Originaltitel: Ein Weib wenn sie gebiehret / so hat sie / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Basso / e / Continuo. / Dn. Jubilate / 1746. / ad / 1737. Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate (3. Sonntag nach Ostern) Entstehungszeit: 1746 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 01.05.1746 Vokal: Sopran, Alt, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (A,str,bc) - G - C 2.rec (B,bc) 3.aria (B,vl unis,vla,bc) - D - 3 (largo) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,vl unis,vla,bc) - e - C (andante) 6.choral (SAB,str,bc) - G - C (largo)
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: In dich hab ich gehoffet, Herr (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 79) Strophentext: Mensch, drückt dein Kreuz dich ohne Ziel
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Text der Kantate:
Dictum
Ein Weib, wenn sie gebieret,
so hat sie Traurigkeit; denn
ihre Stunde ist kommen. Wenn
sie aber das Kind geboren hat,
denket sie nicht mehr an die Angst
um der Freude willen, dass der
Mensch zur Welt geboren ist.
Secco-Rezitativ
Ihr Glaubige, macht euch darauf gefasst,
hier ist das Trauren, dort die Freude,
hier Hunger, dort die Weide.
Die Kreuzeslast
muss erst die Schultern drücken,
soll euch die süße Ruh’ erquicken.
Doch unverzagt!
Die Hoffnung, einst das Gute zu genießen,
kann, wenn euch hier der Kummer plagt,
das Leidensmara leicht versüßen.
Arie
Ohne Schmerzen
kann ein Weib kein Kind nicht herzen.
Nein, nein!
Auf’s Weh trifft solches ein.
Soll der neue Mensch entstehen,
so muss erst das Herz in Wehen
wahrer Buß’ gewesen sein.
Secco-Rezitativ
Im Reiche der Natur
hat man die klare Spur,
wie alles durch ein Weh
geboren und zum Flor befördert werde.
Ein Körnchen fault erst in der Erde,
dann wächst es in die Höh’.
Der Schnitt macht, dass der Weinstock weint,
eh’ seine Frucht erscheint.
Das Gold wird in der Glut
zu seinem Glanz erhoben.
Des Vaters Zucht und Rut’
macht endlich wohlgerat’ne Kinder.
Ach, merkt es doch, ihr zarte Sünder:
Ihr wollt hier ohne Leiden sein?
Glaubt’s, ohne solche Proben
geht niemand in den Himmel ein.
Arie
Ohne Tränen, ohne Leiden
geht man nicht zum Saal der Freuden.
Frommes Herze, gib dich drein.
Fasse nur getrosten Mut,
endlich wird doch alles gut.
Auf die Nacht der Kreuzesplagen
wird die Freudensonne tagen.
Drauf fällt keine Nacht mehr ein.
Choralstrophe
Mensch, drückt ein Kreuz dich ohne Ziel,
ist auch des Leidens noch so viel,
werd’ ja nicht zum Rebellen.
Stärk’ deinen Mut,
Gott meint es gut.
Dies wird zuletzt erhellen.