Originaltitel: Der Herr ist nahe / bey denen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 11. p. Tr. / 1749. / ad / 1734. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 11. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1749 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 17.08.1749 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - G - C (allegro) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,vl unis,vla,bc) - B - C (allegro) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - F - 3 (andante) 6.rec (T,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - G - C (largo)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Werde munter mein Gemüte (Seite 137) Strophentext: Bin ich gleich von dir gewichen
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Text der Kantate:
Dictum
Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenes
Herzens sind, und hilft denen, die zerschlagen
Gemüt haben.
Secco-Rezitativ
Was prahlst du, armer Kot,
in deinem Tun vor Gottes Thron.
Hoffst du durch solchen Tand das Leben?
Dein Lohn
ist Zorn und Tod,
soll dir der Herr, was du verdienest, geben.
Die eigene Gerechtigkeit
ist ein beflecktes Kleid.
Soll dir dein Opferdienst gelingen,
so musst du bessre Gaben bringen.
Arie
Vor Gottes Thron ist nicht zu scherzen.
Zerschlag’nen Herzen
wird nur der Zugang offen steh’n.
Ein stolzer Sinn hat keine Gaben,
die nicht sehr großen Mangel haben.
Wer sich recht beugt, den wird der Herr erhöh’n.
Secco-Rezitativ
So beuge dich,
du armer Staub, du armer Sünder,
dein Gott erbarmet Sich,
wenn Er des Herzens Wehmut sieht.
Er handelt gern gelinder,
als es die Rache haben will,
wenn man in Demut zu Ihm flieht.
Sein Herz sieht unsre Schwäche
in vieler Gnade ein.
Drum: Willst du gern von Ihm getröstet sein,
so spreche:
„Ach Gott! Ich will
nur Deiner Gnade leben.“
Denn wird Er dir die Sünden bald vergeben.
Arie
Guter Gott, auf Deine Gnade
naht mein Herz zu Deinem Thron.
Meine Gabe,
die ich habe,
ist mein Seufzen und mein Lallen.
Kann dir das, o Gott, gefallen,
so geh ich nicht leer davon.
Secco-Rezitativ
Ach ja, Du sprichst mich los.
Ich weiß: Dein Gnaden-Schoß
steht auch noch Zöllnern offen.
Zu dieser Zuversicht
will ich von Deinem Gnadenlicht
jetzt einen Trostblick hoffen.
Choral
Bin ich gleich von Dir gewichen,
stell’ ich mich doch wieder ein,
hat uns doch Dein Sohn verglichen
durch Sein’ Angst und Todespein.
Ich verleugne nicht die Schuld,
aber Deine Gnad’ und Huld
ist viel größer als die Sünde,
die ich stets in mir befinde.