Originaltitel: Meine Seele erhebt den / Herrn, und mein / a / 2 Corn / Tymp. / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fest. Visitat. Mar. / 1746. / ad / 1737. Abschnitt im Kirchenjahr: Marienfeste Anlass: Mariä Heimsuchung (2.7.) Entstehungszeit: 1746 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 02.07.1746 Vokal: ATB Solostimmen: 1 Instrumente: , hn (2), timp (4), str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (ATB,hn(2),timp(4),str,bc) - G - C 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - D - C 4.choral (ATB,hn(2),timp(4),str,bc) - G - C (presto) 5.aria (T,str,bc) - C - 3 6.acc (B,str,bc) 7.coro (ATB,hn(2),timp(4),str,bc) - G - C
Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wunderbarer König, Herrscher von uns allen (Seite 143) Strophentext: O du meine Seele, singe fröhlich, singe
Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
Meine Seele erhebt den Herrn und
mein Geist freuet sich Gottes meines
Heilandes; denn Er hat große Dinge an
mir getan, der da mächtig ist und des
Name heilig ist.
Secco-Rezitativ
Was ist doch unsre Seele?
Das Fleisch spricht:
Ei, ich weiß es nicht.
Gar recht, kein Aug’ sieht
eines Geistes Licht.
Sie ist ein edler Geist,
der Gottes Hauch als seinen Ursprung preist;
ein werter Gast in unsres Leibes Höhle,
der sich im Fall zwar selbst nicht kennt;
ein Licht von sonderbaren Kräften,
das sich im Tod vom Leibe trennt,
doch nimmer stirbt noch sterben kann;
ein Leben immer in Geschäften;
ein Redner ohne Mund,
jedoch geschickt, den Herrn zu preisen.
Und feuert ihn der Geist des Höchsten an,
so wird er sich zur Stund’,
da ihn sonst niemand sieht,
im Wirken sichtbar weisen.
Arie
Großer Schöpfer, Gott der Liebe,
feure meines Herzens Triebe
Selbst zu Deinem Lobe an.
Seel’ und Geist
sprechen in vereinter Kraft:
„Sei gepreist!
Deine Hoheit, Deine Stärke,
Deine teure Gnadenwerke
haben mir viel Trost verschafft.
Choralstrophe
O, du meine Seele,
singe, fröhlich singe,
singe deines Glaubens Lieder.
Was den Odem holet,
jauchze, preise, klinge.
Wirf dich in den Staub darnieder.
Er ist Gott,
Zebaoth,
Er ist nur zu loben
hier und ewig droben.
Arie
Gott ist das Lustspiel reiner Seelen,
ihr Schöpfer ist ihr höchstes Gut.
Ihr Eifer brennt zu allen Zeiten,
die großen Taten auszubreiten,
die Gottes Hand an ihnen tut.
Accompagnato-Rezitativ
Ach, wehe denen stolzen Geistern,
die ungescheut,
in voller Sicherheit
den Schöpfer ihrer Seelen meistern.
Die besten Gaben, Witz, Vernunft,
braucht ihre Bosheit nur den Geber zu bestreiten.
O böses Volk, o böse Zeiten!
Bewahre dich, mein Herz,
vor solcher losen Zunft!
Dictum
Der Sünder müsse ein Ende werden auf
Erden und die Gottlosen nicht mehr
sein. Lobe den Herrn, meine Seele!
Hallelujah!