Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1139/18

Also hat Gott die Welt geliebet



Originaltitel:
Alßo hat Gott die Welt ge- / liebet / a / 2 Violin / Viol / 2 Cant. / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Pentec. / 1718.
Abschnitt im Kirchenjahr: Pfingsten
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Pfingsttag
Entstehungszeit: 1718
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 06.06.1718
Vokal: Sopran (2), Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fg (2), violetta (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - g - 4/2
     2.aria (B,vl unis,bc) - B - 3/2+C
     3.rec+acc (S,str,bc)
     4.aria (S,fg(2)/violetta(2),bc) - F - 12/8
     5.rec (TB,bc)
     6.choral (SATB,str,bc) - g - 3

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 69)
Strophentext: O Jesu Christ, mein schönstes Licht

Dichter: ?
Partitur: 13 Seiten;
S 1, 2, A, T, B: 2, 1, 1, 1, 2 - vl 1 and violetta 1, vl 2 and violetta 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 1, 2, 2, 2 - basson 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: fg unis. with violette - violette in vl parts /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-426-17
RISM ID:   450005883
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Also hat Gott die Welt geliebet, dass er
    seinen eingebor’nen Sohn gab, auf dass
    alle, die an ihn glauben, nicht verloren
    werden, sondern das ewige Leben haben.
  2. Arie
    Was ist höher als Gott selbst?
    Nichtes, wo nicht seine Liebe.
    Denn die hat durch ihre Triebe
    Gottes Sohn
    von seinem Thron
    zu uns auf die Welt gebracht
    und also durch ihre Macht,
    was sonst niemals war zu nennen,
    auch Gott selbst erniedern können.
  3. Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
    Nichts ist, das wir mit Recht so hoch erheben,
    als Gottes Lieb’, die auch Gott selber preist.
    Denn was wir hören, fühlen, seh’n,
    gedenken, wissen und versteh’n,
    ist nichts als Liebe, die uns Gott erweist.
    Wir mögen sterben oder leben,
    unglücklich oder glücklich sein,
    so wird doch alles dieses Anlass geben,
    dass es uns immer falle ein,
    wie hoch, wie sehr, dass uns Gott liebet,
    dieweil er hiervon alle Tag’,
    so oft als man nur denken mag,
    uns immer neue Zeichen gibet,
    dass wir mit Recht dem Ausspruch fallen bei,
    dass Gott selbst nichts als lauter Liebe sei.
    Doch dies ist wohl der allerhöchste Grad
    von ihrer größten Wundertat,
    dass Gott sogar nicht seines eignen Sohnes,
    des Mitgenossen seines Throns,
    verschont. Nein! Ihn für unser Leben
    hat selbsten in den Tod gegeben,
    sodass es scheint kraft dieser Liebestriebe,
    dass Gott uns mehr als fast sich selbsten liebe.
  4. Arie
    Was liebt Gott mehr
    als seinen Sohn
    den er von Ewigkeit geboren?
    Und doch hat er,
    da wir verloren,
    ihn uns geschenkt zum Sündenlohn,
    denn so will Gott, um seine Lieb’ zu preisen,
    uns Liebe über Lieb’ erweisen.
  5. Secco-Rezitativ / Secco-Rezitativ
    Wenn man sonst einer Mutter würde sagen,
    dass ihr Kind auch sogar in der Geburt
    sollt’ allen Fluch und Schmach ertragen,
    ja, selbst der ew’gen Höllen Pein
    unschuldig unterworfen sein,
    so würde sie gewiss viel lieber seh’n
    dass diese ihre Leibesbürde
    niemals ans Licht geboren würde,
    als dass es so viel Marter sollt’ aussteh’n.
    Nun aber hat Gott seinen Sohn
    nicht nur gezeugt von Ewigkeit,
    nein! er zeuget ihn auch annoch heut’
    und bis in alle Ewigkeit.
    Einfolglich hat er ihn dann auch zu dieser Zeit
    aus seinem Herzen wesentlich geboren,
    da er ihn selbst zum Opfer hat erkoren,
    dass er zur Straf’ von unsrer Sünden Bürd
    verflucht, gehängt, getötet würd’.
    Wie groß muss nicht die Liebe sein,
    die Gott von Ewigkeit bewogen,
    dass er den Zweck von unsrer Seligkeit
    der wesentlichen Liebe vorgezogen,
    mit welcher er sonst seinem Sohn geneigt,
    den er von Ewigkeit aus ew’ger Liebe zeugt,
    denn diesen hat er ja sogar in der Geburt
    zu unserm Heil, vor unser Leben,
    selbst willig in den Tod gegeben.
    Wer kann die Tief’ und Höhe sattsam preisen,
    die sich in solcher Liebe tut erweisen?
  6. Chor
    O Jesus Christ, mein schönstes Licht,
    der du in deiner Seelen
    so hoch mich liebst, dass ich es nicht
    aussprechen kann noch zählen,
    gib dass mein Herz dich wiederum
    mit Lieben und Verlangen
    mög’ umfangen
    und als dein Eigentum
    nur einzig an dir hangen.