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Cantateconcert
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist BWV 667
- Heinrich Schütz (1585-1672): Psalm 68, Es steh Gott auf, daß seine Feind SWV 165
- Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621): Pseaume 90
- Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Also hat Gott die Welt geliebt" → GWV 1139/51
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Praeludium und Fuga C-Dur BWV 545
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Wer da gläubet und getauft wird" BWV 37
- Gottfried August Homilius (1714-1785): Motette "Kommt her und sehet an die Wunder Gottes" HoWV 5.21
Ausführende:
- Lauren Armishaw (Sopran), Sebastiaan Brouwer (Tenor), Matthijs Mesdag (Bass), Matthijs Breukhoven (Orgel)
- Rotterdams Barok Ensemble, Leitung: Benjamin Bakker
Datum: Sonntag, 26. Mai 2019, 16.00 Uhr Ort: Paradijskerk Nieuwe Binnenweg 25, Rotterdam (NL) Veranstalter: Rotterdam Barok Ensemble
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Edition der Christoph-Graupner-Gesellschaft
CYDONIA BAROCCA GRAUPNER EDITION
Herausgegeben von Ursula Kramer und Florian Heyerick. Eine Zusammenarbeit der Christoph-Graupner-Gesellschaft und CYDONIA EDITIONS
Aus dem Vorwort zum Fagottkonzert GWV 328
Christoph Graupner ist der bedeutendste Musiker der älteren Residenzgeschichte der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Geboren 1683 im sächsischen Kirchberg, kam er 1709 nach Darmstadt, wo er zunächst das Amt des Vizekapellmeisters bekleidete, bevor er 1711 als Nachfolger von Wolfgang Carl Briegel an die Spitze der Hofkapelle aufrückte. Der von Graupner angestrebte Wechsel nach Leipzig als Nachfolger seines einstigen Lehrers Johann Kuhnau als Thomaskantor wurde 1723 von seinem Darmstädter Dienstherrn, Landgraf Ernst Ludwig, verhindert, der seinen besten Musiker nicht verlieren wollte. Graupner kam so schließlich auf 45 aktive Dienstjahre in der Hofkapelle von Hessen- Darmstadt; er erblindete 1754, behielt den Posten des Hofkapellmeisters aber nominell bis zu seinem Tod 1760.
Bereits im Anstellungsvertrag von 1709 war Graupners Zuständigkeit für die gesamte Musik am Hof, sowohl „in als außer der Kirchen“ geregelt: komponieren, dirigieren und „accompagniren“ auf dem Cembalo. Während Kirchenkantaten für den gesamten Zeitraum von Graupners Engagement existieren (insgesamt sind über 1450 Werke erhalten), scheint die Überlieferung von weltlicher Instrumentalmusik erst Ende der 1720er Jahre einzusetzen – „scheint“, weil diese Kompositionen undatiert und Rückschlüsse nur indirekt möglich sind: über Schrift- oder Papiervergleich mit den datierten Kantaten sowie durch erhaltene Dokumente etwa zum Verbrauch von Schreibmaterial.
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Edition der Kammermusikwerke GWV 201ff (Auswahl)
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Triosonate in C-Dur für Fagott, Basschalumeau und Basso continuo
Eine singuläre Kopplung, die in der Literatur ansonsten ihresgleichen sucht, ist jene von Fagott und Basschalumeau als Oberstimmenpaar im Trio GWV 201. Graupner liebte die dunkleren Klangfarben und kombinierte immer wieder tiefere Instrumente miteinander. So gibt es neben der Sonate GWV 201 eine Ouverture für Chalumeau, Fagott und Streicher (GWV 407) sowie ein Konzert für Chalumeau, Fagott, Violoncello und Streicher (GWV 306).
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Edition der Konzerte GWV 301ff (Auswahl)
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Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo C-Dur
Unter den Solokonzerten nehmen die vier Werke für solistisches Fagott einen besonderen Stellenwert ein; keinem anderen Instrument hat er mehr konzertierende Aufgaben zugewiesen. Zusammen mit den zahlreichen Kantaten, in denen den Sängern in einzelnen Arien ein Solofagott an die Seite gestellt wird, hat Graupner so ein einzigartiges Nischenrepertoire geschaffen, das in der Barockzeit nur von den zahlreichen Konzerten Antonio Vivaldis übertroffen wird. Anlass für die Entstehung der Kantaten mit solistischem Repertoire, aber wahrscheinlich auch der vier Konzerte, war die Verpflichtung eines neuen Hofkapellmitgliedes, des im Frühjahr 1736 aus Zerbst nach Darmstadt engagierten Fagottisten Johann Christian Klotsch.
