Christoph Graupner (1683-1760): Kantate „Wir werden Ihn sehen" → GWV 1169/49 (Mariae Reinigung 1749)
Christoph Graupner (1683-1760): Concerto für Fagott, Streicher und Continuo c-moll → GWV 307
Christoph Graupner (1683-1760): „Gottes Sohn ist Mensch geboren“ für Sopran, Fagott, 2 Hörner, 4 Pauken, Streicher und Continuo aus: Kantate „Jauchzet, ihr Himmel“ → GWV 1105/43 (Weihnachten, 1743)
Christoph Graupner (1683-1760): „Komm, Herr, rette Dein Geschöpfe" für Bass, Fagott, Streicher und Continuo aus: Kantate „Hebet eure Augen auf gen Himmel” → GWV 1102/40 (2. Advent 1740)
Christoph Graupner (1683-1760): „Weg, ihr schnöde Sündenbande“ für Sopran, Bass, Horn, 2 Chalumeaux, Streicher und Continuo und Choral „Wo bist du, Sonne, blieben“ aus: Kantate „Freude, Freude über Freude“ → GWV 1128/35 (Ostern 1735)
Ausführende:
Sergio Azzolini (Fagott), Miriam Feuersinger (Sopran), Franz Vitzthum (Altus), Michael Feyfar (Tenor), Dominik Wörner (Bass)
Ensemble ExTempore, Leitung: Florian Heyerick
Datum: Samstag, 8. Mai 2021, 20.00 Uhr und Sonntag, 9. Mai 2021, 11.00 Uhr Ort: Ein Konzert der Hans Erich und Marie Dotter-Stiftung in Kooperation mit der Christoph Graupner-Gesellschaft, Darmstadt Live aus dem Staatstheater Darmstadt
Christoph Graupner ist der bedeutendste Musiker der älteren Residenzgeschichte der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Geboren 1683 im sächsischen Kirchberg, kam er 1709 nach Darmstadt, wo er zunächst das Amt des Vizekapellmeisters bekleidete, bevor er 1711 als Nachfolger von Wolfgang Carl Briegel an die Spitze der Hofkapelle aufrückte. Der von Graupner angestrebte Wechsel nach Leipzig als Nachfolger seines einstigen Lehrers Johann Kuhnau als Thomaskantor wurde 1723 von seinem Darmstädter Dienstherrn, Landgraf Ernst Ludwig, verhindert, der seinen besten Musiker nicht verlieren wollte. Graupner kam so schließlich auf 45 aktive Dienstjahre in der Hofkapelle von Hessen- Darmstadt; er erblindete 1754, behielt den Posten des Hofkapellmeisters aber nominell bis zu seinem Tod 1760.
Bereits im Anstellungsvertrag von 1709 war Graupners Zuständigkeit für die gesamte Musik am Hof, sowohl „in als außer der Kirchen“ geregelt: komponieren, dirigieren und „accompagniren“ auf dem Cembalo. Während Kirchenkantaten für den gesamten Zeitraum von Graupners Engagement existieren (insgesamt sind über 1450 Werke erhalten), scheint die Überlieferung von weltlicher Instrumentalmusik erst Ende der 1720er Jahre einzusetzen – „scheint“, weil diese Kompositionen undatiert und Rückschlüsse nur indirekt möglich sind: über Schrift- oder Papiervergleich mit den datierten Kantaten sowie durch erhaltene Dokumente etwa zum Verbrauch von Schreibmaterial.
Triosonate in C-Dur für Fagott, Basschalumeau und Basso continuo
Eine singuläre Kopplung, die in der Literatur ansonsten ihresgleichen sucht, ist jene von Fagott und Basschalumeau als Oberstimmenpaar im Trio GWV 201. Graupner liebte die dunkleren Klangfarben und kombinierte immer wieder tiefere Instrumente miteinander. So gibt es neben der Sonate GWV 201 eine Ouverture für Chalumeau, Fagott und Streicher (GWV 407) sowie ein Konzert für Chalumeau, Fagott, Violoncello und Streicher (GWV 306).
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo C-Dur
Unter den Solokonzerten nehmen die vier Werke für solistisches Fagott einen besonderen Stellenwert ein; keinem anderen Instrument hat er mehr konzertierende Aufgaben zugewiesen. Zusammen mit den zahlreichen Kantaten, in denen den Sängern in einzelnen Arien ein Solofagott an die Seite gestellt wird, hat Graupner so ein einzigartiges Nischenrepertoire geschaffen, das in der Barockzeit nur von den zahlreichen Konzerten Antonio Vivaldis übertroffen wird. Anlass für die Entstehung der Kantaten mit solistischem Repertoire, aber wahrscheinlich auch der vier Konzerte, war die Verpflichtung eines neuen Hofkapellmitgliedes, des im Frühjahr 1736 aus Zerbst nach Darmstadt engagierten Fagottisten Johann Christian Klotsch.
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo c-moll
Das Konzert c-moll GWV 307 nimmt eine Sonderstellung unter Graupners Konzerten für Fagott ein; es steht nicht nur als einziges in einer Molltonart – für Konzerte dieser Zeit generell eher selten –, sondern verzichtet auch auf die in Vivaldis Konzerttypus entwickelte Dreisätzigkeit, die üblicherweise zum Vorbild auch für deutsche Komponisten wurde. Mit seiner Tempoabfolge langsam – schnell – langsam – schnell und seinem harmonischen Bauplan (bei dem der dritte Satz in der Paralleltonart steht) erinnert Graupners c-moll Konzert viel eher an die vergleichsweise strenge, ebenfalls viersätzige Kirchenso- nate der Zeit, auch sie war, wie die Konzertform, eine „Erfindung“ aus Italien.
