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Text der Kantate:
Dictum
So halten wir es nun, dass der Mensch gerecht
werde ohne des Gesetzes Werke, allein
durch den Glauben.
Rezitativ
Lehrt man „Der Glaube kann gerecht
und ewig selig machen”,
so wollen manche lachen.
Dies Mittel deucht sie, viel zu schlecht
zu solcher Kraft zu sein.
Gar recht!
Ihr irriger und blinder Wahn
meint, Glaube sei nur Wissen und Gedanken.
Hier stimmt ein Redlicher mit ein,
dass das nicht selig machen kann.
Allein!
Wisst: Glauben heißt uns eine Kraft
aus Gott, die uns zu neuen Menschen schafft.
Wer tadelt dies? Wer will hierüber zanken?
Arie
Jesus leget meinem Glauben
große Kraft und Ehre bei,
dass ich dadurch selig sei.
Sollte wohl ein leeres Denken,
ohne Gott sein Herz zu schenken,
von so großem Segen sein?
Nein, ach nein!
Dem Glauben
rechter Art,
dem wird solches Glück gespart.
Trutz, der mir den Trost will rauben!
Rezitativ
Wer redlich glaubt, sucht nicht in sich
nach seinem Tun. O, nein!
Allein
in Christo Trost und Leben!
Und wird ihm das gegeben,
so liebt er Jesum inniglich;
er tritt sogleich in dessen Dienste ein.
Sein Herz verflucht, was Sünde heißt,
und klebt ihm etwas an,
so seufzt er „Ach, wär’s abgetan!“
Er ringt stets fort, durch Christi Geist
und dessen Kraft Sünd’, Welt und Feind zu überwinden.
Wer sich hier so lässt finden,
der glaubt, der heißt gerecht
und kommt gewiss zu Gott als ein getreuer Knecht.
Arie
Glauben und auch Sünde treiben,
das kann nicht beisammen steh’n.
Aus den Werken
kann man bald den Glauben merken:
Wer an schnöden Lüsten hanget,
ob er gleich mit Glauben pranget,
der wird einst verloren geh’n.
Rezitativ
Ihr Seelen, ach! macht guten Unterscheid.
Vermengt den Glauben nicht mit Werken,
doch lasst auch keine Trennung merken.
Glaubt ihr und tut auch recht, denn hofft die Seligkeit.
Choralstrophe
Der ist gerecht vor Gott allein,
der diesen Glauben fasset.
Der Glaub’ gibt aus von ihm den Schein,
so er die Werk nicht lasset.
Mit Gott der Glaub’ ist wohl daran,
dem Nächsten wird die Lieb’ Gut’s tun
bist du aus Gott gebohren.