Direkte Einträge im GWV
GWV 405 |
Ouverture a 2 Violin. Viola / e Cembalo. / Christoph Graupner. |
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Sorg, Beate Dorothea Friederike:
Christoph Graupners Musik zu zeremoniellen Anlässen am Hof des Landgrafen zu Hessen-Darmstadt: Zwischen „Frohlockendem Jubel-Geschrey“ und Demütiger Andacht und Pflicht vor dem Angesichts des Herrn“Zu den Aufgaben des Hofkapellmeisters gehörten die musikalischen Umrahmungen der fürstlichen Hochzeiten, Trauerfälle, Geburtstage sowie politischer und kirchenpolitischer Anlässe. Graupners Musiken zu den Festen der Landgrafen umfassten immer Kirchenkantaten für den Gottesdienst, daneben oft auch weltliche Musik zur Unterhaltung der Gäste. Obwohl die – damals hochmoderne und in der Entwicklung begriffene – Gattung der Kantate bei weitem überwiegt, sind es auch Bühnenwerke, die diese Funktion erfüllten, die aber lediglich im ersten Jahrzehnt von Graupners Dienstzeit in Darmstadt aufgeführt wurden. 83 panegyrische Werke (57 geistliche, 24 weltliche Kantaten, 2 Bühnenwerke) wurden als Zeremonialmusiken systemisch in ihrem Aufführungskontext diskutiert. Dabei ergaben sich etliche neue Erkenntnisse wie Datierungen, Zuordnungen zu Anlässen, auch Funde von bisher als verschollen geltenden Textdrucken. Der Geheimrat Johann Jacob (von) Wieger konnte als mutmaßlicher Textdichter identifiziert werden. Insbesondere ist deutlich geworden, dass der Bedeutungsverlust höfischer Repräsentation am Ende der absolutistischen Epoche, ebenso wie in anderen Residenzen, auch in Darmstadt die Zeremonialmusik tangierte. Für Graupner blieb vor diesem Hintergrund einerseits die ungebrochene Unterordnung unter die hierarchischen Verhältnisse, was die Huldigung als Form der Pflichterfüllung einschloss. Andererseits jedoch zeigten sich latente Distanzierungsversuche: zum einen die Schaffung musikalischer Subtexte in gewissen panegyrischen Werken, zum anderen aber vor allem die Hinwendung zur Kirchenmusik und damit zu einer Religiosität, die nicht nur die Anmahnung der christlichen Tugenden ermöglichte, sondern auch mit dem “Schaffen zur Ehre Gottes" eine persönliche Rechtfertigung jenseits von allem tagespolitischen Geschehen bot. Eine Onlineversion ist unter der URN 40570" target="_blank">urn:nbn:de:hebis:77-40570 oder der URL 4057/" target="_blank">http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2015/4057/ abrufbar. |
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Ouverture C dur GWV 405
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''Akademien im Salon'' – Aus dem Schatten in ein neues Licht
Ausführende:
Datum: Sonntag, 7. Oktober 2018, 19:30 Uhr
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Christoph Graupner beim Bachfest Leipzig prominent vertreten
Es war ein gelungener Abend, dies lag einerseits an Graupners Musik (besonders die Trauerkantate ist ein wirkliches Kleinod) und dem klugen Konzept, andererseits an der guten musikalischen Ausführung der Studierenden (sowie einiger Dozenten) unter der Leitung von Mechthild Karkow. Das üppig besetzte Barockorchester und die Solisten interpretierten die abwechslungsreiche Musik durchweg angemessen, mit Spielfreude und Einfühlung. Wir hatten die einmalige Gelegenheit, eine moderne Welturaufführung zu erleben: Geburtstagsmusik, Hochzeitsmusik, Trauermusik in Verbindung mit Ouverture und Tanzsätzen von Christoph Graupner, der sich sicher nicht hätte träumen lassen, dass seine Werke einmal in dieser Zusammenstellung in Leipzig (wo er selbst einst Thomasschüler und Student gewesen ist) erklingen! Der zweite Abend war 4 Passionkantaten aus dem Zyklus "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" von 1743 gewidmet. Es erklangen die Kantaten 4 bis 7 GWV 1123-1127/43 in perfekter Darbietung. Zudem konnte man im Rahmen des Bachfestes noch weitere Werke von Graupner hören: die Kantate „Muss ich denn noch ferner leiden" → GWV 1145/16 und die Sinfonia D-Dur → GWV 523, die in einer Mette in der Nicolaikirche den Platz eines Orgelvorspiels einnahm. Veröffentlichung: 30. Juni 2018 |
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