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Das Konzert GWV 310 folgt dem dreisätzigen Typus, wie ihn Antonio Vivaldi in Italien geprägt hatte, mit einem langsamen Mittelsatz und zwei schnellen Ecksätzen. Anders als Vivaldi geht es Graupner aber weniger um Virtuosität des Soloinstruments – auch das gewählte Register stellt keine besondere Heraus-forderung dar. Insbesondere der Eröffnungssatz wird von der eigenständig spielfreudigen Solo-stimme dominiert: Nach einem freien Eintritt greift sie nur zu Anfang das Hauptmotiv des Satzes auf, um im Folgenden ausschließlich mit Spielfiguren verschiedener Art aufzuwarten: Dreiklangsbrechun-gen, schnellen Tonrepetitionen ebenso wie latent zweistimmiges Komponieren...
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Längst nicht in allen Konzerten folgt Graupner dem italienischen dreisätzigen Vorbild Vivaldis; in seinem Konzert GWV 311 D-dur erweitert er das Modell um einen einleitenden Satz in langsamem Tempo (Grave), bei dem es vor allem um kammermusikalisches Miteinander im Sinn kontrapunktischen Musizierens zwischen Soloinstrument und den Violinen geht...
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
Graupner ist generell für seine individuellen kompositorischen Lösungen bekannt; „Standard“ gibt es bei ihm nicht, jede Kantate, aber auch jedes Solokonzert überrascht mit eigenem Profil. Das Konzert D-dur GWV 312, einerseits nach dem italienischen Vorbild Vivaldis dreisätzig, geht in der Anlage der Sätze aber doch sehr eigene Wege. Sie gleicht einem Rückwärts-Schreiten durch die Musik-geschichte seiner Zeit: Der erste Satz ist „allegro“ im engen Wortsinn, heiter, lebhaft, spielfreudig und weist mit seiner melodischen Substanz eindeutig in die frühklassische Richtung. Die Flöte ist eng mit dem begleitenden Orchester verzahnt...
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo E-Dur
Deutlicher noch als in den Flötenkonzerten GWV 310-312 zeigt sich am Konzert E-dur GWV 320, dass der von Graupner im Manuskript festgehaltene Notentext das Werk nicht vollständig wiedergibt: Mit langen Haltetönen und dem Fehlen jeglicher virtuoser Ausgestaltung bietet die Flötenstimme so, wie sie notiert ist, zunächst das Gerüst vor. Improvisierende Verzierungspraxis gehörr unbedingt dazu, um den Intentionen Graupners auf die Spur zu kommen. Insofern eignet sich dieses Konzert besonders für das Studium der historischen Aufführungspraxis...
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo D-Dur
Das Konzert G-Dur GWV 328 ist das kürzeste unter den vier Fagottkonzerten, steht den anderen aber an Ausdrucksintensität und solistischer Profilierung in nichts nach. Energisch ist der Grundcharakter des eröffnenden Allegros, bedingt durch den synkopischen Duktus, mit dem das Hauptmotiv des Satzes anhebt. Zusammen mit dem auf ihn folgenden abwärtsgerichteten Lauf sorgt er für eine durchgängige Lebendigkeit und Motorik des Satzes. Soloinstrument und Orchester sind eng miteinan- der verzahnt: Auf kurzem Raum spielen sich die Partner immer wieder die Bälle zu.
Konzert für Flöte, Streicher und Basso continuo G-Dur
Seinem Konzert in G-dur GWV 329 legt Graupner als äußeren Rahmen den Formtyp der barocken Kirchensonate mit der Satzfolge langsam – schnell – langsam – schnell zugrunde. Satzintern hingegen verabschiedet sich der Komponist aber weitgehend vom italienischen Formmodell in Sinn Vivaldis mit seinen virtuosen Episoden für das Soloinstrument (am ehesten erinnert noch der zweite Satz an das italienische Vorbild). Außergewöhnlich kommt der 3. Satz daher: beginnend im Unisono, folgen spannungsreiche Takte durch scharfe Vorhalte und chromatische Wendungen...
Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo B-Dur
Das Konzert B-Dur GWV 340 ist ganz auf den Finalsatz ausgerichtet, der nicht nur quantitativ, sondern auch qua- litativ einen besonderen Stellenwert erhält: Er ist als Da- Capo-Arie gestaltet, in der das Soloinstrument mit klar konturiertem Thema dominiert – und bei entsprechender Tempowahl durchaus brilliert. Vorbereitet wird dieser Satz durch zwei unterschiedliche Stimmungsbilder, in der sich das Fagott stärker als „primus inter pares“ zeigt.
Ouverture in G-Dur »Entrata per la Musica di Tavola« für Streicher und Basso continuo
Nur fünf der Ouvertüren tragen die spezielle Bezeichnung „Entrata per la Musica di Tavola“ und werden da- mit unmissverständlich als Tafelmusik ausgewiesen; denkbar ist freilich, dass auch die übrigen Ouverturen der Unterhaltung des Landgrafen während des Mahles dienten.
Sinfonie in Es-Dur für 2 Hörner, 4 Pauken, Streicher und Basso continuo
Die Sinfonie GWV 559 steht mit ihren fünf Sätzen ohne Bezug zu zeitgenössischen Tanzsatzmodellen gewisser- maßen in der Mitte zwischen Ouverturenform und der Herausbildung der frühklassischen Sinfonie mit abstrakten Satzformen (sieht man einmal vom Menuett ab).
Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Laetare der Passionszeit 1746 (20. März) geschrieben; die Partitur datiert vom März 1746.
Den Text entnahm er dem Kantatenjahrgang 1736/37 Zufällige Andachten, Welche über besondere in denen ordentlichen Sonn= und Fest=Tags=Evangelien vorkommende bedenckliche Worte und Ausdrücke, Als Texte zur Kirchen-Musik, In der Hoch=Fürstlichen Schloß=Capelle zu DARMSTADT, auf das 1737.te Jahr angestellt und aufgesetzt worden von Johann Conrad Lichtenberg.
Kantate "Ach Gott, wie lange soll der Widerwärtige"
Die Kantate wurde von Graupner für den Sonntag Oculi der Passionszeit 1753 (25. März) geschrieben; die Partitur datiert vom März 1753.
