Originaltitel: Der Mensch vom Weibe gebohren / ‚àö.¢ 8 / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso. / Con / Continuo. / Domin. 16 p. Trin. / p. / 1709 Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1709 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.09.1709 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - h - C 2.aria+coro (S,SATB,str,bc) - G - C 3.aria+coro (B,SATB,str,bc) - g - 3/2+C (largo) 4.coro (SATB,str,bc) - c - C+6/4 5.acc (S,str,bc) 6.choral (SATB,str,bc) - h - 3
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67) Strophentext: Ach Herr, lehr uns bedenken wohl
Dichter: ? Partitur: 18 Seiten; S (3x), A (2x), T (2x), B (2x): 2, 2, 1, 2, 1, 1, 2, 1, 2 - vl 1 (2x), 2 (2x), vla, vlc, vlne, bc (2x): 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2f. Kommentar: Eine Continuostimme in a. - Zwei Textblätter beiliegend - mov2&3 ending with the same few bars SATB as a sort of tutti ritornello /fh
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Text der Kantate:
Dictum
Der Mensch, vom Weibe geboren,
lebet eine kurze Zeit und ist voller Unruhe,
gehet auf wie ein Blume und fällt ab,
fleucht wie ein Schatten und bleibet nicht.
Arie / Tutti
Ich lach’ in meinem Herzen
bei Jammer Angst und Schmerzen,
weil die Vergänglichkeit,
so alle Sachen rühret
und hin zum Ende führet,
mir diesen Trost zuschreit:
Der Mensch lebt kurze Zeit.
Arie / Tutti
Ich wein’ in meinem Herzen,
wann mir mit vielem Scherzen
die Wollust Rosen streut,
denn mitten im Genießen
muss ich die Losung wissen.
Ach, mache dich bereit:
Der Mensch lebt kurze Zeit.
Tutti
Es ist ein elend, jämmerlich Ding um aller Menschen
Leben von Mutterleibe an, bis sie in die Erde
begraben werden, die unser aller Mutter ist.
Da ist immer Furcht, Hoffnung und zuletzt der Tod.
Accompagnato-Rezitativ
Warum beklagt ein Mensch den Abgang seiner Jahre?
Die Welt bleibt doch ein Lazarett,
wo eine Not fest bei der andern steht.
Es dringt mit der Geburt der Tod schon bei uns ein,
das Kinderhemde muss der Sterbekittel sein
und unser Lebenstrost ruht auf der Totenbahre.
Warum beklagt ein Mensch den Abgang seiner Jahre?
Choral
Ach Herr, lehr’ uns bedenken wohl,
dass wir sind sterblich allzumal,
auch wir allhier keins Bleibens han,
müss’n all’ davon,
gelehrt, reich, jung, alt oder schön.
Amen! Mein lieber, frommer Gott,
bescher’ uns all’n ein’ seel’gen Tod,
hilf, dass wir mögen allezeit
bald in dein Reich
kommen und bleiben ewiglich.