Originaltitel: Ach wie nichtig, ach wie / flüchtig / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1728. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1728 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 12.09.1728 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 4 Instrumente: ob (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (SATB,ob(2),str,bc) - g - C 2.rec (T,bc) 3.aria (AT,str,bc) - B - C 4.choral (1) DC 5.rec (S,bc) 6.aria (SB,str,bc) - F - C 7.rec+acc (B,str,bc) 8.choral (1) DC
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben (Seite 6) Strophentext: Ach wie nichtig, ach wie flüchtig ist der Menschen Leben
Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben (Seite 6) Strophentext: Ach wie nichtig, ach wie flüchtig ist der Menschen Schöne
Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben (Seite 6) Strophentext: Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Sachen
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 9 Seiten; S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 and ob 1, vl 2 and ob 2, vla, vlne, org (=bc): 1, 1, 1, 1, 2f. Kommentar: Neudruck in NoackG 1926 - See: NoackG 1926, p.108 /bill - ob only in mov1 and perhaps later added in he part of the vl /fh
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Text der Kantate:
Choral
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
ist der Menschen Leben!
Wie ein Nebel bald entstehet
und auch wieder bald vergehet,
so ist unser Leben, sehet!
Rezitativ
Hier spielt der Unbestand:
was heute lacht,
singt morgen Klagelieder.
Das Beste ist nur Tand,
der schönste Pracht
sinkt in den Moder nieder.
Kaum blüht der Rosen Schmuck,
so muss er schon verwelken,
der Wurm sticht auch die schönste Nelken.
Der Marmor wird zu Staub gemacht,
Paläste kann die Zeit verderben.
Die schönste Kreatur, der Mensch, muss endlich sterben.
Duett
(A, T:) Alles ist nur Eitelkeit:
(T:) bauen, (A:) brechen, weinen, (T:) lachen,
(A:) tanzen, (T:) klagen, (A, T:) alle Sachen
(A, T:) währen eine kurze Zeit.
(T:) Reichtum, (A:) Ehre, (A, T:) Pracht und Prangen
(A, T:) haben kaum noch angefangen,
(A, T:) ach! so sind sie schon zerstreut.
Choral
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
ist der Menschen Schöne!
Wie ein Blümlein bald vergehet,
wenn ein rauhes Lüftlein wehet,
so ist unsre Schöne, sehet!
Rezitativ
Wir wohnen hier in Naïns Gründen,
wo manche Not
die Seele traurig macht.
So schön dies eitle Eden lacht,
so lässt sich doch
des Todes Trauerspiel in seinen Auen finden.
Mein Herz, was hängst du noch
an dessen Flüchtigkeiten?
Auf, eile fort,
im Himmel ist der schöne Ort,
wo weder Unbestand noch Tod
noch Trauernacht
das selt´ne Glück der Seligen bestreiten.
Duett
Mein Jesu, führe mich zum Leben,
das nichts vom Tod, vom Sterben weiß.
Ich will dir dieses gerne geben,
der Todeskampf, der Todesschweiß
muss mir ein süßes Manna sein,
nimmst Du mich dort nur zu Dir ein.
Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
Hier ist doch nichts als eitles Wesen;
wer sich darin vergafft,
wird oft,
ach, eh er hofft,
vom Tode hingerafft.
Drum hab ich
jenes Teil erlesen,
wo weder Tod noch Wechsel ist.
Komm Jesu, hole mich,
ich bin gern, wo Du bist.
Choral
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
das muss fallen und vergehen;
wer Gott fürcht’t, bleibt ewig stehen.