Den Text entnahm Graupner dem Kantatenjahrgang Andächtige Psalter=Lust oder TEXTE zur Kirchen=MUSIC welche über auserlesene und mit denen Sonn= und Fest=Tags Evangeliis harmonirende Sprüche aus denen Psalmen Davids poetisch aufgesetzt worden; und in Hoch=Fürstl. Schloß=Capelle zu DARMSTADT das 1731.te Jahr hindurch musiciret werden sollen, Darmstadt 1730 von Johann Conrad Lichtenberg.
Eine erste Edition dieser Kantate hatte Friedrich Noack im Rahmen der Denkmäler Deutscher Tonkunst Bd. 51/52 herausgegeben: Christoph Graupner, Ausgewählte Kantaten, Leipzig 1926.
Christoph Graupner (1683-1760): Ein Passionsoratorium401" /> Zusammenstellung von Chören, Chorälen, Arien, Accompagnati und Rezitativen aus folgenden Kantaten für die Passionszeit von Antoine Schneider:
Kantate "Jesus stirbt ach soll ich leben" → GWV 1125/13
That one can even write about Christoph Graupner (1683–1760) marks a peculiar failure of his project to erase himself from history. Had he been successful, his entire corpus of works — some 1,400 cantatas, over 100 sinfonias, and more — would have been entirely destroyed. In an anonymous biographical notice published in 1781, some twenty years after his death, the author writes that Graupner
“had his eccentricities, like all great men; he would not permit a painting of himself to be made, and when they tried to do it without his knowledge after he went blind, he became very angry when he found out; he also demanded that before his death, all his musical works should be burnt, a command which, to the benefit of the musical world, remains unheeded. He would also have forbidden the present biography, if he had known of it, but we believe that we need not give in to the excessive modesty of a man who works for a living.”
But not only was his music preserved from destruction in the eighteenth century, it has managed to remain almost entirely in one place until the present day. But this has had negative consequences too, for the very same course of events that kept Graupner’s music together also prevented its circulation and study for the first century and a half following his death.
Graupner was born on January 13 (the date not being documented), 1683 in the small Saxon town of Kirchberg, roughly 13 km south of Zwickau. Though not born to a musical family, he was fortunate to receive instruction from the local cantor Mylius and organist Nikolaus Küster. In 1694 he departed for Reichenbach to follow Küster, and remained there until he was admitted as a pupil at the Thomasschule in Leipzig, where he studied from 1696 until 1704. He remained in Leipzig for two more years, studying law at the university. During his Leipzig tenure, he received instruction from both Johann Schelle and Johann Kuhnau. He also made the acquaintance of fellow student Johann David Heinichen (1683–1729), who would become Kapellmeister at Dresden and author the important treatise Der General-Bass in der Composition.
He must also have gotten to know Georg Philipp Telemann (1681–1767), then director of the Collegium Musicum, and only two years his senior. In 1706, war between Sweden and Saxony forced Graupner to emigrate to Hamburg. Such was Graupner’s luck, or rather, he says, divine providence, that the day before his arrival in Hamburg, Johann Christian Schiefferdecker vacated his position as accompanist at the opera to depart for Lübeck, where he succeeded Buxtehude as organist. Though Graupner remained only three years at the Theater am Gänsemarkt, he composed some operas, collaborating with Reinhard Keiser on some more. It was here that Ernst Ludwig, Landgrave of Hesse-Darmstadt, invited him to take up a position at the court of Darmstadt after hearing him play in his capacity as harpsichordist at the opera. He became Vice-Kapellmeister in 1709, and succeeded Kapellmeister Wolfgang Carl Briegel in 1711, even before his death in 1712. This is a point worthy of emphasis: Ernst Ludwig hired an opera composer primarily to write church music.
In these early years, Graupner had a well-funded ensemble at his disposal, and was able to devote significant time to opera composition, alongside his work on cantatas and instrumental music. However, in 1719, this ideal situation began to deteriorate. Financial pressures forced reductions in the size of the ensemble, and obliged those remaining to secure secondary employment; these changes also led Graupner to cease operatic composition. Matters came to a head in 1722, leading to the best-known event in his career. After the death of Johann Kuhnau (1660–1722), the post of Thomaskantor in Leipzig became vacant. Though Bach would go on to take the position, he had not been the town council’s first choice. Telemann was the initial selection, but he withdrew from consideration after receiving a salary increase in Hamburg. This cleared the way for Graupner, the council’s second choice. But he was unable to secure release from his employment at Darmstadt, and was offered an increase in salary and benefits — combined with a guarantee that his salary would receive priority payment — leading him to withdraw from consideration. That he would be ranked by his contemporaries among the top composers in Germany at the time speaks to his considerable talent and reputation.
So far as is known, he did not attempt to leave Darmstadt again. Graupner gives few details about his final decades in a letter to Johann Mattheson — written in May of 1740 for his Grundlage einer Ehrenpforte — except to say that he is extraordinarily busy. He says:
“I am so overburdened by my employment, that I can hardly do anything else but must always ensure that my compositions are finished in time for a given Sunday or feast day, though other matters keep intervening.”
In the early 1750s, Graupner, by then in his late sixties, went blind — cantata composition ceased entirely after 1754 — and he died six years later.
After Graupner’s death, the position of Darmstadt court Kapellmeister fell to Johann Samuel Endler. Unlike the instrumental music, the cantatas were seen as valuable for reuse in the court chapel, a purpose for which Endler evidently continued to use them. It appears that the manuscripts themselves were in the possession of Graupner’s children, and that Endler had to borrow the materials from them. However, sensing the value of this music, the heirs, who did not have any use themselves for this considerable quantity of music, sought to sell it to the Landgrave Ludwig VIII, the son of the man who initially hired Graupner. When this suggestion was put to the Landgrave, however, his response was less than positive: why should he, who had already paid Graupner a salary for the last fifty years, need to pay more for the music that he wrote during his tenure? Indeed the Landgrave seemed almost baffled that the heirs would even think to ask for compensation — his personal involvement ended here, and aides handled all further correspondence.
