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Text der Kantate:
Dictum
Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie Er gewesen
ist mit unsern Vätern. Er verlasse uns nicht und
ziehe die Hand nicht ab von uns,
zu neigen unser Herz zu Ihm, dass wir wandeln
in allen Seinen Wegen.
Secco-Rezitativ
Hört, Menschen, hört! Der Heiland stellt
euch euren Vater dort zum Lebensvorbild dar.
Ihr, die ihr in der Welt
euch dessen Volk und evangelisch nennt,
nehmt eures Vaters Tun,
nehmt Seiner Liebe wahr.
Begnügt euch nicht,
dass ihr Ihn mit dem Mund bekennt.
Wer evangelisch glaubt und spricht,
der muss, will er nicht doppelt Streiche leiden,
wie Gott nur Gutes tun
und alles Böse meiden.
Arie
Gottes Herz ist voll Erbarmen,
diese Quelle ist sehr reich.
Vater! Hilf von Deinem Thron,
hilf, ach! hilf durch Deinen Sohn,
dass Dein Volk Erbarmen übe.
Gleicht es Dir in Deiner Liebe,
so ist’s Dir auch sonsten gleich.
Secco-Rezitativ
Ach, wie betrübt
ist’s nicht, dass Viele anderst wandeln
als Gott, der sie so herzlich liebt.
Sie handeln
mit Andern ganz im andern Sinn,
als Gott an ihnen tut
noch wollen sie sich Kinder Gottes nennen.
Sie hoffen dort das höchste Gut
und himmlischen Gewinn.
Lieblose, glaubt’s! Der Herr wird euch dereinst nicht kennen,
wenn ihr Ihm hier nicht ähnlich seid.
Bedenkt’s und bessert euch beizeit.
Arie
Ohne Liebe, ohn’ Erbarmen
ist ein Christ kein Christe nicht.
Alle Worte, Werk’ und Gaben,
- wären sie gleich ungemein -
wenn sie diesen Schmuck nicht haben,
sind ein leerer Heuchelschein
und kein evangelisch’ Licht.
Secco-Rezitativ
Ach Gott, die Welt wird alt
und in der Liebe gänzlich kalt,
doch täglich eifriger in Sünden.
In Zion, das sich Deiner rühmt,
ist solche Unart auch zu finden.
Hilf, Herr, dass wir, wie sich’s geziemt,
recht glauben und recht evangelisch leben,
damit wir keinem Feind,
der leider allzu viele seind,
selbst Ursach’, uns zu lästern, geben.
Choralstrophe
Erleucht’ doch unser Sinn und Herz
durch Deines Geistes Gnad’,
dass wir nicht treiben draus ein’ Scherz,
der unsrer Seelen schad’.
O Jesu Christ,
allein Du bist,
der Solches kann ausrichten.