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Text der Kantate:
Dictum
Ihr Lieben, glaubet nicht einem jeglichen Geist,
sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind,
denn es sind viel falsche Propheten ausgegangen
in die Welt.
Secco-Rezitativ
Die stolze Welt ist sonst so klug,
doch lässt sie sich in Glaubenssachen
so leichtlich irre machen.
Sie achtet den Betrug
der Diebe und der Mörder nicht.
Sie glaubt, was Der und Jener spricht,
und lässt sich blind in Schand’ und Irrtum reißen.
Ein wahrer Christ folgt keinem falschen Licht
und sollt’ es noch so schöne gleißen.
Er nimmt nichts ohne Prüfung an;
das macht, dass ihm kein Irrgeist schaden kann.
Arie
Ich ehre
nur meines Jesu Lehre,
was ihr nicht gleicht, das sei verflucht.
So kann ich sicher gehen,
wenn Trennungen entstehen,
wenn Satan mich zu täuschen sucht.
Secco-Rezitativ
Wer, ach! zu diesen letzten Zeiten
das Wort des Herrn,
den hellen Leitungsstern
nicht immerfort für Augen hat,
der kann gar leicht am Glauben Schiffbruch leiden.
Die stolze[n] Meister der Vernunft,
die freche Diebs- und Mörderzunft
begleitet ihren Pfad mit Schein,
mit prächtig schönen Worten.
Die Einfalt Jesu ist ihr Spott!
Ach Gott,
komm, steure diesem frechen Orden.
Arie
Fahrt hin, ihr stolze[n] Geister,
mein Jesus ist mein Meister,
dem folg’ ich einzig nach.
Auf seiner reinen Weide
da find ich Trost und Freude
und er warnt mich vor eurer Sprach’.
Secco-Rezitativ
Der Lügengeist
mag immer seine Wege schmücken.
Wer Jesum kennt und hier
auf dessen Auen speist,
den wird er nicht berücken.
Er tut allein, was Jesus spricht;
er kennt die falsche[n] Stimmen
und solchen folgt er nicht.
Will gleich der Wolf ergrimmen,
der Herr ist hier,
der seine Zähne bricht.
Choral
Gott woll’ ausrotten alle gar,
die falschen Schein uns lehren!
Dazu ihr Zung’stolz offenbar
spricht: „Trotz! Wer will uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
was wir setzen, das gilt gemein.
Wer ist, der uns soll meistern?“