In 1766, the heirs wrote again to the court, and this time enclosed a series of supporting materials, including a letter of support by the Gotha Kapellmeister Georg Anton Benda (1722–95). After laying out criteria to determine whether or not the works belong to the court or to the composer’s heirs — including whether ownership was contractually specified—Benda ultimately sided with the latter. One might argue that this document is part of the gradual development of the concept of intellectual property: the works are not mere occasional accompaniments, whose value dissipates after their initial performance, but rather they are the products of a creative mind, and they naturally belong to their creator, unless otherwise reassigned. This latest missive was evidently enough to convince the Landgrave’s advisors to offer 400 florins to the heirs, but this was dismissed by the Landgrave as being far too high. When Ludwig VIII died in 1768, the matter remained unresolved, and when his son, Ludwig IX, took the throne, the court musical establishment was changed so extensively that there was no longer any need of cantatas. As the descendants themselves gradually passed away, the music was slowly consolidated into the possession of Graupner’s niece Maria Luise Köhler (née Wachter).
By the second decade of the nineteenth century, the value of the music had clearly changed in the eyes of its possessors, and, for that matter, in the eyes of its potential purchaser, Grand Duke Ludwig I (formerly known as Landgrave Ludwig X). Rather than being marketed for their utility value — their potential use in the court chapel — the heirs saw them as a cultural treasure for the territory, and appealed to the art- and music-loving duke on these terms. In a letter from March 1819, they refer to Graupner as a “famous composer” whose music is “particularly suitable for the collection of his royal highness.” (As had the first generation of heirs, this generation also tugged at the duke’s heartstrings, describing in detail their financial straits.) At last, this argument seems to have resonated: the duke purchased the music from Graupner’s heirs for the equivalent of 275 florins — almost half the amount contemplated some fifty years earlier.
The music was entered into the court library’s nineteenth-century catalogues, but so far as is known, the music was unused, and simply sat in storage, unperformed and unstudied. The fire-bombing of Darmstadt on September 11, 1944 was enormously destructive: virtually the entire city, including the Residenzschloss, the site of the court library, was destroyed. Yet the music survived, having been evacuated to a safe storage location, outside the city, the previous year. When it returned to the city, after the war, it was now the instrumental music that was thought to be more valuable than the cantatas—the latter were simply tied into bundles, grouped together by annual cycle. Not until the 1970s, over two hundred years since Graupner’s death, were they properly repackaged, and this is how they remain today. In a real boon for scholars, the Technische Universität Darmstadt is digitizing its musical holdings. How far we have come from the locked cabinet of the 1760s.
Today, there is something of a Graupner renaissance underway. Several recent recordings have featured his music. Likewise, in the last ten years or so, several dozen of his instrumental and vocal compositions have been published for the first time. There has been a commensurate increase in scholarly focus as well, led by, among others, Oswald Bill, Ursula Kramer, Christoph Großpietsch, and Beate Sorg. Admittedly, we are unlikely to see the complete publication or recording of his enormous oeuvre, but any work to bring to light the life and music of this fascinating and important figure in eighteenth-century music history is to be commended.
The Christoph-Graupner-Gesellschaft is a registered non-profit association, founded in 2003 by an union of Darmstadt cultural politicians and experts.
The primary objective of the association is the promotion and dissemination of the compositional work of Christoph Graupner, the longtime Kapellmeister at the court of Hesse Darmstadt.
This is achieved by the organization and promotion of concerts, together with the scientific processing and dissemination through lectures, conferences and publications.
Chairman of the Board: Prof. Dr. Ursula Kramer
Deputy Chairman of the Board: Dr. Michael Hüttenberger, Wolfgang Seeliger
Treasurer: Richard Weber-Laux
Assessors: Ulrich Neuhaus, Michael Ullrich, Frank Dörschel
The Christoph-Graupner-Gesellschaft (CGG) looks forward to welcoming new members who are interested in the music of the Darmstadt Court Chapel and would like to actively promote our work by supporting the planning and implementation of our projects or by passive membership.
The CGG is recognized as a non-profit organization. Accordingly, membership fees and donations can be taxed. Since 2013 there are the following levels of membership:
Single membership: 40 €
Reduced (children, students, students): 30 €
Institutional and family membership: 60 €
Sponsorship from 100 €
Please use the following form to apply for membership (PDF). The PDF can be printed out and posted to the following address:
Geschäftsstelle der Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V. Universitäts- und Landesbibliothek Historische Sammlungen/Musikabteilung Magdalenenstr. 8 64289 Darmstadt Germany
Or send it as signed scan (PDF or JPG) to: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Almost all of the autographs Graupner's works, which are still extant and recognised, can be found in the collection of the University and State Library in Darmstadt, from the collection of the Hofkapellbibliothek of the first Grand Duke established about 50 years following Graupner's death. Within the scope of a large digitization project, not only all Graupner manuscripts of the ULB Darmstadt have been digitized, but also various compositions by other composers of the 18th century; they are available in the digital collections of the ULB. However, individual works are located outside of Darmstadt; the libraries of Frankfurt, Karlsruhe, Berlin and Paris belong to the owners of these additional compositions. Their locations can be easily identified using the RISM online catalog.
The history of this corpus of Graupner's works begins in his lifetime. In the years 1718 and 1722, Graupner published collections of keyboard music in self-publishing (partitas on the Clavier, Monatliche Clavier-Früchte). From a third collection, also published in this way (Partitas Vier Jahreszeiten), only a partita (Vom Winter) in Darmstadt is preserved. While the Darmstadt-based singer and theater librarian Ernst Pasqué caused a renaissance of interest in the now forgotten Darmstädter Hofkapellmeister in the mid-nineteenth century he did not leave any practical notes, the early 20th century brought renewed interest and scholarship.
