Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1149/40

Ach Seelen wacht der Wolf kommt



Originaltitel:
Ach, Seelen wacht, der Wolf / kommt / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 8. p. Tr. / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 8. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 07.08.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro+acc (A,SATB,str,bc) - G - C (vivace)
     2.aria (S,str,bc) - e - 3 (allegro)
     3.choral (SATB,str,bc) - G - 12/8
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,vl unis,vla,bc) - B - 3 (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (3) DC

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mache dich, mein Geist, bereit (Seite 94)
Strophentext: Wache, daß dich Satans List

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mache dich, mein Geist, bereit (Seite 94)
Strophentext: Wache dazu auch für dich

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-45
RISM ID:   450006596
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor / Accompagnato / Chor
    Ach, Seelen wacht!
    Der Wolf kommt in verstellten Kleidern.
    Nehmt euch in Acht!
    Der höllische Prophet
    will so sein Höllenreich erweitern,
    da er sich wie ein Engel stellt.
    Ach, Seelen, wacht!
    Wer allzu sicher geht,
    der ist, eh’ er es meint, gefällt.
  2. Arie
    Sich’re Herzen,
    denkt doch ja nicht, es sei Scherzen,
    wenn der Satan Wolle trägt.
    Unter solcher Heucheldecke
    mischt er seine Höllen-Böcke
    unter Christi Schafe ein.
    Wenn denn diese sicher sein,
    ach, so sind sie bald erlegt.
  3. Choralstrophe
    Wache, dass dich Satans List
    nicht im Schlaf antreffe,
    weil er sonst behände ist,
    dass er dich beäffe.
    Und Gott gibt,
    die Er liebt
    oft in Seine Strafen,
    wenn sie sicher schlafen.
  4. Rezitativ
    So sehr sich sonst der Wolf versteckt,
    so wenig bleibt er doch verborgen.
    Die Löwen-Brut, die er im Herzen heckt,
    bricht endlich doch herfür.
    Drum, frommes Herz, sei ohne bange Sorgen,
    jedoch auf deiner Hut.
    Dem frech’ und stolzem Heuchel-Tier
    kann es so leichtlich nicht gelingen.
    Ein Herz, das Gottes Willen tut,
    entdeckt den Teufel bald und kann ihn auch bezwingen.
  5. Arie
    Schweigt, ihr höllische[n] Propheten!
    Euer Schafskleid deckt euch nicht.
    Der ist wahrlich aus der Höllen,
    der bei seinem heilig stellen
    Gott entgegen tut und spricht.
  6. Rezitativ / Arioso
    Die Frucht verrät den Baum,
    von Dornen liest man keine Trauben.
    Wo keine reine Früchte seind,
    da ist der Ruhm von reinem Glauben
    ein Wahn und leerer Traum.
    Doch viele sind ihr eig’ner Feind.
    Sie brüsten sich in ihrem Heuchel-Schein,
    sie denken nie, der Sünde abzusterben.
    Der Irr-Prophet des Fleisches nimmt sie ein,
    der aber stürzt sie ins Verderben.
  7. Choralstrophe
    Wache dazu auch für dich
    für dein Fleisch und Herze,
    damit es nicht liederlich
    Gottes Gnad’ verscherze.
    Denn es ist
    voller List
    und kann sich bald heucheln
    und in Hoffart schmeicheln.