SELECT * FROM dcxwo_dix_docs WHERE (doc_content like "%709%") ORDER BY ID DESC
Direkte Einträge im GWV
GWV 709 |
[Sonate für Violine und Cembalo obligato] |
![]() ![]() | Chamber |
Einträge bei CD-Einspielungen, Videos, Büchern, Dissertationen, usw.
Sonstiger Content
![]() |
16th Biennial International Conference on Baroque MusicDie internationale Fachtagung, die seit den 1980er Jahren in zweijährigem Abstand an unterschiedlichen Orten (bisher Manchester, Warschau, Leeds, Belfast und Southampton) Begegnungen von Musikwissenschaftlern und Musikern aus aller Welt ermöglicht, fand vom 9. bis 13. Juli 2014 zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum statt. Die Referate und Lecture-Recitals, in parallelen Sektionen geführt, widmeten sich der Musikgeschichte, Aufführungspraxis und Musiktheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, diesmal mit den Schwerpunktthemen "Barockmusik im zentraleuropäischen Raum“ und "Musikalischer Transfer über die Alpen“. Das Rahmenprogramm beinhaltete Konzerte des Institutes für Alte Musik und des Collegium Vocale Salzburg in der barocken Pfarrkirche von Mülln, ein Conference Dinner auf der Festung Hohensalzburg, ein Delegates’ Concert und am letzten Tag einen Ausflug über die Großglockner Hochalpenstraße. Die Christoph-Graupner-Gesellschaft zeichnete verantwortlich für eine Sektion zu Graupners Kantatenwerk, wobei Christoph Großpietsch als Leiter der Sektion fungierte. Mitglieder der Christoph-Graupner-Gesellschaft hielten folgende Referate:
Termin: 9. bis 13. Juli 2014 |
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
7. Sinfoniekonzert
Ausführende:
Datum: Sonntag, 11. Juni 2023, 11:00 Uhr, Montag, 12. Juni 2023, 20.00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Barocke Weihnacht
Ausführende:
Datum: Sonntag, 15. Dezember 2019, 11.00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Barockes Kaleidoskop
Ausführende:
Datum: Sonntag, 30. Juni 2024, 16.00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Begeisterung für GraupnerKonzert - Portrait eines Barock-Meisters: Das kanadische Ensemble "Les idées heureuses" spielt in der Darmstädter OrangerieDARMSTADT. Es ist kein Zufall, dass das kanarische Ensemble "Les idées heureuses" auf seiner Europa-Tournee Darmstadt als einzigen deutschen Veranstaltungsort gewählt hat. Die acht Musiker um die renommierte Cembalistin Geneviève Soly haben sich der Musik Christoph Graupner verschrieben, des Komponisten, der von 1709 bis 1760 am Darmstädter Hof wirkte und mit Johann Sebastian Bach um den Posten des Leipziger Thomaskantors konkurrierte. Das von der Graupner-Gesellschaft veranstaltete Konzert in der Darmstädter Orangerie stellte Solostücke für Cembalo, eine Triosonate und Werke für Kammerorchester nebeneinander und bot damit ein anregendes Porträt des Instrumentalkomponisten Graupner. Quelle: Darmstädter Echo, 15. Oktober 2006 |
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Besinget einen Götter-Sohn, den Held der Hessen
Ausführende:
Datum: Samstag 6.Juli 2019, 17:00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
BiographieChristoph Graupner – Eine Biographie
Als im Juli 1709 die erste Kantate von Christoph Graupner ("Süßer Tod" → GWV 1148/09) in Darmstadt im Rahmen eines sonntäglichen Gottesdienstes erklang, ahnte der Komponist selbst vermutlich am wenigsten, dass er bis an sein Lebensende (51 Jahre später!) in Diensten der Darmstädter Landgrafen bleiben und die kleine Residenz im Südhessischen nicht mehr verlassen sollte. Wohl zu Beginn des Jahres 1709 war es zur Vertragsunterzeichnung mit seinem neuen Dienstherrn gekommen, und Graupner begann seine Tätigkeit in Darmstadt zunächst als Vize-Kapellmeister unter dem noch amtierenden Wolfgang Carl Briegel. Erst 1711 rückte Graupner an die Spitze der Hofkapelle; fortan war er der Hauptverantwortliche für die Musik am Darmstädter Hof. Er hatte dafür zu sorgen, dass für alle Belange, zu denen Musik benötigt wurde, entsprechende Kompositionen vorhanden und zur Aufführung bereit waren. Neben dem eigentlichen Komponieren hatte Graupner – unterstützt von Mitgliedern der Kapelle – das Aufführungsmaterial, die einzelnen Stimmen, aus der Partitur herauszuschreiben. Und es musste geprobt werden – wenn auch nicht vergleichbar mit modernen Standards, so hatten die Musiker doch zumindest vor dem Sonntags-Gottesdienst die neuen Noten kennenzulernen und durchzuspielen. Von Hamburg nach Darmstadt
Landgraf Ernst Ludwig war in Hamburg auf den jungen Christoph Graupner aufmerksam geworden; dieser wirkte seit Herbst 1706 als Cembalist im Orchester des damals berühmten Opernhauses am Gänsemarkt. Daneben komponierte Graupner auch für die dortige Bühne eine Reihe von Opern. Nur der kleinere Teil ist allerdings überliefert; von einigen Stücken sind nur mehr die Titel und die Libretti bekannt. Ernst Ludwig war ein Liebhaber der Oper – und es ging ihm vor allem darum, "zuhause" in Darmstadt Ähnliches zustande zu bringen, was er zuvor auf den Brettern des Gänsemarkttheaters hatte sehen und hören können: moderne Opernaufführungen, mit hervorragenden Sängern und entsprechend prachtvoller Ausstattung des Bühnengeschehens – und natürlich einer Musik, die der Dramatik des Geschehens gerecht wurde und die Affekte von Wut über Leidenschaft bis zur Trauer und Verzweiflung überzeugend in Töne umsetzen konnte. Ernst Ludwig sah in Graupner den Richtigen für seine Ambitionen in Darmstadt. Doch die Visionen, die der Darmstädter Landesherr angesichts der spektakulären Hamburger Aufführungen für seine eigene Residenz entwickelt haben mochte, stießen in der Realität der kleinen Residenz schon recht bald auf Widerstände. Schwerer als die (von der Familie und nahestehendem politischen Berater vorgebrachten) moralischen Einwände gegenüber den allzu weltlichen Vergnügungen des Theaters dürfte für Ernst Ludwig die zunehmend desaströse finanzielle Lage seiner Landgrafschaft gewogen haben. Nach einer vergleichsweise ambitionierten Anfangsphase wurden die Opernaufführungen immer weniger und 1719 schließlich ganz eingestellt. Alternative: Zurück nach Leipzig?Kein Wunder, dass sich Graupner wenige Jahre später nach einem neuen beruflichen Wirkungskreis umsah. Es zog ihn dorthin zurück, von wo er einst gekommen war: nach Leipzig. 1683 im sächsischen Kirchberg geboren, folgte Graupner zunächst seinem ersten musikalischen Lehrer nach Reichenbach im Vogtland, bevor er in die Leipziger Thomasschule eintrat. Im Anschluss an seine schulische Ausbildung nahm er das Jurastudium an der Leipziger Universität auf. 1706 verließ er jedoch aufgrund der instabilen politischen Verhältnisse (Auseinandersetzungen Sachsens mit Schweden) die Stadt in Richtung Hamburg, hatte aber vor, bald zurückzugehen. Daraus wurde freilich zunächst nichts; zunächst kam die Anstellung an der Gänsemarktoper und schließlich das Engagement nach Darmstadt dazwischen. Nun aber, rund 16 Jahre, nachdem er Sachsen verlassen hatte, bot sich die Chance auf dauerhafte Rückkehr: Johann Kuhnau, lange Jahre Organist an der Thomaskirche und seit 1701 Thomaskantor, war im Juni 1722 gestorben. Graupner hatte als Schüler der Thomasschule einst bei ihm Unterricht auf dem Clavier und in Komposition erhalten. Die Aussicht, Nachfolger des einstigen Lehrers werden zu können, mochte für Graupner ebenso ein Kriterium für seine Bewerbung gewesen sein wie die Tatsache, dass es sich nicht um irgendeine Kantorenstelle, sondern die der berühmten Thomaskirche in Leipzig handelte. Zudem dürfte die zunehmend unattraktive Position am Darmstädter Hof – nach der Aufgabe der Oper blieb Graupner neben kleinerer Kammermusik vor allem die Kantatenkomposition für die Sonntagsgottesdienste – eine wichtige Motivation für den angestrebten Wechsel gespielt haben. Heimlich, unter Vortäuschung eines falschen Ziels, begab sich Graupner nach Leipzig und schrieb dort vor Ort die gewünschten Probekompositionen – zur Zufriedenheit der Prüfungskommission, und einer Verpflichtung als Thomaskantor stand eigentlich nichts mehr im Weg – bis auf das letzte Wort, das bei Ernst Ludwig, dem Darmstädter Dienstherrn, lag. Diesem nun scheint es durchaus nicht gefallen zu haben, seinen renommierten Kapellmeister zu verlieren, war doch ein herausragender Musiker ein kulturelles Prestigeobjekt ersten Ranges, auf das man nicht so ohne weiteres verzichtete – und so kam es, dass Graupner schließlich doch in Darmstadt blieb, nicht ohne dass ihm allerdings sein Bleiben durch eine gehörige Gehaltsaufbesserung "versüßt" wurde und er damit zu einem der am besten bezahlten Kapellmeister seiner Zeit avancierte. "Der Graupner bleibet" – in DarmstadtWeitere 30 Jahre versah dieser in der Folge seine Tätigkeit in der Residenz von Hessen-Darmstadt, bevor er um den Jahreswechsel 1753/54 seine letzten Kantate in Angriff nahm, die für den Geburtstag Ludwigs VIII. im April 1754 bestimmt war: Das Augenlicht hatte Graupner unwiederbringlich verlassen, und während der verbleibenden sechs Lebensjahre blieben ihm allenfalls hier und da administrative Aufgaben. Wie aber hat sein (musikalisches) Leben in Darmstadt nach dem nicht vollzogenen Wechsel 1723 ausgesehen? Viel ist es nicht, was an belastbaren Informationen zur Verfügung steht, erhalten ist aber eine außerordentlich hohe Anzahl an Kompositionen. Neben der Kirchenmusik schrieb Graupner Kantaten auch zu weltlichen Anlässen, aber auch überaus zahlreiche Instrumentalmusiken der verschiedensten Gattungen. Nach allem, was wir wissen, lebte er fortan in Darmstadt ein sehr hermetisches Leben, Reisen bzw. Aufenthalte jenseits der Residenz sind so gut wie nicht bekannt. Die Abgeschiedenheit hieß aber noch lange nicht, dass Graupner nicht sehr wohl über den aktuellen Stand in Sachen Kompositionsgeschichte informiert gewesen wäre. Zahlreiche Abschriften von Werken anderer Kollegen, die keinesfalls direkt mit dem Darmstädter Hof in Verbindung zu bringen sind, die Graupner aber eigenhändig abschrieb und davon sogar Aufführungsmaterial erstellte belegen die aktive Rezeption fremder Werke durch die Darmstädter Musiker.
Vor allem aber schuf Graupner eine Fülle an Werken für seine Hofkapelle; dabei lassen sich seine Kompositionen durchaus als Gradmesser der Fähigkeiten der einzelnen Musiker lesen: Anspruchsvolle solistische Partien lassen auf entsprechende Leistungsfähigkeit der jeweiligen Kapellmitglieder schließen. Ob Graupner mit seiner Darmstädter Stelle zufrieden war?Nach allem, was wir aus seinen (wenigen) persönlichen Äußerungen wissen und nach dem, was sich aus seinen Manuskripten schließen lässt, war er ein überaus fleißiger, korrekter, gewissenhafter, akribischer "Arbeiter", der seine Dienstverpflichtungen mehr als ernst nahm und der deshalb wohl des Öfteren auch mit seinem Dienstherrn haderte. Sowohl Ernst Ludwig als auch dessen Sohn und Nachfolger Ludwig VIII führten ein eher unstetes Leben jenseits der Darmstädter Residenz und präferierten die Reisekutsche bzw. die Jagd. 1739 starb nicht nur Graupners erster Dienstherr Ernst Ludwig, sondern auch sein Vize-Kapellmeister Gottfried Grünewald (1673-1739), und Graupner war ab diesem Zeitpunkt alleinverantwortlich für die sonntäglichen Kantaten – eine Pflicht, die ihm zu einer veritablen Last wurde, wie er in seiner für Johann Matthesons Ehrenpforte verfassten Selbstbiographie schreibt. Unterstützt wurde Graupner fortan von Johann Samuel Endler (1694-1762), der nach Graupners Tod offiziell das Amt des Hofkapellmeisters übernahm. Als Bedienste des Hofes waren Musiker seinerzeit – da wurde zwischen Kapellmitgliedern und ihrem musikalischen Leiter kaum ein Unterschied gemacht – Kultur"besitz" des jeweiligen Regenten, der für diesen mitunter mit einer Exklusivität einherging, die jegliche Außenwirkung unterband. So geschehen im Fall von Haydns erstem Dienstherrn, scheint dies auch für die Darmstädter Verhältnisse durchaus im Bereich des Möglichen. Damit ließe sich auch plausibel erklären, warum außerhalb von Darmstadt so gut wie keine weiteren musikalischen Werke Graupners erhalten sind (bzw. für die wenigen externen Überlieferungen sind die Provenienzen nachvollziehbar und schwächen die Exklusivitätstheorie nicht). Es scheint, als habe sich Graupner 1723 klaglos in sein Schicksal gefügt; immerhin ermöglichte ihm die finanzielle Besserstellung auch die (vermeintliche) Absicherung seiner persönlichen Verhältnisse (die notorische Geldnot am Darmstädter Hof ließ auch ihn – wiewohl gegenüber allen anderen Kapellmitgliedern deutlich bevorzugt – später immer wieder auf sein Gehalt warten); er hatte bereits 1711 Sophie Elisabeth Eckard, die Tochter eines Pastors aus Bischofsheim, geheiratet und war 1723 bereits Vater von vier Kindern; drei weitere folgten zwischen 1725 und 1732. Im Vergleich zu einem möglichen Wirkungskreis als Kantor in Leipzig blieb Graupner als Hofkapellmeister in Darmstadt ein größerer Abwechslungsreichtum in seinem musikalischen Schaffen: Wenngleich auch bei ihm das Kantatenwerk im Zentrum stand, beinhaltete die Tätigkeit am Hof aber in weit größerem Maße auch das Schreiben von Instrumentalmusik, die als höfische Unterhaltung selbstverständlicher Bestandteil der Residenzkultur war. © Ursula Kramer 2014 |
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Capricornus Consort Basel
Ausführende:
Datum: Mittwoch, 4. Dezember 2019, 20.00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Chalumeau - Ein vergessenes Instrument
Ausführende:
Datum: Sonntag, 15. Oktober 2023, 17.00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Chorkonzert im Advent
Ausführende:
Datum: Sonntag, 9. Dezember 2018, 17:00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Christoph Graupner: "Herzlich tut mich verlangen"Über Christoph Graupner liegen uns nicht so viele Informationen vor, dass wir ein klares Bild über seine Arbeitsweise, seine Arbeitsbedingungen und über das persönliche Umfeld hätten. Aus dem Spärlichen lässt sich jedoch mit ein wenig Phantasie eine neue Geschichte erzählen, die uns den Komponisten ein wenig näher bringen kann. Als Graupner nach Darmstadt kam hat er für den 7. Sonntag nach Trinitatis (14. Juli 1709) seine erste von dann über 1.400 Kantaten schreiben müssen. Das Video nimmt sich diesen Vorganges auf lustige Weise an, macht daraus eine kleine Geschichte. Es entstand die Kantate "Süsser Tod" (→ GWV 1148/09). Der Choraltext lautet: Herzlich tut mich verlangen Das Video, Länge 3:46 min., ist unter YouTube abrufbar. Veröffentlichung: 12. August 2021
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Cupid and Death
Ausführende:
Datum: Sonntag, 9. Februar 2020, 20:00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Cupid and Death. Barockmusik von Graupner und KeiserMit „Concentus 1709“ hat sich der aus Waiblingen stammende Bariton David Pichlmaier (Staatstheater Darmstadt) ein exquisites Ensemble zusammengestellt: Es vereint Solisten aus so renommierten Spezialistenensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Vox luminis, Akademie für Alte Musik Berlin, Orchestra of the Age of Enlightment oder dem Balthasar-Neumann-Ensemble. Gemeinsam haben Sie auf dem Dachboden der Musikgeschichte gestöbert. Dabei sind ihnen nicht nur verschollene Schätze aus Opern von Christoph Graupner und Reinhard Keiser in die Hände gefallen, sondern auch Kleinode aus deren Kammermusik. Ein Abend, der die ganze Farbenpracht der Barockmusik zum Leben erweckt, virtuos und verführerisch, prunkvoll und anrührend. In Zusammenarbeit mit der Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V., Darmstadt Ausführende:
Datum: Sonntag, 11. Juni 2023, 19:00 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Darmstädter KantatenChor - Die Rhein-Main-Vokalisten singen Werke der Hofmusiker Christoph Graupner und Johann Rinck in der Pauluskirche DarmstadtDARMSTADT. Christoph Graupner, Zeitgenosse von Johann Sebastian Bach, wirkte von 1709 bis zu seinem Tod 1760 als Kapellmeister in Darmstadt. In dieser Zeit komponierte er mehr als 1400 Kirchenkantaten. Mit einer kleinen Auswahl von drei Kantaten machten die Rhein-Main-Vokalisten und die jungen Sinfoniker Hessen unter der umsichtigen Leitung von Jürgen Blume in der Darmstädter Pauluskirche deutlich, dass Graupner, der Bach fast das Thomaskantorat weggeschnappt hätte, ein ernstzunehmender Konkurrent war. Quelle: Darmstädter Echo, 18. November 2008 |
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Darmstadts Salut an einen KomponistenEin dichtgedrängtes Konzertprogramm beim ersten der beiden "Graupner-Musiktage"Nicht erst seit heute weiß man in Darmstadt lokale Ereignisse würdig zu begehen. "Flocke Darmstadt! Sei erfreut, der Himmel lacht dich an", beginnt der Text einer Kantate, die Christoph Graupner zum Geburtstag seines Dienstherrn, dem Landgrafen Ernst Ludwig, im Jahre 1723 vertonte. Zum vermutlich zweiten Mal seit seiner Entstehung erklang das Werk nun im Hessischen Landesmuseum bei der Eröffnung jener Feierlichkeiten, mit denen die Stadt Darmstadt den 300. Geburtstag des Komponisten Christoph Graupner beging. Die "Graupner-Musiktage" werfen einen Blick zurück in die Darmstädter Kulturgeschichte, der not tut, denn Werk und Persönlichkeiten Graupners, der von 1709 bis zu seinem Lebensende im Jahre 1760 in Darmstadt wirkte, sind nach wie vor weitgehend unbekannt - eifrigen Besuchern der "Graupner Musiktage" nun vielleicht ein wenig vertrauter. Wenn auch Oswald Bill in seinem in die Tage einführenden Worten davor warnte, die Figur Graupners zu idealisieren oder zu heroisieren, so war doch kräftige lokalpatriotische Begeisterung ob des Jubiläums in den Grußworten spürbar. Oberbürgermeister Günther Metzger rückte, zwischen fast wehmütige Reminiszenz an landgräfliche Zeiten und stadtväterlichem Selbstbewusstsein, die Kontinuität der Kunstförderung in Darmstadt in den Mittelpunkt ... Quelle: Darmstädter Echo, 19. Juni 1983 |
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Das Chalumeau: eine „heulende Symphonie“ oder ein „unendlich angenehmes“ Instrument?
Ausführende:
Datum: Samstag, 22. Oktober 2022, 19:30 Uhr
|
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Edition der Christoph-Graupner-GesellschaftCYDONIA BAROCCA GRAUPNER EDITIONHerausgegeben von Ursula Kramer und Florian Heyerick.
|
GWV 201 |
Triosonate in C-Dur für Fagott, Basschalumeau und Basso continuoEine singuläre Kopplung, die in der Literatur ansonsten ihresgleichen sucht, ist jene von Fagott und Basschalumeau als Oberstimmenpaar im Trio GWV 201. Graupner liebte die dunkleren Klangfarben und kombinierte immer wieder tiefere Instrumente miteinander. So gibt es neben der Sonate GWV 201 eine Ouverture für Chalumeau, Fagott und Streicher (GWV 407) sowie ein Konzert für Chalumeau, Fagott, Violoncello und Streicher (GWV 306).
|
Edition der Konzerte GWV 301ff (Auswahl)
GWV 301 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo C-DurUnter den Solokonzerten nehmen die vier Werke für solistisches Fagott einen besonderen Stellenwert ein; keinem anderen Instrument hat er mehr konzertierende Aufgaben zugewiesen. Zusammen mit den zahlreichen Kantaten, in denen den Sängern in einzelnen Arien ein Solofagott an die Seite gestellt wird, hat Graupner so ein einzigartiges Nischenrepertoire geschaffen, das in der Barockzeit nur von den zahlreichen Konzerten Antonio Vivaldis übertroffen wird. Anlass für die Entstehung der Kantaten mit solistischem Repertoire, aber wahrscheinlich auch der vier Konzerte, war die Verpflichtung eines neuen Hofkapellmitgliedes, des im Frühjahr 1736 aus Zerbst nach Darmstadt engagierten Fagottisten Johann Christian Klotsch.
|
GWV 307 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo c-mollDas Konzert c-moll GWV 307 nimmt eine Sonderstellung unter Graupners Konzerten für Fagott ein; es steht nicht nur als einziges in einer Molltonart – für Konzerte dieser Zeit generell eher selten –, sondern verzichtet auch auf die in Vivaldis Konzerttypus entwickelte Dreisätzigkeit, die üblicherweise zum Vorbild auch für deutsche Komponisten wurde. Mit seiner Tempoabfolge langsam – schnell – langsam – schnell und seinem harmonischen Bauplan (bei dem der dritte Satz in der Paralleltonart steht) erinnert Graupners c-moll Konzert viel eher an die vergleichsweise strenge, ebenfalls viersätzige Kirchenso- nate der Zeit, auch sie war, wie die Konzertform, eine „Erfindung“ aus Italien.
|
GWV 310 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurDas Konzert GWV 310 folgt dem dreisätzigen Typus, wie ihn Antonio Vivaldi in Italien geprägt hatte, mit einem langsamen Mittelsatz und zwei schnellen Ecksätzen. Anders als Vivaldi geht es Graupner aber weniger um Virtuosität des Soloinstruments – auch das gewählte Register stellt keine besondere Heraus-forderung dar. Insbesondere der Eröffnungssatz wird von der eigenständig spielfreudigen Solo-stimme dominiert: Nach einem freien Eintritt greift sie nur zu Anfang das Hauptmotiv des Satzes auf, um im Folgenden ausschließlich mit Spielfiguren verschiedener Art aufzuwarten: Dreiklangsbrechun-gen, schnellen Tonrepetitionen ebenso wie latent zweistimmiges Komponieren...
|
GWV 311 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurLängst nicht in allen Konzerten folgt Graupner dem italienischen dreisätzigen Vorbild Vivaldis; in seinem Konzert GWV 311 D-dur erweitert er das Modell um einen einleitenden Satz in langsamem Tempo (Grave), bei dem es vor allem um kammermusikalisches Miteinander im Sinn kontrapunktischen Musizierens zwischen Soloinstrument und den Violinen geht...
|
GWV 312 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-DurGraupner ist generell für seine individuellen kompositorischen Lösungen bekannt; „Standard“ gibt es bei ihm nicht, jede Kantate, aber auch jedes Solokonzert überrascht mit eigenem Profil. Das Konzert D-dur GWV 312, einerseits nach dem italienischen Vorbild Vivaldis dreisätzig, geht in der Anlage der Sätze aber doch sehr eigene Wege. Sie gleicht einem Rückwärts-Schreiten durch die Musik-geschichte seiner Zeit: Der erste Satz ist „allegro“ im engen Wortsinn, heiter, lebhaft, spielfreudig und weist mit seiner melodischen Substanz eindeutig in die frühklassische Richtung. Die Flöte ist eng mit dem begleitenden Orchester verzahnt...
|
GWV 320 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo E-DurDeutlicher noch als in den Flötenkonzerten GWV 310-312 zeigt sich am Konzert E-dur GWV 320, dass der von Graupner im Manuskript festgehaltene Notentext das Werk nicht vollständig wiedergibt: Mit langen Haltetönen und dem Fehlen jeglicher virtuoser Ausgestaltung bietet die Flötenstimme so, wie sie notiert ist, zunächst das Gerüst vor. Improvisierende Verzierungspraxis gehörr unbedingt dazu, um den Intentionen Graupners auf die Spur zu kommen. Insofern eignet sich dieses Konzert besonders für das Studium der historischen Aufführungspraxis...
|
GWV 328 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo D-DurDas Konzert G-Dur GWV 328 ist das kürzeste unter den vier Fagottkonzerten, steht den anderen aber an Ausdrucksintensität und solistischer Profilierung in nichts nach. Energisch ist der Grundcharakter des eröffnenden Allegros, bedingt durch den synkopischen Duktus, mit dem das Hauptmotiv des Satzes anhebt. Zusammen mit dem auf ihn folgenden abwärtsgerichteten Lauf sorgt er für eine durchgängige Lebendigkeit und Motorik des Satzes. Soloinstrument und Orchester sind eng miteinan- der verzahnt: Auf kurzem Raum spielen sich die Partner immer wieder die Bälle zu.
|
GWV 329 |
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo G-DurSeinem Konzert in G-dur GWV 329 legt Graupner als äußeren Rahmen den Formtyp der barocken Kirchensonate mit der Satzfolge langsam – schnell – langsam – schnell zugrunde. Satzintern hingegen verabschiedet sich der Komponist aber weitgehend vom italienischen Formmodell in Sinn Vivaldis mit seinen virtuosen Episoden für das Soloinstrument (am ehesten erinnert noch der zweite Satz an das italienische Vorbild). Außergewöhnlich kommt der 3. Satz daher: beginnend im Unisono, folgen spannungsreiche Takte durch scharfe Vorhalte und chromatische Wendungen...
|
GWV 340 |
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo B-DurDas Konzert B-Dur GWV 340 ist ganz auf den Finalsatz ausgerichtet, der nicht nur quantitativ, sondern auch qua- litativ einen besonderen Stellenwert erhält: Er ist als Da- Capo-Arie gestaltet, in der das Soloinstrument mit klar konturiertem Thema dominiert – und bei entsprechender Tempowahl durchaus brilliert. Vorbereitet wird dieser Satz durch zwei unterschiedliche Stimmungsbilder, in der sich das Fagott stärker als „primus inter pares“ zeigt.
|
Edition der Ouvertüren GWV 401ff (Auswahl)
GWV 453 |
Ouverture in G-Dur »Entrata per la Musica di Tavola« für Streicher und Basso continuoNur fünf der Ouvertüren tragen die spezielle Bezeichnung „Entrata per la Musica di Tavola“ und werden da- mit unmissverständlich als Tafelmusik ausgewiesen; denkbar ist freilich, dass auch die übrigen Ouverturen der Unterhaltung des Landgrafen während des Mahles dienten.
|
Edition der Sinfonien GWV 501ff (Auswahl)
GWV 559 |
Sinfonie in Es-Dur für 2 Hörner, 4 Pauken, Streicher und Basso continuoDie Sinfonie GWV 559 steht mit ihren fünf Sätzen ohne Bezug zu zeitgenössischen Tanzsatzmodellen gewisser- maßen in der Mitte zwischen Ouverturenform und der Herausbildung der frühklassischen Sinfonie mit abstrakten Satzformen (sieht man einmal vom Menuett ab).
|
In Vorbereitung: Kantaten GWV 1100ff (Auswahl)
GWV 1123/46 |
Kantate "Siehe, des Herrn Auge sieht"Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Laetare der Passionszeit 1746 (20. März) geschrieben; Den Text entnahm er dem Kantatenjahrgang 1736/37 Zufällige Andachten, Welche über besondere in denen ordentlichen Sonn= und Fest=Tags=Evangelien vorkommende bedenckliche Worte und Ausdrücke, Als Texte zur Kirchen-Musik, In der Hoch=Fürstlichen Schloß=Capelle zu DARMSTADT, auf das 1737.te Jahr angestellt und aufgesetzt worden von Johann Conrad Lichtenberg.
|
GWV 1122/53 |
Kantate "Ach Gott, wie lange soll der Widerwärtige"Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Oculi der Passionszeit 1753 (25. März) geschrieben; Den Text entnahm Graupner dem Kantatenjahrgang Andächtige Psalter=Lust oder TEXTE zur Kirchen=MUSIC welche über auserlesene und mit denen Sonn= und Fest=Tags Evangeliis harmonirende Sprüche aus denen Psalmen Davids poetisch aufgesetzt worden; und in Hoch=Fürstl. Schloß=Capelle zu DARMSTADT das 1731.te Jahr hindurch musiciret werden sollen, Darmstadt 1730 von Johann Conrad Lichtenberg. Eine erste Edition dieser Kantate hatte Friedrich Noack im Rahmen der Denkmäler Deutscher Tonkunst Bd. 51/52 herausgegeben: Christoph Graupner, Ausgewählte Kantaten, Leipzig 1926.
|
Vertrieb
Der Vertrieb für aller Editions-Ausgaben erfolgt über ausschließlich die Golden River Music.
Impressum
- Notensatz: Florian Heyerick mit PriMus Publisher
- Texttransckription: Bernhard Schmitt
- Umschlagentwurf: Ulrike Speyer
- Verlag: CYDONIA EDITIONS


