Originaltitel: Es begab sich daß Jesus in / eine Stadt mit Nahmen / a / 2 Chalumeaux / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1737. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1737 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 06.10.1737 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: chal (2)tb, str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (T,str,bc) - C - C (tombeau) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,chal(2)tb,str,bc) - F - C (tombeau) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - Es - 3 (tempo giusto) 6.choral (SATB,str,bc) - c - C
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67) Strophentext: Amen, mein lieber, frommer Gott
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Text der Kantate:
Tombeau/Dictum
Es begab sich, dass Jesus in eine Stadt mit
Namen Naïn ging; als Er aber nahe an das
Stadttor kam, siehe, da trug man einen
Toten heraus, der ein einziger Sohn war
seiner Mutter, und sie war eine Witwe.
Rezitativ
Mein Herz!
Was siehest du? Eine Leiche.
Wer ist’s? Ein junges Blut.
Was hörest du? Trauerlieder und wie die Witwe kläglich tut.
Was denkest du? Der Arme und der Reiche, so jung als alt entgeh’n dem Tode nicht.
Was glaubest du? Sie werden wieder vom Tod und Moder aufersteh’n.
Was hoffest du? Das, was mir Gott verspricht: ich soll ins ew’ge Leben geh’n.
Was tust du denn? Ich will die Sünde meiden, so kann ich hoffnungsvoll dereinst von hinnen scheiden.
Tombeau/Arie
Ein Jüngling liegt, ach! auf der Bahre,
die Kindheit zollt dem Tode schon.
Was pochst du denn auf deine Jahre,
o Mensch, und hast es deinen Hohn,
wenn man vom Sterben spricht?
Du denkst: „Es trifft mich nicht!“
Kein Stand, kein Alter, keine Zeit
hat jemand je vom Tod befreit!
Rezitativ
O Mensch, nimm deiner wahr,
bespiegle dich
an jeder Leiche.
Erblickst du eine Totenbahr’,
ach!, denke, dass auch dich
des Todes Pfeil erreiche.
Hörst du der Trauerlieder Schall,
wie Witwen, wie die Waisen weinen,
sprich: „Ach, vielleicht betrifft die Meinen
gar bald ein gleicher Fall.“
Senkt man die Toten in die Erde,
bedenke, wer sein Nachbar werde!
Die Reihe ist vielleicht an dir,
drum schicke dich beizeit, du bleibst nicht immer hier.
Arie
Schicke dich, mein Herz, zum Sterben,
sterben bringt mir kein Verderben,
nein, der Tod ist mein Gewinn.
Wird der Leib zu Staub und Moder,
jeder Toter
wird durch Christum auferstehen,
denn so werd ich Jesum sehen,
weil ich hier sein eigen bin.
Choral
Amen! Mein lieber, frommer Gott,
bescher’ uns All’n ein’n sel’gen Tod.
Hilf, dass wir mögen allzugleich
bald in Dein Reich
kommen und bleiben ewiglich.