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Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo c-moll
Das Konzert c-moll GWV 307 nimmt eine Sonderstellung unter Graupners Konzerten für Fagott ein; es steht nicht nur als einziges in einer Molltonart – für Konzerte dieser Zeit generell eher selten –, sondern verzichtet auch auf die in Vivaldis Konzerttypus entwickelte Dreisätzigkeit, die üblicherweise zum Vorbild auch für deutsche Komponisten wurde. Mit seiner Tempoabfolge langsam – schnell – langsam – schnell und seinem harmonischen Bauplan (bei dem der dritte Satz in der Paralleltonart steht) erinnert Graupners c-moll Konzert viel eher an die vergleichsweise strenge, ebenfalls viersätzige Kirchenso- nate der Zeit, auch sie war, wie die Konzertform, eine „Erfindung“ aus Italien.
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Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Das Konzert GWV 310 folgt dem dreisätzigen Typus, wie ihn Antonio Vivaldi in Italien geprägt hatte, mit einem langsamen Mittelsatz und zwei schnellen Ecksätzen. Anders als Vivaldi geht es Graupner aber weniger um Virtuosität des Soloinstruments – auch das gewählte Register stellt keine besondere Heraus-forderung dar. Insbesondere der Eröffnungssatz wird von der eigenständig spielfreudigen Solo-stimme dominiert: Nach einem freien Eintritt greift sie nur zu Anfang das Hauptmotiv des Satzes auf, um im Folgenden ausschließlich mit Spielfiguren verschiedener Art aufzuwarten: Dreiklangsbrechun-gen, schnellen Tonrepetitionen ebenso wie latent zweistimmiges Komponieren...
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Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Längst nicht in allen Konzerten folgt Graupner dem italienischen dreisätzigen Vorbild Vivaldis; in seinem Konzert GWV 311 D-dur erweitert er das Modell um einen einleitenden Satz in langsamem Tempo (Grave), bei dem es vor allem um kammermusikalisches Miteinander im Sinn kontrapunktischen Musizierens zwischen Soloinstrument und den Violinen geht...
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Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Graupner ist generell für seine individuellen kompositorischen Lösungen bekannt; „Standard“ gibt es bei ihm nicht, jede Kantate, aber auch jedes Solokonzert überrascht mit eigenem Profil. Das Konzert D-dur GWV 312, einerseits nach dem italienischen Vorbild Vivaldis dreisätzig, geht in der Anlage der Sätze aber doch sehr eigene Wege. Sie gleicht einem Rückwärts-Schreiten durch die Musik-geschichte seiner Zeit: Der erste Satz ist „allegro“ im engen Wortsinn, heiter, lebhaft, spielfreudig und weist mit seiner melodischen Substanz eindeutig in die frühklassische Richtung. Die Flöte ist eng mit dem begleitenden Orchester verzahnt...
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Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo E-Dur
Deutlicher noch als in den Flötenkonzerten GWV 310-312 zeigt sich am Konzert E-dur GWV 320, dass der von Graupner im Manuskript festgehaltene Notentext das Werk nicht vollständig wiedergibt: Mit langen Haltetönen und dem Fehlen jeglicher virtuoser Ausgestaltung bietet die Flötenstimme so, wie sie notiert ist, zunächst das Gerüst vor. Improvisierende Verzierungspraxis gehörr unbedingt dazu, um den Intentionen Graupners auf die Spur zu kommen. Insofern eignet sich dieses Konzert besonders für das Studium der historischen Aufführungspraxis...