English
Christoph Graupner (1683-1760)
Biography
Who was Christoph Graupner?
That one can even write about Christoph Graupner (1683–1760) marks a peculiar failure of his project to erase himself from history. Had he been successful, his entire corpus of works — some 1,400 cantatas, over 100 sinfonias, and more — would have been entirely destroyed. In an anonymous biographical notice published in 1781, some twenty years after his death, the author writes that Graupner
“had his eccentricities, like all great men; he would not permit a painting of himself to be made, and when they tried to do it without his knowledge after he went blind, he became very angry when he found out; he also demanded that before his death, all his musical works should be burnt, a command which, to the benefit of the musical world, remains unheeded. He would also have forbidden the present biography, if he had known of it, but we believe that we need not give in to the excessive modesty of a man who works for a living.”
But not only was his music preserved from destruction in the eighteenth century, it has managed to remain almost entirely in one place until the present day. But this has had negative consequences too, for the very same course of events that kept Graupner’s music together also prevented its circulation and study for the first century and a half following his death.
Graupner was born on January 13 (the date not being documented), 1683 in the small Saxon town of Kirchberg, roughly 13 km south of Zwickau. Though not born to a musical family, he was fortunate to receive instruction from the local cantor Mylius and organist Nikolaus Küster. In 1694 he departed for Reichenbach to follow Küster, and remained there until he was admitted as a pupil at the Thomasschule in Leipzig, where he studied from 1696 until 1704. He remained in Leipzig for two more years, studying law at the university. During his Leipzig tenure, he received instruction from both Johann Schelle and Johann Kuhnau. He also made the acquaintance of fellow student Johann David Heinichen (1683–1729), who would become Kapellmeister at Dresden and author the important treatise Der General-Bass in der Composition.
He must also have gotten to know Georg Philipp Telemann (1681–1767), then director of the Collegium Musicum, and only two years his senior. In 1706, war between Sweden and Saxony forced Graupner to emigrate to Hamburg. Such was Graupner’s luck, or rather, he says, divine providence, that the day before his arrival in Hamburg, Johann Christian Schiefferdecker vacated his position as accompanist at the opera to depart for Lübeck, where he succeeded Buxtehude as organist. Though Graupner remained only three years at the Theater am Gänsemarkt, he composed some operas, collaborating with Reinhard Keiser on some more. It was here that Ernst Ludwig, Landgrave of Hesse-Darmstadt, invited him to take up a position at the court of Darmstadt after hearing him play in his capacity as harpsichordist at the opera. He became Vice-Kapellmeister in 1709, and succeeded Kapellmeister Wolfgang Carl Briegel in 1711, even before his death in 1712. This is a point worthy of emphasis: Ernst Ludwig hired an opera composer primarily to write church music.
In these early years, Graupner had a well-funded ensemble at his disposal, and was able to devote significant time to opera composition, alongside his work on cantatas and instrumental music. However, in 1719, this ideal situation began to deteriorate. Financial pressures forced reductions in the size of the ensemble, and obliged those remaining to secure secondary employment; these changes also led Graupner to cease operatic composition. Matters came to a head in 1722, leading to the best-known event in his career. After the death of Johann Kuhnau (1660–1722), the post of Thomaskantor in Leipzig became vacant. Though Bach would go on to take the position, he had not been the town council’s first choice. Telemann was the initial selection, but he withdrew from consideration after receiving a salary increase in Hamburg. This cleared the way for Graupner, the council’s second choice. But he was unable to secure release from his employment at Darmstadt, and was offered an increase in salary and benefits — combined with a guarantee that his salary would receive priority payment — leading him to withdraw from consideration. That he would be ranked by his contemporaries among the top composers in Germany at the time speaks to his considerable talent and reputation.
So far as is known, he did not attempt to leave Darmstadt again. Graupner gives few details about his final decades in a letter to Johann Mattheson — written in May of 1740 for his Grundlage einer Ehrenpforte — except to say that he is extraordinarily busy. He says:
“I am so overburdened by my employment, that I can hardly do anything else but must always ensure that my compositions are finished in time for a given Sunday or feast day, though other matters keep intervening.”
In the early 1750s, Graupner, by then in his late sixties, went blind — cantata composition ceased entirely after 1754 — and he died six years later.
After Graupner’s death, the position of Darmstadt court Kapellmeister fell to Johann Samuel Endler. Unlike the instrumental music, the cantatas were seen as valuable for reuse in the court chapel, a purpose for which Endler evidently continued to use them. It appears that the manuscripts themselves were in the possession of Graupner’s children, and that Endler had to borrow the materials from them. However, sensing the value of this music, the heirs, who did not have any use themselves for this considerable quantity of music, sought to sell it to the Landgrave Ludwig VIII, the son of the man who initially hired Graupner. When this suggestion was put to the Landgrave, however, his response was less than positive: why should he, who had already paid Graupner a salary for the last fifty years, need to pay more for the music that he wrote during his tenure? Indeed the Landgrave seemed almost baffled that the heirs would even think to ask for compensation — his personal involvement ended here, and aides handled all further correspondence.
In 1766, the heirs wrote again to the court, and this time enclosed a series of supporting materials, including a letter of support by the Gotha Kapellmeister Georg Anton Benda (1722–95). After laying out criteria to determine whether or not the works belong to the court or to the composer’s heirs — including whether ownership was contractually specified—Benda ultimately sided with the latter. One might argue that this document is part of the gradual development of the concept of intellectual property: the works are not mere occasional accompaniments, whose value dissipates after their initial performance, but rather they are the products of a creative mind, and they naturally belong to their creator, unless otherwise reassigned. This latest missive was evidently enough to convince the Landgrave’s advisors to offer 400 florins to the heirs, but this was dismissed by the Landgrave as being far too high. When Ludwig VIII died in 1768, the matter remained unresolved, and when his son, Ludwig IX, took the throne, the court musical establishment was changed so extensively that there was no longer any need of cantatas. As the descendants themselves gradually passed away, the music was slowly consolidated into the possession of Graupner’s niece Maria Luise Köhler (née Wachter).
By the second decade of the nineteenth century, the value of the music had clearly changed in the eyes of its possessors, and, for that matter, in the eyes of its potential purchaser, Grand Duke Ludwig I (formerly known as Landgrave Ludwig X). Rather than being marketed for their utility value — their potential use in the court chapel — the heirs saw them as a cultural treasure for the territory, and appealed to the art- and music-loving duke on these terms. In a letter from March 1819, they refer to Graupner as a “famous composer” whose music is “particularly suitable for the collection of his royal highness.” (As had the first generation of heirs, this generation also tugged at the duke’s heartstrings, describing in detail their financial straits.) At last, this argument seems to have resonated: the duke purchased the music from Graupner’s heirs for the equivalent of 275 florins — almost half the amount contemplated some fifty years earlier.
The music was entered into the court library’s nineteenth-century catalogues, but so far as is known, the music was unused, and simply sat in storage, unperformed and unstudied. The fire-bombing of Darmstadt on September 11, 1944 was enormously destructive: virtually the entire city, including the Residenzschloss, the site of the court library, was destroyed. Yet the music survived, having been evacuated to a safe storage location, outside the city, the previous year. When it returned to the city, after the war, it was now the instrumental music that was thought to be more valuable than the cantatas—the latter were simply tied into bundles, grouped together by annual cycle. Not until the 1970s, over two hundred years since Graupner’s death, were they properly repackaged, and this is how they remain today. In a real boon for scholars, the Technische Universität Darmstadt is digitizing its musical holdings. How far we have come from the locked cabinet of the 1760s.
Today, there is something of a Graupner renaissance underway. Several recent recordings have featured his music. Likewise, in the last ten years or so, several dozen of his instrumental and vocal compositions have been published for the first time. There has been a commensurate increase in scholarly focus as well, led by, among others, Oswald Bill, Ursula Kramer, Christoph Großpietsch, and Beate Sorg. Admittedly, we are unlikely to see the complete publication or recording of his enormous oeuvre, but any work to bring to light the life and music of this fascinating and important figure in eighteenth-century music history is to be commended.
© Evan Cortens/Beate Sorg 2017
Services (in German)
- Music of Christoph Graupner on CD (DVD, LP, MP3)
- Music of Christoph Graupner on Video
- Music of Christoph Graupner on the Radio
- Concerts
- Lectures and conferences
- News
- How to pronounce ''Christoph Graupner'' correctly in German
Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V.
The Christoph-Graupner-Gesellschaft is a registered non-profit association, founded in 2003 by an union of Darmstadt cultural politicians and experts.
The primary objective of the association is the promotion and dissemination of the compositional work of Christoph Graupner, the longtime Kapellmeister at the court of Hesse Darmstadt.
This is achieved by the organization and promotion of concerts, together with the scientific processing and dissemination through lectures, conferences and publications.
- Chairman of the Board: Prof. Dr. Ursula Kramer
- Deputy Chairman of the Board: Dr. Michael Hüttenberger, Wolfgang Seeliger
- Treasurer: Richard Weber-Laux
- Assessors: Ulrich Neuhaus, Michael Ullrich, Frank Dörschel
Read the articles of association (in German only).
Membership
The Christoph-Graupner-Gesellschaft (CGG) looks forward to welcoming new members who are interested in the music of the Darmstadt Court Chapel and would like to actively promote our work by supporting the planning and implementation of our projects or by passive membership.
The CGG is recognized as a non-profit organization. Accordingly, membership fees and donations can be taxed. Since 2013 there are the following levels of membership:
- Single membership: 40 €
- Reduced (children, students, students): 30 €
- Institutional and family membership: 60 €
- Sponsorship from 100 €
Please use the following form to apply for membership (PDF). The PDF can be printed out and posted to the following address:
Geschäftsstelle der Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V.
Universitäts- und Landesbibliothek
Historische Sammlungen/Musikabteilung
Magdalenenstr. 8
64289 Darmstadt
Germany
Or send it as signed scan (PDF or JPG) to: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Services (in German)
Research
Bibliography
To be done
Sources
Almost all of the autographs Graupner's works, which are still extant and recognised, can be found in the collection of the University and State Library in Darmstadt, from the collection of the Hofkapellbibliothek of the first Grand Duke established about 50 years following Graupner's death. Within the scope of a large digitization project, not only all Graupner manuscripts of the ULB Darmstadt have been digitized, but also various compositions by other composers of the 18th century; they are available in the digital collections of the ULB. However, individual works are located outside of Darmstadt; the libraries of Frankfurt, Karlsruhe, Berlin and Paris belong to the owners of these additional compositions. Their locations can be easily identified using the RISM online catalog.
- Digital Collections of the ULB Darmstadt - music manuals by Christoph Graupner
- Répertoire International des Sources Musicales (RISM).
- International Music Score Library Project (IMSLP / "Petrucci Music Library")
Editions
The history of this corpus of Graupner's works begins in his lifetime. In the years 1718 and 1722, Graupner published collections of keyboard music in self-publishing (partitas on the Clavier, Monatliche Clavier-Früchte). From a third collection, also published in this way (Partitas Vier Jahreszeiten), only a partita (Vom Winter) in Darmstadt is preserved. While the Darmstadt-based singer and theater librarian Ernst Pasqué caused a renaissance of interest in the now forgotten Darmstädter Hofkapellmeister in the mid-nineteenth century he did not leave any practical notes, the early 20th century brought renewed interest and scholarship.
Within the framework of the German monographs, which were first published in 1892, to further the course of newly established musicological research, selected works by composers of the German schools were published. In 1907 the first work by Christoph Graupner appeared: in volume 29/30 of the series - There was also a concerto for 2 trumpets, 2 oboes, 2 violins, viola and harpsichord. In 1926 the Darmstadt-based Graupner researcher Friedrich Noack published a double volume with a total of 17 cantatas of Graupner (Selected Cantatas). Since these ground-breaking editions were re-published between 1957 and 1960, it is possible to gain a clear overview of the compositions. These volumes published more than 70 years ago are now. It seemed that this preliminary work was having some impact through the monumental DDT series. At last the work of the Darmstadt Hofkapellmeister had been noticed, and musical scholars and performers began to be interested in Graupner's oeuvre in all its breadth. After Noack's cantata collection, the focus then switched completely to the instrumental work, which was obviously also to be brought closer to the wider musical world. Thus the first single editions appeared in close succession, and piece by piece all the major publishers included works by Graupner in their catalogues; a continuous cultivation of the Graupner's oeuvre is, however, only to be found for the Schott publishing house in Mainz (the first edition published there from 1939, the most recent of 2008). In detail, these are (links lead directly to editions of Christoph Graupner):
- Schott Music, Mainz (D)
- C.F. Peters, Leipzig (D)
- Nagel (now Bärenreiter), Kassel (D)
- Möseler (formerly Kallmayer), Wolfenbüttel (D)
- Breitkopf & Härtel, Wiesbaden (D)
- Bärenreiter, Kassel (D)
- Leuckart, München (D)
- Sikorski, Hamburg (D)
- Musica rara, London (UK)
- Edition Fuzeau, Courlay (F)
- Edition Kunzelmann, Adliswil (CH)
- Prima la musica!, Arbroath (UK)
- Sonat-Verlag, Kleinmachnow (D)
- La Sinfonie d Orphée, Les Hermites (F)
GWV Print version
Already by the 1990s, plans and preparatory work for the compilation of a list of all works by Christoph Graupner was made. Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), the work on the first part, the list of all instrumental works, was carried out in the department of music of the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) in the years 1999-2001, and finally brought to a final conclusion with the 2005 publication in Carus Verlag (in German):
- Christoph Graupner. Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Instrumentalwerke
Oswald Bill and Christoph Großpietsch (Editors). Stuttgart: Carus 2005. 400 pages. ISBN 978-3-89948-066-5.
This list assigns instrumental compositions by genre (clavier music, chamber music, concerts, overtures and symphonies), and assigns a new hundredth series to each individual genre, starting with GWV number 100 for the clavier music (except the symphonies with 113 works with hundred numbers and thus claim the 500 and 600 series for themselves). The GWV numbers therefore represent a purely systematic criterion for regulation and are assigned within the individual genres ascending by key. - Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten 1. Advent bis 5. Sonntag nach Epiphanias
Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2011. 788 pages. ISBN 978-3-89948-159-4.
Oswald Bill, formerly Head of the Department of Music at the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, has attempted to tackle the cantata list. The first volume is organized according to the church de-tempore and includes the cantatas for the Christmas festivities from the first advent to the 5th Sunday after Epiphanias. Graupner's work is now visible, neither research nor practice are still dependent on the hitherto rather random publications. In the almost 800-page volume about 700 pages fill the extensive incipits of all cantata records. They are presented in the form of a score-like arrangement and opened up by numerous registers, among which the choral melodies and a bibliographical register may be especially useful for church music work. [A new sound announces itself, which would like to be put into practice.] - Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis.
GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten Septuagesimä bis Ostern
Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2015. 846 pages. ISBN 978-3-89948-240-9.
In addition to detailed incipits, the directory contains all the relevant information on the respective works, [such as occupation, overdelivery,] dating and textual sources. An indispensable reference book for the music of Bach's contemporaries! - Two other editions on the rest of cantatas as well as on Secular vocal works and operas are in preparation.
Services
- GWV Online
- Keyboard Works (partita) - GWV 101-150
- Chamber Music (sonata) - GWV 201-219
- Concerto's (concerto) - GWV 301-344
- Overture (ouverture) - GWV 401-485
- Symphonies (sinfonia) - GWV 501-612
- Incerta - GWV 701-730
- Opera - GWV 1001-1015
- Secular Cantatas - GWV 1051-1072
- Sacred Cantatas - GWV 1101/xx-1177/xx
- Database of Florian Heyerick
- Digital Collections - Music Manuscripts by Christoph Graupner
Here you can find online in the University and State Library Darmstadt (Historical Collections) facsimile editions of autographs by Christoph Graupner. - Répertoire International des Sources Musicales (RISM)
In the International Sourcebook of Music (RISM) resources for autographs can be researched. - International Music Score Library Project (IMSLP / "Petrucci Music Library")
Free editions of Graupner - besides the autographs of the ULB - also contains older print editions. - List on Thesises
Imprint
Information according to §5 TMG (Germany):
Headoffice:
Universitäts- und Landesbibliothek
Historische Sammlungen und Musik
Magdalenenstr. 8 | 64289 Darmstadt | Germany
Phone: +49 6151 16-76261
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Represented by: Prof. Dr. Ursula Kramer


