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Text der Kantate:
Dictum
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum;
er wird wachsen, wie ein’ Zeder auf Libanon.
Die gepflanzet sind in dem Hause des Herrn,
werden in den Vorhöfen unsers Gottes grünen.
Und wenn sie gleich alt werden, werden sie
dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein.
Rezitativ
Dies ist, Durchlauchtigster,
der Segen, den der Herr
auch Dir, durch Seinen Mund, der Wahrheit Mund verheißet.
Wie froh ist Deine Stadt, wie fröhlich Volk und Land,
da wir Dich heute sehen
in’s Zwei und Sechzigste beglückter Jahre gehen.
Nichts ist, das uns gebricht.
Darum erlaube auch, dass Ehrfurcht, Treu und Pflicht
durch unsern Jubelton, Ihn, Gott den Höchsten, preiset.
Arie
Auf, ergreift mit muntern Händen
die geübte Instrumenten,
spielt, schlaget und blaset ein fröhliches Lied!
Sänger, sucht mit reinen Kehlen
Gottes Wohltat zu erzählen,
die man heut’ für Augen sieht!
Lasset einzeln und in Chören
euer Lob- und Danklied hören
und spielet und singet dem Herren ein Lied!
Rezitativ
Nichts müsse diesen Tag entweihen,
den Tag, den unser Oberhaupt
vor ein und sechzig Jahren
zum erstenmal erblickt.
Ein Fürst, der Sich im Schonen und Verzeihen
mehr als im Strafen glücklich glaubt,
lebt gleich sowohl als wie Sein Volk beglückt.
Dies, Fürst und Herr,
dies hat Dein Land schon oft und viel erfahren.
Drum schätzt es sich in Dir
um so viel glücklicher,
und bittet Gott den Herrn, den Lauf von Deinen Jahren
auf alle mögliche der Menschlichkeit zu sparen.
Arie
Höre, Herr! in jenen Höhen
unser Bitten, unser Flehen,
nimm der Wünsche Seufzer auf!
Gönne unsers Fürsten Tagen
frei von Kummer, Not und Plagen
einen spaten Lebenslauf;
lass in Dessen Wohls Gedeihen
uns noch viele Jahre freuen.
Sage Ja und Amen drauf.
Rezitativ
Wohlan, Gott höret uns, so wie Er mehr getan.
Er, der durch Fürsten
die Welt will strafen und belohnen,
kennt unsers Landes Haupts erhabne Tugenden,
die Dessen edles Herz bewohnen.
Nicht Blut, wonach Tyrannen dürsten,
nicht Rache darf in Sein Gemüte geh’n,
nicht Eitelkeit und Wahn:
Nein! Gnade, Liebe, Huld, Erbarmen, Frömmigkeit,
der Helden Zier und Schmuck, die Wunder dieser Zeit,
sind, was Er übt und denkt.
Denn Gott sprach, da Er Ihn dem Land zum ersten schenkt:
Ich geb’ Ihm eine Seele,
die Ich, Ich Selbst zum Herrschen auserwähle.
Arie
Gnad’, Erbarmen, Huld und Liebe
sind die väterlichen Triebe,
die Dir völlig eigen sind.
Jeder Tag scheint Ihm verdorben,
der nicht neue Treu’ erworben
und die Herzen an Dich bind’t.
Fürst! aus Deinem holden Wesen
lässt sich schon die Wirkung lesen,
die die Hoffnung in Dir find’t.
Rezitativ
Doch dies ist’s nicht allein, erfreutes Hessenland!
Dein Glück begründet sich zugleich auf deine Prinzen.
Auf diese, angeführt von Gottes treuer Hand,
stützt sich die Ruhe der Provinzen.
Was diese Helden schon in ihren frühen Tagen
gewaget und getan, bestritten und ertragen,
das gräbt der Vorsicht Hand in ew’gen Marmor ein;
und lässet, Darmstadt, dich
anbei zur Freude lesen:
du werdest ewiglich,
wie du bisher gewesen,
bei deren Fruchtbarkeit nicht ohne Herrscher sein.
Arie / Duett
Gewogener Ausfluss der göttlichen Treue,
bestärke die Hoffnung und Wünsche aufs neue,
reiß Darmstadt von aller Bekümmernis los.
Ergieße dich reichlich auf Stämme und Zweige,
dass dessen befestigter Fürstenstuhl steige
und werde noch einmal, noch vielmal so groß.
Dictum
Und wenn Sie gleich alt werden,
werden Sie dennoch fruchtbar und frisch sein.
Choral
So jauchze Land! und freue dich,
dass Gott der Herr dich liebet
und dir im Großen Ludewig
des Segens Fülle giebet.
Es sei in steter frischer Flor
des würd’gen Hauptes silbern Moor
mit ew’gem Ruhm bedecket.