Originaltitel: Errette mich Herr, von den / bösen Menschen / a / 2 Corn / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 23. p. Tr. / 1753. / ad / 1731. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 23. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1753 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 25.11.1753 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , hn (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (T,str,bc) - G - C (largo) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - B - C (molto allegro) 4.rec (S,bc) 5.coro (SATB,hn(2),str,bc) - C - C (allabreve) 6.rec (T,bc) 7.choral (SATB,hn(2),str,bc) - G - 6/8 (allegro)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: In dich hab ich gehoffet, Herr (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 79) Strophentext: Stell dich dem Lauf der Welt nicht gleich
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 13 Seiten; S, A, T, B: 1, 1, 1, 2 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 - cor 1, 2: 1, 1f. Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet
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Text der Kantate:
Dictum
Errette mich Herr von den bösen Menschen;
behüte mich vor den frevlen Leuten.
Sie schärfen ihre Zungen wie eine Schlange;
Otter-Gift ist unter ihren Lippen. Sela.
Secco-Rezitativ
Ach Gott! Vom Himmel sieh doch drein,
die Falschheit herrscht an allen Orten.
Das „Nein“ ist „Ja, das „Ja“ ist „Nein“,
das Herz ist voll
von Hass, von Zorn, von Morden,
doch spricht der Mund von lauter Liebe.
Und gleichwohl soll
dies böse Wesen Klugheit heißen.
Die uns am meisten preisen,
sind oft die ärgsten Ehrendiebe.
Wer solche Ränke nicht versteht,
ist schlecht und übel angesehen.
Hilf Herr! Die Falschen geh’n erhöht;
ach lass doch ihren Fall geschehen.
Arie
Fürchtet euch, ihr falsche Zungen,
Gott sieht eure Ränke ein.
Er zernichtet eure Tücke.
Eure Stricke
werden euch zur Beute haben.
Welche andern Gruben graben,
fallen endlich selber drein.
Rezitativ
Mein Herz, mein Mund soll redlich handeln
und unverstellt
in allen Wegen wandeln.
Will mich die Welt
im Schlangenbalg betrügen:
ich fasse guten Mut.
Wer redlich spricht und tut,
wird endlich doch zu ihrer Schande siegen.
Chor/Arie
Redlichkeit ist allzu schöne,
ihr Gesicht wird niemals alt.
Schmückt ein Falscher seine Wangen:
die mit solcher Farbe prangen,
werden endlich ungestalt.
Rezitativ
Ein Feind erstaunt vor ihrem Licht;
die Falschheit muss sich endlich schämen,
wenn Redlichkeit die Wahrheit spricht.
Ihr Glanz
kann Falschen ihre Waffen nehmen.
Mein Herz! so säume nicht,
ergib dich ganz
in dieser Schönheit ihre Liebe.
Trutz dem , der dich in deiner Lust betrübe.
Choral
Stell dich dem Lauf der Welt nicht gleich,
dein Jesus hat ein ander’ Reich
darin wird hochgeachtet
ein Herz das rein
von Heuchelschein
wohl dem der darnach trachtet.