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Text der Kantate:
Arioso / Accompagnato-Rezitativ / Arioso / Accompagnato-Rezitativ / Arioso / Accompagnato-Rezitativ
Liebster Gott, vergisst du mich?
Vergisst du mich in meiner Not,
da sich der bittre Tod
in dieser Wüstenei der Welt
vor mein Gesichte stellt?
Liebster Gott, vergisst du mich!
Vergisst du mich, da ich
nach einem Bissen trachte
und hier vor Hunger fast verschmachte!
Liebster Gott, vergisst du mich?
Vergisst du mich in dieser Stunde,
da mir das Herze bricht?
Ja, ja, du hörst mich nicht
und ich geh’ hier zugrunde.
Arioso / Accompagnato-Rezitativ / Arioso
Liebster Gott, vergisst du mich?
Herz und Seele will sich scheiden.
presst mir heißes Blut heraus.
Ach, der Trost ist leider aus
und du kränkst mich jämmerlich:
Liebster Gott, vergisst du mich?
Secco-Rezitativ
Bei diesen Worten muss
ein Schwert durch meine Seele geh’n,
denn Gott lässt mich ganz trostlos steh’n.
Arioso / Secco-Rezitativ / Arioso / Secco-Rezitativ / Arioso / Secco-Rezitativ / Arioso
Es ist genug! Herr Jesu, lass mich sterben
und mein versproch’nes Teil im Himmel erben.
Der Tod soll mir mein Angenehmstes sein.
Die Zunge schmachtet schon,
die Lebensgeister flieh’n davon
und ich kann dies’ kaum sagen.
Was soll ich mich noch ferner also plagen
und meinen Tod lebendig bei mir tragen?
Der Welt ‚Ade!’, vertilget meine Pein.
Weil ich noch lallen kann,
so nimm, o Gott, den letzten Seufzer an:
Es ist genug! Herr Jesu, lass mich sterben.
Der Tod soll mir mein Angenehmstes sein.
Choral
Warum betrübst du dich mein Herz,
bekümmerst dich und trägest Schmerz
nur um das zeitlich Gut?
Vertrau’ du deinem Herren Gott,
der alle Ding’ erschaffen hat.
Der kann und will dich lassen nicht,
er weiß gar wohl, was dir gebricht.
Himmel und Erd’ ist sein,
mein Vater und mein Herre Gott,
der mir beisteht in aller Not.
Secco-Rezitativ / Arioso
Mein Geist erholt sich wieder,
da mir so süße Lieder
durch meine Seele geh’n.
Nun hab ich Trost genug,
nun kann ich auch besteh’n.
Arie
Hör’ auf zu winseln und zu klagen
hör´ auf und fasse dich, mein Geist.
Gott lässt dich süßen Trost vernehmen,
drum darfst du dich nicht ferner grämen.
So lange Gott noch ,ewig’ heißt,
darfst du allhier auch nicht verzagen.