Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1169/10

Wir wandeln im Glauben



Originaltitel:
Wir wandeln im Glauben / und nicht im Schauen / ‚àö.¢ 13. / 2 Flaut. / 2 Hautbois. / 2 Basson. / Violoncello / 2 Cant. / Alto / Tenore / Basso / Con / Continuo. / Fest. Purificat. Mar. / a. / 1710.
Abschnitt im Kirchenjahr: Marienfeste
Anlass: Mariä Reinigung (2.2.)
Entstehungszeit: 1710
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 02.02.1710
Vokal: Sopran (2), Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fl dolce (2), ob (2), fg (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SSATB,(ob(2)),str,bc) - F - C
     2.arioso (S,ob(2),fg/vc,str,bc) - d - 3
     3.choral (SATB,str,bc) - g - C
     4.aria (S,vla(2),fg(2),bc) - B - C
     5.choral (SSATB,ob(2),fg,str,bc) - g - 3
     6.aria (S,fl(2),fg,str,bc) - F - C
     7.arioso (B,bc) - a - C
     8.coro (SSATB,(ob(2)),str,bc) - d - 12/8

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mit Fried und Freud ich fahr dahin (Seite 102)
Strophentext: Mit Fried und Freud ich fahr dahin

Melodie zum 5. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Du, o schönes Weltgebäude (Seite 29)
Strophentext: Komm, o Tod, du Schlafesbruder

Dichter: ?
Partitur: 24 Seiten;
S 1 (2x), 2, A (3x), T (2x), B (2x): 3, 1, 3, 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1 - vl 1 (2x), 2 (2x), vla, vlc (2x), bc (2x): 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 3, 3 - fl 1, 2, ob 1, 2, bassono: 2, 2, 2, 2, 2f.
Kommentar: In einem Satz beide fl-Stimmen in G statt F notiert. - Eine Continuostimme in Es-dur /ob - mov5: concertante parts for SS - mov6: senza cembalo - mov7: fg solo - mov4: vla solo in vl-part - ob & fg in string-parts except for the solo's - ob always with violin - mov4: fg2-part missing in parts - diff aria-arioso not very clear /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-418-01
RISM ID:   450005737
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
    Wir sind aber getrost allezeit und wissen, dass,
    dieweil wir im Leibe wohnen, so wallen wir
    dem Herrn.
  2. Arie
    O Simeon, wenn Missgunst gälte!
    Ich hegte wieder dich was Neid,
    dass du bei deines Alters Kälte
    um Jesum deinen Arm gebreit’t,
    da er mit zweien Turteltauben
    zur Kirchen ward als Kind gebracht,
    der Höllen Adler zu berauben
    die sich selbst zugeteilte Macht.
    Im Fleische Christum anzusehen
    samt Rom im Flor und Pauli Mund,
    ist Augustino nicht geschehen,
    wohl aber meinen Wünschen kund.
  3. Choral
    Mit Fried’ und Freud’ ich fahr’ dahin
    in Gottes Willen;
    getrost ist mir mein Herz und Sinn,
    sanft und stille.
    Wie Gott mir verheißen hat:
    Der Tod ist mein Schlaf worden.
  4. Arie
    Lös’ auf das Band der Seelen,
    nicht länger mich zu quälen,
    o Tod! bei Gott zu sein.
    Ich bin des Lebens müde,
    bei einem Sterbeliede
    dringt sich mehr Anmut ein.
    Der Jüngste Tag bleibt lange,
    mir Kreatur wird bange,
    drum gib den Leib der Gruft.
    Ich bin schon in Gedanken
    an denen Himmelsschranken.
    Ach lass, o Tod, mir Luft!
  5. Choral
    Komm, o Tod, du Schlafes Bruder,
    komm und führe mich nur fort.
    Löse meines Schiffleins Ruder,
    bringe mich an sich’ren Port.
    Es mag, wer da will, dich scheuen.
    Du kannst mich vielmehr erfreuen,
    denn durch dich komm ich herein
    vzu dem schönsten Jesulein.
  6. Arie
    Ihr Sterbeglocken läutet,
    mir wird ein Grab bereitet
    nunmehr in Christi Schoß.
    Mein Wünschen ist erhöret,
    Gott hat mir Heil bescheret
    und ich bin alles Jammers los.
  7. Dictum
    Meine Seele müsse sterben
    des Todes der Gerechten
    und mein Ende werde wie dieser Ende!
  8. Chor
    O Ende, wie viel ist an dir nicht gelegen!
    An deinen Auen geht der Ewigkeit Zahl.
    Wer dich recht beschlossen, der bleibet im Segen
    Von deiner Versäumnis kommt Schrecken und Qual.
    Drum: Ende gut, alles gut! Lasst uns bemühen,
    gleich Simeon sterbend zum Ende zu fliehen.