Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/45

Ach eitle Herzen



Originaltitel:
Ach! eitle Hertzen, was / schmückt ihr / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. Trin. / 1745. / ad / 1738.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1745
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 20.06.1745
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (S,str,bc) (largo)
     2.aria (S,str,bc) - G - 3 (andante)
     3.rec (T,bc)
     4.aria (TB,vl unis,vla,bc) - C - C (vivace)
     5.rec (B,bc)
     6.choral (SATB,str,bc) - G - C (allegro)

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Gott ist mein Heil, mein Hilf, mein Trost (Seite 48)
Strophentext: Nicht mehr begehr ich von meinem Gott

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-453-15
RISM ID:   450006854
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Ach, eitle Herzen!
    Was schmückt ihr doch den Leib mit Pracht
    und füllet ihn mit Niedlichkeiten an?
    Ihr bahnt euch selbst den Weg zu Schmerzen,
    die hier kein Arzt und dort nichts lindern kann.
    Unsinnige, nehmt euch in Acht!
    Es kommt die Zeit,
    da ihr gewiss, was ihr jetzt tut, zu spät bereut.
  2. Arie
    Ach Jesu, reines Bild der Tugend!
    Hilf, dass ich mäßig sei wie Du.
    Wenn ich von Deiner milden Gabe
    notdürftig Brot und Kleider habe,
    so gib, dass ich zufrieden sei.
    Reißt mich die Welt zur Füllerei,
    so lass doch meinen Fall nicht zu.
  3. Secco-Rezitativ
    Was hilft’s, sich hier in Pracht und Purpurkleiden?
    Was hilft’s, den Leib in Überfluss
    mit allen Niedlichkeiten weiden?
    Wird nicht durch Pracht der Geist vor Gott verstellt?
    Und was notwendig folgen muss:
    Der ausgemäste’ Leib zerfällt
    nur zeitlicher in Staub und Moder.
    Der ganze Mensch wird ein verdammter Toter.
    O, schlechte Lust verfluchter Eitelkeit!
    Wer seine Seele liebt,
    der wird in dieser Zeit
    nach solcher Freude nicht gelüsten,
    die dort so sehr betrübt.
    Bedenkt es doch und bessert euch, ihr Christen,
    die ihr noch jetzt des Schlemmers Brüder seid.
  4. Arie/Duett
    Weg, Pracht! Weg, schnödes Freudenleben!
    Ich hasse deinen eitlen Schein.
    Soll mir nach Gottes Rat auf Erden
    auch vieles zugemessen werden,
    so wird mein Herz doch mäßig sein.
  5. Secco-Rezitativ
    Fällt Gläubigen auch Reichtum zu,
    so hängt ihr Herz nicht dran;
    sie wenden ihn
    auch sonst nicht sündlich an.
    Die Mäßigkeit ist ihr Bemüh’n,
    die setzt ihr Herz in Ruh’.
    Kommt endlich ihre Sterbenszeit,
    so hält sie keine Weltbegierde
    in Furcht und Schrecken auf.
    Ach nein, ihr Herz beschließt in seiner Zierde
    des Glaubens und der Heiligkeit
    mit Freuden seines Lebens Lauf.
  6. Choralstrophe
    Nicht mehr begehr’ ich von meinem Gott,
    Denn dass ich möcht’ ererben
    Ein ehrlich’s Leben nach Sein’m Gebot,
    Darnach ein selig’s Sterben.
    Denn ich hab’ all’ mein’ Zuversicht
    Zum lieben Gott gericht’t,
    Denn Er verlässt die Seinen nicht.