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Text der Kantate:
Dictum
Unser Leben fähret dahin, als wäre eine Wolke
da gewest, und zergeht wie ein Nebel,
von der Sonnen Glanz zertrieben
und von ihrer Hitze verzehret.
Rezitativ
Ach, allzu schnell
läuft unsre Zeit dahin.
Scheint heut’ das Licht der Lebenstage hell,
so hat sich’s morgen schon verkrochen.
Kaum dass die Jünglingsrosen blüh’n,
so sind sie schon vom Wurm durchstochen.
Noch will der Mensch, die Erde, oft
auf seine Kräfte pochen
und unverhofft
liegt er im Staub, im Sand.
O Unbestand!
Ach Sterbliche, bedenkt’s doch heut’,
dass ihr hinfällig, sterblich seid.
Arie
Unser Leben
ist mit Not und Tod umgeben,
arme Menschen denkt doch dran.
Lasst euch allzeit wachend finden,
macht euch los von allen Sünden,
dass der Geist,
wenn ihn Jesus kommen heißt,
rein von hinnen scheiden kann.
Rezitativ
Ein Knecht der Eitelkeit
mag nichts von Sterb-Gedanken hören.
Er denkt, es sei damit noch Zeit,
wenn wir bejahrt und schwach
und sonst des Lebens müde wären.
Er hört das „Ach!“
der Traurenden mit Unmut an.
Er rechnet sich noch viele Jahre
und viel Vergnügen zu;
doch eh er sich besinnen kann,
so liegt er auf der Bahre.
Ach, armer Staub, wie toll bist du!
Du denkst nicht an den Tod und ziehst ihn so herbei.
Ach! denke recht an ihn, so bleibst du von ihm frei.
Arie
Was soll ich Tod und Sterben scheuen,
mein Jesus weckt mich wieder auf.
Wer an Ihn glaubt, der kann nicht sterben,
er kann im Tod das Leben erben,
da freut sich meine Seele drauf.
Choral
Komm, o Tod, du Schlafes Bruder,
komm und führe mich nur fort.
Löse meines Schiffleins Ruder,
bringe mich in sichern Port.
Es mag, wer da will, dich scheuen,
du kannst mich vielmehr erfreuen,
denn durch dich komm ich herein
zu dem schönsten Jesulein.