spannungsreiche Takte durch scharfe Vorhalte und chromatische Wendungen...
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GWV 340 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo B-DurDas Konzert B-Dur GWV 340 ist ganz auf den Finalsatz ausgerichtet, der nicht nur quantitativ, sondern auch qua- litativ einen besonderen Stellenwert erhält: Er ist als Da- Capo-Arie gestaltet, in der das Soloinstrument mit klar konturiertem Thema dominiert – und bei entsprechender Tempowahl durchaus brilliert. Vorbereitet wird dieser Satz durch zwei unterschiedliche Stimmungsbilder, in der sich das Fagott stärker als „primus inter pares“ zeigt.
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Edition der Ouvertüren GWV 401ff (Auswahl)
GWV 453 |
Ouverture in G-Dur »Entrata per la Musica di Tavola« für Streicher und Basso continuoNur fünf der Ouvertüren tragen die spezielle Bezeichnung „Entrata per la Musica di Tavola“ und werden da- mit unmissverständlich als Tafelmusik ausgewiesen; denkbar ist freilich, dass auch die übrigen Ouverturen der Unterhaltung des Landgrafen während des Mahles dienten.
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Edition der Sinfonien GWV 501ff (Auswahl)
GWV 559 |
Sinfonie in Es-Dur für 2 Hörner, 4 Pauken, Streicher und Basso continuoDie Sinfonie GWV 559 steht mit ihren fünf Sätzen ohne Bezug zu zeitgenössischen Tanzsatzmodellen gewisser- maßen in der Mitte zwischen Ouverturenform und der Herausbildung der frühklassischen Sinfonie mit abstrakten Satzformen (sieht man einmal vom Menuett ab).
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In Vorbereitung: Kantaten GWV 1100ff (Auswahl)
GWV 1123/46 |
Kantate "Siehe, des Herrn Auge sieht"Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Laetare der Passionszeit 1746 (20. März) geschrieben; Den Text entnahm er dem Kantatenjahrgang 1736/37 Zufällige Andachten, Welche über besondere in denen ordentlichen Sonn= und Fest=Tags=Evangelien vorkommende bedenckliche Worte und Ausdrücke, Als Texte zur Kirchen-Musik, In der Hoch=Fürstlichen Schloß=Capelle zu DARMSTADT, auf das 1737.te Jahr angestellt und aufgesetzt worden von Johann Conrad Lichtenberg.
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GWV 1122/53 |
Kantate "Ach Gott, wie lange soll der Widerwärtige"Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Oculi der Passionszeit 1753 (25. März) geschrieben; Den Text entnahm Graupner dem Kantatenjahrgang Andächtige Psalter=Lust oder TEXTE zur Kirchen=MUSIC welche über auserlesene und mit denen Sonn= und Fest=Tags Evangeliis harmonirende Sprüche aus denen Psalmen Davids poetisch aufgesetzt worden; und in Hoch=Fürstl. Schloß=Capelle zu DARMSTADT das 1731.te Jahr hindurch musiciret werden sollen, Darmstadt 1730 von Johann Conrad Lichtenberg. Eine erste Edition dieser Kantate hatte Friedrich Noack im Rahmen der Denkmäler Deutscher Tonkunst Bd. 51/52 herausgegeben: Christoph Graupner, Ausgewählte Kantaten, Leipzig 1926.
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Vertrieb
Der Vertrieb für aller Editions-Ausgaben erfolgt über ausschließlich die Golden River Music.
Impressum
- Notensatz: Florian Heyerick mit PriMus Publisher
- Texttransckription: Bernhard Schmitt
- Umschlagentwurf: Ulrike Speyer
- Verlag: CYDONIA EDITIONS


English
Christoph Graupner (1683-1760)
Biography
Who was Christoph Graupner?
That one can even write about Christoph Graupner (1683–1760) marks a peculiar failure of his project to erase himself from history. Had he been successful, his entire corpus of works — some 1,400 cantatas, over 100 sinfonias, and more — would have been entirely destroyed. In an anonymous biographical notice published in 1781, some twenty years after his death, the author writes that Graupner
“had his eccentricities, like all great men; he would not permit a painting of himself to be made, and when they tried to do it without his knowledge after he went blind, he became very angry when he found out; he also demanded that before his death, all his musical works should be burnt, a command which, to the benefit of the musical world, remains unheeded. He would also have forbidden the present biography, if he had known of it, but we believe that we need not give in to the excessive modesty of a man who works for a living.”
But not only was his music preserved from destruction in the eighteenth century, it has managed to remain almost entirely in one place until the present day. But this has had negative consequences too, for the very same course of events that kept Graupner’s music together also prevented its circulation and study for the first century and a half following his death.
Graupner was born on January 13 (the date not being documented), 1683 in the small Saxon town of Kirchberg, roughly 13 km south of Zwickau. Though not born to a musical family, he was fortunate to receive instruction from the local cantor Mylius and organist Nikolaus Küster. In 1694 he departed for Reichenbach to follow Küster, and remained there until he was admitted as a pupil at the Thomasschule in Leipzig, where he studied from 1696 until 1704. He remained in Leipzig for two more years, studying law at the university. During his Leipzig tenure, he received instruction from both Johann Schelle and Johann Kuhnau. He also made the acquaintance of fellow student Johann David Heinichen (1683–1729), who would become Kapellmeister at Dresden and author the important treatise Der General-Bass in der Composition.
He must also have gotten to know Georg Philipp Telemann (1681–1767), then director of the Collegium Musicum, and only two years his senior. In 1706, war between Sweden and Saxony forced Graupner to emigrate to Hamburg. Such was Graupner’s luck, or rather, he says, divine providence, that the day before his arrival in Hamburg, Johann Christian Schiefferdecker vacated his position as accompanist at the opera to depart for Lübeck, where he succeeded Buxtehude as organist. Though Graupner remained only three years at the Theater am Gänsemarkt, he composed some operas, collaborating with Reinhard Keiser on some more. It was here that Ernst Ludwig, Landgrave of Hesse-Darmstadt, invited him to take up a position at the court of Darmstadt after hearing him play in his capacity as harpsichordist at the opera. He became Vice-Kapellmeister in 1709, and succeeded Kapellmeister Wolfgang Carl Briegel in 1711, even before his death in 1712. This is a point worthy of emphasis: Ernst Ludwig hired an opera composer primarily to write church music.
