Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1151/22

Seht Jesus weint



Originaltitel:
Without title
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 10. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1722
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.08.1722
Vokal: Sopran
Solostimmen: 1
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum+acc (S,str,bc) - c - 3
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,str,bc) - c - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - Es - C
     6.choral (S,str,bc) - c - 3

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Reiß alles aus, aus meiner Seelen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 0 Seiten;
no parts
Kommentar: Stimmen fehlen



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-430-22
RISM ID:   450006009
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Arioso/Accompagnato-Rezitativ
    Seht, Jesus weint ob Salems Schaden.
    Der herbe Tränenguss
    will, ach, zum Überfluss
    Verstockte noch zur Buße laden.
  2. Secco-Rezitativ
    Ach, Salem wird ein Mörderhaus,
    das Gottes Rache auf sich spart;
    noch will sie nicht durch Buße in sich gehen.
    So meinen wir oft, wohl zu stehen,
    und unsre Lebens Art
    presst Jesu Tränen aus.
    Doch selbst mit seiner Zähren Flut
    meint er’s noch gut.
    Er lässt hierbei noch Lockungsblicke scheinen.
    Lass, Sünder, ihn doch nicht ob euch vergeblich weinen.
  3. Arie
    Fallt, ihr heiße Liebes-Tränen,
    fallt auf meines Herzens Feld.
    Das Bild nicht an
    Netzt mich dieser teure Regen,
    ach, so muss mir tausend Segen
    draus entsteh’n
    und die Härtigkeit vergeh’n,
    die mein Herz so sehr verstellt.
  4. Secco-Rezitativ
    Ach, wie so weit
    kann nicht ein Volk von seinem Schöpfer weichen,
    wenn Stolz und Sicherheit
    den eit’len Sinn besitzt.
    Ja, nichts mag denn der Bosheit gleichen,
    wenn den gefassten Wahn
    ein äuß’rer Vorzug unterstützt.
    Was Geiz und Übermut
    zu and’rer Schaden stiften,
    das heißt ‚Ein gutes Werk getan!’.
    Ach, Salems Mörderbrut
    will auch das Christenvolk vergiften.
    Der Name macht sie stolz, doch trifft die Tat nicht ein.
    Komm, Jesu, schlage doch mit deiner Geißel drein.
  5. Arie
    Fege meines Herzens Tempel,
    schärfe Jesu deine Rut’.
    Deiner Schläge herbe Schmerzen
    machen in befleckten Herzen
    alles rein und alles gut.
  6. Choralstrophe
    Reiß alles aus aus meiner Seele,
    was dich nicht sucht und deine Ehr’.
    Ja, wollte es sich auch verhehlen,
    so prüfe selbst je mehr und mehr
    mein’ innere Beschaffenheit
    und gib mir Herzens-Redlichkeit.