Within the framework of the German monographs, which were first published in 1892, to further the course of newly established musicological research, selected works by composers of the German schools were published. In 1907 the first work by Christoph Graupner appeared: in volume 29/30 of the series - There was also a concerto for 2 trumpets, 2 oboes, 2 violins, viola and harpsichord. In 1926 the Darmstadt-based Graupner researcher Friedrich Noack published a double volume with a total of 17 cantatas of Graupner (Selected Cantatas). Since these ground-breaking editions were re-published between 1957 and 1960, it is possible to gain a clear overview of the compositions. These volumes published more than 70 years ago are now. It seemed that this preliminary work was having some impact through the monumental DDT series. At last the work of the Darmstadt Hofkapellmeister had been noticed, and musical scholars and performers began to be interested in Graupner's oeuvre in all its breadth. After Noack's cantata collection, the focus then switched completely to the instrumental work, which was obviously also to be brought closer to the wider musical world. Thus the first single editions appeared in close succession, and piece by piece all the major publishers included works by Graupner in their catalogues; a continuous cultivation of the Graupner's oeuvre is, however, only to be found for the Schott publishing house in Mainz (the first edition published there from 1939, the most recent of 2008). In detail, these are (links lead directly to editions of Christoph Graupner):
Already by the 1990s, plans and preparatory work for the compilation of a list of all works by Christoph Graupner was made. Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), the work on the first part, the list of all instrumental works, was carried out in the department of music of the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) in the years 1999-2001, and finally brought to a final conclusion with the 2005 publication in Carus Verlag (in German):
Christoph Graupner. Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Instrumentalwerke Oswald Bill and Christoph Großpietsch (Editors). Stuttgart: Carus 2005. 400 pages. ISBN 978-3-89948-066-5. This list assigns instrumental compositions by genre (clavier music, chamber music, concerts, overtures and symphonies), and assigns a new hundredth series to each individual genre, starting with GWV number 100 for the clavier music (except the symphonies with 113 works with hundred numbers and thus claim the 500 and 600 series for themselves). The GWV numbers therefore represent a purely systematic criterion for regulation and are assigned within the individual genres ascending by key.
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten 1. Advent bis 5. Sonntag nach Epiphanias Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2011. 788 pages. ISBN 978-3-89948-159-4. Oswald Bill, formerly Head of the Department of Music at the Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, has attempted to tackle the cantata list. The first volume is organized according to the church de-tempore and includes the cantatas for the Christmas festivities from the first advent to the 5th Sunday after Epiphanias. Graupner's work is now visible, neither research nor practice are still dependent on the hitherto rather random publications. In the almost 800-page volume about 700 pages fill the extensive incipits of all cantata records. They are presented in the form of a score-like arrangement and opened up by numerous registers, among which the choral melodies and a bibliographical register may be especially useful for church music work. [A new sound announces itself, which would like to be put into practice.]
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten Septuagesimä bis Ostern Oswald Bill (Editor). Stuttgart: Carus 2015. 846 pages. ISBN 978-3-89948-240-9. In addition to detailed incipits, the directory contains all the relevant information on the respective works, [such as occupation, overdelivery,] dating and textual sources. An indispensable reference book for the music of Bach's contemporaries!
Two other editions on the rest of cantatas as well as on Secular vocal works and operas are in preparation.
International Music Score Library Project (IMSLP / "Petrucci Music Library") Free editions of Graupner - besides the autographs of the ULB - also contains older print editions.
Universitäts- und Landesbibliothek Historische Sammlungen und Musik Magdalenenstr. 8 | 64289 Darmstadt | Germany Phone: +49 6151 16-76261 Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Represented by: Prof. Dr. Ursula Kramer
Graupner 1983
Graupner Musiktage Darmstadt 11./12. Juni 1983
Veranstalter: Historische Veranstaltung vom Büro für Graupner-Musiktage, Presse- und Informationsamt, Neues Rathaus, Luisenplatz 5, 6100 Darmstadt.
11. Juni 1983, 11:00 Uhr, Hessisches Landesmuseum
Eröffnung der Musiktage und der Ausstellung zu Leben und Werk des Kompinisten
Christoph Graupner (1683-1760): Sinfonie D-Dur für 2 Trompeten, Streicher und B.C. → GWV 511 Allegro - Poco Allegro - Presto
Grußworte: Oberbürgermeister Günther Metzger Zur Ausstellung: Dr. Oswald Bill
Christoph Graupner (1683-1760):Kantate "Frohlocke Darmstadt" → GWV 1061 zum Geburtstag des Landgrafen Ernst Ludwig (1723) für Sopran, Bass, Chor und Orchester
Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüre à 3 Chalumeaux C-Dur →401">GWV 401 Ouverture - Air affettuoso - Menuett - Gavotte - Sarabande - Echo
Christoph Graupner (1683-1760): Trio à Viola d´Amore, Chalumeau e Cembalo F-Dur → GWV 210 Largo - Allegro - Andante - Vivace
Valentin Rathgeber (1682-1750): Concerto für Klarinette, 2 Violinen und B.C. C-Dur op. 6 Nr. 19 Allegro - Adagio - Andante
