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Text der Kantate:
Dictum
Wehe denen, die verborgen sein wollen
vor dem Herrn, ihr Vornehmen zu
verhehlen, und ihr Tun im Finstern halten
und sprechen: Wer siehet uns und wer kennet uns?
Secco-Rezitativ
Die Welt wagt sich
an Gottes Sohn mit ihren Ränken.
Sie richtet all ihr Denken
auf einen gift’gen Schlangenstich.
Weil sie ihr Netz verborgen stellt,
so meint sie, Er sei schon gefangen.
Doch wenn Er nur ein Wörtchen spricht,
so ist ihr Rat wie Rauch vergangen.
Du tolle Welt!
Wie töricht ist doch deine Klugheit, nicht !
Chor
Die Wahrheit hat sehr starke Waffen,
ihr Licht jagt alle Feinde fort.
Wer ihr verwegen Netze stellt,
der wird gefällt.
Sie raubet niemand seine Ehre
und ihre Wehre
ist allzeit Gottes wertes Wort.
Choralstrophe
Was Menschenkraft und -witz anfäht,
soll uns billig nicht schrecken.
Er sitzet an der höchsten Stätt’,
der wird ihr’n Rat aufdecken.
Wenn sie’s auf Klügste greifen an,
so geht doch Gott ein’ andre Bahn.
Es steht in Seinen Händen.
Secco-Rezitativ
Wer redlich spricht und tut,
darf keinen Feind nicht scheuen.
Die Arglist dieser Welt,
auch wenn sie grausam tut,
das alles kann der Rat des Herrn zerstreuen.
Drum Redliche, seid unverzagt,
euch bleibt das Feld!
Es ist umsonst, was Welt
und Teufel wagt.
Chor/Arie
Schämet euch, ihr falsche Schlangen!
Mich zu fangen,
ist ein Heuchel-Schein zu schwach.
Jesus teure werte Lehre,
die ich ehre,
macht mich klug.
Falsches Leben und Betrug
stürzt mich nicht in Ungemach.
Secco-Rezitativ
Ihr Redliche, zagt nicht!
Gott wird so List
und Macht der Welt zuschanden machen.
Kommt selbst ihr Fürst mit aufgesperrtem Rachen
- trutz ihm! - hier ist,
der seine Stärke bricht.
Choralstrophe
Aufsperren sie den Rachen weit,
und woll’n uns gar verschlingen.
Lob und Dank sei Gott alle Zeit,
es wird ihn’n nicht gelingen.
Er wird ihr’n Strick zerreißen gar
und stürzen ihre falsche Lahr,
sie werden Gott nicht wehren.