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Text der Kantate:
Choralstrophe
Vater, schau, ich fall’ zu Fuße
als der größte Sünder Dir.
Lass den Atem meiner Buße
Deine Gnad’ abbetteln Dir.
Ohne Zweifel wird ja sein
Christi Marter, Tod und Pein
größer als die schweren Sünden,
die sich am Bekehrten finden.
Secco-Rezitativ
Tritt da und dort ein frecher Sünder
in blinder Eigenliebe auf:
Er zählt sich unter Gottes Kinder,
er siehet seinen Lebenslauf
als eine Tugendreihe an,
er prahlt mit selbst erwählten Werken
und zieht sich andern vor.
Ach, leider ach! So kann
mein Herz an sich nichts Gutes merken.
Nichts richtet mich empor,
als dass ich weiß: Herr, Du erbarmest Dich.
Und diese Gnade suche ich.
Arie
Gottes Gnade ist die Quelle,
draus ein Sünder Labsal kriegt.
Eig’ne Werke trösten nicht.
Führt sie Gott in Sein Gericht,
ach, so wird gar vieles fehlen.
Merkt doch dies, ihr stolze Seelen,
dass ihr euch nicht selbst betrügt.
Secco-Rezitativ
Ein Pharisäer glaubt es nicht:
Er will für Gott mit Werken rechten,
er spricht
sich selbst von Sünden frei,
er denkt, dass er den Sündenknechten
weit vorzuziehen sei.
Was er in Rechnung bringen kann,
ist nichts als Meidung grober Sünden
und Werke, die er selbst erwählt.
Ach Heuchler, deine Rechnung fehlt!
Hast du nicht mehr getan,
so wirst du wenig Gnade finden.
Arie
Ich baue nicht auf mein Vermögen,
ich will mich Gott zu Füßen legen,
ich weiß, Er hat mit mir Geduld.
Durch Seine Gnade werd’ ich leben,
der Bürge, den Er mir gegeben,
bezahlet alle meine Schuld.
Choralstrophe
Ich will meinen Jesum fassen,
der der Sünden Büßer ist.
Ich will, Jesu, Dich nicht lassen,
bis Du mir genädig bist.
Vater, Christi Tod und Blut
wird für meine Sünden gut.
Seine blutgeschwitzten Tränen
werden Dich und mich versöhnen.