Christoph Graupner (1683-1760): Sonate für Violine und Cembalo obligato g-moll → GWV 215 Largo - Allegro - Andante - Vivace
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Sonate für 2 Chalumeaux, Violini unisono und B.C. F-Dur Largo - Allegro - Grave - Vivace
Ausführende:
Züricher Klarinetten Trio mit Hans Rudolf Stalder (Alt-Chalumeaum Barockklarinette), Heinz Hofer (Tenor-Chalumeau), Elmar Schmid (Baß-Chalumeau)
Ensemble der Schlosskonzerte Bad Krozingen: Dorothea Jappe (Viola d´Amore, Violine), Herbert Höver (Violine), Michael Jappe (Viola da Gamba), Rolf Junghans (Cembalo)
11. Juni 1983, 19:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Vortrag:
Prof. Dr. Peter Cahn (Frankfurt): Die Instrumentalmusik Graupners
11. Juni 1983, 20:00 Uhr. Orangerie Darmstadt
Orchesterkonzert
Christoph Graupner (1683-1760): Tripelkonzert für Flöte d´Amore, Oboe d´Amore, Viola d´Amore und Streicher G-Dur→ GWV 333 Grave - Allegro - Largo - Vivace
Johann Samuel Endler (1694-1762): Sinfonie d-moll für Streicher (Erstaufführung) Presto - Andante - Menuett I, II
Christoph Graupner (1683-1760): Konzert für Altblockflöte und Streicher F-Dur → GWV 323 Allegro - Andante pizzicato - Allegro
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Concerto grosso op. 3 Nr. 2 B-Dur Vivace - Largo - Allegro (Andante) - Allegro
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Tripelkonzert für Flöte, Oboe d´Amore, Viola d´Amore und Streicher E-Dur Andante - Allegro - Siciliano - Vivace
Carl Friedrich Fasch (1736-1800): Tripelkonzert für Trompete, Oboe d´Amore, Violine und Streicher E-Dur Allegro - Affettuoso - Allegro
Ausführende:
Paul Dombrecht (Oboe und Oboe d´Amore), Dorothea Jappe (Viola d´Amore), Norbert Bondino (Violine), Anita Mitterer (Violine), Peter Tahlheimer (Flöte und Flöte d´Amore), Joachim Pliqett (Trompete), Daniel Robert Graf (Violoncello), Akihiro Adachi (Kontrabass), Karl Ventulett (Fagott), Reinhardt Menger (Cembalo)
Kammerochester Darmstadt, Leitung: Wolfgang Seeliger
12. Juni 1983, 10:00 Uhr, Stadtkirche Darmstadt
Gottesdienst
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Der Herr ist Gott der uns erleuchtet" → GWV 1138/53 (Erstaufführung) Kantate zum 1. Pfingsttag 1753 für Soli, Chor, 2 Hörner, Pauken, 2 Flöten und Streicher
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate "Wer mich liebet, der wird mein Wort halten" BWV 59 Kantate zum 1. Pfingsttag 1723 für 2 Trompeten. Pauken, Streicher und Chor
Ausführende:
Inge Rothfuchs (Sopran), Helmut Wendt (Bass)
Chor und Orchester der Darmstädter Kantorei, Leitung: Berthold Engel
12. Juni 1983, 10:00 Uhr, Auferstehungskirche Arheilgen
Gottesdienst
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken"→ GWV 1138/46 (Erstaufführung) Kantate zum 1. Pfingsttag 1746 für Soli, Chor, Flöte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher
Ausführende:
Marie Koupilova (Sopran), Manfred Hillen (Tenor), Alois Treml (Bass)
Chor der Auferstehungsgemeinde, Kammerorchester der Auferstehungsgemeinde, Leitung: Karl-Heinz Hüttenberger
12. Juni 1983, 10:00 Uhr, Christuskirche Eberstadt
Gottesdienst
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Wer Ohren hat zu hören, der höre" → GWV 1143/40 (Erstaufführung) Kantate zum 2. Sonntag nach Trinitatis 1740 für Soli, Chor und Orchester
Ausführende:
Ursula Ott (Sopran), Jürgen Wagner (Tenor), Vernon Wicker (Bass)
Chor und Orchester der Christuskirche, Leitung: Oswald Bill
12. Juni 1983, 16:00 Uhr, Orangerie Darmstadt
Cembalokonzert
Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüre und Chaconne F-Dur (Erstaufführung)
Gottfried Grünewald (1675-1739): Partita a-moll (Erstaufführung) Allemande - Corrente - Sarabande - Air en Bourrée - Menuet 1 und 2 - Gigue
Georg Muffat (1653-1704): Passacaglia g-moll (1690)
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Partita IV D-Dur (1729) Ouverture - Allemande - Courente - Aria - Sarabande - Menuet - Gigue
Jacques Duphly (1715-1789): Pièces de Clavecin La Forqueray - Médée - Les Graces - Menuets - La Félix - Chaconne
Ausführender:
Bob van Asperen (Cembalo)
12. Juni 1983, 19:00 Uhr, Kongreßhalle Luisen-Center Darmstadt
Vortrag:
Dr. Vernon Wicker (Seattle): Die Kantaten Graupners
12. Juni 1983, 20:00 Uhr, Kongreßsaal, Luisen-Center Darmstadt
Chor-Orchesterkonzert
Christoph Graupner (1683-1760): Ouvertüre D-Dur für 2 Trompeten, Pauken, Streicher →GWV 420 (Erstaufführung) (Grave, Allegro, Grave) - Rejouissance - Air en Rondeau - Menuett I/II - Tombeau - Marche
Johann Friedrich Fasch (1688-1758): Kantate "Lobe den Herrn meine Seele" (Erstaufführung) Kantate für 2 Oboen, Pauken und Streicher
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Kantate "Viele sind berufen" Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis 1723 für 3 Trompeten, 2 Oboen, Pauken und Streicher
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Bewerbungskantate "Jesus nahm zu sich die Zwölfe" BWV 22 für Soli, Chor, Oboe und Streicher
Christoph Graupner (1683-1760): Bewerbungskantate "Lobet den Herrn alle Heiden"→ GWV 1113/23b (Erstaufführung) für 2 Trompeten, 2 Oboen, Paulen und Streicher
Ausführende:
Maria Zedelius (Sopran), Renè Jacobs (Alto), Hans Blochwitz (Tenor), Philippe Huttenlocher (Bass), Paul Dombrecht (Oboe), Trompetenensemble Joachim Pliquett, Berthold Anhalt (Pauke), Daniel Robert Graf (Violoncello), Reinhardt Menger (Orgelpositiv)
Konzertchor Darmstadt, Kammerorchester Darmstadt, Leitung: Wolfgang Seeliger
Graupner hören
Musik von Christoph Graupner auf über 100 Musikträgern finden Sie in unserer Diskographie, auf Videoeinspielungen und bei zahlreichen Bestellportalen und Streamingportalen im Internet. Nutzung der Musikbeispiele auf dieser Webseite mit ausdrücklicher Genehmigung der jeweiligen Label.
