Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1164/53a

Errette mich Herr



Originaltitel:
Errette mich Herr, von den / bösen Menschen / a / 2 Corn / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 23. p. Tr. / 1753. / ad / 1731.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 23. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1753
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 25.11.1753
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , hn (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - C (largo)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - B - C (molto allegro)
     4.rec (S,bc)
     5.coro (SATB,hn(2),str,bc) - C - C (allabreve)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,hn(2),str,bc) - G - 6/8 (allegro)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
In dich hab ich gehoffet, Herr (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 79)
Strophentext: Stell dich dem Lauf der Welt nicht gleich

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 2 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 - cor 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-461-34
RISM ID:   450007117
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Errette mich Herr von den bösen Menschen;
    behüte mich vor den frevlen Leuten.
    Sie schärfen ihre Zungen wie eine Schlange;
    Otter-Gift ist unter ihren Lippen. Sela.
  2. Secco-Rezitativ
    Ach Gott! Vom Himmel sieh doch drein,
    die Falschheit herrscht an allen Orten.
    Das „Nein“ ist „Ja, das „Ja“ ist „Nein“,
    das Herz ist voll
    von Hass, von Zorn, von Morden,
    doch spricht der Mund von lauter Liebe.
    Und gleichwohl soll
    dies böse Wesen Klugheit heißen.
    Die uns am meisten preisen,
    sind oft die ärgsten Ehrendiebe.
    Wer solche Ränke nicht versteht,
    ist schlecht und übel angesehen.
    Hilf Herr! Die Falschen geh’n erhöht;
    ach lass doch ihren Fall geschehen.
  3. Arie
    Fürchtet euch, ihr falsche Zungen,
    Gott sieht eure Ränke ein.
    Er zernichtet eure Tücke.
    Eure Stricke
    werden euch zur Beute haben.
    Welche andern Gruben graben,
    fallen endlich selber drein.
  4. Rezitativ
    Mein Herz, mein Mund soll redlich handeln
    und unverstellt
    in allen Wegen wandeln.
    Will mich die Welt
    im Schlangenbalg betrügen:
    ich fasse guten Mut.
    Wer redlich spricht und tut,
    wird endlich doch zu ihrer Schande siegen.
  5. Chor/Arie
    Redlichkeit ist allzu schöne,
    ihr Gesicht wird niemals alt.
    Schmückt ein Falscher seine Wangen:
    die mit solcher Farbe prangen,
    werden endlich ungestalt.
  6. Rezitativ
    Ein Feind erstaunt vor ihrem Licht;
    die Falschheit muss sich endlich schämen,
    wenn Redlichkeit die Wahrheit spricht.
    Ihr Glanz
    kann Falschen ihre Waffen nehmen.
    Mein Herz! so säume nicht,
    ergib dich ganz
    in dieser Schönheit ihre Liebe.
    Trutz dem , der dich in deiner Lust betrübe.
  7. Choral
    Stell dich dem Lauf der Welt nicht gleich,
    dein Jesus hat ein ander’ Reich
    darin wird hochgeachtet
    ein Herz das rein
    von Heuchelschein
    wohl dem der darnach trachtet.