Flötenkonzerte
- Antonio Vivaldi (1678–1741): Flötenkonzert op. 10 Nr.3
- André-Ernest-Modeste Grétry (1741-1813): Flötenkonzert C-Dur
- Franz Benda (1709-1786): Flötenkonzerte-moll
- Christoph Graupner (1683-1760): Sonate für 2 Violinen, Viola und Cembalo G-Dur → GWV 212
- Luigi Boccherini (1743-1805): B-Dur-Quintett op. 17 Nr. 4
Ausführende:
- Frank Michael (Flöte), Miriam Rudolph (Violine), Gudrun Attinger (Violine), Ulrike Rüttgardt (Viola), Ute Hüffmann (Violoncello)
Datum: Samstag, 28. Dezember 2024, 20.15 Uhr
Ort: Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz, Freiburg (D)
Veranstalter: Camerata Instrumentale Freiburg


Folgenreiche Musikliebe des Landgrafen
Das erste Barockfest beginnt online
DARMSTADT.
Das schon vor Ausbruch der Pandemie geplante Programm des Barockfests Darmstadt hätte von barocker Üppigkeit sein sollen: 40 Konzerte an verschiedenen zur Epoche passenden Spielorten mit Stars wie Reinhard Goebel, Andreas Staier oder Isabelle Faust sowie den gebündelten Kräften der lokalen und regionalen Barockszene sollte gleich zur Erstauflage vom 8. Mai bis 26. Juni die reiche musikalische Tradition der vormaligen Landgrafschaft zeigen. Gernot Wojnarowicz, der als Orchesterdirektor und Konzertdramaturg am Staatstheater Darmstadt das neue Barockfest initiiert und federführend organisiert hat, nimmt es gefasst: 2023 soll das Programm nachgeholt werden. Und vorab gibt es jetzt per Stream und später im Juni - sofern möglich - vielleicht auch für anwesende Zuhörer schon musikalische Kostproben.
„Wir hoffen, dass wir das Festival verstetigen können, sagt Wojnarowicz zuversichtlich. Beteiligt sind so neben dem Staatstheater Darmstadt mit seinem Orchester der Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main, der seine weitere Unterstützung zugesagt hat, die Dotterstiftung, mehrere Kantoren und Kirchenmusiker sowie die Christoph-Graupner-Gesellschaft. Um den hochproduktiven Darmstädter Komponisten Christoph Graupner geht es gleich zum Auftakt in den Onlinekonzerten mit dem Ensemble Ex Tempore und dem renommierten Fagottisten Sergio Azzolini am morgigen Samstag von 20:00 Uhr und am Sonntag von 12:00 Uhr an.
Graupner, den der musikbegeisterte Landgraf Ernst Ludwig 1709 von der angesehenen Hamburger Oper am Gänsemarkt abgeworben hatte, habe herausragende Sänger und Musiker mit an den Darmstädter Hof gezogen, erläutert Ursula Kramer, die als Professorin für Musikwissenschaft in Mainz lehrende Vorsitzende Christoph-Graupner-Gesellschaft....
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06. Mai 2021


Galant und gelehrt
Cembalokonzert - Geneviève Soly spielt kaum bekannte Werke von Graupner
DARMSTADT. Eine Cembalistin aus Kanada musste nach Darmstadt kommen, um auf kaum bekannte Kompositionen Christoph Graupners aufmerksam zu machen, der von 1709 bis zu seinem Tod 1760 am landgräflichen Hof in Darmstadt wirkte.
Zur Einleitung des gut besuchten Konzerts in der Stiftskirche wies Oswald Bill, langjähriger Leiter der Musikabteilung der Landes- und Hochschulbibliothek, darauf hin, dass Graupner aus seinem umfangreichen Schaffen allein die Klavierwerke einer Drucklegung für wert befunden habe. Aus der Partitensammlung von 1718 und aus den vielen der in Darmstadt aufbewahrten Manuskripte trug Geneviève Soly eine Auswahl vor.
Quelle: Darmstädter Echo, 15. November 2002


Graupner 2010
GRAUPNER 2010
Ein Wochenende zu Ehren des Darmstädter Hofkapellmeisters
14. Mai 2010, 14:00 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium I: Darmstadt und die hessische Residenz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Vorträge von:
- Peter Engels (Darmstadt): Zur Geschichte der Darmstädter Residenz im 17. und 18. Jahrhundert
- Rainer Maaß (Darmstadt): Hälfte des Lebens: Die Reisen Landgraf Ernst Ludwigs von Hessen-Darmstadt (1667-1739) zwischen 1709 und 1711
- Rouven Pons (Wiesbaden): Vom Scheitern der Kühnheit zum Sieg der Moderne - Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt und die Bildende Kunst
- Michael Maul (Leipzig): "daß die Poesie die beste und schlimmste Wißenschaft sey" - Neues zu Georg Christian Lehms´frühem Wirken als Opern- und Kantatentextdichter
14. Mai 2010, 20:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Konzert Händel & Graupner vis à vis
- Christoph Graupner (1683-1760): Partita a-moll → GWV 150
Allemande - Courante - Sarabande - Rigaudon en Rondeau - Menuett I-II - Gigue - Georg Friedrich Händel (1685-1759): Aria mit 5 Variationen - Sarabande aus der Suite B-Dur HWV 434
- Christoph Graupner (1683-1760): Sarabande mit 4 Variationen aus der Partita VIII F-Dur → GWV 108: Partien auf das Clavier, Darmstadt 1718
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Praeludium und Sonata aus der Suite B-Dur HWV 434
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Sonata G-Dur HWV 579
- Christoph Graupner (1683-1760): Marche en Rondeau aus der Partita G-Dur → GWV 145
- Christoph Graupner (1683-1760): Chaconne A-Dur aus der Partita A-Dur → GWV 149
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Chaconne G-Dur HWV 435a
- Christoph Graupner (1683-1760): Allemande - Gigua (Fuga) - Allemande aus der Partita c-moll → GWV 131,
Gigue aus der Partita II c-moll → GWV 102: Partien auf das Clavier, Darmstadt 1718 - Georg Friedrich Händel (1685-1759): Allemande - Fuga (Allegro) - Allemande aus der Partita B-Dur HWV 440, Fuga aus der Suite F-Dur HWV 427
Ausführende:
- Gesprächskonzert mit Geneviève Soly (Montréal), Cembalo
15. Mai 2010, 9:30 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium II: Graupner und die mittel- und norddeutsche Oper 1700-1720
Vorträge von:
- Ursula Kramer (Mainz): Die Musik am Darmstädter Hof - eine topografische Spurensuche
- Oswald Bill (Darmstadt): Graupner - Musik im Alltag
- Hansjörg Drauschke (Halle-Wittenberg): "Ein etwas unbekannter modus excitandi affectus". Antiochus und Stratonica von Christoph Graupner und Barthold Feind
- Rashid-Sascha Pegah (Würzburg): Zu den theatralischen Auuführungen am Darmstädter Hof 1709-1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen
- Guido Erdmann (Wien): "... ein Stück aus einer Opera ..." - Inszenierung und Dramatisierung in Graupners Sakralwerken
- Sigrid T'Hooft (Gent): "Wenn Ton und Bild verschmelzen." Wege zu einer historischen Aufführungspraxis der barocken Bühnensprache
15. Mai 2010, 16:00
Ausstellungseröffnung Christoph Graupner: 50 Jahre Hofkapellmeister in Darmstadt
15. Mai 2010, 20:00 Uhr. Orangerie Darmstadt
Konzert Graupner und die Oper. Szenen und Arien aus "Dido" und "Antiochus und Stratonica"
- Teil 1: Dido, Königin von Carthago → GWV 1001
In einem Singe-Spiel, Auf dem Hamburgischen Theatro vorgestellte. Gedruckt im Jahr 1707.
Oper in drei Akten, Libretto von Hinrich Hirsch - Teil 2: L´Amore ammalato. Die kranckende Liebe oder Antiochus und Stratonica → GWV 1002
Musicalisches Schau-Spiel, Auf dem großen Hamburgischen Theatro vorgestellet. Im Jahr 1708.
Oper in drei Akten, Libretto von Barthold Feind (1678-1721)
Ausführende:
- Elisabeth Scholl (Sopran), Reinoud van Mechelen (Tenor), Stefan Geyer (Bass), Marnie Zschöckner (Sopran)
- Ensemble Ex Tempore auf historischen Instrumenten, Gent
- Leitung und Cembalo: Florian Heyerick
Historische Gestik: Sigrid T'Hooft
16. Mai 2010, 9:30 Uhr, Historisches Staatsarchiv, Karolinensaal
Symposium III: Graupner und die Sinfonie in Mitteldeutschland 1740-1760
Vorträge von:
- Peter Cahn (Frankfurt a.M.): Graupner redivius? Überlegungen am Beispiel der Sinfonien Graupners
- Christoph Hust (Mainz): Langsame Sätze in Graupners Sinfonien
- Brian Clark (Dundee): J.F. Fasch and the sinfonia in Zerbst
- Tobias Bonz (Mulhouse): Eine Überraschung: Die Darmstädter Sinfonien von Johann Gottlieb Janitsch (1709-1762)
- Christoph Großpietsch (Salzburg): Von der Ouverture zur Sinfonie: Graupner und das Paradoieverfahren
16. Mai 2010, 20:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Konzert Graupner und die Sinfonie. Werke aus dem Repertoire der Darmstädter Hofkapelle
- Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüren-Suite F-Dur für Streicher und B.C. → GWV 445
(ohne Bezeichnung), Le Contentement, Air en Polonese, Bourée, "Le Desire": Largo - Air - Hornpipe - Menuet - Johann Stamitz (1717-1757): Sinfonia A-Dur für Streicher und B.C. GZ/MS 32
Allegro assai - Andante - Presto - Georg Philipp Telemann (1681-1767): Concerto e-moll für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und B.C. TWV 52:e1
Largo - Allegro - Largo - Presto - Johann Friedrich Fasch (1688-1758): Concerto F-Dur für Blockflöte, Streicher und B.C. FWV deest
Allegro - Largo - Allegro (erst 2009 wieder gefunden) - Johann Gottlieb Graun (1701-1771): Sinfonie B-Dur für Streicher und B.C. Meinnicke 83, Henzel A:XII:27
Allegro assai con spirito - Arioso Andantino - Allegro - Christoph Graupner (1683-1760): Sinfonie F-Dur für 2 Flöten, 2 Hörner, Streicher und B.C. → GWV 572
Allegro - Un poco Allegro - Tempo di Sarabande - Menuet - Allegro
Ausführende:
- Michael Schneider (Blockflöte), Karl Kaiser (Traversflöte)
- La Stagione Frankfurt, Leitung: Michael Schneider

Graupners Opernschaffen
Graupners Opernschaffen
Christoph Graupners Opern gehören zu den frühesten Werken, die wir aus seiner Feder kennen. Längst nicht alle Werke sind erhalten, bei manchen Titeln aus Graupners Zeit an der Gänsemarktoper in Hamburg wird seine Mitwirkung als Komponist vermutet, ist aber nicht eindeutig geklärt. Zudem finden sich in der älteren Literatur Angaben, die heute zumindest fraglich erscheinen.
Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt den derzeitig bekannten, gesicherten Stand der Forschung wieder.
GWV |
Titel |
Gattungsbezeichnung lt. Libretto |
Uraufführung |
Libretto |
Anmerkungen |
Singe=Spiel |
1707 in Hamburg, Oper am Gänsemarkt |
Partiturautograph in D-B |
|||
L’Amore Ammalato. Die kranckende Liebe oder: |
Musicalisches Schau=Spiel |
1707 in Hamburg [3] |
Partiturautograph in D-B |
||
Der angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig | 1708 | ||||
Il Fido Amico oder der getreue Freund Hercules und Theseus |
Singe=Spiel |
1708 in Hamburg |
Breymann |
Musik verloren |
|
Bellerophon oder |
Operetta |
29. November 1708 in Hamburg zur Hochzeit Friedrichs I. von Preußen[3] |
Barthold Feind nach Corneille, Bellerophon |
Musik insgesamt verloren, 1 Arie (Es ahnet mir geliebte Seele) in Sammelband mit Arien von R. Keiser in D-B |
|
Die lustige Hochzeit/ und Dabey angestellte Bauren-Masquerade |
1708 |
||||
Der Fall des großen Richters in Israel Simson |
Musicalisches Trauer=Spiel |
November 1709 in Hamburg |
Musik verloren |
||
Die blutdürstige Rache oder Heliates und Olympia |
1709 | ||||
Berenice und Lucilla oder |
Sing=Spiel |
Februar 1710 in Darmstadt |
Vorlage: Apostolo Zeno, Lucio Vero [1] |
Partiturreinschrift in D-W |
|
Telemach oder Die durch Weißheit im Unglück triumphirende Tugend |
deutsch/italienisch |
16. Februar 1711 in Darmstadt |
? |
Musik insgesamt verloren, |
|
La costanza vince l’inganno |
Pastorale |
1715 in Darmstadt, |
? |
Partiturreinschrift von der Hand Graupners |
|
1012 |
Ihr schlummert, ihr schlafet (Prolog zur Divertissement GWV 1013) |
1717 | |||
1013 |
Lass dein Weinen, lass dein Klagen (Divertissement) |
Komponiert 1717 für Darmstadt, keine Aufführung bekannt |
Partiturmanuskript unvollständig |
||
Adone |
Pastorale per musica |
Librettodruck 1718 |
? |
Musik verloren |
|
M‘invita alla caccia la diva (Prolog zur Oper La Costanza GWV 1011) |
1719 |
Literatur
[1] Rashid-S. Pegah: Zu den theatralischen Aufführungen am Darmstädter Hofe 1709 - 1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen,
in: Ursula Kramer (Hg.), Musikalische Handlungsräume im Wandel. Christoph Graupner in Darmstadt zwischen Oper und Sinfonie. Mainz 2011, S. 209-228.
[2] Ralph-Jürgen Reipsch: Die Arienparodien des Johann Friedrich Armand von Uffenbach. Eine Bestandsaufnahme
in: Wolf Hobohm, Brit Reipsch (Hg.), Volksmusik und nationale Stile in Telemanns Werk. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 12. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 10. bis 14. März 1994 / Der Opernkomponist Georg Philipp Telemann. Neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 13. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 14. bis 15. März 1996 (Telemann-Konferenzberichte XI), Hildesheim, Zürich, New York 2006, S. 352-391
[3] Hans-Joachim Marx, Dorothea Schröder: Die Hamburger Gänsemarkt-Oper. Katalog der Textbücher. Laaber 1995
[4] Hermann Knispel: Das alte Opernhaus in Darmstadt. Eine theaterhistorische Skizze, in: ders., Bunte Bilder aus dem Kunst- und Theaterleben. Darmstadt 1900, S. 3.

Heinz Berck
Heinz Berck (†)
Profession: Musikhistoriker Heinz Berck, im Hauptberuf Lehrer, hat sich schon früh, seit dem Ende der 1960er Jahre für die Viola d’amore interessiert. Wissenschaftliche Netzwerke ermöglichten ihm das Sammeln von Fachliteratur und Kompositionen für das Instrument. Auf dieser Basis veröffentlichte er 1994 eine rund 900 Werke umfassende Viola d’amore-Bibliographie, 2015 folgte eine Monographie „Die Viola d’amore – Geschichte, Bau, künstlerische Gestaltung, Repertoire, Methodik, Literatur“. Darüber hinaus war er auch als Herausgeber von Werken aus der Zeit des Barock tätig, darunter auch viele Kompositionen von Christoph Graupner, von dem seit 1714 Werke für Viola d’amore belegt sind. Durch einen glücklichen Zufall gelang es Heinz Berck, die 1714 von Skotschofscky für die Darmstädter Hofkapelle gebaute Viola d’amore zu erwerben und wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Heinz Berck: Die Viola d’Amore. Geschichte, Bau, künstlerische Gestaltung, Repertoire, Methodik, Literatur, herausgegeben von Heinz Berck. Ein umfassendes Handbuch zum Thema Viola d’Amore mit zahlreichen Abbildungen, 250 Seiten, Selbstverlag. 2. Aufl., 2015, ISBN 978-3-00-023905-2. Vertrieb: Edition Walhall, Magdeburg. |
![]() |
CD-Aufnahmen für Viola d´amore von Christoph Graupner
Interpreten:
|
Interpreten:
|
Interpreten:
|
Interpreten:
|
Interpreten:
|
Interpreten:
|
Werke von Christoph Graupner für Viola d´amoreIn folgenden 17 Kantaten aus den Jahren 1709 bis 1753 ist die Viola d´amore als obligates Instrument gesetzt:
Zudem hat Graupner die Viola d´amore in folgenden Instrumentalwerken eingesetzt:
|


