Originaltitel: Jerusalem fället dahin / u. Juda / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 10. p. Tr. / 1740. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 10. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1740 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.08.1740 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - c - C 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - f - 3 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - e - C (largo) 6.rec (A,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - C - C (largo)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer (Seite 2) Strophentext: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 14 Seiten; S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1 - ob: 1f. Kommentar: Die zweite bc-Stimme enthält nur die Recitative /ob - ob only playing with Sop in mov1 /fh
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Text der Kantate:
Dictum
Jerusalem fället dahin und Juda liegt da,
weil ihre Zunge und ihr Tun wider den
Herrn ist, dass sie den Augen seiner
Majestät widerstreben.
Rezitativ
Wie kann denn eine Stadt,
wo der so Heilige, der wunderbare Gott,
der starke Zebaoth,
Selbst seinen Herd und Feuer hat,
sich so erfrechen
und wider die so nah’ und hohe Majestät
verwegen tun und sprechen?
Jerusalem, trifft man in deinen Mauren
so übermachte Bosheit an,
wenn es dir denn wie Sodom dort ergeht,
wer soll, wer kann
denn deinen Untergang bedauren?
Arie
Fällt ein Feind und Läst’rer Gottes,
der ist keines Beileids wert.
Welcher so die Sünden häufet,
dass er sich an Gott vergreifet,
der gehört nicht auf die Erd’.
Rezitativ
Doch nein!
Seht, Jesus lässt sich anderst finden!
Jerusalem ist tot in Sünden;
die Rache Gottes bricht den Stab.
Es soll zerstört,
es soll wie Sodom sein.
Und seht! Es nimmt
die Wehmut selbst den Richter ein.
Er siehet das Verwüstungs-Grab,
das Gott Jerusalem bestimmt,
voll Jammer und mit Tränen an.
Er kommt, Er straft, Er lehrt,
Er will das Unglück wenden,
doch kann Er’s nicht vollenden,
es bleibt verstockt! Sagt an:
Wo hat ein Volk so seinen Gott betrübt?
Wo hat ein Herr so seinen Feind geliebt?
Arie
Jesus weint! Er gibt Sich Mühe,
ach! um wen? Um einen Feind!
Wer kann’ s glauben und verstehen,
dass auch das umsonst geschehen,
da Er’s doch so treu gemeint.
Rezitativ / Arioso
Ihr, die ihr das von Salem höret
und denkt vielleicht, ein solcher Ort
liegt ganz mit Recht zerstöret:
Gar recht!
Doch hört ein Wort!
Seht Salems Volk, seht seine Sünde an,
seht, ob’s euch nicht zum Spiegel dienen kann?
Seht hin mit aufgeklärten Sinnen,
denkt: „Wen erseht ihr drinnen?“
Die Wahrheit spricht: „Ihr sehet euch!“
Bedenkt’s, tut Buße! Gott macht euch
sonst Juda gleich.
Choralstrophe
Ach, Gott und Herr!
Wie groß und schwer
sind mein’ begang’ne Sünden.
Da ist niemand,
der helfen kann,
in dieser Welt zu finden.