Hana Blazíkova (Sopran), Sunhae Im (Sopran), Sherezade Panthaki (Sopran), Aaron Sheehan (Tenor), Jesse Blumberg (Bariton), Christian Immler (Bariton), Harry van der Kamp (Bass) und andere
Boston Early Music Festival Orchestra, Leitung: Paul O'Dette, Stephen Stubbs
Disc 1, 36. Aria: "Mein Gemüthe irrt im Liebes-Labyrinth" (Antiochus), 3:38 min. Christian Immler (Bariton):
Disc 2, 09. Aria con tutti li stromenti: "Mich fordert die Liebe" (Stratonica), 4:45 min. Hana Blazíkova (Sopran):
Disc 2, 22. Aria: "Holde Rosen und Jasminen" (Mirtenia, Demetrius, Ellenia, Hesychius, Chor), 3:34 min. Sunhae Im (Sopran), Aaron Sheehan (Tenor), Sherezade Panthaki (Sopran), Jesse Blumberg (Bariton):
Die von Florian Heyerick im Rahmen seines Webportals graupner-digital konzipierte Datenbank der Werke Graupners basiert auf der von Oswald Bill eingeführten Systematik für das von ihm erstellte Graupner-Werk-Verzeichnis (GWV). Zu deren Erläuterung sei verwiesen auf:
Oswald Bill / Christoph Großpietsch, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis GWV – Instrumentalwerke, Stuttgart 2005, Vorwort, S. XIIf.
Oswald Bill, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis GWV – Geistliche Vokalwerke, Stuttgart 2011, Vorwort, S. VIIf.
In Anlehnung daran lassen sich die zu vergebenden Nummern für die noch fehlenden, die Kirchenkantaten betreffenden Folgebände des gedruckten GWV mit hoher Wahrscheinlichkeit vorwegnehmen.
Die Online Datenbank verwendet diese Nummern bereits, so dass Benutzer in der Lage sind, neben den Instrumentalwerken auch sämtliche Kirchenkantaten Graupners nach verschiedenen Gesichtspunkten zu recherchieren, zu sortieren und über einen Link zur Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt als Digitalisat des Autographs aufzurufen und herunterzuladen.
Instrumental Works – Instrumentalwerke Unter dem Startmenü befindet sich eine kurze Anleitung zur Benutzung der Datenbank sowie eine Übersicht der erfassten Werkgruppen:
Geistliche Kantaten - GWV 1101/xx - 1176/xx Über die Search-Funktion in der Taskleiste lassen sich alle Kantaten auf- oder absteigend ordnen, z. B. chronologisch nach Entstehungsjahren oder nach Anlässen im Kirchenjahr. Aber auch Textanfänge, Besetzung, Stimmenmaterial, sogar Ton- und Taktart einzelner Sätze werden angezeigt und erlauben somit, auf einen Blick sämtliche Kantaten mit einem bestimmten Merkmal zu erfassen.
Das Graupner Werkeverzeichnis GWV: Abschluss und Vervollständigung der noch nicht vergebenen Nummern
Erschließung und Erforschung der Werküberlieferung des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner (1683–1760) werden seit vielen Jahren gemeinsam von der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und der Christoph-Graupner-Gesellschaft e.V. betrieben. Die Musiksammlung der Bibliothek verwahrt nahezu den gesamten musikalischen Nachlass (über 1800 Werke) des zu seiner Zeit hoch geachteten Komponisten, der bezeichnenderweise für das Thomaskantorat in Leipzig vor Bach favorisiert worden war, aber von seinem Landgrafen nicht frei gegeben wurde. Graupner verbrachte 50 Jahre ununterbrochen am Hof in Darmstadt als Leiter einer fürstlichen Hofkapelle mit hervorragendem Ruf, deren teils hochbegabtes Musikerpersonal ihn immer wieder zu innovativen kompositorischen Leistungen animierte und ebenso zum reichen Austausch von inspirierenden stilistischen Einflüssen führte.
Die Werküberlieferung als essenzielle Grundlage der Verzeichnung ist über die Digitalen Sammlungen der ULB Darmstadt online zugänglich und wechselseitig mit RISM verlinkt.
Das Verzeichnis der musikalischen Werke Christoph Graupners wurde durch den ehemaligen Leiter der Musiksammlung der ULB Darmstadt, Dr. Oswald Bill, begründet. Während die Instrumentalwerke in einem Band zusammengefasst werden konnten, waren für die nach dem Kirchenjahr gegliederte Darstellung der umfangreichen Kantatenbestände von vorneherein mehrere Bände vorgesehen. Bis 2022 sind folgende Bände erschienen:
Christoph Graupner. Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Instrumentalwerke Oswald Bill und Christoph Großpietsch (Hrsg). Stuttgart: Carus 2005. 400 Seiten. ISBN 978-3-89948-066-5.
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten 1. Advent bis 5. Sonntag nach Epiphanias Oswald Bill (Hrsg). Stuttgart: Carus 2011. 788 Seiten. ISBN 978-3-89948-159-4.
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Geistliche Vokalwerke. Kirchenkantaten Septuagesimä bis Ostern Oswald Bill (Hrsg). Stuttgart: Carus 2015. 846 Seiten. ISBN 978-3-89948-240-9.
Christoph Graupner, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke. Graupner-Werke-Verzeichnis. GWV – Geistliche Vokalwerke. Quasimodogeniti bis 3. Pfingsttag Oswald Bill (Hrsg). Stuttgart: Carus 2018. 584 Seiten. ISBN 978-3-89948-400-7.
Eine Fortführung des gedruckten GWV zu den verbleibenden Sonntagen des Kirchenjahres, den weltlichen Kantaten sowie den Opern ist nach derzeitigem Stand nicht gewährleistet.
