Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1157/41

Was ist der Mensch ein Erdenkloss



Originaltitel:
Was ist der Mensch ein Erden / Kloß / a / Hautb. / 2 Violin. sol. / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1741.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 17.09.1741
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob, vl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,ob,str,bc) - c - 3/2
     2.aria (S,str,bc) - Es - C
     3.rec (B,bc)
     4.aria (B,vl(2),str,bc) - g - C
     5.acc (S,str,bc)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Was ist der Mensch? Ein Erdenkloß


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Ach Herr, lehr uns bedenken wohl


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A (3x), T, B: 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl solo 1, 2, vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc, ob: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-449-42
RISM ID:   450006660
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chorstrophe
    Was ist der Mensch? Ein Erdenkloß!
    Von Mutter Leib kommt er nackt und bloß,
    bringt nichts mit sich auf diese Welt,
    kein Gut noch Geld,
    nimmt nichts mit sich, wenn er hinfällt.
  2. Arie
    Was ist der Mensch? Ach, Staub und Asche,
    ein Bau, der bald und leicht zerbricht.
    Ein Sturm und Lüftlein darf kaum wehen,
    so muss sein Glanz und Pracht vergehen
    und mancher glaubt es gleichwohl nicht.
  3. Secco-Rezitativ
    Ihr Menschen, trutzt doch nicht
    auf Kräfte und auf Glücke!
    Das alles ist der Morgenröte gleich.
    Wie bald zerstäubt dies schöne Licht,
    das höchste Glück zerfällt,
    auf Kräfte folgt die Krücke.
    So schön der Purpur scheint,
    so leichtlich wird er bleich.
    Ach Sterbliche, ach stellt
    die Rechnung nicht so weit hinaus!
    Es kann, eh’ ihr es meint,
    das Freudenspiel,
    das euch betört, sein Ende finden.
    Bestellt bei Zeiten euer Haus,
    wisst, euer Leben hat ein Ziel.
    Wer dies bedenkt, der stirbt nicht leicht in Sünden.
  4. Arie
    Ach, was ist der Menschen Leben!
    Unbestand,
    nichts als eine Hand voll Sand!
    Ach, wie bald ist die verloffen!
    Die auf viele Jahre hoffen,
    kommen oft
    kaum zur Hälft’ und unverhofft
    in das finst’re Todesland.
  5. Accompagnato-Rezitativ
    Ihr Sich’re, geht nach Naïn hin!
    Wen seht ihr auf der Bahre liegen?
    Ein ein’ger Sohn,
    der Witwe einiges Vergnügen.
    Ein Jüngling höret auf zu blüh’n,
    er muss ganz unverhofft davon.
    Was denkt ihr? Habt ihr einen Bürgen,
    dass euch der Tod nicht würgen
    und euch der Gruft nicht überliefern kann?
    Gewisslich nein! Ach denkt hieran!
  6. Choralstrophe
    Ach Herr, lehr’ uns bedenken wohl,
    dass wir sind sterblich allzumal,
    auch wir allhier kein Bleibens han,
    müss’n all davon,
    gelehrt, reich, jung, alt oder schön.