Herr der Zeiten
Festliche Neujahrsmusik am Darmstädter Hof
Als Johann Sebastian Bach 1723 seinen Dienst als Thomaskantor antritt, ist er nur dritte Wahl: Lieber hätten die Verantwortlichen in Leipzig Georg Philipp Telemann oder Christoph Graupner auf dem Posten gesehen. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt hatte den Musiker 1709 an seinen Hof geholt, und bereits 1711 war er zum Hofkapellmeister aufstiegen. 1722 wurde er in Leipzig zum Thomaskantor gewählt – doch auf Geheiß seines Fürsten musste er die Berufung als Nachfolger von Johann Kuhnau ablehnen. Doch nicht zu Graupners Schaden: Sein ohnehin bereits hohes Gehalt wurde noch einmal aufgebessert ...
So konnte Johann Sebastian Bach die Stelle erhalten. Und Graupner blieb bis zu seinem Tod am Hof des Landgrafen. Sein überaus reiches Werk ist nahezu vollständig in der Darmstädter Bibliothek erhalten.
Der exzellente Graupner-Kenner Dr. Oswald Bill hat aus repräsentativen Sätzen mehrerer Neujahrsmusiken ein oratorisches Werk zusammengestellt, das ein glänzendes Bild dieses ausgezeichneten, kreativen Komponisten gibt. Höchste Zeit, dass seine Musik auch in Wiesbaden wiederentdeckt wird!
Das von Christian Rohrbach betreute Ensemble Barock vokal ist ein separater Teil des Exzellenzprojektes Barock vokal. Es tritt u. a. regelmäßig in den Barockoper-Produktionen der Oper Frankfurt auf. Barock vokal, Kolleg für Alte Musik ist ein Exzellenzprogramm für fortgeschrittene Gesangsstudierende und junge Sängerinnen und Sänger, die über hervorragende gesangstechnische und interpretatorische Grundlagen verfügen.
Ausführende:
- Barockorchester, Chor und Vokalsolisten des Kollegs für Alte Musik Barock vokal, Mainz, Leitung: Christian Rohrbach
Datum: Samstag, 9. Januar 2016, 19.30 Uhr
Ort: Lutherkriche, Wiesbaden
Veranstalter: 21. Wiesbadener Bachwochen


Kein Riese - doch ein ganz Großer
Der Freiburger Anton-Webern-Chor und sein Leiter Hans Michael Beuerle entdecken den Barockkomponisten Christoph Graupner.
Bis vor etwa zwei Jahren sei dieser Komponist auch in seiner Vorstellung eher eine "sehr blasse Gestalt" gewesen, bekennt Hans Michael Beuerle: "Etikett Kleinmeister". Vielen Musikfreunden geht es da wahrscheinlich ähnlich wie dem Leiter des Freiburger Anton-Webern-Chors. Christoph Graupner (1683–1760) gehört zu jenen Meistern des späten 17. und 18. Jahrhunderts, über die man höchstens weiß, dass sie auch komponierten. Dabei war der Bach-Zeitgenosse Graupner zu Lebzeiten nun alles andere als ein Unbekannter. Der Darmstädter Hof, an den ihn der musikbeflissene Markgraf Ernst Ludwig 1709 holte, entwickelte sich unter Graupner für kurze Zeit zu einem europäischen Musik(theater)zentrum. Und als der Markgraf davon erfuhr, dass Graupner den Ruf als Thomaskantor nach Leipzig erhalten hatte, intervenierte er und erhöhte kurzerhand dessen Gehalt – sein Hofkapellmeister blieb, wodurch der damals unbekanntere Kollege Bach zum Zuge kam.
Quelle: Badische Zeitung, 8. März 2011


Kleines Konzert mit Werken von Beethoven und Graupner
- Ludwig van Beethoven (1770-1827): Sonate A-Dur Opus 30 Nr. 1
- Christoph Graupner (1683-1760): Sonate g-moll → 709">GWV 709
Ausführende:
- Günter Knoll (Violine) und Jörg M. Sander (Klavier)
Datum: Donnerstag, 30. Januar 2020, 19.30 Uhr
Ort: Gartenhalle des Mutterhauses, Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal (D)
Veranstalter: Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal


Konzert zum Tag des offenen Denkmals
- Giuseppe Torelli (1658-1709): Concerto D-Dur für Trompete und Streicher
- Francesco Durante (1684-1755): Concerto Nr. 5 A-Dur
- Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780): Konzert Es- Dur für Trompete und Streicher
- Antonio Vivaldi (1678-1741): Concerto d-Moll RV 128
- Georg Philipp Telemann (1681-1767): Concerto polonois G-Dur TWV (43:G7)
- Christoph Graupner (1683-1760): Ciaconna
- Johann Adolph Hasse (1699-1783): Sinfonia g-moll op.5/6
- Georg Philipp Telemann (1681-1767): Sonate D- Dur für Trompete und Streicher
Ausführende:
- Manfred Bockschweiger (Trompete)
- Darmstädter Barocksolisten
Datum: Sonntag, 11. September 2022, 20:15 Uhr
Ort: Einhardbasilika, Große Maingasse, Seligenstadt (D)
Veranstalter: Seligenstädter Klosterkonzerte


Landgraf Ernst Ludwig bittet zum Tanz
- Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt (1667-1739): Ouvertüre zu Christoph Graupners Patorale "La Costanza vince l´inganno"
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Auf, lobet Gottes grossen Namen": Aria "Teurer Fürst, Dein Herz, Dein Leben" → GWV 1174/23
- Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt (1667-1739): Ouvertüre d-moll für Streicher und B.C.
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Danket mit Jauchzen dem Herrscher der Höhen": Aria "Strömt herab ihr Gnadenschätze" → GWV 1174/27
- Friedrich Karl Graf von Erbach (1680-1731): Divertissement Melodiuex. Trio für 2 Violinen und Violoncello
- Historische Choreographien 1
- La Hessoise Darmstadt
1717, Choreographie: Pierre Dubreil, Musik: Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt (1667-1739)
Contredanse und Danse à Deux - Bourrée d´Achille
1700, Choreographie: Guillaume-Louis Pecour, Musik: Pascal Colasse (1649-1709) - La Princesse de Darmstadt
ca. 1717/18, Choreographie: Olivier, Musik: Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt (1667-1739)
- La Hessoise Darmstadt
- Georg Philipp Telemann (1681-1767): Suite a-moll für Blockflöte, Streicher und B.C. TWV 55:a2
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Schallet ihr Stimmen": Aria "Auf der Liebe zartes Flehen" → → GWV 1058>
- Friedrich Karl Graf von Erbach (1680-1731): Divertissement Melodiuex. Duo Nr. 2
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Preise Jerusalem den Herrn": Aria "Grosser König jener Höhen" → GWV 1174/20
- Historische Choreographien 2
- Harlequinade (Contredanse)
erstes Viertel 18. Jh., Choreographie: N.N., Musik: Air des Matelots aus "Alcyone", Marin Marais (1656-1728) - Entrée de Matelot
zw. 1706 - 1710, Choreographie: Raoul Auger Feuillet, Musik: Marche pour les Matelots aus "Alcyone", Marin Marais (1656-1728) - Folies d´Espagne à Deux
zw. 1700 - 1720, Choreographie: N.N., Musik: Jean-Baptiste Lully (1632-1687) - Rigaudon à Quatre
1713, Choreographie: Guillaume-Louis Pecour, Musik: Louis de la Coste (1675-1750)
- Harlequinade (Contredanse)
Ausführende:
- Elisabeth Scholl (Sopran), Changhoun Eo (Altus)
- Marie-Claire Bär le Corre, Pierre-Francois Dollé, Carola Finkel, Christian Griesbaeck (historische Choreographien)
- Neumeyer Consort, Leitung: Felix Koch
Datum: Samstag, 1. Dezember 2018, 19:30 Uhr
Ort: Ernst-Ludwig-Saal, Darmstadt-Eberstadt (D)
Veranstalter: Dotter Stiftung


Le Concert de l’Hostel Dieu
- Antonio Vivaldi (1678–1741): Concerto g-moll, RV 578a
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Concerto d-moll für Cembalo, Streicher und B.C., BWV 1052
- Steve Reich (*1936): Electric Counterpoint III
- Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüre F-Dur für 2 Violinien und B.C., 5. Satz "Le Desire"→ GWV 445
- Charles Avison (1709-1770): Concerto grosso op.6, 3. und 5. Satz
- Antonio Vivaldi (1678–1741): Concerto h-moll für vier Violinen, RV 580
Ausführende:
- Stefan Plewniak (Violine), Reynier Guerrero (Cembalo)
- Le Concert de l'Hostel Dieu, Leitung: Franck-Emmanuel Comte
Datum: Monntag, 24. Juli 2023, 20.00 Uhr
Ort: Palau de la Música Catalana, Spanien, Barcelona (E)
Veranstalter: Le Concert de l’Hostel Dieu


Namiddaconcert
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Furcht und Zagen" → GWV 1102/11b
- Christoph Graupner (1683-1760): Partita I C-Dur: Rigaudon en Rondeau → GWV 101
- Christoph Graupner (1683-1760): Sonata für Cembalo obligato und Violino g-moll→ 709">GWV 709
- sowie Musik von Dietrich Buxtehude (1637-1707), Johann Mattheson (1681-1764) und Georg Philipp Telemann (1681-1767).
Ausführende:
- Barokensemble Kapellmeister, Leitung: Denis Roosen
Datum: Sonntag, 17. November 2019, 15:00 Uhr
Ort: Kerk O.L. Vrouw ter Noodt, Kerkstraat, Merchtem (B)
Veranstalter: Soetendaelle vzw


Neue Graupner-Manuskripte in Marburg entdeckt
Im Rahmen von Katalogisierungsarbeiten der RISM-Zentralredaktion sind im Hessischen Staatsarchiv Marburg (D-MGs) einzelne Stimm-Abschriften von zwei Kantaten Graupners aufgetaucht. Sie gehören zur Sammlung 319 Frankenberg, die an der dortigen Liebfrauenkirche entstanden ist. Als 319 Frankenberg Nr. 147 firmiert eine Sammelhandschrift, die den nahezu kompletten Jahrgang Geistliches Singen und Spielen von Georg Philipp Telemann enthält (gelegentlich mit Ergänzungen oder geänderter Reihenfolge; RISM ID no.: 454600655). Eine Kantate allerdings wurde darin durch Graupners Kantate "Nahet Euch zu Gott, so nahet er sich zu Euch" (Oktober 1714) ersetzt. Erhalten haben sich in Marburg die Abschriften einer Alt- und einer Tenorstimme (RISM ID no.: 454600702).
Darüber hinaus fanden sich bei der Katalogisierung in Marburg Stimmen für eine weitere, sehr frühe Kantate Graupners. Es handelt sich um die im Original mit Trompeten und Pauken üppig besetzte Weihnachtskantate zum 2. Weihnachtsfeiertag von 1709, "Hosianna sei willkommen" → GWV 1106/09, zugleich der Geburtstag des Landgrafen. Im Frankenberger Bestand sind davon insgesamt sechs Vokal- und Instrumentalstimmen (Ob 1, Violine 2, Alt, Tenor, Bass und B.c.) überliefert. Auch sie enthalten keinen Hinweis auf den Komponisten, wurden aber durch die RISM-Datenbank identifiziert (Konkordanz zu RISM 450005735) und erhielten die Signatur 319 Frankenberg Nr. 196.
Veröffentlichung: 19. November 2017
Quelle: Newsletter Christoph-Graupner-Gesellschaft


Neuerscheinungen
Beate Sorg
Christoph Graupers Musik zu zeremoniellen Anlässen am Hof der Landgrafen zu Hessen-Darmstadt
Zwischen "Frohlockendem Jubel-Geschrey" und "Demüthiger Andacht und Pflicht vor dem Angesichte des Herrn"
Die politische Rolle der Hofmusik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist im Kontext der repräsentativen Machtmittel innerhalb des höfischen Kräftefeldes verortet. Die höfischen Zeremonielle bildeten nicht nur den Aufführungsrahmen, sondern legten sämtliche Determinanten für die musikalischen Ereignisse fest. Zu den Aufgaben der Hofkapellmeister im kleinen, aber innerhalb des Reiches nicht ganz unbedeutenden und durchaus paradigmatisch stehenden Fürstentum Hessen-Darmstadt gehörten die musikalischen Umrahmungen der fürstlichen Hochzeiten, Trauerfälle, Geburtstage sowie politischer und kirchenpolitischer Anlässe. Christoph Graupner wirkte hier als Hofkapellmeister zwischen 1709 und 1760; bis zu seiner Erblindung im Jahr 1754 schuf er ein umfangreiches Werk, das die Verhältnisse dieser Landgrafschaft in signifikanter Weise spiegelt. Graupners Musiken zu den Festen der Landgrafen umfassten immer Kirchenkantaten für den Gottesdienst, daneben oft auch weltliche Musik zur Unterhaltung der Gäste. Obwohl die – damals hochmoderne und in der Entwicklung begriffene – Gattung der Kantate bei weitem überwiegt, sind es auch Bühnenwerke, die diese Funktion erfüllten, die aber lediglich im ersten Jahrzehnt von Graupners Dienstzeit in Darmstadt aufgeführt wurden.
83 panegyrische Werke (57 geistliche, 24 weltliche Kantaten, 2 Bühnenwerke) werden als Zeremonialmusiken systemisch in ihrem Aufführungskontext diskutiert. Dabei ergeben sich etliche neue Erkenntnisse wie Datierungen, Zuordnungen zu Anlässen, auch Funde von bisher als verschollen geltenden Textdrucken. Der Geheimrat Johann Jacob (von) Wieger lässt sich zudem als mutmaßlicher Textdichter identifizieren. Es wird deutlich, dass der Bedeutungsverlust höfischer Repräsentation am Ende der absolutistischen Epoche, ebenso wie in anderen Residenzen, auch in Darmstadt die Zeremonialmusik tangierte. Für Graupner blieb vor diesem Hintergrund einerseits die ungebrochene Unterordnung unter die hierarchischen Verhältnisse, was die Huldigung als Form der Pflichterfüllung einschloss. Andererseits jedoch zeigten sich latente Distanzierungsversuche: zum einen die Schaffung musikalischer Subtexte in gewissen panegyrischen Werken, zum anderen aber vor allem die Hinwendung zur Kirchenmusik und damit zu einer Religiosität, die nicht nur die Anmahnung der christlichen Tugenden ermöglichte, sondern auch mit dem “Schaffen zur Ehre Gottes” eine persönliche Rechtfertigung jenseits von allem tagespolitischen Geschehen bot.
Musikwissenschaftliche Dissertation, Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2014. 473 Seiten. ISBN 978-3-7347-9923-5.
Oswald Bill (Hrsg).
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis
GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten Septuagesimä bis Ostern
Neben ausführlichen Incipits enthält das Verzeichnis alle relevanten Informationen zu den jeweiligen Werken wie Besetzung, Überlieferung, Datierung und Textherkunft. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für die Musik des Bach-Zeitgenossen!
Stuttgart: Carus 2015. 846 Seiten. ISBN 978-3-89948-240-9.