In these early years, Graupner had a well-funded ensemble at his disposal, and was able to devote significant time to opera composition, alongside his work on cantatas and instrumental music. However, in 1719, this ideal situation began to deteriorate. Financial pressures forced reductions in the size of the ensemble, and obliged those remaining to secure secondary employment; these changes also led Graupner to cease operatic composition. Matters came to a head in 1722, leading to the best-known event in his career. After the death of Johann Kuhnau (1660–1722), the post of Thomaskantor in Leipzig became vacant. Though Bach would go on to take the position, he had not been the town council’s first choice. Telemann was the initial selection, but he withdrew from consideration after receiving a salary increase in Hamburg. This cleared the way for Graupner, the council’s second choice. But he was unable to secure release from his employment at Darmstadt, and was offered an increase in salary and benefits — combined with a guarantee that his salary would receive priority payment — leading him to withdraw from consideration. That he would be ranked by his contemporaries among the top composers in Germany at the time speaks to his considerable talent and reputation.
So far as is known, he did not attempt to leave Darmstadt again. Graupner gives few details about his final decades in a letter to Johann Mattheson — written in May of 1740 for his Grundlage einer Ehrenpforte — except to say that he is extraordinarily busy. He says:
“I am so overburdened by my employment, that I can hardly do anything else but must always ensure that my compositions are finished in time for a given Sunday or feast day, though other matters keep intervening.”
In the early 1750s, Graupner, by then in his late sixties, went blind — cantata composition ceased entirely after 1754 — and he died six years later.
After Graupner’s death, the position of Darmstadt court Kapellmeister fell to Johann Samuel Endler. Unlike the instrumental music, the cantatas were seen as valuable for reuse in the court chapel, a purpose for which Endler evidently continued to use them. It appears that the manuscripts themselves were in the possession of Graupner’s children, and that Endler had to borrow the materials from them. However, sensing the value of this music, the heirs, who did not have any use themselves for this considerable quantity of music, sought to sell it to the Landgrave Ludwig VIII, the son of the man who initially hired Graupner. When this suggestion was put to the Landgrave, however, his response was less than positive: why should he, who had already paid Graupner a salary for the last fifty years, need to pay more for the music that he wrote during his tenure? Indeed the Landgrave seemed almost baffled that the heirs would even think to ask for compensation — his personal involvement ended here, and aides handled all further correspondence.
In 1766, the heirs wrote again to the court, and this time enclosed a series of supporting materials, including a letter of support by the Gotha Kapellmeister Georg Anton Benda (1722–95). After laying out criteria to determine whether or not the works belong to the court or to the composer’s heirs — including whether ownership was contractually specified—Benda ultimately sided with the latter. One might argue that this document is part of the gradual development of the concept of intellectual property: the works are not mere occasional accompaniments, whose value dissipates after their initial performance, but rather they are the products of a creative mind, and they naturally belong to their creator, unless otherwise reassigned. This latest missive was evidently enough to convince the Landgrave’s advisors to offer 400 florins to the heirs, but this was dismissed by the Landgrave as being far too high. When Ludwig VIII died in 1768, the matter remained unresolved, and when his son, Ludwig IX, took the throne, the court musical establishment was changed so extensively that there was no longer any need of cantatas. As the descendants themselves gradually passed away, the music was slowly consolidated into the possession of Graupner’s niece Maria Luise Köhler (née Wachter).
By the second decade of the nineteenth century, the value of the music had clearly changed in the eyes of its possessors, and, for that matter, in the eyes of its potential purchaser, Grand Duke Ludwig I (formerly known as Landgrave Ludwig X). Rather than being marketed for their utility value — their potential use in the court chapel — the heirs saw them as a cultural treasure for the territory, and appealed to the art- and music-loving duke on these terms. In a letter from March 1819, they refer to Graupner as a “famous composer” whose music is “particularly suitable for the collection of his royal highness.” (As had the first generation of heirs, this generation also tugged at the duke’s heartstrings, describing in detail their financial straits.) At last, this argument seems to have resonated: the duke purchased the music from Graupner’s heirs for the equivalent of 275 florins — almost half the amount contemplated some fifty years earlier.
The music was entered into the court library’s nineteenth-century catalogues, but so far as is known, the music was unused, and simply sat in storage, unperformed and unstudied. The fire-bombing of Darmstadt on September 11, 1944 was enormously destructive: virtually the entire city, including the Residenzschloss, the site of the court library, was destroyed. Yet the music survived, having been evacuated to a safe storage location, outside the city, the previous year. When it returned to the city, after the war, it was now the instrumental music that was thought to be more valuable than the cantatas—the latter were simply tied into bundles, grouped together by annual cycle. Not until the 1970s, over two hundred years since Graupner’s death, were they properly repackaged, and this is how they remain today. In a real boon for scholars, the Technische Universität Darmstadt is digitizing its musical holdings. How far we have come from the locked cabinet of the 1760s.
Today, there is something of a Graupner renaissance underway. Several recent recordings have featured his music. Likewise, in the last ten years or so, several dozen of his instrumental and vocal compositions have been published for the first time. There has been a commensurate increase in scholarly focus as well, led by, among others, Oswald Bill, Ursula Kramer, Christoph Großpietsch, and Beate Sorg. Admittedly, we are unlikely to see the complete publication or recording of his enormous oeuvre, but any work to bring to light the life and music of this fascinating and important figure in eighteenth-century music history is to be commended.
© Evan Cortens/Beate Sorg 2017
Services (in German)
- Music of Christoph Graupner on CD (DVD, LP, MP3)
- Music of Christoph Graupner on Video
- Music of Christoph Graupner on the Radio
- Concerts
- Lectures and conferences
- News
- How to pronounce ''Christoph Graupner'' correctly in German
Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V.
The Christoph-Graupner-Gesellschaft is a registered non-profit association, founded in 2003 by an union of Darmstadt cultural politicians and experts.
The primary objective of the association is the promotion and dissemination of the compositional work of Christoph Graupner, the longtime Kapellmeister at the court of Hesse Darmstadt.
This is achieved by the organization and promotion of concerts, together with the scientific processing and dissemination through lectures, conferences and publications.
- Chairman of the Board: Prof. Dr. Ursula Kramer
- Deputy Chairman of the Board: Dr. Michael Hüttenberger, Wolfgang Seeliger
- Treasurer: Richard Weber-Laux
- Assessors: Ulrich Neuhaus, Michael Ullrich, Frank Dörschel
Read the articles of association (in German only).
Membership
The Christoph-Graupner-Gesellschaft (CGG) looks forward to welcoming new members who are interested in the music of the Darmstadt Court Chapel and would like to actively promote our work by supporting the planning and implementation of our projects or by passive membership.
The CGG is recognized as a non-profit organization. Accordingly, membership fees and donations can be taxed. Since 2013 there are the following levels of membership:
- Single membership: 40 €
- Reduced (children, students, students): 30 €
- Institutional and family membership: 60 €
- Sponsorship from 100 €
Please use the following form to apply for membership (PDF). The PDF can be printed out and posted to the following address:
Geschäftsstelle der Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V.
