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Text der Kantate:
Chor / Arioso/Duett / Chor
Großer Vater, voll Erbarmen!
Lass mich Armen
Deinem Sinne ähnlich sein.
Dieser Schmuck wird mich erhöhen,
wenn die Bösen untergehen.
Gott kann ja sein Bild nicht hassen.
Die sich nach ihm schaffen lassen,
geh’n in seine Wohnung ein.
Großer Vater, voll Erbarmen!
Lass mich Armen
Deinem Sinne ähnlich sein.
Rezitativ
Ach! Mancher zählt sich unter Gottes Kinder,
doch ist sein Sinn gar fern
vom Sinn des Herrn.
Das Herz ist voll von Hass, Neid und Bitterkeit.
Du toller Sünder!
Gott ist nicht so gesinnt.
Sein Vaterherz ist voll von Liebe.
Hegt jemand hier in dieser Zeit
nicht gleiche Triebe,
der ist gewisslich nicht sein Kind.
Der Vater zeugt nur seinesgleichen.
Chor
Wer Seinen Sinn nicht hat, muss ewig von ihm weichen.
Choralstrophe
O himmlische Barmherzigkeit,
die Jesus uns anpreiset!
Ach! Wer ist doch in dieser Zeit,
der sich getreu erweiset,
der - gleich wie Gott der Vater ist -
barmherzig ist zu jeder Frist,
und das aus Herzensgrunde?
Arie
Brennt, ihr edlen Liebesflammen,
schlagt zusammen!
Zündet Herz und Seele an!
Diese Glut
macht gar manchen Fehler gut.
Seelen, die sich drein verbunden,
haben allzeit Trost gefunden,
den die Welt nicht geben kann.
Rezitativ
So schön der Schmuck der Liebe stehet,
so selten ist die edle Tracht.
Das macht
der Eigenstolz, der sich allein gefällt
und andre höhnt, verdammt und schmähet.
Die blinde Welt
will lieber Satans Larven tragen,
als Gott in Liebe ähnlich sein.
Um ihres Nächsten Plagen
bekümmert sie sich nicht:
Sie stürzt sich selbst ins Zorngericht.
Chor
Mein Gott, lass mich dergleichen Sinn entsagen.
und präge mir dein Bild der Liebe ein.
Choralstrophe
Ja, Vater! Gib mir solchen Sinn,
dass ich von Deinen Gaben,
die Du mir gibst, geb’ andern hin,
die Dürftigen zu laben.
Lass mich nach Deinem Ebenbild
sein: liebreich, gütig, sanft und mild.
Das bitt’ ich herzlich. Amen!