Organisation
VORSTAND CHRISTOPH-GRAUPNER-GESELLSCHAFT E.V.
SEIT DEM 03.09.2021

Prof. Dr. Ursula Kramer
1. Vorsitzende
Musikwissenschaftlerin und Fagottistin. Nach einigen Jahren als Opern- und Konzertdramaturgin lehrt sie heute Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die musikalische Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Darmstädter Residenzgeschichte um Christoph Graupner, Oper, Schauspielmusik und die Geschichte der Bläserkammermusik; seit 2007 Vorsitzende der Christoph Graupner-Gesellschaft.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! {fa-phone-square fa-2x }

Dr. Michael Hüttenberger
Stellvertr. Vorsitzender
Frühe kirchenmusikalische Prägung durch den Vater, insbesondere die Werke Graupners betreffend. Langjährige und umfangreiche organisatorische Mitwirkung bei Konzerten; Initiator der Gründung der Christoph-Graupner-Gesellschaft 2003, von 2003-2005 auch ihr Vorsitzender. Langjährige Tätigkeit als Stadtverordneter und Schulleiter in Darmstadt; lebt und arbeitet, nach achtjährigem Intermezzo als Bundesgeschäftsführer der "GGG - Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens" in Stedesdorf/Ostfriesland wieder in der Nähe von Darmstadt.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! {fa-phone-square fa-2x } {fa-university fa-2x } {fa-linkedin-square fa-2x }

Wolfgang Seeliger
Stellvertr. Vorsitzender
Wolfgang Seeliger erhielt seine musikalische Ausbildung am Salzburger Mozarteum und an der Universität Salzburg. Zu seinen Lehrern zählte Nikolaus Harnoncourt und Kyrill Kondraschin. Assistent war er bei Herbert von Karajan, Sir Colin Davis und von 1984 bis 1990 bei Leonard Bernstein. Er war an verschiedenen Opernhäuser als Kapellmeister und Chordirektor tätig. 1977 gründete er den Konzertchor Darmstadt und die Darmstädter Hofkapelle. Zu seinem breitem Repertoire gehören auch Erstaufführungen von Darmstädter Komponisten wie Graupner, Endler, Mangold und Meyerbeer zählen. 2001 gründete er die Darmstädter Residenzfestspiele.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! {fa-phone-square fa-2x } {fa-university fa-2x } {fa-linkedin-square fa-2x } {fa-wikipedia-w fa-2x }

Richard Weber‑Laux
Schatzmeister
Diplom-Informatiker, arbeitete in der Industrie als Communication Consultant. Buchautor und Trainer, Dozent für Social Media.
Musikalischer Schwerpunkt ist die Barockmusik, sein Forschungsfeld ist die Musikwahrnehmung und die Wirkung von Resilienzfaktoren bei den Hörern. Webmaster und Schatzmeister der CGG.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! {fa-phone-square fa-2x } {fa-university fa-2x } {fa-linkedin-square fa-2x } {fa-xing-square fa-2x }

Ulrich Neuhaus
Beisitzer
Obwohl Ulrich Neuhaus Schulmusik studierte, ist er nicht Lehrer geworden. Statt dessen versorgt er als Musikalienhändler Musiker und Musikliebhaber mit Noten und Instrumenten. Selbst als Posaunist und Sänger aktiv, interessierte er sich immer für ein breit gefächertes Repertoire. Seit er jedoch im Ruhestand ist, engagiert er sich vor allem für Barockmusik und für Christoph Graupner. Er transkribiert dessen Werke aus den Autographen für interessierte Musiker.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!{fa-phone-square fa-2x }

Michael Ullrich
Beisitzer
Musikstudium in Hannover mit Diplom-Abschlüssen für Chor- und Orchesterleitung und Flöte.
Aktive Chorsingtätigkeit seit früher Jugend, Leiter verschiedener Chöre und Ensembles. Juror bei Jugend musiziert auf Regional- und Landesebene. War über 30 Jahre Musikschulleiter des Kreises Altenkirchen. Stellt seit einigen Jahren mit Begeisterung Transkriptionen von Graupner-Kantaten her.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!709" href="tel: +49 152 53122709">{fa-phone-square fa-2x }

Frank Dörschel
Beisitzer
Studium Musikwissenschaft (Goethe-Universität Frankfurt), Komposition und Theorie (Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt), Trompeter, Musik- und Instrumentalpädagoge, Arrangeur und Komponist mit Schwerpunkt Blechbläserensemble.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!{fa-phone-square fa-2x }


Reize einer "Liebesgeige"
Ausblick - Werke mit Viola d´amore des Hofkomponisten Christoph Graupner
DARMSTADT. Erst vor drei Jahren wurde sie wiederentdeckt, eine von Georg Skotschofsky 1724 gebaute Viola d´amore. Er war Mitglied der Darmstädter Hofkapelle, die von 1709 an und ein halbes Jahrhundert von Christoph Graupner geleitet wurde. Doch eigenartigerweise war Skotschofsky nicht als Streicher, sondern als Trompeter in der Hofkapelle engagiert. Er baute offenbar nebenbei Streichinstrumente. Eine weitere Viola d'amore befindet sich in Paris im Museum, eine Violine wurde erst kürzlich entdeckt. Die Viola von 1724 ist jetzt wieder spielbar gemacht worden und erklingt am Sonntag (9.) erstmals in Darmstadt in einem Konzert mit bisher unveröffentlichten Werken Graupner ist.
Quelle: Darmstädter Echo, 5. November 2003


Requiem aeternam
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Ach dass die Hülfe aus Zion über Israel käme", Choral "Herzliebster Jesu" → GWV 1125/19
- Lothar Graap (*1933): Christi Tod am Kreuz
- Giacomo Puccini (1858-1924): Requiem
- Franz Xaver Richter (1709-1789): Sinfonie c-Moll
- Franz Aumann (1728-1797): Requiem Es-Dur
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Nun ist auferstanden", Choral "Jesu, meine Freude" → GWV 1128/21
Ausführende:
- Katharina Kohoff (Sopran), Lena Izikowitz (Alt), Yauheni Post (Bass/Sprecher)
- Grafschafter Kantatenorchester, Lutherische Kantorei Nordhorn, Leitung: Jens Christian Peitzmeier
Datum: Sonntag, 03. April 2022, 16:00 Uhr
Ort: Ev.-luth. Kreuzkirche, Nordhorn (D)
Veranstalter: Ev.-luth. Christus- und Kreuz-Kirchengemeinde Nordhorn