Universitäts- und Landesbibliothek
Historische Sammlungen/Musikabteilung
Magdalenenstr. 8
64289 Darmstadt
Germany
Or send it as signed scan (PDF or JPG) to: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Services (in German)
Research
Bibliography
To be done
Sources
Almost all of the autographs Graupner's works, which are still extant and recognised, can be found in the collection of the University and State Library in Darmstadt, from the collection of the Hofkapellbibliothek of the first Grand Duke established about 50 years following Graupner's death. Within the scope of a large digitization project, not only all Graupner manuscripts of the ULB Darmstadt have been digitized, but also various compositions by other composers of the 18th century; they are available in the digital collections of the ULB. However, individual works are located outside of Darmstadt; the libraries of Frankfurt, Karlsruhe, Berlin and Paris belong to the owners of these additional compositions. Their locations can be easily identified using the RISM online catalog.
- Digital Collections of the ULB Darmstadt - music manuals by Christoph Graupner
- Répertoire International des Sources Musicales (RISM).
- International Music Score Library Project (IMSLP / "Petrucci Music Library")
Editions
The history of this corpus of Graupner's works begins in his lifetime. In the years 1718 and 1722, Graupner published collections of keyboard music in self-publishing (partitas on the Clavier, Monatliche Clavier-Früchte). From a third collection, also published in this way (Partitas Vier Jahreszeiten), only a partita (Vom Winter) in Darmstadt is preserved. While the Darmstadt-based singer and theater librarian Ernst Pasqué caused a renaissance of interest in the now forgotten Darmstädter Hofkapellmeister in the mid-nineteenth century he did not leave any practical notes, the early 20th century brought renewed interest and scholarship.
Within the framework of the German monographs, which were first published in 1892, to further the course of newly established musicological research, selected works by composers of the German schools were published. In 1907 the first work by Christoph Graupner appeared: in volume 29/30 of the series - There was also a concerto for 2 trumpets, 2 oboes, 2 violins, viola and harpsichord. In 1926 the Darmstadt-based Graupner researcher Friedrich Noack published a double volume with a total of 17 cantatas of Graupner (Selected Cantatas). Since these ground-breaking editions were re-published between 1957 and 1960, it is possible to gain a clear overview of the compositions. These volumes published more than 70 years ago are now. It seemed that this preliminary work was having some impact through the monumental DDT series. At last the work of the Darmstadt Hofkapellmeister had been noticed, and musical scholars and performers began to be interested in Graupner's oeuvre in all its breadth. After Noack's cantata collection, the focus then switched completely to the instrumental work, which was obviously also to be brought closer to the wider musical world. Thus the first single editions appeared in close succession, and piece by piece all the major publishers included works by Graupner in their catalogues; a continuous cultivation of the Graupner's oeuvre is, however, only to be found for the Schott publishing house in Mainz (the first edition published there from 1939, the most recent of 2008). In detail, these are (links lead directly to editions of Christoph Graupner):
- Schott Music, Mainz (D)
- C.F. Peters, Leipzig (D)
- Nagel (now Bärenreiter), Kassel (D)
- Möseler (formerly Kallmayer), Wolfenbüttel (D)
- Breitkopf & Härtel, Wiesbaden (D)
- Bärenreiter, Kassel (D)
- Leuckart, München (D)
- Sikorski, Hamburg (D)
- Musica rara, London (UK)
- Edition Fuzeau, Courlay (F)
- Edition Kunzelmann, Adliswil (CH)
- Prima la musica!, Arbroath (UK)
- Sonat-Verlag, Kleinmachnow (D)
- La Sinfonie d Orphée, Les Hermites (F)
GWV Print version
Already by the 1990s, plans and preparatory work for the compilation of a list of all works by Christoph Graupner was made. Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), the work on the first part, the list of all instrumental works, was carried out in the department of music of the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) in the years 1999-2001, and finally brought to a final conclusion with the 2005 publication in Carus Verlag (in German):
- Christoph Graupner. Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Instrumentalwerke
Oswald Bill and Christoph Großpietsch (Editors). Stuttgart: Carus 2005. 400 pages. ISBN 978-3-89948-066-5.
This list assigns instrumental compositions by genre (clavier music, chamber music, concerts, overtures and symphonies), and assigns a new hundredth series to each individual genre, starting with GWV number 100 for the clavier music (except the symphonies with 113 works with hundred numbers and thus claim the 500 and 600 series for themselves). The GWV numbers therefore represent a purely systematic criterion for regulation and are assigned within the individual genres ascending by key. - Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten 1. Advent bis 5. Sonntag nach Epiphanias
Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2011. 788 pages. ISBN 978-3-89948-159-4.
Oswald Bill, formerly Head of the Department of Music at the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, has attempted to tackle the cantata list. The first volume is organized according to the church de-tempore and includes the cantatas for the Christmas festivities from the first advent to the 5th Sunday after Epiphanias. Graupner's work is now visible, neither research nor practice are still dependent on the hitherto rather random publications. In the almost 800-page volume about 700 pages fill the extensive incipits of all cantata records. They are presented in the form of a score-like arrangement and opened up by numerous registers, among which the choral melodies and a bibliographical register may be especially useful for church music work. [A new sound announces itself, which would like to be put into practice.] - Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten Septuagesimä bis Ostern
Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2015. 846 pages. ISBN 978-3-89948-240-9.
In addition to detailed incipits, the directory contains all the relevant information on the respective works, [such as occupation, overdelivery,] dating and textual sources. An indispensable reference book for the music of Bach's contemporaries! - Two other editions on the rest of cantatas as well as on Secular vocal works and operas are in preparation.
Services
- GWV Online
- Keyboard Works (partita) - GWV 101-150
- Chamber Music (sonata) - GWV 201-219
- Concerto's (concerto) - GWV 301-344
- Overture (ouverture) - GWV 401-485
- Symphonies (sinfonia) - GWV 501-612
- Incerta - GWV 701-730
- Opera - GWV 1001-1015
- Secular Cantatas - GWV 1051-1072
- Sacred Cantatas - GWV 1101/xx-1177/xx
- Database of Florian Heyerick
- Digital Collections - Music Manuscripts by Christoph Graupner
Here you can find online in the University and State Library Darmstadt (Historical Collections) facsimile editions of autographs by Christoph Graupner. - Répertoire International des Sources Musicales (RISM)
In the International Sourcebook of Music (RISM) resources for autographs can be researched. - International Music Score Library Project (IMSLP / "Petrucci Music Library")
Free editions of Graupner - besides the autographs of the ULB - also contains older print editions. - List on Thesises
Imprint
Information according to §5 TMG (Germany):
Headoffice:
Universitäts- und Landesbibliothek
Historische Sammlungen und Musik
Magdalenenstr. 8 | 64289 Darmstadt | Germany
Phone: +49 6151 16-76261
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Represented by: Prof. Dr. Ursula Kramer


Follow the Star
- Michel Corrette (1707-1795): Noël Allemand für Querflöte, 2 Violinen und B.C.
