Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1157/37

Es begab sich dass Jesus



Originaltitel:
Es begab sich daß Jesus in / eine Stadt mit Nahmen / a / 2 Chalumeaux / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1737.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1737
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 06.10.1737
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: chal (2)tb, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - C - C (tombeau)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,chal(2)tb,str,bc) - F - C (tombeau)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - Es - 3 (tempo giusto)
     6.choral (SATB,str,bc) - c - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Amen, mein lieber, frommer Gott

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 15 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (3x), 2, vla, vlne (3x), bc: 1, 2, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - chalumeau 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: See: NoackG 1926, p.198



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-445-22
RISM ID:   450006356
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Tombeau/Dictum
    Es begab sich, dass Jesus in eine Stadt mit
    Namen Naïn ging; als Er aber nahe an das
    Stadttor kam, siehe, da trug man einen
    Toten heraus, der ein einziger Sohn war
    seiner Mutter, und sie war eine Witwe.
  2. Rezitativ
    Mein Herz!
    Was siehest du?
    Eine Leiche.
    Wer ist’s?
    Ein junges Blut.
    Was hörest du?
    Trauerlieder
    und wie die Witwe kläglich tut.
    Was denkest du?
    Der Arme und der Reiche,
    so jung als alt entgeh’n dem Tode nicht.
    Was glaubest du?
    Sie werden wieder
    vom Tod und Moder aufersteh’n.
    Was hoffest du?
    Das, was mir Gott verspricht:
    ich soll ins ew’ge Leben geh’n.
    Was tust du denn?
    Ich will die Sünde meiden,
    so kann ich hoffnungsvoll
    dereinst von hinnen scheiden.
  3. Tombeau/Arie
    Ein Jüngling liegt, ach! auf der Bahre,
    die Kindheit zollt dem Tode schon.
    Was pochst du denn auf deine Jahre,
    o Mensch, und hast es deinen Hohn,
    wenn man vom Sterben spricht?
    Du denkst: „Es trifft mich nicht!“
    Kein Stand, kein Alter, keine Zeit
    hat jemand je vom Tod befreit!
  4. Rezitativ
    O Mensch, nimm deiner wahr,
    bespiegle dich
    an jeder Leiche.
    Erblickst du eine Totenbahr’,
    ach!, denke, dass auch dich
    des Todes Pfeil erreiche.
    Hörst du der Trauerlieder Schall,
    wie Witwen, wie die Waisen weinen,
    sprich: „Ach, vielleicht betrifft die Meinen
    gar bald ein gleicher Fall.“
    Senkt man die Toten in die Erde,
    bedenke, wer sein Nachbar werde!
    Die Reihe ist vielleicht an dir,
    drum schicke dich beizeit, du bleibst nicht immer hier.
  5. Arie
    Schicke dich, mein Herz, zum Sterben,
    sterben bringt mir kein Verderben,
    nein, der Tod ist mein Gewinn.
    Wird der Leib zu Staub und Moder,
    jeder Toter
    wird durch Christum auferstehen,
    denn so werd ich Jesum sehen,
    weil ich hier sein eigen bin.
  6. Choral
    Amen! Mein lieber, frommer Gott,
    bescher’ uns All’n ein’n sel’gen Tod.
    Hilf, dass wir mögen allzugleich
    bald in Dein Reich
    kommen und bleiben ewiglich.