Rezeption
Zur Rezeptionsgeschichte der Werke Graupners
"Der Graupner bleibet" – mit diesem lapidaren Statement setzte der Darmstädter Landgraf Ernst Ludwig einst den Schlussstrich unter die heimlich verfolgte Bewerbung Graupners um das Amt des Thomaskantorats in Leipzig: Graupner kam aus Darmstadt nicht mehr weg. Weitere 30 Jahre lang wirkte er aktiv als Hofkapellmeister, weitere sechs Jahre verblieben ihm erblindet bis zu seinem Tod 1760.
Schon bald darauf gerieten seine Werke in Vergessenheit. Zwar wurden all seine Manuskripte, die er während seiner langen Anstellung am Hof in Darmstadt geschrieben hatte, 1819 nach endlosem Rechtsstreit mit den Erben in den Bestand der Hofkapelle integriert, doch interessierte sich zu dieser Zeit bereits niemand mehr für das, was rund 100 Jahre zuvor musikalisch tonangebend gewesen war. Niemand wäre mehr auf die Idee gekommen, Graupnersche Werke zur Aufführung zu bringen. Dieses Schicksal des Darmstädter Hofkapellmeisters stellt allerdings keinen Einzelfall dar; Graupner erging es vielmehr wie einer ganzen Reihe komponierender Zeitgenossen, für die im frühen 19. Jahrhundert kein Platz mehr war und die erst nach und nach im Zuge eines verstärkten Interesses an historischer Aufführungspraxis langsam wiederentdeckt wurden. Verglichen mit manchem anderen Komponisten setzt die Rezeptionsgeschichte im Falle Graupners sogar schon erstaunlich früh – im mittleren 19. Jahrhundert – ein. Im Folgenden werden ihre wichtigsten Stationen abgeschritten.
Graupner redivivus I: Der Darmstädter Opernsänger Ernst Pasqué als Musikhistoriker
Ernst Pasqué (1821-1892)
Grabstätte auf dem Alsbacher Friedhof
Der Erste, der sich (freilich in seiner Zeit erfolglos) für die Wiederaufführung von Graupners Musik einsetzte, war der Opernsänger Ernst Pasqué. 1821 in Köln geboren und u.a. in Paris ausgebildet, entwickelte er im Rahmen seines Darmstädter Engagements ab 1845 neben dem Singen ein ausgeprägtes, auf die musikalische Lokalhistorie konzentriertes Interesse. Er betrieb – für damalige Verhältnisse innovativ, denn eine (musik)historische Rückbesinnung auf frühere Epochen setzte gerade erst ein – intensive archivalische Studien und förderte beispielsweise so den alten Anstellungskontrakt von Graupner wieder zu Tage; darüber hinaus aber vertiefte er sich auch in die inzwischen zur Hofbibliothek gehörenden Kompositionen Graupners, bildete sich ein stilkritisches Urteil und nahm eine grobe quantitative Auswertung seiner Kantaten vor.
Seine Ergebnisse veröffentlichte Pasqué in der Darmstädter Zeitschrift Die Muse. Blätter für ernste und heitere Unterhaltung; dort erschien in den Jahren 1853 und 1854 als vielteilige Fortsetzung eine Skizze des Darmstädter Musiklebens am Hofe, beginnend mit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in der auch der Zeit und der Persönlichkeit Graupners breiter Raum gegeben wurde. Pasqué schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch und einer ganz konkreten Aufforderung an die lokalen Gesangvereine, die eine oder andere Kantate Graupners wieder aufzuführen. War dieses Portrait Graupners vor allem für die Rezeption im Umkreis von Darmstadt bestimmt, so nutzte Pasqué zwölf Jahre später auch die Möglichkeit, überregional einer interessierten Öffentlichkeit den Namen des einstigen Hofkapellmeisters nahe zu bringen. In den Signalen für die musikalische Welt entwarf er ebenfalls eine Skizze der Graupnerschen Persönlichkeit, die allerdings deutlich kürzer ausfiel (nur fünf Fortsetzungsnummern) und als Einstieg – wohlüberlegt – die Konstellation der gescheiterten Bewerbung um das Thomaskantorat wählte. Darin wurden vor allem die Herkunft, die Ausbildung in Leipzig und die Hamburger Zeit näher ausgeführt, auf eine Darstellung der Darmstädter Jahre aber verzichtet – möglicherweise erschien der Leipziger Redaktion das Darmstadt-Kapitel der Graupnerschen Biographie als zu "provinziell", denn Pasqué teilt seiner Leserschaft in der letzten Folge mit, der ihm zugestandene Platz sei bereits erschöpft.
Graupner redivivus II: Eine autographe Partitur in Paris
Unter den wenigen originalen Graupnerschen Manuskripten, die außerhalb der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt aufbewahrt werden, befindet sich heute eine einzige Handschrift in der Bibliothèque nationale in Paris. Es ist die Partitur zur Kantate vom September 1712, Erforsche mich Gott und erfahre mein Herz. Während das Aufführungsmaterial (die Instrumental- und Singstimmen) zu diesem Werk in Darmstadt erhalten ist, wurde Graupners Partiturautograph offensichtlich in späterer Zeit aus dem Bestand herausgelöst und gelangte nach Paris. Den entscheidenden Hinweis für den Grund dieses Transfers liefert einer der beiden Besitz-Stempel, den das zweifelsfrei aus Darmstadt stammende Notenmanuskript trägt: Neben der Kennzeichnung "Conservatoire de Musique Paris. Bibliothèque" findet sich zudem der Aufdruck: "Collection Charles Malherbe". Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war die entscheidende Zeit für die Etablierung der Musikgeschichte und Musikwissenschaft. Dank des erwachten Geschichtsbewusstseins begann man nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch in Frankreich, sich der Musik vergangener Epochen zu erinnern, und dazu gehörte auch das Sammeln älterer Quellen. Charles Malherbe, 1853 in Paris geboren und durch die Eltern musikalisch vorgeprägt, wurde pianistisch ausgebildet und betätigte sich als Liebhaber-Komponist. Neben editorischen Arbeiten (er war Mitarbeiter der Rameau-Gesamtausgabe) betätigte er sich auch musikschriftstellerisch und verfasste Beiträge für die wichtigsten musikalischen Zeitschriften (Le Ménestrel, Le Guide Musical, Le Monde artistique etc.)
Für die Nachwelt ist Malherbe jedoch in erster Linie als Sammler von Bedeutung geblieben. Von seiner Jugend an war er mit zwei wichtigen Persönlichkeiten des Pariser Musiklebens bekannt: mit Charles Nuitter, Archivar und Bibliothekar an der Opéra, und Jean-Baptiste Weckerlin, Bibliothekar am Conservatoire seit 1876. Auch Weckerlin war ein großer Sammler musikalischer Literatur; erhaltene Korrespondenz zwischen den beiden belegt die Bemühungen Malherbes, ältere Kompositionen zu beschaffen, die ihm in seiner Sammlung fehlten (Bibliothèque nationale, Briefsammlung Malherbe). Bereits 1890 setzte er die Bibliothek des Conservatoire als Erben für seine Manuskripte ein – demnach hatte er bereits zu diesem Zeitpunkt einen entsprechenden Bestand gesammelt. Im Jahr 1900 wurden – zeitgleich zur Weltausstellung – Malherbes Pretiosen im Kontext eines musikwissenschaftlichen Kongresses öffentlich ausgestellt. Sein Bestand umfasste Werke vom 17. bis zum 19. Jahrhundert; unter den Kompositionen des 18. Jahrhunderts befand sich eine ganze Reihe deutscher Provenienz, darunter Kantaten von Johann Sebastian Bach, Graun, Fasch, Fux und Graupner. Auf welchen Wegen Malherbe an die Darmstädter Kantate kam, bleibt noch zu klären.
Dem Notenautograph ist ein dünnes Deckblatt vorangestellt, das einige Gerüstdaten – in deutscher Sprache – zu Graupner enthält, darunter das (unvollständige) Geburtsdatum, den Todestag sowie folgende weitere Hinweise: "Componist. Schüler Kuhnaus in Leipzig als Thomasschüler, 1706 Akkompagnist an der Hamburger Oper unter Keiser, 1709 Vizekapellmeister in Darmstadt, später erster Kapellmeister. Von ihm stammen verschiedene Opern." Von wem diese Hinweise stammen, ist ebenfalls unklar. In jedem Fall aber dokumentiert die Liste der von Malherbe erworbenen Musikalien älterer Zeit, dass er offensichtlich über die richtigen Kontakte verfügte, um sich eine entsprechend große Sammlung aufzubauen. Nach Malherbes Tod gingen die Musikalien wie festgelegt zunächst in den Besitz des Conservatoire über und gehören heute zum Bestand der Bibliothèque nationale.
Graupner redivivus III: Von der Musikwissenschaft zur Musikpraxis
Mitte des 19. Jahrhunderts war Pasqués Aufforderung zur klingenden Wiederbelebung von Graupners Kompositionen noch ungehört verhallt; im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts setzte immerhin ein neues Interesse an der wissenschaftlichen Aufarbeitung seiner Musik ein. Nach Wilibald Nagel, der sich als erster in verschiedenen Publikationen mit Graupner, seinem Musiker-Kollegen Grünewald und der Situation am Darmstädter Hof ausführlicher beschäftigte und eine Studie über die Sinfonie bei Graupner vorlegte, (Wilibald Nagel, Christoph Graupner als Sinfoniker. Langensalza 1912 (= Musikalisches Magazin 49)), folgte mit Friedrich Noack (1890-1958) ein Darmstädter Musikwissenschaftler, der in Berlin mit einer Arbeit über Graupners Kirchenmusiken promoviert wurde; (Friedrich Noack, Christoph Graupners Kirchenmusiken. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik am landgräflichen Hofe in Darmstadt. Leipzig 1915). Diese Studie war der Anfang der bis dato umfangreichsten Auseinandersetzung mit dem Schaffen des einstigen Hofkapellmeisters. Von 1920-27 ordnete und katalogisierte Noack die Musikalienbestände der Darmstädter Bibliothek neu und publizierte eine ganze Reihe weiterer Aufsätze zu Graupner und dem Darmstädter Musikleben (Christoph Graupner als Kirchenkomponist. (Begleitpublikation zu den Notenbänden der Denkmäler Deutscher Tonkunst, Leipzig 1926; "Die Opern von Christoph Graupner in Darmstadt". In: Bericht über den musikwissenschaftlichen Kongress in Leipzig 1925. Leipzig 1926, S. 252-259; "Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt als Komponist". In: Internationaler Musikhistorischer Kongreß, Beethoven Zentenarfeier Wien 1927. Wien 1927, S. 205-207).
Dabei bemühte sich Noack insbesondere auch um die Datierung der zahllosen Instrumentalwerke, die, anders als die Kantaten, keine Jahresangaben trugen. Für die seit 1892 existierende große deutsche Musikalienanthologie, die Denkmäler Deutscher Tonkunst, traf er eine Auswahl bemerkenswerter Kantaten von Graupner, die er 1926 in zwei Bänden der Reihe herausbrachte (Friedrich Noack, Christoph Graupner. Ausgewählte Kantaten. (Bände 51 und 52 der Reihe), Leipzig 1926; Neuauflage Wiesbaden/Granz 1960). Es war die erste große, nach damaligem wissenschaftlichem Standard erarbeitete musikalische Edition Graupnerscher Werke, so dass die Nachwelt nun erstmals im Stande war, mithilfe eines gedruckten Notentextes den Komponisten und sein Schaffen gleichsam aus erster Hand kennenzulernen. Zugleich hatten es Graupners Kompositionen mit ihrer Aufnahme in die Denkmäler-Reihe geschafft, als wichtiges deutsches Kulturgut einer früheren Epoche anerkannt zu werden.
Friedrich Noack (1890-1958)
Parallel zur wissenschaftlichen Aufarbeitung von Graupners Oeuvre war es aber vor allem das Verdienst Noacks, die Kompositionen erstmals wieder zum Erklingen zu bringen; als Chorleiter und Dirigent verschiedener Ensembles nutzte Noack seine Möglichkeiten zur Programmgestaltung und machte die Darmstädter von 1920 an immer wieder auf ihr lokales Erbe aus der Residenzzeit aufmerksam. Zu einer ersten diesbezüglichen Initiative kam es im Oktober/November 1920, als er an mehreren aufeinanderfolgenden Wochenenden zunächst in Kirchenkonzert im nahen Roßdorf veranstaltete und dabei (neben eigenen Kompositionen und einer Motette aus dem 17. Jahrhundert) auch eine Kantate Graupners aufführte. Für das am Folgewochenende in der Martinskirche (deren Chor das ausführende Ensemble bildete, das Noack leitete) stattfindende Wiederholungskonzert hielt Noack wenige Abende zuvor eigens einen Einführungsvortrag, um die Zuhörer auf die für sie ungewohnten Klänge vorzubereiten. Als musikalische Umrahmung präsentierte er dabei selbst Ausschnitte aus einer Graupnerschen (?) Violinsonate und ließ darüber hinaus zwei Arien aus Kantaten singen.
Der Zeitungsankündigung ist ferner zu entnehmen, dass auch im Instrumentalverein Musik von Graupner zur Aufführung gelangen sollte. Der Presse nach zu urteilen war das Konzert ein voller Erfolg: "Die Kirche war von einer andächtigen Zuhörergemeinde bis auf den letzten Platz besetzt; wie wir hören, soll das Konzert demnächst in der Pauluskirche wiederholt werden." Genau vierzehn Tage später stand beim Wiederholungskonzert dort abermals Graupners Kantate "Ach wie flüchtig, ach wie nichtig" → GWV 1157/28 auf dem Programm. Auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurden dank der Initiative von Friedrich Noack bei Konzerten in Darmstadt immer wieder Werke von Graupner berücksichtigt; im Oktober 1925 gelangten in einem Lieder- und Arienabend im Kleinen Haus des Landestheaters neben einer Violinsonate auch zwei Arien aus der Oper La Costanza vince l’inganno zur Aufführung. Wenige Monate später, im Januar 1926, präsentierte Noack mit dem Darmstädter Kammerorchester, dessen Leitung er im Jahr zuvor übernommen hatte, ein gemischtes Instrumentalprogramm mit Werken des 18. Jahrhunderts; von Graupner befand sich eine Ouvertürensuite für Flöte, Streicher und Generalbass darunter.
1937 veranstaltete die Martinskirche eine Bach-Graupner-Feier, bei der jeweils eine Kantate der beiden Komponisten gespielt wurde. Man hatte dafür die drei Chöre von Martins- und Pauluskirche sowie der Madrigalvereinigung zusammengelegt – eine aus der Perspektive historisch informierter Aufführungspraxis kaum mehr vorstellbare Klangfülle, mit der die Werke seinerzeit erklangen! Ein Abend mit Alt-Darmstädter Kirchenmusik aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Kirchenchors der Martinskirche präsentierte am 31. Januar 1938 in der Pauluskirche neben einer bereits früher aufgeführten Kantate "Ach wie nichtig, ach wie flüchtig" → GWV 1157/28 auch erstmals die Kantate "Die Wasserströme erheben sich" → GWV 1115/34. Im Rahmen von Gottesdiensten in der Martins- sowie der Schlosskirche kam es im April 1940 zur Erstaufführung der Kantate "Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust" → GWV 1147/11. Die Madrigalvereinigung brachte knapp zwei Jahre später (9. März 1942) ausschließlich Werke Darmstädter Provenienz zu Gehör: der Bogen wurde von Briegel über Graupner (Kantaten-Ausschnitte) zu den Brüdern Mangold und schließlich Willem de Haan gespannt. Auch dieses Konzert wurde von einem erläuternden Vortrag Noacks flankiert, dem es nach wie vor ein wesentliches Anliegen war, die Zuhörer entsprechend vorzubereiten.
Graupner redivivus IV: Von der Denkmälerausgabe zur wirklichen Praxis
Dass offensichtlich neben Noacks Bemühungen in Darmstadt auch andernorts eine produktive Auseinandersetzung mit der Musik Graupners einsetzte, lassen die Funde von Handschriften in den Bibliotheken von Berlin und Frankfurt vermuten: Bei der Berliner Handschrift handelt es sich um eine Sonate für Flöte, Viola d’amore und Cembalo → GWV 202, bei den Frankfurter Manuskripten um drei Konzerte für eine bzw. zwei Soloviolinen und Streicher (→ GWV 337 bzw. → GWV 319 und → GWV 334). Die Frankfurter Abschriften werden auf die Zeit um 1930 datiert; der Kopist E. [?] Bauer könnte möglicherweise Moritz Bauer gewesen sein, der damalige Professor für Musikwissenschaft in Frankfurt, der die Kompositionen Graupners zu Studien-, Editions- oder auch Lehrzwecken angefertigt haben könnte. Denkbar ist auch, dass man die Werke im studentischen Kreis musizieren wollte. Spätestens seit der Wende zum 20. Jahrhundert hatte die Idee einer Rückbesinnung auf die älteren Epochen weite Kreise der musikalischen Praxis erreicht. In eigenen Konzertreihen wurde allmählich wieder zum Klingen gebracht, was beinahe 200 Jahre verstummt war. Was es mit der oben erwähnten Einzelüberlieferung von Graupners Sonate C-dur in Berlin auf sich hat, ließ sich bislang nicht klären.
Viola d’amore zur Zeit Graupners
Aber es scheint nicht ausgeschlossen, dass sie im Zusammenhang mit einem wichtigen Protagonisten der jüngeren Komponistengeneration und dessen musikalischen Aktivitäten steht: Paul Hindemith, der Frankfurter "Bürgerschreck", der nach dem Ersten Weltkrieg einerseits mit so mancher spätromantischen Idee und Konzeption von Musik brach, schenkte andererseits der Erinnerung und Wiederbelebung der älteren Musik in seinem Schaffen sowohl als Komponist, aber vor allem auch als Interpret, großen Raum. Es mag nur Zufall sein, dass es sich bei der Berliner Sonate um ein Werk handelt, bei der die Viola d’amore – ein spezifische Viola aus Graupners Zeit, die in der Folge ausstarb – besetzt ist.
