Originaltitel: Der Todt seiner Heiligen ist Abschnitt im Kirchenjahr: andere Anlass: Trauerfeier- / Beerdigungskantaten Entstehungszeit: 1731 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - C - C (/+un poco allegro) 2.acc+rec (S+B,SATB,str,bc) 3.aria (S,str,bc) - g - 3 4.rec (S,bc) 5.acc (SATB,str,bc) 6.aria (3) DC 7.acc (B,str,bc) 8.aria (B,str,bc) - G - 3 9.rec (T,bc) 10.choral (SATB,str,bc) - a - 3
Melodie zum 10. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Schwing dich auf zu deinem Gott (Seite 122) Strophentext: Forthin ist mir beigelegt
Dichter: J.C. Lichtenberg (?) Partitur: 0 Seiten; no parts Kommentar: Trauermusik zum Tod von Dorothea Friederike geb. Markgräfin von Brandenburg-Ansbach, Gemahlin des Grafen Johann Reinhard III. von Hanau-Lichtenberg. Geb. 1676, gest. 13. März 1731. Schwiegermutter von Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt
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Text der Kantate:
Dictum
Der Tod seiner Heiligen ist wertgehalten vor dem Herrn.
Accompagnato-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ / Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
Doch Herr! Wie hart schlägt Deine Hand.
Der unverhoffte Schluss, der Deinem Rat beliebt,
macht Hanau übertränte Wangen.
Ach! unsre Fürstin stirbt,
ihr Geist ist in das Land
vollkommener Gerechten eingegangen.
Und wie betrübt
muss Stadt und Land
dies Kleinod missen?
Der Himmel ist erfreut,
jedoch ein treues Volk muss, ach, voll
Traurigkeit
der blassen Mutter Hände küssen.
Der Tränen Zoll ist noch die einz’ge Pflicht,
die dessen Ehrfurcht zahlen kann.
Und was der Mund in matten Worten spricht
ist dies:
Gott hat uns Weh getan.
Arie
Beweine Hanau deine Krone,
ach, deine Mutter lebt nicht mehr.
Dein Haupt geht, ach, in tiefen Leide,
die schwarze Gruft deckt deine Freude.
Ach, dieser Fall schmerzt allzu sehr.
Secco-Rezitativ
Ach, schmerzensvoller Blick!
Kaum wollt’ die Hoffnungssonne lachen,
die meinem Haupt verneutes Wohl versprach,
so kommt ein schweres Wetter nach,
und will, ach traurigstes Geschick,
dies Freudenlicht
in Flohr und Trauer dunkel machen.
Der Fürsten Enkel holder Pracht,
der allen tausend Trost verspricht,
zieht übertränt die Strahlen ein.
/Accompagnato-Rezitativ
Betrübtes Hanau, du!
Sollst du bei solcher Nacht
nicht wehmutsvoll und traurig sein?
Arie
Beweine Hanau deine Krone,
ach, deine Mutter lebt nicht mehr.
Dein Haupt geht, ach, in tiefen Leide,
die schwarze Gruft deckt deine Freude.
Ach, dieser Fall schmerzt allzu sehr.
Dictum / Accompagnato-Rezitativ
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des Herren Werk verkündigen.
Ja Seligste, du lebst!
Dein nun entlass’ner Geist
hat sich zum Land der Seligkeit
mit Adlers Flügeln aufgeschwungen,
wo ihn der Herr mit Manna speist.
Er ist zum Sieg durch Streit
im Glauben durchgedrungen.
Des Leibes teu’rster Überrest
liegt nur im Schlaf, in sanfter Ruh.
Und häuft der Anblick unsre Zähren,
Geduld: die Hoffnung stehet fest,
der Schlummer wird nicht ewig währen.
Der Herr wird auf ein kurzes Nu
des Geistes Wohnung neu erbauen.
Dann wird man dich vollkommen herrlich schauen.
Arie
So ruhe sanft, du Wohnhaus einer Seele,
die nach dem Sieg die Lebenskrone trägt.
Kein Moder kann den Ruhm verzehren,
den, teu’rste Fürstin, dir zu Ehren
ein reiner Trieb in alle Herzen prägt.
Secco-Rezitativ
Und wenn itzt unsre Tränen fließen,
so nimm, Höchstselige,
das Wehmutsopfer an.
Was in gehäufter Flut
so Herz als Augen von sich gießen,
ist nicht ein Neid ob deiner Wonne.
Wir wissen’s wohl, der Herr hat es getan,
in dessen Hand dein Geist vollkommen ruht.
Dir scheint die Himmelssonne;
du freuest dich,
wir steh’n bestürzt.
Dein Kampf ist abgekürzt,
die Deinen müssen hie noch ringen.
Sie liebten dich,
der Höchste noch vielmehr.
Sie ehrten dich,
itzt hast du größ’re Ehr.
Du kannst in stolzer Ruhe singen:
Choral
Forthin ist mir beigelegt
der Gerechten Krone,
die mir wahre Freud’ erregt
in des Himmels Throne.
Forthin meines Lebens Licht,
dem ich mich vertrauet,
nämlich Gottes Angesicht,
meine Seele schauet.