- Johann Philipp Krieger (1649-1725): Kantate „O Jesu du mein Leben”
- Christian Geist (c.1640-1711): Choral-Arie „Wie schön leuchtet der Morgenstern”
- Christian Geist (c.1640-1711): Motette „Verbum caro factum est"
- Gregor Joseph Werner (1693-1766): Pastorale G-Dur für Orgel und Streicher
- Georg Philipp Telemann (1681-1767): Kantate „Ihr Völker, hört”
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Der Stern aus Jakob bricht hervor" → GWV 1111/28
Ausführende:
- Jessica Petrus (Sopran), Catherine Hedberg (Alt), Jason Wang (Tenor)
- Musicians of the Old Post Road
Datum: Freitag, 15. Dezember 2017, 20:00 Uhr und Sonntag, 17. Dezember 2017, 16.00 Uhr
Ort: Emmanuel Church, Boston und First Unitarian, Worcester, USA
Veranstalter: Musicians of the Old Post Road

Geneviève Soly
Geneviève Soly
Profession: Cembalistin Geneviève Soly ist die weltweit führende Graupner-Interpretin auf dem Cembalo. Als Konzertveranstalterin, Ensembleleiterin, Musikwissenschaftlerin und Cembalistin setzte sie sich nicht nur in ihrer Heimat Kanada, sondern auch in Europa, schon früh für die Wiederentdeckung der Kompositionen Christoph Graupners ein. Ihr Ensemble Les Idées heureuses besteht seit über 30 Jahren, beim Plattenlabel Analekta hat sie 12 CD-Einspielungen herausgebracht und zahlreiche Preise gewonnen. 2020 wird sie bei Breitkopf & Härtel den ersten Band von Graupners Cembalowerken vorlegen. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! {fa-mobile-phone fa-2x } {fa-university fa-2x } {fa-facebook-square fa-2x }
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Graupner 2010
GRAUPNER 2010
Ein Wochenende zu Ehren des Darmstädter Hofkapellmeisters
14. Mai 2010, 14:00 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium I: Darmstadt und die hessische Residenz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Vorträge von:
- Peter Engels (Darmstadt): Zur Geschichte der Darmstädter Residenz im 17. und 18. Jahrhundert
- Rainer Maaß (Darmstadt): Hälfte des Lebens: Die Reisen Landgraf Ernst Ludwigs von Hessen-Darmstadt (1667-1739) zwischen 1709 und 1711
- Rouven Pons (Wiesbaden): Vom Scheitern der Kühnheit zum Sieg der Moderne - Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt und die Bildende Kunst
- Michael Maul (Leipzig): "daß die Poesie die beste und schlimmste Wißenschaft sey" - Neues zu Georg Christian Lehms´frühem Wirken als Opern- und Kantatentextdichter
14. Mai 2010, 20:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Konzert Händel & Graupner vis à vis
- Christoph Graupner (1683-1760): Partita a-moll → GWV 150
Allemande - Courante - Sarabande - Rigaudon en Rondeau - Menuett I-II - Gigue - Georg Friedrich Händel (1685-1759): Aria mit 5 Variationen - Sarabande aus der Suite B-Dur HWV 434
- Christoph Graupner (1683-1760): Sarabande mit 4 Variationen aus der Partita VIII F-Dur → GWV 108: Partien auf das Clavier, Darmstadt 1718
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Praeludium und Sonata aus der Suite B-Dur HWV 434
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Sonata G-Dur HWV 579
- Christoph Graupner (1683-1760): Marche en Rondeau aus der Partita G-Dur → GWV 145
- Christoph Graupner (1683-1760): Chaconne A-Dur aus der Partita A-Dur → GWV 149
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Chaconne G-Dur HWV 435a
- Christoph Graupner (1683-1760): Allemande - Gigua (Fuga) - Allemande aus der Partita c-moll → GWV 131,
Gigue aus der Partita II c-moll → GWV 102: Partien auf das Clavier, Darmstadt 1718 - Georg Friedrich Händel (1685-1759): Allemande - Fuga (Allegro) - Allemande aus der Partita B-Dur HWV 440, Fuga aus der Suite F-Dur HWV 427
Ausführende:
- Gesprächskonzert mit Geneviève Soly (Montréal), Cembalo
15. Mai 2010, 9:30 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium II: Graupner und die mittel- und norddeutsche Oper 1700-1720
Vorträge von:
- Ursula Kramer (Mainz): Die Musik am Darmstädter Hof - eine topografische Spurensuche
- Oswald Bill (Darmstadt): Graupner - Musik im Alltag
- Hansjörg Drauschke (Halle-Wittenberg): "Ein etwas unbekannter modus excitandi affectus". Antiochus und Stratonica von Christoph Graupner und Barthold Feind
- Rashid-Sascha Pegah (Würzburg): Zu den theatralischen Auuführungen am Darmstädter Hof 1709-1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen
- Guido Erdmann (Wien): "... ein Stück aus einer Opera ..." - Inszenierung und Dramatisierung in Graupners Sakralwerken
- Sigrid T'Hooft (Gent): "Wenn Ton und Bild verschmelzen." Wege zu einer historischen Aufführungspraxis der barocken Bühnensprache
15. Mai 2010, 16:00
Ausstellungseröffnung Christoph Graupner: 50 Jahre Hofkapellmeister in Darmstadt
15. Mai 2010, 20:00 Uhr. Orangerie Darmstadt
Konzert Graupner und die Oper. Szenen und Arien aus "Dido" und "Antiochus und Stratonica"
- Teil 1: Dido, Königin von Carthago → GWV 1001
In einem Singe-Spiel, Auf dem Hamburgischen Theatro vorgestellte. Gedruckt im Jahr 1707.
Oper in drei Akten, Libretto von Hinrich Hirsch - Teil 2: L´Amore ammalato. Die kranckende Liebe oder Antiochus und Stratonica → GWV 1002
Musicalisches Schau-Spiel, Auf dem großen Hamburgischen Theatro vorgestellet. Im Jahr 1708.