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Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo D-Dur
Das Konzert G-Dur GWV 328 ist das kürzeste unter den vier Fagottkonzerten, steht den anderen aber an Ausdrucksintensität und solistischer Profilierung in nichts nach. Energisch ist der Grundcharakter des eröffnenden Allegros, bedingt durch den synkopischen Duktus, mit dem das Hauptmotiv des Satzes anhebt. Zusammen mit dem auf ihn folgenden abwärtsgerichteten Lauf sorgt er für eine durchgängige Lebendigkeit und Motorik des Satzes. Soloinstrument und Orchester sind eng miteinan- der verzahnt: Auf kurzem Raum spielen sich die Partner immer wieder die Bälle zu.
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Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo G-Dur
Seinem Konzert in G-dur GWV 329 legt Graupner als äußeren Rahmen den Formtyp der barocken Kirchensonate mit der Satzfolge langsam – schnell – langsam – schnell zugrunde. Satzintern hingegen verabschiedet sich der Komponist aber weitgehend vom italienischen Formmodell in Sinn Vivaldis mit seinen virtuosen Episoden für das Soloinstrument (am ehesten erinnert noch der zweite Satz an das italienische Vorbild). Außergewöhnlich kommt der 3. Satz daher: beginnend im Unisono, folgen spannungsreiche Takte durch scharfe Vorhalte und chromatische Wendungen...
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Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo B-Dur
Das Konzert B-Dur GWV 340 ist ganz auf den Finalsatz ausgerichtet, der nicht nur quantitativ, sondern auch qua- litativ einen besonderen Stellenwert erhält: Er ist als Da- Capo-Arie gestaltet, in der das Soloinstrument mit klar konturiertem Thema dominiert – und bei entsprechender Tempowahl durchaus brilliert. Vorbereitet wird dieser Satz durch zwei unterschiedliche Stimmungsbilder, in der sich das Fagott stärker als „primus inter pares“ zeigt.
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Edition der Ouvertüren GWV 401ff (Auswahl)
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Ouverture in G-Dur »Entrata per la Musica di Tavola« für Streicher und Basso continuo
Nur fünf der Ouvertüren tragen die spezielle Bezeichnung „Entrata per la Musica di Tavola“ und werden da- mit unmissverständlich als Tafelmusik ausgewiesen; denkbar ist freilich, dass auch die übrigen Ouverturen der Unterhaltung des Landgrafen während des Mahles dienten.
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Edition der Sinfonien GWV 501ff (Auswahl)
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Sinfonie in Es-Dur für 2 Hörner, 4 Pauken, Streicher und Basso continuo
Die Sinfonie GWV 559 steht mit ihren fünf Sätzen ohne Bezug zu zeitgenössischen Tanzsatzmodellen gewisser- maßen in der Mitte zwischen Ouverturenform und der Herausbildung der frühklassischen Sinfonie mit abstrakten Satzformen (sieht man einmal vom Menuett ab).
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In Vorbereitung: Kantaten GWV 1100ff (Auswahl)
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Kantate "Siehe, des Herrn Auge sieht"
Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Laetare der Passionszeit 1746 (20. März) geschrieben; die Partitur datiert vom März 1746.
Den Text entnahm er dem Kantatenjahrgang 1736/37 Zufällige Andachten, Welche über besondere in denen ordentlichen Sonn= und Fest=Tags=Evangelien vorkommende bedenckliche Worte und Ausdrücke, Als Texte zur Kirchen-Musik, In der Hoch=Fürstlichen Schloß=Capelle zu DARMSTADT, auf das 1737.te Jahr angestellt und aufgesetzt worden von Johann Conrad Lichtenberg.
- Klavierauszug: CB-GE-112346-03, ISMN 979-0-3655-4009-9
- Partitur: CB-GE-112346-01, ISMN 979-0-3655-4007-5
- Beispiel-PDF: Violino I
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Kantate "Ach Gott, wie lange soll der Widerwärtige"
Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Oculi der Passionszeit 1753 (25. März) geschrieben; die Partitur datiert vom März 1753.
Den Text entnahm Graupner dem Kantatenjahrgang Andächtige Psalter=Lust oder TEXTE zur Kirchen=MUSIC welche über auserlesene und mit denen Sonn= und Fest=Tags Evangeliis harmonirende Sprüche aus denen Psalmen Davids poetisch aufgesetzt worden; und in Hoch=Fürstl. Schloß=Capelle zu DARMSTADT das 1731.te Jahr hindurch musiciret werden sollen, Darmstadt 1730 von Johann Conrad Lichtenberg.
