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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Ihr Gläubige, lernt von der Welt
die Klugheit, doch die Bosheit nicht!
Wie klüglich stellt ein Weltmensch seine Sache an,
wenn er ein böses Werk verricht’t,
dass er doch ehrlich leben kann.
Sind gleich dabei viel freche Bosheitsproben,
so muss man doch die Klugheit loben.
Arie / Chor
Alle Welt ist klug aufs Böse,
aber, ach! aufs Gute nicht.
Schämet euch, ihr klugen Geister!
Ihr seid Meister,
deren List viel wirken kann,
aber auf der Tugendbahn
tappet ihr beim hellen Licht.
Dictum
Mein Volk ist toll, und glauben mir nicht;
töricht sind sie und achten es nicht. Weise
sind sie g’nug, Übles zu tun; aber
wohltun wollen sie nicht lernen.
Secco-Rezitativ
Die Klugheit ist kein Laster,
wenn sie sich nur zur Tugend hält.
Doch wenn sie sich der Bosheit zugesellt,
so wird sie weit verhasster,
als alle Laster sind.
Vernunft, Verstand,
der edle Schatz von Gottes Hand
wird, ach! verschwendet
und übel angewendet.
Ihr Menschen, seid doch nicht so blind!
Seid ihr so klug in Sachen dieser Erden,
warum wollt ihr’s nicht auch in Gottes Wegen werden?
Arie
«Klug aufs Gute, schlecht aufs Böse!»
Dieses soll mein Wahlspruch sein.
Schlangenklugheit bei dem Glauben
und die Einfalt gleich den Tauben
tragen großen Vorteil ein.
Secco-Rezitativ
Mein Jesu, lehre mich,
mein Tun und Alles klüglich führen.
Ich halte mich an Dich.
Will mich ein Trieb zur Sünde rühren,
so stehe meiner Schwachheit bei,
dass ich den Irrweg klüglich meide,
dass, wenn ich einst von hinnen scheide,
ich mit den Klugen dort in Deinem Reiche sei.
Choralstrophe
Lass mich in dieser Zeit
nur Dir zu Ehren leben.
Lass ja mein’ Leib und Seel’
Dir allzeit sein ergeben.
Dein Geist regiere mich,
so werd’ ich wohl besteh’n
in meiner Rechnung und
zur Himmelsfreud’ eingeh’n.