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Text der Kantate:
Dictum
Gedenke, Herr, an die Schmach Deiner Knechte,
damit Dich, Herr, Deine Feinde schmähen,
damit sie schmähen die Fußtapfen Deines
Gesalbten.
Accompagnato-Rezitativ
Wen jammert’s nicht,
wenn man den frechsten Sündern
nach Recht das Todesurteil spricht,
und wer darf sie verspottend schmähen?
Doch seht!
Der Reinste unter Menschenkindern
wird als verurteilt noch verspottet und geschmäht.
Gerechter Gott, darf das an Deinem Sohn gescheh[e]n ?
Arie / Duett
Jesus trägt verweg’ner Rotten
freches Spotten,
Seine Schmach ist unerhört!
Reines Lamm, wie muss ihr Schmäh’n
Dir so schmerzlich nahe geh’n!
Knechte dörffen ihren Willen
frei und frech an Dir erfüllen,
und kein Herr ist, der sie stört.
Accompagnato-Rezitativ
Kommt, Seelen, kommt herbei!
Seht doch, wie schmerzlich Jesus Leiden
beim Spott verweg’ner Heiden
und frecher Sklaven sei.
Ihr schäumendes Gespei
darf Zions Königs Angesicht
zum Schandort und zum Scheusal machen.
Die tolle Schar darf lachen,
wenn sie den heiligsten Propheten
verhüllt und unter Schlägen spricht:
„Gesalbter, sage, wer dich schlägt!“
Sie scherzet - ohne zu erröten -
mit Purpur, Zepter, Kron’.
Ein Spottkleid, Rohrstab, Dornenkranz
soll, ach! an Gottes Sohn,
der gleichwohl alles willig trägt,
ein Vorwurf ihres Hohnspiels werden.
Sie sinnt auf Worte und Gebärden,
dass sie den Heiligsten verspotte.
O Abgrund, öffne dich, verschlinge diese Rotte!
Arie
Ach, alle Welt will Jesu spotten
und Er meint es mit allen gut.
Die Hohepriester, Bürger, Knechte,
Soldaten und das Hofgeschlechte
sind nicht von dieser Sünde rein,
und Jesus schweigt bei solcher Pein.
Warum?
Er büßt, was jeder tut.
Secco-Rezitativ
Ein Heide denkt, ein König soll
den Glaubensfreund und Untertanen schützen.
Doch Jesus wird an dessen Hof verlacht.
Das Hofgesind’ ist toll,
es darf den Leidenden mit Spötter-Kot bespritzen.
Accompagnato-Rezitativ
Wie Unrecht Ihm geschicht,
daran wird nicht gedacht.
Sein Anblick und Sein Tun vergnügt das Hofvolk nicht.
Er muss verhöhnt zum andern Richter gehen.
Ach, Jesu ist wohl das damals allein geschehen!
Choralstrophe
Man hat Dich sehr hart verhöhnet,
Dich mit großem Schimpf belegt,
gar mit Dornen angekrönet.
Was hat Dich darzu bewegt,
dass Du möchtest mich ergötzen,
mir die Ehrenkron’ aufsetzen?
Tausend-, tausendmal sei Dir,
liebster Jesu, Dank dafür.