Immerhin aber entwickelte Hindemith selbst großes Interesse an diesem Instrument, ließ sich ein solches nachbauen und konzertierte auch darauf. Sowohl in Frankfurt als auch später in Berlin verantwortete Hindemith eigene Konzertreihen, die der Wiederbelebung alten Repertoires dienten. Dass es vor diesem Hintergrund sehr wohl denkbar ist, einen Zusammenhang mit der Berliner Graupner-Quelle zu vermuten, wird noch durch ein weiteres Faktum unterstützt: Hindemith hielt 1937 in der Geigenbauerstadt Cremona im Norden Italiens einen Vortrag über die Viola d’amore, in dem er auch auf Komponisten des 18. Jahrhunderts zu sprechen kam, die sich mit diesem Instrument eingehend befasst haben:
"Unter den unzähligen Komponisten, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Mitteldeutschland wirkten, findet sich eine ganze Anzahl, die für die Viola d’amore geschrieben haben. Von weniger bekannten, aber immerhin trefflichen Meistern nenne ich den Darmstädter Kapellmeister Graupner (1683-1760), den Christian Petzner (1677-1733) und Quantz, den Flötisten Friedrichs des Großen (1697-1773). Auch Bach hat für die Viola d’amore geschrieben."
Giselher Schubert (Hrsg.), Paul Hindemith. Aufsätze Vorträge Reden, Zürich und Mainz 1994, S. 129
Demnach dürfte Hindemith Werke von Graupner gekannt haben – was angesichts der räumlichen Nähe von Darmstadt und Frankfurt auch nicht allzu verwunderlich wäre. Zumindest die erhaltenen Programme von Hindemiths Konzertserien mit älterer Musik geben allerdings diesbezüglich keinen weiteren Aufschluss – unter den aufgeführten Werken findet sich keines von Graupner – doch können Programmzettel womöglich auch verloren gegangen sein.
Graupner redivivus V: Vereinnahmung für die falsche Sache
Ein eigenes wie problematisches Kapitel der Graupner-Rezeption stellen die Jahre 1942 bis 1944 im Dienst der offiziellen Kulturpolitik dar. Ohne konkreten Anlass wie Wiederkehr von Geburts- oder Todestag Graupners besann sich die Stadt Darmstadt auf "ihren" Kapellmeister unter Ernst Ludwig und Ludwig VIII. und stilisierte ihn zu einem "deutschen Künstler". Für Mai 1942 wurde das 1. Graupner Musikfest Darmstadt angekündigt – ignorierend, dass es Ähnliches, dabei rein in der Sache begründetes Engagement und nicht politisch motivierte Vereinnahmung längst durch Noack gegeben hatte. Der propagandistische Tenor war denn auch dabei nicht zu überhören. In der kleinen Begleitbroschüre zur Veranstaltung ließ sich der damalige Oberbürgermeister Wamboldt vernehmen:
"Christoph Graupner kam als 26 jähriger Musiker 1709 nach Darmstadt und entfaltete hier bis zu seinem Tode (1760) eine sehr fruchtbare künstlerische Tätigkeit. Seine hier entstandenen überaus zahlreichen Musikschöpfungen entsprangen einem bewusst deutschen Geist und waren in der damals von französischen Einflüssen bedrohten Westmark ein eigenwilliges starkes Bekenntnis deutscher Kultur. Darum hat Christoph Graupner uns auch heute noch etwas zu sagen."
Material zu den Darmstädter Graupner-Musiktagen im Stadtarchiv Darmstadt
1. Darmstädter Graupner-Musikfest am 16./17. Mai 1942
Unter dem damaligen Darmstädter GMD Fritz Mechlenburg wurde ein überaus kompaktes zweitägiges Programm zusammengestellt, bei dem ausschließlich Werke Graupners zu hören waren: Ouverturen und Sinfonien bei der nachmittäglichen Eröffnungsveranstaltung im Kleinen Haus des Landestheaters (1944 zerstört) sowie mehrere Ouverturen, Konzerte und eine Sinfonie am ersten Abend ebenfalls im Kleinen Haus; dazwischen wurde eine Ausstellung in der Landesbibliothek eröffnet, dabei kam eine Triosonate zu Gehör. Am folgenden Tag wurden in einer "Morgenfeier" im Großen Haus des Theaters (Mollerbau) zwei Kantaten präsentiert, am Abend gab es dort nochmals ein instrumentales Programm, bestehend wiederum aus Sinfonien und immerhin vier Solokonzerten. Angesichts der Voraussetzungslosigkeit eines solchen Ereignisses hatte es Mechlenburg zunächst als vordringlichste Aufgabe angesehen, ein möglichst breites Spektrum Graupnerscher Kompositionen der Öffentlichkeit vorzustellen.
Bereits im Kontext dieser ersten Graupner-Tage wurde die Idee einer Fortführung der Bemühungen um Graupner entwickelt, der Oberbürgermeister regte wenige Tage später die Einrichtung eines eigenen Graupner-Zimmers im Stadtmuseum an. Bereits ein Jahr danach fanden bereits die 2. Graupner Musiktage in Darmstadt statt. Sie erstreckten sich – nun noch ambitionierter – sogar über eine ganze Woche, dabei beschränkte man sich allerdings auf insgesamt fünf Abendveranstaltungen (ein Orchesterprogramm, zwei Kammermusikabende und zwei Chorkonzerte). Wiederum wurde die Erinnerung an Graupner in den Dienst nationalsozialistischer Propaganda gestellt: Bei der Eröffnung sprach OB Wamboldt vom "Bekenntnis zum deutschen Kunstschaffen, das selbst im totalen Krieg nach Möglichkeiten gefördert wird." (Frankfurter Anzeiger Nr. 43 vom 24. Mai 1943, S. 3).
Die Initiatoren bemühten sich im zweiten Jahr um eine neue Akzentuierung der Graupner-Tage, diese sah zum einen eine stärkere Verortung Graupners in sein zeitgenössisches Umfeld im 18. Jahrhundert vor – indem neben den Kompositionen des Hofkapellmeisters auch Werke Bachs, Händels oder des Darmstädter Kapellmeisters Enderle zur Aufführung gelangten; zum anderen wurde aber auch eine bewusste Brücke zum gegenwärtigen Musikschaffen der eigenen Zeit geschlagen: Neben ein Kammermusikprogramm mit kleinbesetzten Sonaten und Cembalomusik Graupners trat ein eigener Abend mit modernen Kompositionen, darunter eine Ur- und eine Erstaufführung (Bodo Wolf, Septett bzw. Hans Simon, Trio für Violine, Viola und Violoncello). Vollends im Dienst der nationalsozialistischen Sache standen schließlich die dritten Graupner-Musiktage im Juni 1944. In der Grußadresse des Oberbürgermeisters für das Programmheft hieß es:
"In diesen Graupner-Veranstaltungen soll noch mehr als es bei den vergangenen Graupnertagen der Fall war, unsere zeitgenössische Musikauffassung dem alten und vergangenen Musikschaffen in unserer Stadt gegenübergestellt werden. Darmstadt bekennt sich durch die Berufung auf Graupner zu seinen alten geistigen und kulturellen Überlieferungen. Durch die starke Heranziehung der Hitlerjugend und der gesamten Sängerschaft unserer Stadt erhalten diese Graupnertage aber eine zeitgemäße Gestaltung und sind als Bekenntnis zu dem neuen Kulturschaffen unserer nationalsozialistischen Zeit zu werten. Wir greifen bewußt weit zurück in die musikgeschichtliche Vergangenheit unserer Stadt, gestalten aber die Musiktage gegenwartsnah, um dadurch erneut herauszustellen, daß Darmstadt nicht auf dem festbegründeten Ruhm seiner stolzen kulturellen Vergangenheit stehen bleibt, sondern in unserer neuen Zeit seinen Willen bekundet, das Kulturschaffen des nationalsozialistischen Deutschlands maßgeblich zu fördern."
Programmheft der 3. Graupner-Musiktage vom 17. bis 19. Juni 1944
In allen drei Konzerten (die ersten beiden fanden im Kleinen Haus des Landestheaters, das letzte sogar im Großen Haus, dem von Georg Moller erbauten Großherzoglichen Hoftheater selbst statt) kam es tatsächlich zu einer direkten Gegenüberstellung von Kompositionen Graupners mit zeitgenössischen Werken von heute vollständig vergessenen Komponisten: Lieder eines Hermann Lahl oder die Hessische Spielmusik von Paul Zoll erlebten ausgerechnet bei den Graupner Musiktagen ihre Uraufführung. Zwar lag die Ausführung der Graupnerschen Programmteile erneut in den Händen von Fritz Mechlenburg, doch musste er sich die Leitung erstmals teilen; neben ihm traten Hermann Lahl, Siglinde Engelmann und vor allem Paul Zoll mit nationalsozialistischen Musikgruppen in Erscheinung: Das "Bannorchester 115 Darmstadt" war ebenso vertreten wie der "Mädelchor des Bannes 115". Spätestens bei diesen 3. Graupner-Musiktagen war damit jede künstlerisch-musikalische Unabhängigkeit verloren gegangen.
Graupner redividus VI: Der 300. Geburtstag und die Folgen
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft scheint es in Darmstadt um Graupner zunächst etwas stiller geworden zu sein; bei einer Graupner-Briegel-Feier im Oktober 1955 in der Stadtkirche war zumindest Friedrich Noack nur mehr mit einem Vortrag und nicht mehr als musikalischer Leiter beteiligt. Produktive Auseinandersetzung mit dem Werk des Hofkapellmeisters fand ab den 1950er Jahren wieder verstärkt in der Wissenschaft statt. Erste Examensarbeiten und Dissertationen der in Frankfurt wirkenden Peter Cahn und Lothar Hoffmann-Erbrecht begründeten eine neue Phase theoretischer Reflexion mit Graupners kompositorischen Schaffen, (Peter Cahn, Die Kontrapunktlehre in der Handschrift Christoph Graupners und ihre historische Stellung. Staatsexamensarbeit Frankfurt 1951; Lothar Hofmann-Erbrecht, "Johann [!] Christoph Graupner als Klavierkomponist". In: Archiv für Musikwissenschaft 19 (1953), S. 140-152; ders., Deutsche und italienische Klaviermusik zur Bachzeit. Studien zur Thematik und Themenverarbeitung in der Zeit von 1720-1760. Dissertation Jena 1951. Leipzig 1954).
Eine Göttinger Doktorarbeit von 1963 befasste sich mit den Instrumentalkonzerten. Nach und nach erweiterte sich der Kreis der Musikforscher um Kollegen aus den USA und Australien, die damit jene Tendenz vorwegnahmen, welche sich in den 80er und 90er Jahren auch in der praktischen Beschäftigung mit Graupners Werken fortsetzte: Das Interesse an seinem Schaffen wurde insbesondere im Ausland immer größer, während in Darmstadt selbst immer weniger Bürger zu wissen schienen, wer Graupner eigentlich war. Um diesem Missstand abzuhelfen, setzte sich seit den 1970er Jahre ein rühriger Darmstädter Kantor, Karl-Heinz Hüttenberger, für die Wiederbelebung der Graupnerschen Musik auch innerhalb der Stadtgrenzen ein, erstellte für sein musikalisches Ensemble in der Auferstehungs-Gemeinde in Arheilgen neues Aufführungsmaterial, und brachte eine ganze Reihe der Kantaten erstmals wieder zum Klingen. 1983 kam endlich die Chance, Graupner jenseits des Dritten Reichs, ohne ideologische Vereinnahmung ins Zentrum einer großdimensionierten Gedenkveranstaltung stellen zu können: Am 13. Januar jährte sich sein Geburtstag zum 300. Mal. Dank der Initiative von Wolfgang Seeliger, Leiter des Konzertchors Darmstadt, und Oswald Bill, damaliger Leiter der Musikabteilung der Hochschul- und Landesbibliothek, konnten so die ersten unabhängigen Graupner Musiktage in Darmstadt begangen werden. Das Generalthema der zweitägigen Veranstaltung lautete "Christoph Graupner und die Musik seiner Zeit"; in einem dichtgedrängten Programm wurde der Hofkapellmeister mit einem Querschnitt aus seinem Schaffen präsentiert – neben einem Kammer- und einem Orchesterkonzert sowie einem Cembalo-Recital gelangten gleich in drei Darmstädter Kirchen Kantaten Graupners zur Aufführung. Im abschließenden Chorkonzert wurden Kantaten von Bach, Graupner, Telemann und Fasch einander gegenübergestellt. Einzelne Vorträge von Graupner-Experten rundeten das ambitionierte Programm ab, und im Anschluss an die Festtage wurde eine grundlegende Publikation zu Graupner als Darmstädter Hofkapellmeister vorgelegt.
Im Vorwort zum Programmbuch, das die Festtage 1983 begleitete, sprach Wolfgang Seeliger vom "verborgenen musikalischen Schatz" der Graupnerschen Werke, den es endlich zu heben gelte – und er stellte zugleich die Frage nach der Berechtigung, einen Komponisten nach so vielen Jahren "der Vergessenheit zu entreißen". In der Tat war Graupner 1983 noch immer eine Art "Geheimtipp". Das Darmstädter Graupner-Wochenende setzte hier einen beachtlichen Akzent – wenngleich man seinerzeit noch nicht wirklich auf dem neuesten Stand angekommen war, indem man die Werke nach wie vor auf modernen Instrumenten und nicht auf rekonstruierten Nachbauten historischer Vorbilder oder gar alten Geigen oder Celli präsentierte. Das änderte sich erst 15 Jahre später, als Oswald Bill am 12. September 1998 ein Ensemble nach Darmstadt einlud, das Graupner auf historischen Instrumenten interpretierte: Erstmals erklangen in der Stadtkirche durch das Ensemble Antichi Strumenti Kantaten und Solokonzerte Graupners in wirklicher Annäherung daran, wie sie – zu ausgesuchten Gelegenheiten, wenn sie nicht in der Schlosskirche musiziert wurde – dort mehr als 250 Jahre zuvor zuletzt musiziert worden sein dürften. Zwei Jahre später, am 20. September 2000, war das Ensemble erneut in Darmstadt zu Gast. Auch dieser Abend, der ebenfalls unter der Leitung von Oswald Bill stand, war ausschließlich Graupner gewidmet; neben zwei Kantaten erklangen ferner zwei Konzerte für zwei Trompeten und Pauken sowie für Fagott. Längst war um die Jahrtausendwende das Interesse an Graupners Musik überall auf der Welt erwacht; Anfragen an die Musikabteilung zwecks Herstellung von Notenkopien häuften sich, und in der Folge kam es zunehmend zu Einspielungen seiner Werke. Auch die Forschung erhielt neuen Schub: Unter der Leitung von Oswald Bill wurde dank finanzieller Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Graupner-Werke-Verzeichnis in Angriff genommen, dessen erster Teil (Instrumentalwerke) schließlich im Jahr 2005 der Öffentlichkeit in einer stattlichen Druckausgabe vorgestellt werden konnte.
Nachtrag: Auch in der ehemaligen DDR begann in den 1970er und 1980er Jahren die Wiederentdeckung der Werke Graupners. Wolfgang Hofmann (1928-2019), wie Graupner, mit dem er sogar verwandt war, aus Kirchberg in Sachsen stammend, seit 1959 Kantor an St. Nikolai in Leipzig. Schon früh wandte er sich der historisch informierten Aufführungspraxis zu und brachte vergessene Werke der älteren Musikgeschichte zur Wiederaufführung. 1983, zur Wiederkehr des 300. Geburtstags von Graupner, führte Hofmann in der Nikolaikirche am 23. April 1983 drei Kantaten aus Graupners Passionszyklus von 1741 auf: "Christus, der uns selig macht" → GWV 1121/41, "Jesus, auf dass er heiligte das Volk" → GWV 1126/41 und "Nun ist alles wohlgemacht" → GWV 1127/41. (Information von Holger Poitz, Reinstädt, mit herzlichem Dank).
Graupner redivivus VII: die Gründung der Graupner-Gesellschaft
Graupner-Gedenken 2010
Es war eine vergleichsweise spät eingelöste Verpflichtung gegenüber dem womöglich wichtigsten Musiker, den die Darmstädter Residenz je gehabt hat, dass sich im Jahr 2003 endlich eine Christoph-Graupner-Gesellschaft in Darmstadt gründete. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehörten neben den kirchenmusikalisch aktiven Karl-Heinz Hüttenberger und Oswald Bill auch Darmstädter Bürger wie Michael Hüttenberger, die vor allem durch ihr kommunalpolitisches Engagement das Anliegen der Förderung und Bewahrung von Graupners musikalischem Schaffen für die Nachwelt in die städtischen Gremien hineintragen konnten und dadurch wichtige Grundlagenarbeit für das im Jahr 2010 anstehende große Gedenkjahr zum 250. Todestag leisteten. Dass das erste Konzert im Gründungsjahr der CGG erneut vom Ensemble Antichi Strumenti unter Oswald Bill bestritten wurde und Kantaten und Instrumentalmusik in Erstaufführungen präsentierte, stellte eine gelungene Kontinuität zur Darmstädter Graupner-Pflege vor 2003 dar. Zu den Anliegen der Graupner-Gesellschaft gehört aber nicht nur die Förderung und Organisation von Konzerten, sondern auch die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem musikalischen Schaffen.
Seit der Gründung sind bislang [Stand: Ende 2014] acht Nummern der Mitteilungen der Christoph-Graupner-Gesellschaft erschienen, und zum Kreis der bewährten Autoren stoßen inzwischen jüngere Fachkollegen und DoktorandInnnen hinzu, die ihre Forschungen in diesem Forum erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorstellen. Den Höhepunkt in der Geschichte der noch jungen Graupner-Gesellschaft bildet aber zweifellos das Jahr 2010 mit seinem großen Gedenkwochenende und seinen drei sehr unterschiedlichen Konzerten, abgestimmt auf drei intensive Symposiumstage, gewidmet der Geschichte der hessischen Residenz, Graupners Opern und seinen Sinfonien. Aber auch an der von der Darmstädter Hofkapelle zur Aufführung gebrachten szenischen Version der Oper Berenice und Lucilla hatte die Christoph-Graupner-Gesellschaft durch Werkauswahl, begleitende Edition und dramaturgische Kooperation wesentlichen Anteil. Die Resonanz auf die auch von Stadt und Land unterstützten Veranstaltungen war vielfältig und überaus positiv; die Graupner-Gesellschaft nimmt dies zum Anlass, um auch in den kommenden Jahren durch größere und kleinere Veranstaltungen für das Werk des einstigen Hofkapellmeisters in Darmstadt und über die Stadtgrenzen hinaus einzutreten.
© Ursula Kramer 2010