Oper in drei Akten, Libretto von Barthold Feind (1678-1721)
Ausführende:
- Elisabeth Scholl (Sopran), Reinoud van Mechelen (Tenor), Stefan Geyer (Bass), Marnie Zschöckner (Sopran)
- Ensemble Ex Tempore auf historischen Instrumenten, Gent
- Leitung und Cembalo: Florian Heyerick
Historische Gestik: Sigrid T'Hooft
16. Mai 2010, 9:30 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium III: Graupner und die Sinfonie in Mitteldeutschland 1740-1760
Vorträge von:
- Peter Cahn (Frankfurt a.M.): Graupner redivius? Überlegungen am Beispiel der Sinfonien Graupners
- Christoph Hust (Mainz): Langsame Sätze in Graupners Sinfonien
- Brian Clark (Dundee): J.F. Fasch and the sinfonia in Zerbst
- Tobias Bonz (Mulhouse): Eine Überraschung: Die Darmstädter Sinfonien von Johann Gottlieb Janitsch (1709-1762)
- Christoph Großpietsch (Salzburg): Von der Ouverture zur Sinfonie: Graupner und das Paradoieverfahren
16. Mai 2010, 20:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Konzert Graupner und die Sinfonie. Werke aus dem Repertoire der Darmstädter Hofkapelle
- Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüren-Suite F-Dur für Streicher und B.C. → GWV 445
(ohne Bezeichnung), Le Contentement, Air en Polonese, Bourée, "Le Desire": Largo - Air - Hornpipe - Menuet - Johann Stamitz (1717-1757): Sinfonia A-Dur für Streicher und B.C. GZ/MS 32
Allegro assai - Andante - Presto - Georg Philipp Telemann (1681-1767): Concerto e-moll für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und B.C. TWV 52:e1
Largo - Allegro - Largo - Presto - Johann Friedrich Fasch (1688-1758): Concerto F-Dur für Blockflöte, Streicher und B.C. FWV deest
Allegro - Largo - Allegro (erst 2009 wieder gefunden) - Johann Gottlieb Graun (1701-1771): Sinfonie B-Dur für Streicher und B.C. Meinnicke 83, Henzel A:XII:27
Allegro assai con spirito - Arioso Andantino - Allegro - Christoph Graupner (1683-1760): Sinfonie F-Dur für 2 Flöten, 2 Hörner, Streicher und B.C. → GWV 572
Allegro - Un poco Allegro - Tempo di Sarabande - Menuet - Allegro
Ausführende:
- Michael Schneider (Blockflöte), Karl Kaiser (Traversflöte)
- La Stagione Frankfurt, Leitung: Michael Schneider

Graupners Opernschaffen
Graupners Opernschaffen
Christoph Graupners Opern gehören zu den frühesten Werken, die wir aus seiner Feder kennen. Längst nicht alle Werke sind erhalten, bei manchen Titeln aus Graupners Zeit an der Gänsemarktoper in Hamburg wird seine Mitwirkung als Komponist vermutet, ist aber nicht eindeutig geklärt. Zudem finden sich in der älteren Literatur Angaben, die heute zumindest fraglich erscheinen.
Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt den derzeitig bekannten, gesicherten Stand der Forschung wieder.
GWV |
Titel |
Gattungsbezeichnung lt. Libretto |
Uraufführung |
Libretto |
Anmerkungen |
Singe=Spiel |
1707 in Hamburg, Oper am Gänsemarkt |
Partiturautograph in D-B |
|||
L’Amore Ammalato. Die kranckende Liebe oder: |
Musicalisches Schau=Spiel |
1707 in Hamburg [3] |
Partiturautograph in D-B |
||
Der angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig | 1708 | ||||
Il Fido Amico oder der getreue Freund Hercules und Theseus |
Singe=Spiel |
1708 in Hamburg |
Breymann |
Musik verloren |
|
Bellerophon oder |
Operetta |
29. November 1708 in Hamburg zur Hochzeit Friedrichs I. von Preußen[3] |
Barthold Feind nach Corneille, Bellerophon |
Musik insgesamt verloren, 1 Arie (Es ahnet mir geliebte Seele) in Sammelband mit Arien von R. Keiser in D-B |
|
Die lustige Hochzeit/ und Dabey angestellte Bauren-Masquerade |
1708 |
||||
Der Fall des großen Richters in Israel Simson |
Musicalisches Trauer=Spiel |
November 1709 in Hamburg |
Musik verloren |
||
Die blutdürstige Rache oder Heliates und Olympia |
1709 | ||||
Berenice und Lucilla oder |
Sing=Spiel |
Februar 1710 in Darmstadt |
Vorlage: Apostolo Zeno, Lucio Vero [1] |
Partiturreinschrift in D-W |
|
Telemach oder Die durch Weißheit im Unglück triumphirende Tugend |
deutsch/italienisch |
16. Februar 1711 in Darmstadt |
? |
Musik insgesamt verloren, |
|
La costanza vince l’inganno |
Pastorale |
1715 in Darmstadt, |
? |
Partiturreinschrift von der Hand Graupners |
|
1012 |
Ihr schlummert, ihr schlafet (Prolog zur Divertissement GWV 1013) |
1717 | |||
1013 |
Lass dein Weinen, lass dein Klagen (Divertissement) |
Komponiert 1717 für Darmstadt, keine Aufführung bekannt |
Partiturmanuskript unvollständig |
||
Adone |
Pastorale per musica |
Librettodruck 1718 |
? |
Musik verloren |
|
M‘invita alla caccia la diva (Prolog zur Oper La Costanza GWV 1011) |
1719 |
Literatur
[1] Rashid-S. Pegah: Zu den theatralischen Aufführungen am Darmstädter Hofe 1709 - 1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen,
in: Ursula Kramer (Hg.), Musikalische Handlungsräume im Wandel. Christoph Graupner in Darmstadt zwischen Oper und Sinfonie. Mainz 2011, S. 209-228.
[2] Ralph-Jürgen Reipsch: Die Arienparodien des Johann Friedrich Armand von Uffenbach. Eine Bestandsaufnahme
in: Wolf Hobohm, Brit Reipsch (Hg.), Volksmusik und nationale Stile in Telemanns Werk. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 12. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 10. bis 14. März 1994 / Der Opernkomponist Georg Philipp Telemann. Neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 13. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 14. bis 15. März 1996 (Telemann-Konferenzberichte XI), Hildesheim, Zürich, New York 2006, S. 352-391
[3] Hans-Joachim Marx, Dorothea Schröder: Die Hamburger Gänsemarkt-Oper. Katalog der Textbücher. Laaber 1995
[4] Hermann Knispel: Das alte Opernhaus in Darmstadt. Eine theaterhistorische Skizze, in: ders., Bunte Bilder aus dem Kunst- und Theaterleben. Darmstadt 1900, S. 3.


Herr der Zeiten
Festliche Neujahrsmusik am Darmstädter Hof
Als Johann Sebastian Bach 1723 seinen Dienst als Thomaskantor antritt, ist er nur dritte Wahl: Lieber hätten die Verantwortlichen in Leipzig Georg Philipp Telemann oder Christoph Graupner auf dem Posten gesehen. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt hatte den Musiker 1709 an seinen Hof geholt, und bereits 1711 war er zum Hofkapellmeister aufstiegen. 1722 wurde er in Leipzig zum Thomaskantor gewählt – doch auf Geheiß seines Fürsten musste er die Berufung als Nachfolger von Johann Kuhnau ablehnen. Doch nicht zu Graupners Schaden: Sein ohnehin bereits hohes Gehalt wurde noch einmal aufgebessert ...