Die Christoph-Graupner-Gesellschaft hat deshalb die Aufgabe übernommen, die Druckausgabe des GWV und die parallel dazu seit 2007 durch den Musikwissenschaftler und Musiker Florian Heyerick (Gent/Belgien) veröffentlichte Online-Version des GWV zusammenzuführen, fortzuschreiben und – wo nötig – dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse anzupassen sowie schließlich die noch nicht vergebenen Nummern zu ergänzen und das Werkverzeichnis so abzuschließen.
Dabei wird die von Oswald Bill eingeführte Nummerierung beibehalten und um die noch nicht vergebenen Nummern ergänzt. Dies betrifft die weltlichen Vokalwerke: Kantaten ebenso wie die, sämtlich aus Graupners Frühzeit stammenden, Opern.
Grundsätzliche Anlage des GWV
Die Vergabe der Nummern durch Oswald Bill erfolgte für das Instrumentalwerkeverzeichnis in 100er-Schritten. Da die Sinfonien mit 113 (bzw. 112 definitiv von Graupner stammenden Werken) diese Grenze überschreiten, sind die Blöcke 501ff. und 601ff. gleichermaßen dieser Gattung vorbehalten.
Im Fall des geistlichen Vokalwerks (1101ff.) beinhaltet die Nummerierung weitere Informationen: Die auf 11 folgenden beiden Ziffern markieren den Sonntag des Kirchenjahrs, beginnend mit dem 1. Advent, oder weitere kirchliche Anlässe. Aufgrund der Datierbarkeit der Kantaten werden nach einem Schrägstrich zwei weitere Ziffern hinzugefügt, die das Jahr der Aufführung bezeichnen.
So meint beispielsweise GWV 1101/31 die Kantate zum 1. Advent des Jahres 1731.
In einigen wenigen Fällen (z.B. Reformation, Beerdigung) liegen mehrere Kantaten für einen identischen Tag vor; diese werden durch den Zusatz a, b, c kenntlich gemacht.
GWV 1175/39b meint entsprechend die zweite Kantate anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Ernst Ludwig 1739.
Zur Neuvergabe der fehlenden GWV-Nummern für weltliche Vokalwerke
Bislang wurden weder für die Opern und musiktheatralen Werke noch für die weltlichen Kantaten Nummern im Werkverzeichnis vergeben. Sie werden ab sofort in die ungenutzt gebliebene 1000er-Reihe einsortiert, und zwar wie folgt:
1001ff: Opern und musiktheatrale Werke
1050ff: weltliche Kantaten.
Da insbesondere für einige der weltlichen Kantaten das Entstehungsjahr nicht gesichert ist, erfolgt ihre Zählung – im Gegensatz zu den geistlichen Kantaten mit ihrer jahrgangsweisen Zuordnung zu den Sonntagen des Kirchenjahres – nach einem eigenen Prinzip, das zunächst nach Entstehungsanlässen und intern, soweit bekannt, nach chronologischer Reihenfolge einordnet.
Konzert zum 10jährigen Bestehen der Christoph-Graupner-Gesellschaft
1. Juni 2013: Jagdschloss Darmstadt-Kranichstein, Rondellsaal
Konzert anlässlich des 10jährigen Bestehens der Christoph-Graupner-Gesellschaft im Rahmen der Jahreshauptversammlung
Christoph Graupner (1683-1760): Ouverture C-Dur für 3 Chalumeaux → 401">GWV 401
Franco Donatoni (1927-2000): Clair für Klarinette solo
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Ouverture F-Dur für 2 Chalumeaux und Bass
Johann H.G. Backofen (1768-1830): Duo für 2 Klarinetten
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Divertimento (aus den 24 Stücken für 3 Bassetthörner KV 439b)
Ausführende:
Trossinger Klarinetten-Trio (Janis Tretjuks, Diederik Ornée, Ernst Schlader)
Konzert zum 10jährigen Bestehen der Christoph-Graupner-Gesellschaft
Konzert anlässlich des 10jährigen Bestehens der Christoph-Graupner-Gesellschaft im Rahmen der Jahreshauptversammlung
Christoph Graupner (1683-1760): Ouverture C-Dur für 3 Chalumeaux → 401">GWV 401
Franco Donatoni (1927-2000): Clair für Klarinette solo
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Ouverture F-Dur für 2 Chalumeaux und Bass
Johann H.G. Backofen (1768-1830): Duo für 2 Klarinetten
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Divertimento (aus den 24 Stücken für 3 Bassetthörner KV 439b)
Ausführende:
Trossinger Klarinetten-Trio (Janis Tretjuks, Diederik Ornée, Ernst Schlader)
Datum: 1. Juni 2013 Ort: Jagdschloss Darmstadt-Kranichstein, Rondellsaal Veranstalter: Christoph-Graupner-Gesellschaft
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Wir stellen Ihnen hier Material über Christoph Graupner zur Verfügung. Dies Material darf generell nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Bitte beachten Sie die jeweiligen Nutzungsbedingungen. Fragen Sie im Zweifelsfall bei uns über eine erweiterte Nutzung nach.
Leider sind bis heute keine Bildnisse von Christoph Graupner gefunden worden. Er selber hat sich stets geweigert, abgebildet zu werden. Alleine seine Unterschrift (unter fast allen seiner Werke) gilt als authentisch verbürgt.
Szenenfotos aus der Produktion Berenice und Lucilla oder das tugendhafte Lieben, die 2010 im Rahmen der Veranstaltungen zur 250. Wiederkehr von Graupners Todestag in der Darmstädter Orangerie durch Wolfgang Seeliger und die Darmstädter Hofkapelle nach 300 Jahren erstmals wieder aufgeführt wurde. Die szenische Realisierung lag in der Händen der belgischen Barockspezialistin Sigrid T’Hooft. Einen Ausschnitt von 7:08 min. können Sie auf Youtube erleben.
Originaltitel: Texte zur Kirchen-Music, welche den 31. Oktober im Jahre MDCCXVII, als dem grossen Evangelischen Jubel-Fest der REFORMATION LUTHERI in der Hoch.Fürstl. Darmstädtischen Hoff-Capelle musiciret worden.