Silvesterkonzert
- Christoph Graupner (1683-1760): "Magnificat anima mea" → GWV 1172/22
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Süßer Trost, mein Jesus kömmt", BWV 151
- Georg Gebel (1709-1753): Weihnachtsoratorium (1748)
Ausführende:
-
Katharina Wegscheider (Sopran), Gerda Lischka (Alt), ]ohannes Bamberger (Tenor), Ewald Nagl (Bass)
-
Evangelische Kantorei Linz, Concerto Luterano, Leitung: Franziska Riccabona
Datum: Dienstag, 31. Dezember 2024, 19.30 Uhr
Ort: Martin-Luther-Kirche, Linz (A)
Veranstalter: Evangelische Pfarrgemeinde Linz innere Stadt


Unerhört! - Wiederentdecktes
- Christoph Schaffrath (1709-1763): Sinfonie à 4 in c-moll für Streicher und B.C.
- Johann Wilhelm Hertel (1727-1789): Oboenkonzert C-Dur für Streicher und B.C.
- Christoph Graupner (1683-1760): Concerto B-Dur für 2 Traversflöten, 2 Oboen, 2 Violinen, Viola und B.C. → GWV 344
- Johann Friedrich Fasch (1688–1758): Ouverture-Suite g-moll FaWV K:g1a
- Carl Friedrich Abel (1723-1787): Symphonie Concertante à plusieurs Iistruments obligés B-Dur WK 42
Ausführende:
- Xenia Löffler (Oboe)
- Akademie für Alte Musik Berlin, Leitung: Georg Kallweit
Datum: Freitag, 14. August 2020, 21.00 Uhr
Ort: St. Elisabeth Kirche, Berlin (D)
Veranstalter: Akademie für Alte Musik Berlin


Vertikale Harmonie: Galante Gefühle
- Johann Adolf Hasse (1699-1783): Concerto F-Dur für Sopran-Chalumeau, Traversflöte, Bassflöte und B.C.
- Johann J. Quantz (1697-1773): Triosonate g-moll für Traversflöte, Blockflöte und B.C. QV 2:35
- Christoph Graupner (1683-1760):Triple Concerto für Chalumeau, Fagott & Violoncello C-Dur → GWV 306
- Johann Adolf Hasse (1699-1783): Sonate in C-Dur für Cello und B.C.
- Franz Xaver Richter (1709-1789): Symphonie mit Fuge g-moll für Sopranflöte, Altflöte, Tenorflöte und B.C.
Ausführende:
- Gianfranco Saponaro (Flöte), Giulio De Felice (Flöte), Susanne Geist (Flöte), Daniele Bovo (Violoncello), Davide Stefanelli (Cembalo)
(Armonia Verticale)
Datum: Donnerstag, 23. Juni 2022, 21:00 Uhr
Ort: Burgundermuseum, Via Borgogna, Vercelli (I)
Veranstalter: Città di Vercelli


Von Bach bis Mozart - Sonaten für Cembalo und Violine zwischen Barock und Klassik
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Sonate für obligates Cembalo und Violine c-moll BWV 1017
- Christoph Graupner (1683-1760): Sonate für obligates Cembalo und Violine g-moll→ 709">GWV 709
- Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788): Sonate für obligates Cembalo und Violine c-moll Wq. 78 (1763)
- Johann Stamitz (1717-1757): Sonate für Violine und Basso continuo D-Dur op. 6/5 (Druck: 1759)
- Johann Christian Bach (1735-1782): Sonate für Clavier und Violine A-Dur op. 16/5 (1779)
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Sonate für Clavier und Violine G-Dur KV 301 (1778)
Ausführende:
- Stephan Schardt (Violine), Michael Borgstede (Cembalo)
Datum: Sonntag, 7. Oktober 2018, 17.00 Uhr
Ort: Museum für Angewandte Kunst, Köln (D)
Veranstalter: Forum für Alte Musik


Weihnachtskonzert des CoroCantiamo
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Wie leuchtet der Morgenstern", BWV 1
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Sie werden aus Saba alle kommen", BWV 65
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Herr Christ der ein´ge Gottessohn", BWV 96
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Welch Glanz erhellt den Dampf von Sinai" → GWV 1101/17
- Georg Gebel (1709-1753): Weihnachtsoratorium (HKR 843)
- Johann Pfeiffer (1697-1761): Weihnachtskonzert
Ausführende:
- Alessandra Marten (Sopran), Johanna Schatz (Alt), Stefan Schneider (Tenor), Philipp Gaiser (Bass)
- Capella Regnensis, CoroCantiamo, Leitung: Marco Schneider
Datum: Freitag, 29. Dezember 2023, 19.00 Uhr
Ort: Ev. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck (D)
Veranstalter: CoroCantiamo


Wiederentdeckung eines Komponisten
Ausblick auf die "Graupner-Musiktage" Mitte Juni in Darmstadt
Der eigentliche Jahrestag am 13. Januar ist lange vorbei, die Ehrung der Stadt Darmstadt zum 300. Geburtstag ihres prominenten Bürgers Christoph Graupner (1683-1760) gehen ihren Höhepunkt noch entgegen: Die "Graupner-Musiktage" am 11. und 12. Juni bieten eine geballte Ladung von Kompositionen des Zeitgenossen von Bach, Händel oder Telemann. Seit 1709 wirkte Graupner als erster Hofkapellmeister in Darmstadt.
Wolfgang Seeliger, Dirigent des Darmstädter Konzertchors und künstlerischer Leiter der Graupner-Tage, betonte bei der Vorstellung des Programms am Donnerstagmittag im Neuen Rathaus die Idee, auch langfristig Impulse für die Graupner-Rezeption zu geben: das vergessener Werk Graupner sei, so Seeliger, eine Entdeckung durchaus wert. Die Zusammenstellung der Kompositionen bietet denn auch einen Querschnitt durch verschiedene Werkgruppen, enthält neben Kammer- und Orchestermusik auch Kantaten (in Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Kirchengemeinden). ...
Quelle: Darmstädter Echo, 06. Mai 1983