Eine erste Edition dieser Kantate hatte Friedrich Noack im Rahmen der Denkmäler Deutscher Tonkunst Bd. 51/52 herausgegeben: Christoph Graupner, Ausgewählte Kantaten, Leipzig 1926.
- Klavierauszug: CB-GE-112253-03, ISMN 979-0-3655-4012-9
- Partitur: CB-GE-112253-01, ISMN 979-0-3655-4010-5
- Beispiel-PDF: Fagotto I - II
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Vertrieb
Der Vertrieb für aller Editions-Ausgaben erfolgt über ausschließlich die Golden River Music.
Impressum
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German Baroque Masters
- Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüre c-moll → GWV 413
- Georg Philipp Telemann (1681–1767): Concerto für 4 Violinen G-Dur, TWV 40:201
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048
- Johann David Heinichen (1683-1729): Concerto für Violine D-Dur, Seibel 224
- Georg Friederich Händel (1685-1759): Concerto Grosso op. 6 Nr. 7 B-Dur, HWV 325
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): Concerto für 2 Violinen d-moll, BWV 1043
Ausführende:
- Marc Destrubé (Violine)
- Madison Bach Musicians
Datum: Samstag, 30. Oktober 2021, 20.00 Uhr und Sonntag, 31. Oktober 2021, 15.30 Uhr Ort: Holy Wisdom Monastery 4200 Co Hwy M, Middleton, WI 53562 (USA) Veranstalter: Madison Bach Musicians
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Graupner in Zahlen
Graupner in Zahlen
Christoph Graupner wurde 1683 im Januar in Kircheim geboren. Betrachten wir sein hinterlassenes, umfangreiches Werk einmal ganz neutral mit Zahlen und lassen uns erfassen von vielen Aha-Effekten.
Hier eine Auswahl bemerkenswerter Zahlen aus seinem Werkschaffen und Leben. Bewegen Sie Ihre Maus über die Bilder, dann erscheint die Erklärung zu dieser Zahl:
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Die Anzahl der Umkehrungen und Transpositionen basierend auf einem 10-Takt-Thema.
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Die ungefähre Anzahl der Kantatenarien und Arios, die für Bass (solo) komponiert wurden.
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Die ungefähre Anzahl der Chöre in Kantaten.
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Die ungefähre Reihe von Kantaten-Arien und Arios für Tenor (Solo) komponiert.
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Die ungefähre Anzahl Duette in den Kantaten (alle Kombinationen).
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Die ungefähre Anzahl von Stunden, die benötigt würde, um alle geistlichen und welt- lichen Kantaten aufzuführen.
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Die ungefähre Anzahl der Orchesterwerke (Ouvertüren, Sinfonien, Konzerte).
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Die Anzahl der Kantaten-Arien und Arios, die für Alt (Solo) komponiert wurden.
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Die Anzahl der unab- hängigen Vertonungen der Choralmelodie „Freu dich sehr, O meine Seele“.
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Anzahl der Jahre als Komponist am Hof von Hessen-Darmstadt.
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Die Zahl der Wagner-Ring-Zyklen, die ungefähr der Vertonung von Texten (über 1200) Graupners auf Texte seines Schwagers Johann Conrad Lichtenberg in der wohl produktivsten Librettisten-Kom- ponisten-Zusammenarbeit aller Zeiten jede Sprache entspricht.
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Die Anzahl der Kantaten in seinem Passions- zyklus von 1741.
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Die Zahl der Pauken, die Graupner nach 1732 regel- mäßig in sein Orchester aufnahm, als einziger Kom- ponist vor dem 19. Jahrhun- dert (die herkömmliche Zahl war 2, Graupner verwendete bis zu 6!).
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Wie oft bekannt ist, dass Graupner Musik recycelt, die er früher komponiert hat.
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So oft hat Graupner es unterlassen hat, die „Soli Deo Gloria“-Inschrift am Ende seiner Partitur von etwa 1356 geist- lichen Kantaten zu schreiben.
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Die Anzahl der erhal- tenen Porträts von Graupner (obwohl man im Internet gerne Porträts vom Landgraf Ernst-Ludwig oder von Johann Christoph Bach als Graupner erhält!).
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