So konnte Johann Sebastian Bach die Stelle erhalten. Und Graupner blieb bis zu seinem Tod am Hof des Landgrafen. Sein überaus reiches Werk ist nahezu vollständig in der Darmstädter Bibliothek erhalten.
Der exzellente Graupner-Kenner Dr. Oswald Bill hat aus repräsentativen Sätzen mehrerer Neujahrsmusiken ein oratorisches Werk zusammengestellt, das ein glänzendes Bild dieses ausgezeichneten, kreativen Komponisten gibt. Höchste Zeit, dass seine Musik auch in Wiesbaden wiederentdeckt wird!
Das von Christian Rohrbach betreute Ensemble Barock vokal ist ein separater Teil des Exzellenzprojektes Barock vokal. Es tritt u. a. regelmäßig in den Barockoper-Produktionen der Oper Frankfurt auf. Barock vokal, Kolleg für Alte Musik ist ein Exzellenzprogramm für fortgeschrittene Gesangsstudierende und junge Sängerinnen und Sänger, die über hervorragende gesangstechnische und interpretatorische Grundlagen verfügen.
Ausführende:
- Barockorchester, Chor und Vokalsolisten des Kollegs für Alte Musik Barock vokal, Mainz, Leitung: Christian Rohrbach
Datum: Samstag, 9. Januar 2016, 19.30 Uhr
Ort: Lutherkriche, Wiesbaden
Veranstalter: 21. Wiesbadener Bachwochen


Konzert zum Advent: Werke von Zwickauer Komponisten um Joh. Seb. Bach
- Christoph Graupner (1683-1760): Sonate für Flöte und obligates Cembalo g-moll→ 711">GWV 711
- Christoph Graupner (1683-1760): Partita C-Dur für Cembalo: Ouverture – Air - Chaconne → GWV 127
- Johann Ludwig Krebs (1730-1780): Trio VI a-moll für Traversflöte und obligates Cembalo, KrebsWV 322
- Johann Ludwig Krebs (1730-1780): Von Gott will ich nicht lassen – Choral mit Variationen für Cembalo, KrebsWV 510
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Sonate für Flöte und obligates Cembalo h-moll BWV 1032
- Gotthilf Friedrich Ebhardt (1771-um 1840): Wie soll ich Dich empfangen. Choralbearbeitung für Traversflöte und Cembalo
Ausführende:
-
Marion Treupel-Franck (Traversflöte), Thomas Synofzik (Cembalo)
Datum: Samstag, 1. Dezember 2018, 17:00 Uhr
Ort: Bürgersaal im Rathaus, Zwickau (D)
Veranstalter: Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V.


Musik
Christoph Graupner – Seine Musik
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Der südliche Thomaskirchhof mit Thomasschule und Thomaspförtchen 1850
(Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
In seiner Autobiographie aus dem Jahr 1740 hob Graupner rückblickend die große Bedeutung hervor, die der Organist und spätere Kantor der Leipziger Thomaskirche, Johann Kuhnau, für seine musikalische Ausbildung gehabt hat: Jener unterrichtete Graupner nicht nur auf dem Clavier, sondern auch in Komposition. Besonders wichtig war für Graupner nach eigener Aussage aber vor allem die Möglichkeit, für den Lehrer Abschriften anzufertigen und so Einblicke in die verschiedensten musikalischen Sparten zu erhalten. Auf dieser Grundlage sei er für seine zukünftige musikalische Laufbahn bestens gerüstet gewesen ("Durch den täglichen Fleiß gerieth es also nach und nach dahin, daß ich mich weder in Kirchen- noch in theatralischen Sachen nicht sonderlich mehr zu fürchten hatte; sondern fest ging“).
Offenkundig war Graupner in Leipzig nicht nur mit der Kirchenmusik (für einen Thomasschüler gleichsam selbstverständlich), sondern bereits auch mit Opernkompositionen in Berührung gekommen – schließlich hatte die Stadt neben Hamburg als einzige deutsche Stadt bereits seit dem späten 17. Jahrhundert ein eigenes bürgerliches Opernhaus. Nach seinen musikalischen und juristischen Studien in Leipzig verschlug es Graupner zunächst für ungefähr drei Jahre (genaue Datierungen sind nicht mehr möglich) nach Hamburg, wo er eine Stelle als Cembalist an der Gänsemarktoper in Hamburg erhielt.
Discant-Chalumeaux, re-
konstruiert von Rudolf Tutz
Neben dieser Tätigkeit bekam er dort zunehmend Gelegenheit, sich auch in der Komposition von Opernmusik zu erproben. Die Abwerbung nach Darmstadt durch den Landgrafen Ernst Ludwig dürfte Graupner gleich in mehrfacher Hinsicht gelegen gekommen sein: So sprach er selbst von "Verdrießlichkeiten", die ihm den Abgang in Hamburg leicht gemacht haben. Zudem lag ein durchaus vielfältiges Aufgabengebiet vor ihm; denn auch wenn der Landgraf vermutlich in erster Linie am Auf- und Ausbau einer stehenden Oper in seiner Residenz interessiert war, war es doch selbstverständlich, dass zu Graupners Verpflichtungen ebenfalls die Bereitstellung der Kirchenmusik gehörte. Und schließlich schloss eine gewöhnliche Hofhaltung auch die schier selbstverständliche Beteiligung von Musik etwa bei der Tafel oder als Begleitung von Tanzveranstaltungen, Bällen etc. ein, was für Graupner bedeutete, auch Instrumentalmusik zu komponieren – Ouvertürensuiten, Solokonzerte, Sonaten und – gegen Ende seiner Laufbahn – auch Sinfonien. Für ein derartig breites musikalisches Spektrum bestand für den zukünftigen Darmstädter Kapellmeister in Hamburg jedenfalls kein Bedarf.
Opern
Immerhin hatte Graupner bei seinem ersten festen Anstellungsverhältnis in Hamburg sowohl rezipierend (als Cembalist bei der Aufführung der Werke seiner Kollegen) als auch aktiv Erfahrung mit der größten und zweifellos bedeutendsten Gattung der Barockzeit, der Oper, gesammelt; er hatte gelernt, was es hieß, den Figuren in zahllosen Arien Gelegenheit zu geben, verschiedenste Affekte musikalisch schlagkräftig zu präsentieren. Dass er sich dabei rasch ein beeindruckendes Handwerkszeug zulegte, beweisen die beiden frühesten erhaltenen Werke, seine Dido sowie Antiochus und Stratonica. Sie sind zugleich die beiden einzigen erhaltenen großen theatralen Kompositionen aus seiner Hamburger Zeit. Doch bereits in beiden Partituren finden sich Charakteristika, die auch sein späteres Schaffen auszeichnen sollten: eine Vorliebe für dramatische Schreibweise, die sich vor allem durch abrupte Wechsel innerhalb einer Nummer auszeichnet, sowie eine ausgeprägte Klangsinnlichkeit. Letztere ließ ihn die Vokalpartien der Arien zum einen bevorzugt durch Klang“teppiche“ unterlegen; zum anderen zeichnen sich seine Werke immer wieder durch exquisite und exklusive Kombinationen von Instrumenten aus, unter denen vor allem die etwas dunkleren Klangfarben dominieren.
