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Text der Kantate:
Chorstrophe
Was ist der Mensch? Ein Erdenkloß!
Von Mutter Leib kommt er nackt und bloß,
bringt nichts mit sich auf diese Welt,
kein Gut noch Geld,
nimmt nichts mit sich, wenn er hinfällt.
Arie
Was ist der Mensch? Ach, Staub und Asche,
ein Bau, der bald und leicht zerbricht.
Ein Sturm und Lüftlein darf kaum wehen,
so muss sein Glanz und Pracht vergehen
und mancher glaubt es gleichwohl nicht.
Secco-Rezitativ
Ihr Menschen, trutzt doch nicht
auf Kräfte und auf Glücke!
Das alles ist der Morgenröte gleich.
Wie bald zerstäubt dies schöne Licht,
das höchste Glück zerfällt,
auf Kräfte folgt die Krücke.
So schön der Purpur scheint,
so leichtlich wird er bleich.
Ach Sterbliche, ach stellt
die Rechnung nicht so weit hinaus!
Es kann, eh’ ihr es meint,
das Freudenspiel,
das euch betört, sein Ende finden.
Bestellt bei Zeiten euer Haus,
wisst, euer Leben hat ein Ziel.
Wer dies bedenkt, der stirbt nicht leicht in Sünden.
Arie
Ach, was ist der Menschen Leben!
Unbestand,
nichts als eine Hand voll Sand!
Ach, wie bald ist die verloffen!
Die auf viele Jahre hoffen,
kommen oft
kaum zur Hälft’ und unverhofft
in das finst’re Todesland.
Accompagnato-Rezitativ
Ihr Sich’re, geht nach Naïn hin!
Wen seht ihr auf der Bahre liegen?
Ein ein’ger Sohn,
der Witwe einiges Vergnügen.
Ein Jüngling höret auf zu blüh’n,
er muss ganz unverhofft davon.
Was denkt ihr? Habt ihr einen Bürgen,
dass euch der Tod nicht würgen
und euch der Gruft nicht überliefern kann?
Gewisslich nein! Ach denkt hieran!
Choralstrophe
Ach Herr, lehr’ uns bedenken wohl,
dass wir sind sterblich allzumal,
auch wir allhier kein Bleibens han,
müss’n all davon,
gelehrt, reich, jung, alt oder schön.