Originaltitel: Wer weiß wie nahe mir mein / Ende / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 12. p. Tr. / 1745. / ad / 1738. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1745 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 03.10.1745 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (SATB,str,bc) - c - C (largo) 2.acc (S,str,bc) 3.coro (SATB,str,bc) - B - C (largo) 4.rec (B,bc) 5.coro (SATB,str,bc) - F - 3 (largo) 6.rec (S,bc) 7.choral (1) DC
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140) Strophentext: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140) Strophentext: Laß mich beizeit mein Haus bestellen
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 11 Seiten; S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f. Kommentar: in the coro-mov. lots of solo-sections -> rather "aria a 4" /fh
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Text der Kantate:
Choral
Wer weiß, wie nahe mir mein Ende!
Hingeht die Zeit, es kommt der Tod.
Ach, wie geschwinde und behände
kann kommen meine Todesnot?
Mein Gott, ich bitt’ durch Christi Blut,
mach’s nur mit meinem Ende gut!
Accompagnato-Rezitativ
Ach! Mancher denkt nicht an den Tod,
bis er vor dessen Pforte stehet,
dadurch er denn voll Angst und Unmut gehet.
Und ach, in welche Not
gerät ein Solcher nicht!
Ein Kind des Lichts, das denkt und spricht
allzeit und gern von seinem Ende;
es weiß, dies ist gewiss und ungewiss.
Drum seufzt es stets und bittet dies:
„Herr, ich befehle mich in Deine Vaterhände.“
Tutti/Chor
Gute Kräfte, junge Jahre
geben wider Gruft und Bahre
keinen Schutz noch Bürgen ab.
Naïn sei auch noch so schöne,
doch trägt man die jungen Söhne
wie die Männer da ins Grab
Rezitativ
Was pochst du denn, o Mensch, du Staub,
auf deine Kraft, da deine Wangen blühen?
Meinst du, des Todes Raub
in solchem Stande zu entfliehen?
Und soll sein Pfeil dich nicht verwunden,
weil er dir noch sehr ferne deucht?
Ach, weit gefehlt! Er schleicht,
ach, meist zu unverhofften Stunden
zu unsern Fenstern ein.
Drum halte dich, o Mensch, auf diesen Gast
im Glaubensmut gefasst,
so kann er, wenn er kommt, dir doch nicht schädlich sein.
Chor
Täglich an sein Ende denken,
macht die letzte Stunde leicht.
Wer dem Tod entgegen sieht
und im Glauben sich bemüht,
jenes Leben zu erringen,
dem wird’s wenig Schrecken bringen,
wenn er hier sein Ziel erreicht.
Rezitativ
Der Tod mag stürmen oder schleichen,
so steht ein Frommer unverzagt.
Er weiß, er wird im Tod erreichen,
was ihm sein Heiland zugesagt.
Ach ja, wer hier sein Haus im Glauben wohl bestellt,
der geht getrost aus dieser argen Welt.
Choral
Lass mich beizeit mein Haus bestellen,
dass ich bereit sei für und für
und sage frisch in allen Fällen:
„Herr, wie Du willst, so schick’s mit mir.“
Mein Gott, ich bitt durch Christi Blut,
mach’s nur mit meinem Ende gut.