Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1155/09a

Wo willst du hin betrübte Seele



Originaltitel:
Wo wiltu hin betrübte Seele / ‚àö.¢ 7. / 2 Violin. / 2 Viol. / Canto / Basso / Con / Continuo. / Dom. 14. p. Trin. / 21. p. / 1709.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 14. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1709
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 01.09.1709
Vokal: Sopran, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: (ob), str (vla (2)), bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (S,str,bc) - c - C
     2.acc (S,str,bc)
     3.aria (S,str,bc) - As - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (1) DC
     6.choral (S,(ob),vl unis,vla(2),bc) - g - C
     7.rec (B,bc)
     8.arioso (B,bc) - B - 3
     9.acc (S,str,bc)
     10.aria (1) DC
     11.arioso (B,bc) - B - 3
     12.aria (B,str,bc) - F - 3
     13.rec (SB,bc)
     14.arioso (B,bc) - d - 3
     15.rec (SB,bc)
     16.aria (SB,str,bc) - B - 3/8
     

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not (Seite 12)
Strophentext: Wo soll ich fliehen hin

Dichter: ?
Partitur: 14 Seiten;
S (2x), B: 2, 1, 2 - vl 1 (2x), 2 (2x), vla 1, 2, vlc, vlne, bc (2x): 2, 2, 2, 2, 2, 1, 4, 4, 4, 2 - ob: 1f.
Kommentar: Eine Continuostimme in a - characters: Seele (S) & Jesus (B) /fh - ob & vla2 only in chorale /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-417-09
RISM ID:   450005724
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Arie
    Wo wiltu hin, betrübte Seele?
    Du bist der Erden Schmach und Spott.
  2. Accompagnato-Rezitativ
    Betrübtes Herz, du lebest zwar, doch ohne Seele.
    Dein Geist ist ohne Jesu tot,
    ob er gleich noch in seinen Sünden lebet.
    O Schmerz! Mein Leib ist eine Lasterhöhle,
    darinnen Tod und Teufel schwebet.
  3. Arie
    Der Himmel bleibet dir verschlossen,
    die Tränen, welche du vergossen,
    erweichen weder Welt noch Gott.
  4. Secco-Rezitativ
    Es kann nicht anders sein:
    Gott liegt mir in dem Munde, doch Satan
    nimmt der Seelen Wohnung ein.
  5. Arie
    Wo wiltu hin, betrübte Seele?
  6. Choral
    Wo soll ich fliehen hin,
    weil ich beschweret bin
    mit viel und großen Sünden?
    Wo soll ich Rettung finden?
    Wenn alle Welt herkäme,
    mein’ Angst sie nicht wegnähme.
  7. Secco-Rezitativ
    Ich will dich aus deinen Sündenketten,
    geliebte Seele, retten.
    Ach, weine nicht
    und höre, was mein Mund vor Trost verspricht.
  8. Dictum
    Also hat Gott die Welt geliebet,
    dass er seinen eingebornen Sohn gab,
    auf dass alle, die an ihn gläuben,
    nicht verloren werden,
    sondern das ewige Leben haben.
  9. Accompagnato-Rezitativ
    Vielleicht kommt Jesus als ein Richter,
    der mich der Sünden wegen
    mit Blitz und Donnerschlägen
    zur Höllen weisen will?
    O weh! Ich bin des Satans Ziel!
  10. Arie
    Wo wiltu hin, betrübte Seele?
  11. Dictum
    Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt,
    dass er die Welt richte, sondern dass die Welt
    durch ihn selig werde.
  12. Arie
    Stille nur die Tränenfluten,
    Jesus bringet Heil und Trost.
    Lass dein Klagen einmal fallen
    und ein Freudenwort erschallen,
    denn er ist nicht mehr erbost.
  13. Secco-Rezitativ / Secco-Rezitativ
    So will ich mich zufrieden stellen,
    denn du, mein Jesu, kannst gar eichtlich
    alle Feinde fällen.
    Ja, liebste Seele, fasse dich.
    Wirst du nur Glauben üben,
    so wird dich wohl kein Feind betrüben.
    Nur: glaube sicherlich!
  14. Dictum
    Wer an ihn gläubet, der wird nicht gerichtet.
  15. Secco-Rezitativ
    Was hält mich doch,
    dass nicht die Seele gleich der Welt
    mit Freuden Abschied giebet?
    Warum verlass’ ich nicht das schnöde Joch,
    das uns so wohl gefällt?
    Weicht[,] Ägyptens Finsternissen!
    Flieht! Mein Herze liebt allein das helle Licht.
    Du bist meiner Brust,
    mein Jesu, nur allein bewusst,
    dieweil dein heller Glanz durch schwarze Schatten bricht.
    Recht so, geliebte Seele,
    reiß dich aus dieser finstern Höhle,
    da wenig Licht zu sehen ist
    und du lebendig tot, ja gar verloren bist.
    Nichts soll mich von Jesu scheiden.
    Ich liebe dich,
    bleib nur getreu in allem Leiden.
  16. Arie / Duett
    Wertester Jesu,
    mein einziges Leben!
    Liebe mich ewig,
    dir bleib ich getreu.
    Werteste Seele,
    mein einziges Leben!
    Liebe mich ewig,
    dir bleib ich getreu.
    Wirst du mir leben
    und endlich auch sterben,
    soltu die Krone des Lebens ererben.
    Süßes Vergnügen, dich lieb ich nun frei.