Graupner war, so ergibt sich der Eindruck, weniger ein Komponist der lauten, majestätischen Klänge – wiewohl er dieses Spektrum selbstverständlich auch beherrschte und bediente – als vielmehr ein Mann der leiseren Töne, der verhalten-verschatteten Stimmungen. Chalumeau, Flauto d’amore, Viola d’amore, Fagott – das waren die Instrumente, die ihn zu besonderen musikalischen Lösungen inspirierten. Die Bandbreite der vertonten Affekte reichte von rasenden Wut- und Eifersuchtsausbrüchen bis hin zu resignativ-verzweifelten Todesahnungen, die er musikalisch gleichermaßen virtuos wie intensiv realisierte.
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Das von Landgraf Ernst Ludwig umgebaute und mit Graupners Oper
"Telemach" 1711 eingeweihte Opernhaus diente bis zu seiner Zerstörung
im 2. Weltkrieg in Darmstadt als "Kleines Haus"
Auch in Darmstadt komponierte Graupner für die Bühne. Überliefert ist jedoch auch für diese Zeit seines Wirkens nur der kleinste Teil davon: die Oper Berenice und Lucilla, die 1710 und nochmals 1712 am Hof zur Aufführung kam (und die 2010 im Rahmen der Veranstaltungen zum 250. Todestag von Graupner durch Wolfgang Seeliger in einer Inszenierung durch Sigrid T’Hooft in der Darmstädter Orangerie zur ersten Wiederaufführung nach 300 Jahren gelangte ( "Non puo ridere" und "Ardi, oh cuor"), sowie die Pastorale La Costanza vince l’inganno. Dass Graupner in seiner Eigenschaft als Darmstädter Hofkapellmeister weitere Opern geschaffen hat, weiß man, doch sind von den übrigen nur mehr die Libretti erhalten. Mit der Einstellung des Opernbetriebs 1719 erlosch Graupners diesbezügliches Wirken.
Kantaten
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Autograph Christoph Graupner: Kantate "Preise
Jerusalem, den Herrn" zum Jubiläum der Augsburger
Konfession 1730, vorgesehene GWV Nummer 1173/30b
(Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)
Den mit riesigem Abstand größten Teil von Graupners musikalischem Schaffen nehmen seine Kantaten ein, die er über einen Zeitraum von mehr als 44 Jahren in Darmstadt komponierte; mehr als 1450 Werke sind erhalten. Die meisten von ihnen dienten als Kirchenkantaten für die sonntäglichen Gottesdienste, die in der Regel in der Schlosskirche stattfanden. Ausnahmen bilden die frühen Kantaten; diese dürften wohl ebenso wie etwa die Trauerkantaten zum Tod von Ernst Ludwig im Jahr 1739 in der Stadtkirche erklungen sein, das legen zumindest die Transpositionen der Bassstimmen nahe, mit denen Graupner auf die anders intonierte Orgel vor Ort reagierte. Nach dem Tod seines Vorgängers Wolfgang Carl Briegel war Graupner für die Bereitstellung der Kirchenmusik hauptverantwortlich. Über lange Jahre konnte er sich dabei mit seinem Vize-Kapellmeister Grünewald, der 1711 nach Darmstadt gekommen war, abwechseln. 1739 jedoch starb dieser, und Graupner hatte Woche für Woche eine neue Komposition für den Gottesdienst zu schreiben. Kein Wunder, dass sich unter der Masse der Werke neben klanglich und kompositorisch herausragenden auch zahlreiche "gewöhnliche“ Werke befinden, die, wiewohl handwerklich sauber gemacht, nicht unbedingt darauf warten, wiederentdeckt zu werden. Es gilt vielmehr, aus der Fülle des musikalischen Schaffens die "Perlen“ herauszupicken.
Die frühe Prägung durch die Opern ist stilistisch auch in den Kantaten zu spüren. Besonders exklusive Klangwirkungen durch ungewöhnliche Farb“teppiche“ behält Graupner auch hier bei. Gerne musizieren solistische Instrumente in den Arien gemeinsam mit den Gesangssolistinnen und Solisten. Der Kapellmeister kannte die Musiker seines Orchesters, er wusste, was er ihnen zutrauen bzw. zumuten konnte – und so finden sich in den Arien immer wieder regelrechte Solokonzerte. Dank der künstlerischen Ambitionen seines Dienstherrn waren in den Jahren nach Graupners Einstellung auch herausragende Sängerpersönlichkeiten nach Darmstadt verpflichtet worden.
Und als 1719 der Opernbetrieb endgültig eingestellt wurde, blieben vor allem die Kantaten als Betätigungsfeld übrig – kein Wunder also, dass Graupner in seinen Kompositionen das eindeutige Schwergewicht auf die Arien legte. Nur in Ausnahmewerken kommt dem Chor eine größere Rolle zu, in der Regel ist seine Funktion jedoch eher beschränkt. In Darmstadt erhaltenes, originales Stimmmaterial lässt zudem den Schluss zu, dass solche Chorpartien nicht nur vom Verbund der beteiligten Solisten gesungen wurden, sondern dass sie vielmehr Unterstützung durch Kapellknaben des Darmstädter Pädagogs erhielten. Über die Kantaten für den Gottesdienst hinaus schrieb Graupner weitere Werke etwa zu Geburtstagen, Hochzeiten, Namenstagen in der landgräflichen Familie. Gerade die Geburtstagskantaten für seinen langjährigen Dienstherrn Ernst Ludwig sind ganz der zeitüblichen Panegyrik verpflichtet, die dem Lob und Preis des Landesvaters galt.
Ouvertürensuiten
Alt-Chalumeau rekonstruiert
von Rudolf Tutz
(im “Sinne Denners”)
85 Ouvertürensuiten und Entraten für die Tafelmusik zählt das Graupner-Werkverzeichnis (GWV) und umreißt damit die am klarsten zuzuordnende Gattung instrumentaler Musik am Darmstädter Hof. Die Funktion dieser vielsätzigen Werke mit eröffnender Ouvertüre und anschließenden Tanzsätzen bezieht sich zum einen auf die Begleitung und Untermalung beim Tafeln; zum anderen aber auch ganz funktional als Grundlage für das Tanzen und die (soweit wir wissen: freilich nur seltenen) Bälle. Die Ouvertürensuite nach französischem Vorbild war seinerzeit in Deutschland äußerst beliebt, und auch im Schaffen von Georg Philipp Telemann, den Graupner noch aus Leipziger Tagen kannte, nimmt diese Gattung eine überaus gewichtige Rolle ein. Anders als Telemann geht Graupner jedoch eher sparsam mit deskriptiven Satzbezeichnungen um. Auch wenn die damalige Modegattung im Lauf des zweiten Jahrhundertdrittels immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde, hatte sie gerade in Darmstadt weiterhin Fürsprecher: Auch Ernst Ludwigs Sohn, Landgraf Ludwig VIII, mochte die Ouvertürensuite und ließ sich noch in den 1750er Jahren eine Suite von Telemann widmen.
Solokonzerte
Tenor-Chalumeau, rekonstruiert von
Rudolf Tutz (nach Denner)
Wie auch an anderen Höfen konnten die Solokonzerte auch als Visitenkarte für besonders befähigte Orchestermitglieder dienen; ihr Bestand lässt sich demnach auch ziemlich direkt als Spiegel der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Hofkapelle interpretieren. Doch neben dem italienischen, von Vivaldi in Reinform kulturvierten Solokonzert mit anspruchsvollen, ja virtuosen Passagen für den Solisten gab es auch noch die Form des Gruppenkonzerts, bei dem gleich mehrere Instrumente miteinander musizierten, was mitunter weniger im halsbrecherischen Wettlauf der einzelnen Partien als vielmehr in einem farbenfrohen, hinsichtlich des instrumentaltechnischen Anspruchs etwas reduzierten von statten ging. Unter Graupners Konzerten finden sich beide Typen.
Mit Ausnahme des Cellos gibt es kein Instrument, das nicht als Soloinstrument bedacht worden wäre: Violinen, Viola (in der Sonderform der Viola d’amore), Holzbläser, darunter auch das Chalumeau sowie das Fagott, Blechbläser (Clarinen und Pauken) und alle erdenklichen Kombinationen. Die Mehrzahl von Graupners Konzerte bedient sich der italienischen Form mit drei Sätzen; allerdings gibt es auch einige Konzerte, die aus vier Sätzen – mit vorangestelltem langsamen Eröffnungssatz – bestehen.
Sonaten
Mit 19 Werken bildet die Kammermusik die kleinste Gruppe in Graupners Instrumentenschaffen. Zumeist handelt es sich um Varianten der Triosonate, nicht immer, aber auch in der ganz "klassischen“ Besetzung mit zwei Violinen und Violoncello. Doch auch hier spürt man Graupners ausgeprägten Sinn für Klangfarben: so schreibt er in der Besetzung für Flöte, Viola d’amore und Bass, für Viola d‘amore, Chalumeau und Bass, für Fagott, Chalumeau und Bass – und bevorzugt demnach auch in diesem Genre die dunkleren Klangfarben. Von wenigen Ausnahmen ab gesehen, die dem Typus der Konzertform verpflichtet sind, überwiegt formal eindeutig die viersätzige Kirchensonate mit ihrem langsamen, oftmals pathetischen Beginn (Largo).
Sinfonien
Bass-Chalumeau rekonstruiert von
Rudolf Tutz (im “Sinne Denners”)
Quantitativ noch gewichtiger als die Gruppe der Ouvertürensuiten nehmen sich die 112 Sinfonien aus. Sie entstanden vornehmlich in den 1740er und frühen 1750er Jahren, als sich die neue Gattung auch andernorts überall zu etablieren begann. Es scheint, als habe Graupner auf seine Weise Anteil an dieser Entwicklung genommen und dabei sehr Unterschiedliches ausprobiert, dem er jedoch einheitlich den Titel "Sinfonie“ gab.
Über die Hälfte der Werke folgt dem dreisätzigen Prinzip mit schnellen Rahmensätzen und einem langsamen Satz in der Mitte; ein weiteres Viertel erprobt den "modernen“ Typus der Viersätzigkeit mit langsame(re)m zweiten Satz und nachfolgendem Menuett, und die letzte (traditionellste) Untergruppe bilden vielsätzige Werke mit fünf (19) und mehr Sätzen, in der Regel sind dies vor allem Tanzsätze wie Gavotte, Sarabande oder Loure.
Einigendes Band ist hingegen die Instrumentation: bis auf zwei Ausnahmen sind alle mit Hörnern und/oder Clarinen und Streichern besetzt, häufig kamen aber auch noch weitere Instrumente wie Flöten und Fagott hinzu. Die konkrete Verwendung dieser Werke liegt bislang im Dunkeln; auffällig erscheint aber die Tatsache, dass in beinahe allen Fällen einzelne Orchesterstimmen erhalten sind – was sehr wohl auf (zumindest intendierte) konkrete Aufführungssituationen schließen lässt.
Claviermusik
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Autograph Christoph Graupner: Partita F-Dur GWV 140, 1. Satz
(Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)
Relativ früh, in den ersten Dekaden seines Wirkens am Darmstädter Hof, hat Graupner sich nicht nur mit der Komposition von Werken für Tasteninstrumente befasst, sondern diese auch im Selbstverlag herausgegeben: 1718 erschien die erste Sammlung von 8 Partiten, jeweils als Folge diverser französischer (Tanz)sätze. Es folgten 1722 die Monatlichen Clavierfrüchte, deren zwölf individuelle Bestandteile ebenfalls eine Abfolge von Tänzen bildeten, denen zusätzlich jeweils ein Präludium vorangestellt wurde. Ein gleichermaßen programmatischer Titel, Die vier Jahreszeiten, herausgebracht 1733, ist bis auf den Winter allerdings verschollen. Erhalten ist hingegen noch eine ganze Anzahl handschriftlicher Kompositionen für Clavier.
Mitunter sind es lediglich Einzelsätze, aber auch die von den Druckausgaben bekannten Folgen zeitgenössischer Tanzsätze. Ob und in welchem Rahmen Graupner diese Musik für höfische Belange schrieb, ist gänzlich unklar. Es hat viel eher den Anschein, als seien diese Werke eher den privaten "Muße“stunden Graupners zu verdanken, in denen er sich jenseits seiner offiziellen Aufgaben den eigenen musikalischen Vorlieben widmen konnte (vergleichbar den großen Clavierzyklen von J.S. Bach, wenn auch satztechnisch-kontrapunktisch bei Graupner weniger anspruchsvoll).
© Ursula Kramer 2014


Musikalische Bitten
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Aus der Tiefen rufe ich, Herr" BWV 131
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Aus der Tiefen rufen wir" → GWV 1113/23a
- Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville (1711-1772): De profundis (Psalm 129)
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Orchestersuite Nr. 2 h-moll BWV 1067
Ausführende:
- Titia van Heijst (Sopran), Pablo Gregorian (Tenor) und Michiel Meijer (Bass)
- Bach Ensemble Amsterdam, Leitung: Paulien Kostense
Datum: Samstag, 26. September 2020, 16:30 Uhr und 19.30 Uhr
Ort: Kruiskerk Amstelveen, Amsterdam (NL)
Veranstalter: RTV
